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Amoklauf in Winnenden bei Stuttgart

Mure77

Golden Noble
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Wie gesagt die Aufmerksamkeit die solchen GEschichten gewidmet wird ist enorm und enbehrt jeder Normalität, aber der ein oder andere nichtbeachtete Kasper will halt mal so eine Aufmerksamkeit, sei es auch erst nach dem Tode denn so mancher Amokläufer ist ja im Grunde schon tot bevor er die Tat bringt.
 

Robby-Tobi

Alkmene
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Meine Gedanken, gleichwohl ich selbst nichts damit zu tun habe, kreisen immer wieder um diese Sache. Da muss was geschehen. Man muss nun was tun. Zäune um die Schulen und Kontrollen am Eingang wie in Amerika. Auch wenn es nicht schön aussieht aber warten auf das nächste Mal ?

Aber die Schule sollte ein Platz sein indem man sich "wohl fühlt".So käme man sich wie in einem Gefängnis vor. Außerdem wenn jemand soetwas wirklich vor hat dann kommt er vielleicht durch einen Hintereingang o.ä in die Schule. Ich finde solche Maßnahmen einfach zu übertrieben. Meiner Meinung wäre es viel besser wenn es kleinere Klassen geben würde mit max.20 Schüler so würde es Lehrern vielleicht auffallen wenn mit jemanden etwas nicht stimmt oder jemand gemobbt wird. Aber dazu haben wir leider zu wenig Lehrer.
 

CraZyChris

Horneburger Pfannkuchenapfel
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Außerdem wenn jemand soetwas wirklich vor hat dann kommt er vielleicht durch einen Hintereingang o.ä in die Schule.

Meiner Meinung wäre es viel besser wenn es kleinere Klassen geben würde mit max.20 Schüler so würde es Lehrern vielleicht auffallen wenn mit jemanden etwas nicht stimmt oder jemand gemobbt wird. Aber dazu haben wir leider zu wenig Lehrer.


Genau!

So lernt man auch besser und kann die jeweiligen Schueler besser "fordern".
In der 7/8/9/10 Klasse sind bei uns 16 Schueler. So ist das perfekt, aber das ist eine andere Sache...
 

Mure77

Golden Noble
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Aber die Schule sollte ein Platz sein indem man sich "wohl fühlt".So käme man sich wie in einem Gefängnis vor. Außerdem wenn jemand soetwas wirklich vor hat dann kommt er vielleicht durch einen Hintereingang o.ä in die Schule. Ich finde solche Maßnahmen einfach zu übertrieben. Meiner Meinung wäre es viel besser wenn es kleinere Klassen geben würde mit max.20 Schüler so würde es Lehrern vielleicht auffallen wenn mit jemanden etwas nicht stimmt oder jemand gemobbt wird. Aber dazu haben wir leider zu wenig Lehrer.


Stimmt wie es den Eltern auffiel das mit dem Sohn was nicht stimmte. Lehrer spulen ihr Ding runter und mehr interessiert die heute nicht mehr.
 

Robby-Tobi

Alkmene
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Das trifft aber nicht auf alle Lehrer zu. Aber wenn man wirklich was besser machen möchte nachdem Amoklauf dann muss man schon in der Schule anfangen und nicht mit den Waffengesetzen und Ballerspielen. Klar Lehrer müssen dann auch mehr Vertrauen zu den Schülern aufbauen. Den Schülern sollte auch gesagt werden das wenn jemand gemobbt wird und man das meldet das das KEIN petzen ist! Und das auch vertraulich behandelt wird. Meiner Meinung nach haben viel zu viele Schüler angst wenn sie was melden das sie dann die nächsten sind die gemobbt werden.
 

reframing

Weißer Winterglockenapfel
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Lehrer spulen ihr Ding runter und mehr interessiert die heute nicht mehr.

Kann ich so nicht bestätigen, mindestens nicht an jenen Schulen, an denen ich tätig bin. Ich erlebe eher das pure Gegenteil. Aber das fällt wohl überall ganz unterschiedlich aus.

Sicher sind Lehrpersonen wichtige Bezugspersonen für Jugendliche. Um sich jedoch auch um komplexe soziale Schwierigkeiten zu kümmern, fehlt ihnen der zeitliche Rahmen und der fachliche Hintergrund.
 

Patrick Rollbis

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Ich denke es kommt bei den Lehrern auch auf die Schulart an.
Also ob Haupt-, Realschuler oder Gymnasium.
Grund dafür wird wohl, denke ich, das Verhalten der Jugendlichen dabei selbst sein. Wenn mir jemand dumm kommt, bemühe ich mich nicht, mich um den zu sorgen etc.
 

Mure77

Golden Noble
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Kann ich so nicht bestätigen, mindestens nicht an jenen Schulen, an denen ich tätig bin. Ich erlebe eher das pure Gegenteil. Aber das fällt wohl überall ganz unterschiedlich aus.

