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Wehr-, Zivil- oder gar Nulldienst?

Wehr-, Zivil- oder Nulldienst ?

  • Wehrdienst

    Stimmen: 47 22,2%
  • Zivildienst

    Stimmen: 88 41,5%
  • Ersatzdienst (THW, Feuerwehr, ... )

    Stimmen: 7 3,3%
  • Nulldienst (drum gedrückt)

    Stimmen: 21 9,9%
  • Nulldienst (ausgemustert)

    Stimmen: 49 23,1%

  • Umfrageteilnehmer
    212

Cyrics

Neuer Berner Rosenapfel
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Zivildienst... 9 Monate in einer onkologischen Klinik gegen Krebs.
Ansich hat es sich gelohnt... das Geld war üppig, und ich konnte mir sowohl meinen Mac als auch meinen iPod von kaufen. Außerdem konnte ich mir eine Reise nach Kanada und andere ausgefallenen Dinge von kaufen. Die mich immerhin endgültig dazu gebracht haben Berlin zu verlassen.

Beim Zivildienst hab dort immerhin meinen weiteren Weg für das Leben gefunden und mich für ein Informatik-Studium dort entschieden.
Trotzdem war es schon etwas belastend dort alle 2 Tage eine Akte in der Hand zu haben in der drin stand, dass dann und dann bei dem und dem OP gestorben etc.
oder die Leute mit Schläuchen aus Magen, Hals und sonst wo hängend mit Beuteln im Arm über den Gang schlürfen zu sehen.

Aber ich hab viel gelernt, was aber auch wohl an den Leuten auf meiner Zivildienst-Stelle lag, wobei ich von den Ärzten ziemlich ausgenutzt wurde und Überstunden eher die Regel als die Ausnahmen waren. Die wurden jedoch dann alle 2 Wochen mit einem Tag frei belohnt oder einer außerdienstlichen Prämie oder dergleichen.
 

Toddy

Wohlschmecker aus Vierlanden
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Was soll ich anklicken, wenn ich zwar gemustert wurde, danach aber nie wieder was vom Amt gehört habe? :-D
 

abstarter

Spätblühender Taffetapfe
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pete schrieb:
Weißt Du was? Als Bürger mit Vorfahren und Nachkommen danke ich Dir für Deinen Zivildienst.

Zivildienst ist oft furchtbar schwer durchzustehen, aber ohne Menschen wie Dich hätten wir als Gesellschaft ein riesiges Problem.

Vielleicht wirst Du später in deinem Leben nochmal zurückdenken und herausfinden, dass es Dir etwas gebracht hat, diesen Zivildienst zu tun.

----
Das sagt einer, der beides durchgemacht hat, Wehrdienst und - wegen außergewöhnlichen Umständen - etwas später auch Zivildienst.
dem kann ich mich nur anschliessen
 

TobMan

Boskop
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Meine Meinung zu dem Ganzen ist:

Die ganzen, die sich zwanghaft versuchen auszumustern, schaffen sich zwar nach der Marktwirtschaft einen Vorteil anderen gegenüber und "wurschteln" sich besser durch - jünger im Studium/Ausbildung und Beruf...
Ich finde aber auch, dass sie damit einen Dienst am Staat verwehren, was sie eigentlich nicht sollten, weil man keinen Grund dazu hat.
Später beansprucht jeder in eigener Notlage die sozialen Sicherungssystem ohne aber allgemein angebrachte Gegenleistungen an der Gesellschaft zu erbringen, denn letztlich kommt nicht der Staat, sondern die Gesellschaft für die späteren Leistung und Umlagen auf.
Warum also der Gesellschaft diesen Dienst verwehren? Ich finde es irgendwie verantwortungslos, wobei ich es naütrlich auch verstehen kann. Es bleibt aber etwas egoitisches Vorgehen...

Was meint ihr dazu?
 

