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Online Petition zum Grundeinkommen oder Wie innovativ denken apple Jünger?

ibastl

Pferdeapfel
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Thema

In meinen Augen Schwachsinn.

Was soll ein Grundeinkommen für jeden Bringen? Die "Faulen" ruhen sich nur noch mehr auf ihren Ärschen aus und wer bezahlt es dann wieder? Die Steuerzahler... Tolle Wurst.

Was das bringen soll kann man auf den einschlägigen Seiten gut nachlesen. Das ist kein Schwachsinn. Was glaubst du wie viele es von diesen "Faulen" gibt? Glaubst du tatsächlich, dass du zu der kleinen Minderheit gehören würdest, die trotz des Grundeinkommens noch arbeiten würde? Das würdest du doch sicherlich tun nicht wahr?

Abgesehen davon sieht die Gegenwart schon ganz ähnlich aus.

- Es gibt zu wenig Arbeit und Vollbeschäftigung wird es nie mehr geben.
- Der größte Teil der Bevölkerung ist heute bereits nicht erwerbstätig. Der kleinste Teil davon ist arbeitslos. Die "Sozialschmarozer" machen deutlich weniger als 1% aus und die hat es immer gegeben, wird es auch immer geben. Waren auch noch nie ein Problem
- Der Gedanke ist, die reine Existenz von der Erwerbsarbeit unabhängig zu machen. Jede Erwerbsarbeit dient dazu den Lebensstandard zu heben. So wie es sein sollte.

60% der befragten würden weiterarbeiten wie bisher
30% würden etwas weniger arbeiten
10% würden sich neu orientieren

90% sind der Meinung, dass DIE ANDEREN nicht mehr arbeiten würden.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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60% der befragten würden weiterarbeiten wie bisher
30% würden etwas weniger arbeiten
10% würden sich neu orientieren

90% sind der Meinung, dass DIE ANDEREN nicht mehr arbeiten würden.

Zwischen das, was die Leute sagen, und das, was die Leute machen, liegen Welten.

Siehe Pornoindustrie in den USA. Offiziell schaut da niemand Pornos, trotzdem gibt es dort einen riesigen Markt.


Übrigens haben wir mittlerweile das ganze Konzept hier ja genug auseinandergenommen, um sagen zu können, dass durch ein Grundeinkommen in der vorgeschlagenen Form und unter Berücksichtigung der deutschen Mentalität falsche Anreize gesetzt werden und die Marktmechanismen ausgehebelt würden.
 
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ibastl

Pferdeapfel
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Zwischen das, was die Leute sagen, und das, was die Leute machen, liegen Welten.

Siehe Pornoindustrie in den USA.

Naja, "DIE LEUTE".

Und wie ist es bei dir?

Wie Götz Werner schon sagte: "Das Problem ist, dass viele zwei Menschenbilder haben. Eines für sich selbst und eines für DIE ANDEREN.

Oder wie ein Freund von mir meinte: "Na da würd ich doch sofort erst mal mitten ins Wohnzimmer scheißen und nie wieder Müll rausbringen und nur noch rumvegetieren..."
 

ibastl

Pferdeapfel
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... als ich sagte: Die Mehrwertsteuer ist ein Unrecht WEIL sie eine faktische und nicht weg zu diskutierende Doppelbesteuerung ist

Ganz richtig. Konsequenter Weise sollte es die einzige Steuer sein. Weil sie somit nur den Konsum besteuert, und das in Abhängigkeit von der Menge. Da bezahlt der Wohlhabende gerechterweise mehr weil er mehr konsumiert. Und die Steuer ist aus der Wertschöpfungskette raus.

Sehr gut!
 

ibastl

Pferdeapfel
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Der einzelne Mensch ist intelligent. Die Masse ist dumm. Und der Staat ist nun mal eine Masse von Menschen.

Ich kann diesen Worten keine Sinn entnehmen.

Nichts desto trotz belegen alle Untersuchungen, dass die Einführung eines BGE sowohl auf den Arbeitsmarkt, die Wirtschaft als auch auf das Sozialverhalten durchweg positive Wirkung hätte.
 

ibastl

Pferdeapfel
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Übrigens haben wir mittlerweile das ganze Konzept hier ja genug auseinandergenommen, um sagen zu können, dass durch ein Grundeinkommen in der vorgeschlagenen Form und unter Berücksichtigung der deutschen Mentalität falsche Anreize gesetzt werden und die Marktmechanismen ausgehebelt würden.

Offenbar nicht. Ich habe bisher noch nicht ein auf Tatsachen beruhendes Argument hier gelesen.
Ich kann nur wiederholen. Sämtliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass es möglich ist und auf sämtliche erwähnte Bereiche eine positive Wirkung hätte.