Sicher sind Lehrpersonen wichtige Bezugspersonen für Jugendliche. Um sich jedoch auch um komplexe soziale Schwierigkeiten zu kümmern, fehlt ihnen der zeitliche Rahmen und der fachliche Hintergrund.

Das ist der Hauptgrund für meine Behauptung. Ich bin auch für das Abi in 3 Jahren, dann können unsere Kinder schon mit 9 arbeiten gehen
 

Syncron

Jonagold
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Fassen wir nochmals zusammen, was wir bis heute über diesen jungen Menschen sagen können. Tim K. war laut Medienberichten ein scheinbar ganz normaler Jugendlicher, dabei variiert die Aussage von "ganz schüchtern und einzelgängerisch" bis "in der Klasse integriert, engagiert, nett aber still". Wie beinahe alle Jugendlichen spielte er Ballerspiele und war "scheinbar" fasziniert von Waffen. Ob Tim K. in psychiatrischer Behandlung war und wenn ja, weshalb, darüber herrscht keinerlei Klarheiten.

Mit Entsetzen stellt nun die Gesellschaft fest, dass man auch den aktuellen Amokläufer nicht der Stereotype des aggressiven Gewaltverbrecher mit geringer Schuldbildung und niedrigen sozialen Status zuordnen kann. Auch diesmal kam die grauenhafte Tat aus einer Mittelschichtfamilie, von einem Jungen mit Ausbildung und Abschluss - demnach aus der Sicht vieler Politiker ein Jugendlicher, welcher durch seinen sozialen und beruflichen Status eigentlich "zufrieden" sein sollte.

Die Politik, die nicht im Stande ist passable pädagogische und psychologische sinnvolle Konzepte auszuarbeiten, tut sich nun freilich schwer. Zudem gehen Politiker gehen diesmal behüteter vor. Statt aus dem Impuls zu handeln, versucht man die Verantwortung für zukünftige Prävention den pädagogischen Sektor zu zuschieben. Da ist neben den schon fast obligatorischen Killerspielverbot, auch die Rede von der Steigerung pädagogischer Kompetenzen bei den Lehrer. Statt konkret zu werden, wird man unkonkret. Verschwommen tastet man sich an eine mögliches "gesellschaftliches" Konzept zur Prävention solcher Verbrechen hin, die aber keine tiefgründigere Lösung anbieten können.

So solle man mehr auf die Verhaltensweise von Jugendlichen achten und bei "Alarmzeichen" gewisse Maßnahme ergreifen, über die aber komischerweise noch kein einziges Wort gefallen ist. Was sollen wir denn tun, wenn bei dem pädagogische Superlehrer mit seinen psychologischen Röntgenblick die Alarmglocken schrillen? Sollen die Lehrer, wie in Minority Report, in die Zukunft sehen können und Jugendliche vor Tat verurteilen? Und wie würde diese Verurteilung denn aussehen? Wollen wir den jungen Mensch das Gehirn waschen und sein Selbst sozialverträglich umprogrammieren?

Nicht nur diese Antworten bleiben uns Politiker und Verantwortliche schuldig, sondern auch ganz grundsätzlich muss man dann aus den aktuellen politischen Diskussionen doch schlussfolgern: Jetzt wo die in der Unterschicht lebenden jungen Mensch schon zwischen "Dumm" bis "Gemeingefährlich" stigmatisiert wurden, beginnt man nun auch Jugendlichen aus der gut bürgerlichen Schicht anhand eines feinsäuberlich erstellten Gefahrenkatalog an Verhaltensweise zu vergleichen um mögliche Verbrechen zu verhindern. Überspitzt ausgedrückt: Wäre das dann nicht der Generalverdacht gegenüber unserer Jugend?

Zum Glück ist es dann doch nicht soweit und außerhalb der Welt der Medien und Politik findet man sich in einer Welt wieder, in der Jugendliche aus der Unterschicht nicht zwangsläufig Hauptschüler mit den Hang zum Kriminellen sind und auch sonst die Jugendliche ganz anständige Menschen sein können.

Amokläufe sind selten und haben Ursachen die wir kaum rückblickend klären können. Auch wenn wir die einzelnen Puzzleteile aus dem Leben eines Amokläufers - eines Mörder - finden, bleibt letztendlich die wahre Ursache, und das ist eine innere Entscheidung in der Psyche des Menschen, uns verborgen.

Während man in möglichen Konzepten tausende Psychologen engagiert um das Vertrauen hunderttausender Schüler zu erhaschen, in der Vorstellung sie würde eventuelle "Alarmzeichen" zeigen und damit könne man dann psychologisch intervenieren, meine ich, dass wir zu aller erst eines sein sollte: realistisch. Wir können keine solche Tat verhindern und wenn wir's verhindern könnten, dann wären wir bereits eine Big-Brother-Gesellschaft und in so'ner möchte ich dann auch nicht leben.
 
