Kaum zu glauben, was manche Leute so für eine Auffassung haben. "Wehrpflicht als eine Art von Vergewaltigung"... Zivildienstleistende sind entmenscht... Solche Kommentare zeigen, dass es anscheinend für den geistigen Reifungsprozess eines Menschen (vielleicht auch besonders eines Mannes/Jungen, die Frauen scheinen das auch anders hinzubekommen) absolut notwendig ist, einen Dienst im Sinne des gemeinschaftlichen Wohls zu leisten.
Wer der Meinung ist, dass die 9 Monate unnütz sind, hat sie entweder noch nicht geleistet, hat die falsche Stelle oder hat sich durch sein selbst-auferzwungenes Desinteresse sämtliche Chancen einer persönlichen Bereicherung genommen. Ich könnte jetzt anfangen, von meinen Erlebnissen zu reden. Hat aber mit der eigentlichen Diskussion nichts zu tun.
Über den Punkt, dass nur Männer zu einem solchen Dienst verpflichtet sind, kann man meinetwegen diskutieren. Allerdings nicht mit den Argumenten, die hier - zum größten Teil von einer Person - aufgefahren werden. Es gibt des weiteren viele Punkte im Leben eines Bürgers der BRD, über deren Sinn und Gerechtigkeit man diskutieren kann. Wie aber schon mal angemerkt wurde: Das Leben ist nicht gerecht. Ein Punkt der mit Sicherheit einer Änderung bedarf. Dabei mit der Regelung des Kriegdienstes/Ersatzdienstes zu beginnen, halte ich für unsinnig. Da sollte sich wichtigeres finden lassen.
Für die Mehrzahl der Männer die ich kenne, war der Wehrdienst, noch mehr sogar der Zivildienst, eine durchaus bereichernde Erfahrung. Natürlich muss man sich darauf einlassen. Wer nichts lernen will, wird auch nichts lernen. Allerdings allein aufgrund der Tatsache, ein Jahr "zu verlieren" auf diesen Dienst zu verzichten, halte ich für den größten Quatsch. Im Leben gibt es immer Ereignisse, die einem evtl. nicht konkret und sofort etwas bringen, aber in denen man Dinge lernt und Erfahrungen macht, die sonst evtl. gar nicht möglich wären. Beim Auslandssemester schaut der Arbeitgeber auch nicht darauf, ob man auch brav seine Scheine im Ausland gemacht hat, um keine Zeit zu verlieren. Allein die Tatsache, dass man es gemacht hat zählt. So ähnlich sehe ich das auch mit dem Dienst.