Darüber hinaus fährt das aktuelle System ohnehin (Laut "den fünf Weisen" und den meißten Wirtschaftfachleuten) in absehbarer Zeit vor die Wand.
 

icruiser

Himbeerapfel von Holowaus
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Ich kann diesen Worten keine Sinn entnehmen.

Nichts desto trotz belegen alle Untersuchungen, dass die Einführung eines BGE sowohl auf den Arbeitsmarkt, die Wirtschaft als auch auf das Sozialverhalten durchweg positive Wirkung hätte.

Ich habe um im Monat mehr als nur 1500,00 zu haben sehr viel Leisten müssen!
und jetzt kommst du und sagst das jemand ohne Anstrengung vll sogar ohne Schulabschluss, also ohne je etwas geleistet zu haben auser das 18 Lebensjahr zu erreichen, nun einfach so 1500,00 bekommen soll!?!

was die Folge nach sich zieht, dass die Preise steigen und ich also im Endeffekt für mein hart erarbeitetes Geld weniger bekomme!

Sozialverhalten hin oder her... irgendwann reichts!
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Ganz richtig. Konsequenter Weise sollte es die einzige Steuer sein. Weil sie somit nur den Konsum besteuert, und das in Abhängigkeit von der Menge. Da bezahlt der Wohlhabende gerechterweise mehr weil er mehr konsumiert. Und die Steuer ist aus der Wertschöpfungskette raus.
Leider bezahlen dann die Reichen im Verhältnis dann weniger als die Normalverdiener. In Deutschland wird ja nach Leistung progressiv besteuert, so dass eine nur konsumabhängige Steuer dazu führt, dass die Reichen steuern sparen.

Nichts desto trotz belegen alle Untersuchungen, dass die Einführung eines BGE sowohl auf den Arbeitsmarkt, die Wirtschaft als auch auf das Sozialverhalten durchweg positive Wirkung hätte.
Ich will jetzt nicht schon wieder meine ganzen VWL-Unterladen rauskramen, um es zu belegen, aber mir ist ehrlich gesagt nur gegenteiliges bekannt.

Offenbar nicht. Ich habe bisher noch nicht ein auf Tatsachen beruhendes Argument hier gelesen.
Wir hatten hier zwei Threads dazu. Einer davon ist gelöscht worden. Wir hatten es aber auf jeden Fall mal auseinandergenommen.

Ich kann nur wiederholen. Sämtliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass es möglich ist und auf sämtliche erwähnte Bereiche eine positive Wirkung hätte.
Kannst Du mal Quellen nennen, die das für Deutschland umfassend und in einer gesamtwirtschaftlichen Betrachtungsweise unter Berücksichtigung von soziopsycholgischen Aspekten fundiert belegen? Auch interessiert mich, wie man die Wertstabilität des Geldes erhalten will.
Ich würde mir solche Untersuchungen gerne mal zu Gemüte führen.

Darüber hinaus fährt das aktuelle System ohnehin (Laut "den fünf Weisen" und den meißten Wirtschaftfachleuten) in absehbarer Zeit vor die Wand.
Ich bin mir ebenfalls sicher, dass das System vor die Wand fahren wird. Wir brauchen aber für die Zukunft ein grundsolides Konzept, dass ohne rechnerische Tricks auskommt und wo die High-Stakes-Spiele einiger Wirtschaftsteilnehmer möglichst ausgeschlossen sind.
Wir brauchen endlich neuen Tatendrang in Deutschland und eine positivere Einstellung. Wir brauchen mehr Preisbereitschaft in der Bevölkerung und mehr Leute, die sich für Dienstleistungsberufe begeistern.
Wir brauchen endlich mehr Bürger, die ihr Leben in die Eigene Hand nehmen, statt sämtliche Verantwortung auf den Staat abzuschieben.
Aber leider wird man in Deutschland immer ausgebremst, wenn man Produktiv zur Volkswirtschaft beitragen will.
Anwälte, die aus fadenscheinlichen Gründen Abmahnen, haben jedoch vom Staat Rückendeckung. Und Leute mit 40h-Wochen gehen auf die Straße und verlangen einfach so deutlich mehr Geld, als ihnen über den Anstieg der Produktivität zusteht.

Ich klinke mich jetzt aber mal aus der Diskussion aus, weil es mir langsam zu mühselig wird, alles noch einmal durchzukauen.
ichbinraus-20090203-193047.png
 

iPiet

Raisin Rouge
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Mal ehrlich: Gehe zurück zu meinem ersten Post in diesem Thread und frage Dich, ob wir das nicht schon viel früher hätten haben können.
 

ibastl

Pferdeapfel
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na gut

Ich muss zugeben, dass ich erstaunt bin.