Koller

Gast
Cyrics schrieb:
Trotzdem war es schon etwas belastend dort alle 2 Tage eine Akte in der Hand zu haben in der drin stand, dass dann und dann bei dem und dem OP gestorben etc.
oder die Leute mit Schläuchen aus Magen, Hals und sonst wo hängend mit Beuteln im Arm über den Gang schlürfen zu sehen.
Ich muss an dieser Stelle mal all jenen ein Kränzchen winden, die das nicht 9 Wochen, Monate oder Jahre - sondern ein Leben lang tun. Chapeaux! Für mich wär das nix. Ich war ca. 10 Jahre Sani im Schweizer Zivilschutz und durfte jedes für 5-7 Tage an die Front. Anfänglich war es eher ein "müssen", aber bereits nach kurzer Zeit wollte ich diese Tage nicht mehr missen. Wenn man sich Tagein Tagaus mit anundfürsich sinnlosen Kommunikationsproblemchen der Wirtschaft herumschlägt und zu 90% für den Papierkorb arbeitet, freut man sich über die paar Tage Dienst an der Gesellschaft. Sich über einen beschränkten Zeitraum mit "echten" Problemen zu befassen und dabei zu erfahren, wie man Menschen den Tag verschönern kann nur in dem man sich um sie kümmert gehört zu den einschlägigsten Erfahrungen meines Lebens. Aber länger als eine Woche habe ich das nie ausgehalten. Man gibt unheimlich viel von sich. Nicht nur Energie, sondern auch Gefühle in Form von Anteilnahme oder Betroffenheit. Abends war ich dann regelmässig hundemüde. Ausgelaugt bis auf die Knochen. Darum - um auf meine Einleitung zurückzukommen - bewundere ich Menschen mit der Berufung dieser Herausforderung täglich gerecht zu werden. Alles in allem kann ich nur Jedem/Jeder empfehlen, sich mind. einmal im Leben auf diese Expedition in die Menschlichkeit zu begeben. Mich hat sie nachhaltig geprägt.

Gruss

K.
 

KayHH

Gast
Moin TobMan,

TobMan schrieb:
Warum also der Gesellschaft diesen Dienst verwehren? Ich finde es irgendwie verantwortungslos, wobei ich es naütrlich auch verstehen kann. Es bleibt aber etwas egoitisches Vorgehen...
äh, wie jetzt, Zivildienst ist auch Dienst. Das ganze ist so auch noch gesetzlich geregelt. Hast du ein Problem mit dem Gesetz?


Gruss KayHH
 

.holger

Borowitzky
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13.09.04
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8.970
KayHH schrieb:
Moin TobMan,


äh, wie jetzt, Zivildienst ist auch Dienst. Das ganze ist so auch noch gesetzlich geregelt. Hast du ein Problem mit dem Gesetz?


Gruss KayHH
Ich glaube es geht darum, sich komplett um den Dienst zu drücken. Also weder Wehr- noch Zivil- noch sonst irgendeinen Dienst zu leisten.
 

LaK

Reinette Coulon
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30.03.05
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952
Ich werde definitiv Militärdienst leisten, und hoffe dass ich zur Gebirgsjägerausbildung angenommen werde.
Musterung ist wahrscheinlich noch dieses Jahr, vielleicht aber erst nächstes.
 

flowbike

Mecklenburger Orangenapfel
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Ich habe Zivildienst gemacht, beim ASB.
Essen auf Rädern, Behindertentransporte, Betreuung alter Menschen im Haushalt.
Ich möchte diese Zeit nicht missen. Ich habe soviel Dankbarkeit erfahren und es war ein sehr gutes Gefühl anderen Menschen zu helfen.
Es hat mir völlig neue Horizonte geöffnet.
Wehrdienst wäre für mich völlig sinnfrei gewesen, den Zivildienst habe ich dagegen als sehr sinnvoll erlebt, ich denke heute noch oft daran zurück.
Erst letztens bin ich auf einem Friedhof an einem Grab vorbei gekommen und dachte mir: diesen Namen kennst du doch. Dann ist mir wieder eingefallen, dass ich dieses Ehepaar, das dort lag, regelmäßig besucht hatte und hatte, wenn es in diesem Moment doch eher traurig war, auch sehr schöne Erinnerungen an die Zeit mit den beiden.
Sicherlich erlebt man auch viele belastende Momente und es gibt natürlich auch verbitterte Menschen, die ihren Frust an den Zivis auslassen. Aber das ist die absolute Ausnahme und war in der Gemeinschaft mit anderen Zivis gut auszuhalten.
 

