Eine Zeit lang nutzte ich auch Safari, um in den Genuss der guten Systemintegration zu kommen (Spotlight, Keychain, Wörterbuch, Tastatursteuerung, etc.). Aber letztendlich bin ich aus mehreren Gründen zu Firefox zurückgekehrt. Hauptgründe für den Wechsel waren hierbei:
1.) Safari kennt das Prinzip des Freigeben von nicht mehr benötigten Speicher schlicht und ergreifend nicht. Es war eher die Regel als die Ausnahme, dass Safari am Ende eines Tages fast 500 MB realen Speicher für sich beanspruchte. Firefox würde ich jetzt persönlich auch nicht als leichtgewichtig bezeichnen, aber seit der 3er Version hat sich speziell in diesem Bereich deutlich etwas getan. Im Schnitt verbraucht Firefox "nur" 200 MB Speicher und gibt diesen auch nach einiger Zeit frei.
2.) Safari neigt dazu komplett zu blockieren, wenn in einem Tab größere Berechnungen notwendig sind. Das passiert bei Firefox weitaus seltener. Hier ist letztendlich aber wohl Google Chrome mit seinem Prozess-per-Tab Modell der ungeschlagene König, sowohl beim Vermeiden vom Blockieren des Browsers auch auch beim in 1) genannten Speicherverbrauch. Auch der Aspekt, dass die komplette Seite erst geladen werden muss, bevor man diese nutzen kann, ist bei langsamen Aufbau gelegentlich enervierend.
3.) Bookmark Tagging. Bevor Firefox 3 heraus kam, war ich dieser Neuerung gegenüber eher skeptisch eingestellt. Seitdem haben sich meine Bedenken großteils zerstreut und ich nutze begeistert dieses Feature. Zu jedem Bookmark füge ich die ersten 3-10 Begriffe ein, die mir einfallen. Dies erleichtert das Suchen nach einem speziellen Lesezeichen (bei über 350) doch sehr.
4.) Die sogenannte "Awesome Bar" gefällt mir auch, da man gelesene Seiten als Vielsurfer eher anhand von Stichworten als der eigentlichen Adresse wiederfindet. Das funktioniert zwar mit Safari und Spotlight auch, ist aber nicht ganz so elegant gelöst, da man zwischen zwei Oberflächen wechseln muss, um das selbe Programm zu nutzen. Lediglich die Volltextsuche auf zwischengespeicherten Seiten, wie in Safari (Spotlight) und Opera möglich, vermisse ich momentan auf dem Feuerfuchs.
5.) Im Gegensatz zu manch anderen Menschen nutze ich relativ wenige Erweiterungen, aber diese wenigen verbessern mein Interneterlebnis doch ungemein. Dazu gehören unter anderem Foxmarks, Adblock Plus (bei dem man im Gegensatz zum Safari Pendant auch mehrere Quellen abonieren kann), Tabmix Plus, NoScript und Add to Seach Bar. Reine Geschwindigkeit ist für mich nicht das ausschlaggebende Argument für oder gegen einen Browser, und Firefox 3 ist im Vergleich zu seinem Vorgängen auch deutlich flotter. Bei Safari kann man nicht mal global spezielle Funktionen vom JavaScript ausschalten.
6.) Einige Eigenschaften bei der Oberfläche sind besser gelöst als bei Safari. Im Speziellen haben es mir die nicht-modalen Dialoge beim Speichern von Passwörtern angetan.
7.) Die Integration mit den Online Diensten von Google, die ich regelmäßig nutze (Mail, Reader), ist besser als mit Safari. Neue RSS Feeds und mailto: werden automatisch an die enstprechenden Dienste weitergeleitet.
So, das ist mir auf Anhieb eingefallen. Firefox 3.1 verspricht auch, einige der jetzigen Schönheitsfehler zu beheben (allen voran die grauenvollen SSL Error Pages).