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MacMark

Jakob Lebel
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Zufrieden mit seinem Leben war er wohl kaum. Hier sind einige Zitate von Leuten, die ihn kannten:

Ein Mitschüler: „Er hatte immer das neueste Handy, schmiss mit Geld um sich. Er war ein richtiger Angeber, deswegen wollte kaum einer was mit ihm zu tun haben.“

Ein Kumpel (19) aus der Nachbarschaft: „Meine Eltern kennen seine Eltern. Sie hatten mich gebeten, mit ihm zu spielen, weil er doch keine Freunde hatte. Tim hatte mindestens 30 Softair-Waffen in seinem Zimmer an der Wand. Im Keller hatte sein Vater ihm dafür auch extra eine Schießbahn gebaut. Wenn wir draußen waren, hat er dann mit der Softair-Pistole auf uns geschossen und nicht mehr aufgehört. Das hat echt wehgetan! Deswegen hatten wir alle irgendwann keinen Bock mehr auf das Spiel.“

Auch in der Schule lief es mäßig für Tim. Im Jahr 2006 bekam er Nachhilfe in Mathe und Physik. Seine Nachhilfelehrerin (24): „Er war wirklich ein komischer Vogel, in sich gekehrt, verschlossen. Aber seine Katze – die hatte er geliebt.“

Im August 2008 wechselte der Amokläufer von der Realschule in Winnenden auf eine Privatschule für Kaufleute und Computer-Experten. Auch hier konnte er keine Erfolge feiern.
Eine Mitschülerin: „Er war saumäßig schlecht, hatte nur Fünfer und Sechser. Die Jungs riefen ihn ‚Loser‘.“

Freunde erzählen, er hatte eine Freundin. Doch sie soll vor Kurzem Schluss gemacht haben. Vielleicht eine weitere Demütigung, die ihm zusetzte.

http://www.bild.de/BILD/news/2009/03/12/winnenden/tim-kretschmer/wie-wurde-er-zum-amoklaeufer.html
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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„Von allem, was er geschrieben hatte, bewunderte ich am meisten die furchtbare Erzählung Herz der Finsternis, die seine Lebensanschauung vollkommen ausdrückt: der leidlich moralische Kulturmensch auf dem gefahrvollen Weg über eine Kruste kaum erkalteter Lava, die jeden Augenblick durchbrechen und den Unvorsichtigen in heiß lodernde Abgründe sinken lassen kann.“

Bertrand Russell über Joseph Conrads Roman "Herz der Finsternis"
 
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Mitglied 39040

Gast
Bertrand Russell war schon sehr auf Draht; Conrads „Heart of Darkness“ liegt bei mir stets griffbereit; neben Lord Jim und Narcissus…

Beide haben den gleichen klaren Blick auf das, was ich weiter oben schon als Auskunft von Konrad Lorenz anbot: wir haben gewaltige technische Fähigkeiten gewonnen, bleiben aber hinsichtlich unserer Instinkte (und unseres Verhaltens) auf dem Niveau von Höhlenmenschen…

Da helfen keine neunmalklugen nachträglichen Einzelerklärungen, noch weniger aber der Qualitätsjournalismus aus dem Hause Bild. Die ewige „warum“-Frage ist nicht beantwortbar.

Wir (alle!) sind so, uns können Sicherungen (Zivilisation) durchbrennen.

Glück&Freiheit
Jens
 
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DBertelsbeck

Tiefenblüte
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Ein Kumpel (19):Im Keller hatte sein Vater ihm dafür auch extra eine Schießbahn gebaut.
Diese Aussage ist nachweislich nicht wahr.
Das zeugt von der BILD-Mentalität.
Das Du das hier zitierst, MacMark, zeugt nur, wie Deine anderen Beiträge auch, von Deiner, sagen wir mal, Blauäugigkeit.
 

Ciego #10

Jamba
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So ein kranker Mensch. Aber sowas kann meiner Meinung nach kaum verhindert werden.

Beileid allen Trauernden.
 

Snoopy181

Roter Astrachan
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Die Bildreporter stricken sich aus vagen Vermutungen von Leuten, die teilweise noch unter Schock stehen, ihre Wahrheiten und stellen sie dann als absolut richtig dar - das Gegenteil wäre da genauso gut möglich. Wer sich schon auf die Bild beruft, statt auf Blätter wie Süddeutsche, Spiegel etc., kann nicht davon ausgehen, dass es so ist, wie die Bild es schreibt. Lies einfach mal die bildblog-Einträge. Da ist sogar der (englische!) The Guardian genauer!
 

MacMark

Jakob Lebel
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DBertelsbeck

Tiefenblüte
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hätten, habe, habe.
Immer nur Konjunktiv, und du nimmst das für bare Münze.
 

MacMark

Jakob Lebel
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Der Konjunktiv ist wegen indirekter Rede. Das muß so.

Meine Augen sind übrigens nicht blau – weder optisch noch mental.