TobMan

Boskop
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Richtig.

Der Staat - bzw. die Gesellschaft - räumt einer Person ein, wenn diese Wehrdienst aus Gewissensgründen nicht vereinbaren kann, den Zivildienst abzuleisten. Das sehe ich schon als Entgegenkommen.
Von daher finde ich es egoitisch und schwach sich auch darum wieder zu drücken.
Ich sehe darin eine Pflichtleistung die zu erbringen ist. Dass die Musterung und das ganze Verfahren ungerecht ist und, dass sich einige diese Ungerechtigkeit nicht bieten lassen wollen ist eine andere Sache.

Greets
 

Hausmeister76

Adams Parmäne
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1. Kompanie des sPiLehrBtl 230 in Ingolstadt..... Pionier.... es war ne schöne Zeit, an die ich immer wieder gern zurück denke....

so long....
 

Cyrics

Neuer Berner Rosenapfel
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meine Meinung ist dazu, dass der Wehr-Dienst eigentlich verschwendete Zeit ist. Ich selbst bin froh, dass ich diesen nicht leisten musste. Man verschwendet dort eine Menge Geld für Menschen, die einfach ein bischen Krieg spielen wollen, neue Kamera treffen möchten, die die gleichen Interessen wie Krieg haben und ein paar Wanderungen über Hügel erleben wollen.
Dagegen sollte zumindest jeder einmal dazu verpflichtet werden der Allgemeinheit für einen bestimmten Zeitraum dienen zu müssen.

Ich wollte nie zum "Zwangsdienst" (wie ich ihn immer bezeichnet hab). Ich hab es selber als verschwendete Zeit angesehen und besonders hat mich angekotzt, dass mir diktiert wurde, was ich und wie ich es zu tun haben sollte. Ich hab bei der Musterung mein Bestes gegeben um ausgemustert zu werden. Auf die Koffein-Tabletten und Co. wurde ich leider erst danach gebracht...
Ich war als T2 gemustert und meine Kriegsdienstverweigerung hatte es damals insich, weil sie all meinen Hass inne hat gegen das Militär, Gewalt und Krieg. Ich glaub sie wurde aber nie gelesen. Ich bekam nach zwei Tagen meine Anerkennung als Kriegsdienstverweiger und durch meinen Charme ;) hab ich auch eine Zivildienst-Stelle direkt neben meiner Wohnung bekommen (3 Minuten Fussweg).
Am ersten Tag hab ich erstmal mitbekommen, dass zwei Freunde zufällig in der selben Klinik arbeiteten. Ich wurde in eine nette Abteilung gesteckt und hatte viel Spass mit den dort ansässigen Informatikern.
Ich bekam von allen Seiten Tipps wie ich mehr Geld kriegen kann etc., die ich dann auch befolgte, was dann darauf hinaus lief, dass ich fast doppelt soviel bekam wie ein Wehrdienst-leistender.
Letztendlich hatte ich es mir alles schlimmer ausgemalt als es eigentlich war. Dieses Jahr ist nicht vergeudet, zumindest für mich nicht. Ich krieg ein Jahr länger Kindergeld. Ich krieg die 9 Monate zu meiner Rente gerechnet, ich hab massenhaft Kohle verdient (Weihnachts- und Entlassungsgeld), und ich hätte sowieso nichts besseres zu dem Zeitpunkt zu tun gehabt. Es war mal ein wunderbarer Bruch zu dem sonst lahmen Schulalltag.
Alle Arbeitenden sagen immer, dass sie lieber wieder in die Schule gehen würden etc... ich würde lieber wieder arbeiten anstatt von morgens bis abends zu lernen. Beim Zivildienst hat man einfach Schluss gemacht und ist nach Hause und konnte sich um sein Zeug kümmern. Wenn man studiert, hat man irgendwie nie so wirklich Schluss.
 

Cyrics

Neuer Berner Rosenapfel
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da hast du schon recht. Es war etwas überspitzt von mir verallgemeinert.
Das interessante ist nur, dass diejenigen, die Wehrdienst geleistet haben, ihre Zeit beim Militär als verschwendete Zeit ansahen.
Mit denjenigen, mit den ich mich unterhalben habe, kam weiterhin heraus, dass sie ihren Wehrdienst auf keinem Fall als Dienst an der Allgemeinheit ansahen, sondern als 9 monatige Zeit die Beine baumeln zu lassen und irgendwie die Zeit herum zu kriegen.

Mit Dienst an der Allgemeinheit meine ich eher Dienst an bedürftigen Menschen, die Hilfe brauchen. In der heutigen Zeit hilft keine Armee aus halb ausgebildeten Jünglingen. Die Zeiten sind vorbei...
 

Hausmeister76

Adams Parmäne
Registriert
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Cyrics schrieb:
...
In der heutigen Zeit hilft keine Armee aus halb ausgebildeten Jünglingen. Die Zeiten sind vorbei...


das ist so nicht war cyrics. Schau auf die aktuellen Hochwassergebiete hier bei uns, wieviel Grundwehrdienstleistende dabei sind.

Nochwas: In meiner Kompanie sind viele beim Bund geblieben. Die haben die Chance genutzt bei der Bundeswehr beruflich weiterzukommen. Oder haben freiwillig verlängert und sind dann in den Auslandseinsatz gegangen. Dafür zoll ich denen meinen Respekt. Ich hättes/habs nicht gemacht.

so long...
 

Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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26.12.03
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5.475
Zivildienst 15 Monate, 1984-85 bei der Offenen Altenhilfe Eimsbuettel in Hambuich, jeden Tag bestimmt 20 Km zu Fuss durch Harvestehude, Rotherbaum, Hoheluft, Schanze und fuer die Omis (die Maenner aus der Generation lebten ja meist nicht so lange) eingekauft, Behoerdengaenge gemacht, Spazieren gegangen oder geschoben, Wohnung aufgeraeumt etc.

Ich fand's gut, mir hat's Spass gemacht und ich habe viel dabei ueber die und von den Menschen gelernt.

Gruss, Tom
 

Macomat

Roter Delicious
Registriert
01.08.04
Beiträge
91
Ich hab hier Zivildienst gemacht und hatte dort 13 klasse Monate. Rückblickend war der Zivildienst keinesfalls Zeitverschwendung, sondern mir hat es wirklich viel gebracht: erste Arbeitsalltag-Eindrücke, Kontakt zu älteren und teilweise pflegebedürftigen Menschen (den ich sonst wohl nicht gehabt hätte), mehr Zeit um mir Gedanken zu Studium & Co. zu machen, nette Leute (Kollegen) hab ich kennengelernt, zu denen ich z. T. heute noch (Z'dienst war '98/'99) noch Kontakt habe, außerdem hatte ich vier Wochen lang Spaß auf der Zivildienstschule (in Wetzlar). Musste jemand von Euch auch so einen Lehrgang machen? Wir waren alle noch in 'Endlich Abi'-Stimmung, außerdem war WM - das war echt ein netter Einstieg ins Zivi-Leben... Aber trotz allem war zu Schluss irgendwie die Luft raus, wohl weil es eher ein 'Job' war, nichts wirklich Anspruchsvolles, aber wie gesagt, ich bin froh, dass ich Zivildienst gemacht habe, Bund wäre keine Alternative gewesen. Ehrlich gesagt, hätte ich zwar wohl nicht freiwillig diesen Dienst abgeleistet, aber für eine 'Verpflichtung' war es wirklich völlig ok...

Grüße,
Jan.
 

DukeNuke2

Wagnerapfel
Registriert
17.01.06
Beiträge
1.583
ich hab 12 jahre marine hinter mir. bin zur see gefahren auf fregatten klasse 122 und würde es jederzeit wieder machen.
 

el funtzo

Gast
Zividienst und mit dem Geld meinen ersten Mac finanziert. 13 Monate als Hausmeister in einem Krankenhaus. :-D
Die Zeit habe ich nie bereut, da ich dadurch eine schöne Stadt kennen lernte.