Gerade von Appleusern hätte ich an sich eine andere Reaktion erwartet. Das Konzept des Grundeinkommens ist keine fixe Idee oder Träumerei. Das Konzept fußt aus realem Grund und Boden, die Idee ist alles andere als alt. Auch gibt es zahlreiche Initiativen von Leuten verschiedenster Fachbereiche die sich damit auseinadersetzen und sich dafür Stark machen. Nicht zuletzt unsere geschätzten "Wirtschaftsweisen" haben dem Konzept von Herrn Althaus sowohl die Machbarkeit als auch die Positiven Auswirkungen bescheinigt.

Beführworter des Grundeinkommens sind keine langhaarigen Bombenleger die am liebsten den ganzen Tag auf der Couch liegen möchten und dafür auch noch Geld bekommen wollen. Auch ich bin ein hart arbeitender Mann. Ich kann jedem nur nochmals empfehlen sich die Zahlen und Fakten selber noch einmal anzusehen.

Sicher gibt es über die Umsetzung einiges zu diskutieren. Aber zunächst sollte man eine solche Idee erst einmal denken können.

Stellt euch vor, jeder Bürger würde 800,- oder 1000,- € pro Monat bekommen. Einfach so!
wäre das nicht toll?

Und jetzt gibt es eine Menge Leute die sagen, dass das machbar ist.

Dann schau ich mir das doch an. Und zwar nicht die Aussagen von Forenmitgliedern sondern die Quellen mit Aussagekraft.

macht nix
 

SilentCry

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Vielleicht sollte man, damit die Menschen hier ohne eigene Webrecherche wenigstens die Idee erfassen, diesen Teil von grundeinkommen.de mal zitieren:

Ein Grundeinkommen ist ein Einkommen, das bedingungslos jedem Mitglied einer politischen Gemeinschaft gewährt wird. Es soll
  • die Existenz sichern und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen,
  • einen individuellen Rechtsanspruch darstellen,
  • ohne Bedürftigkeitsprüfung ausgezahlt werden,
  • keinen Zwang zur Arbeit bedeuten.
  • Das Grundeinkommen stellt somit eine Form von Mindesteinkommenssicherung dar, die sich von den zur Zeit in fast allen Industrienationen existierenden Systemen der Grundsicherung wesentlich unterscheidet. Das Grundeinkommen wird erstens an Individuen anstelle von Haushalten gezahlt, zweitens steht es jedem Individuum unabhängig von sonstigen Einkommen zu, und drittens wird es gezahlt, ohne dass Arbeitsleistung oder Arbeitsbereitschaft verlangt wird.
und auch wichtig (aus den Frage-und-Antworten):
Die Vorstellungen zum Grundeinkommen gehen davon aus, dass Preissteigerungen ausgeglichen werden. Das Grundeinkommen ist also stets als dynamisierter Betrag zu verwirklichen.

Elementare Aussagen sind:
  • Bedingungslosigkeit
  • Eignung zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben
  • Unabhängigkeit vom sonstigen Einkommen
  • Inflationssicherheit

Ich gehe davon aus, dass dieser Mindestlohn nicht zum eventuell vorhandenenLohn dazugerechnet wird, also den Steuersatz des zu versteuernden Einkommens _nicht_ hoch treibt. Denn wenn das Einkommen dadurch in eine höhere Steuerklasse fällt ist es eine Scheinzuzahlung, da finanziere ich mein Grundkeinkommen mit meinem eigenen Job und unter'm Strich schaut wenig dabei raus. (Würde auch das Prinzip der Unabhängigkeit vom Einkommen widersprechen). Ist das so gedacht oder irre ich mich und ich rutsche mit dem GE in eine neue Steuerklasse?

Ein Problem beim Verständnis könnte durch die Frage der Finanzierbarkeit auftauchen. Ich muss sagen, _das_ ist das zentrale Problem. Leider bietet die Webseite hier nur eine Linksammlung
http://www.archiv-grundeinkommen.de/index.html
Das kann ich mir im Moment nicht durchlesen, da sind etliche Links zu Abhandlungen, wünschenswert wäre eine verständliche (und inhaltlich korrekte) Zusammenfassung. (Darf ich sagen, dass bei dieser "zerfledderten Darstellung" des wichtigsten Punktes der Eindruck entsteht, man möchte mit Masse verwirren statt mit Klasse erklären?)

Dieser Befragung übrigens, dass 60% weiter arbeiten würden wie bisher und 30% nur "weniger" glaube ich weniger lang als ich brauchte, um sie zu lesen. 10% würden sich nur "neu orientieren"?
Das ist, mit Verlaub, Bullshit. Ohne Zahlen ist das schwer zu besprechen, also: Was nehmen wir denn als Grundsicherung? Damit man nicht nur im letzten Kaff in einer kalten Hütte dahinvegetieren kann sondern frei selbst bestimmt wo man leben möchte (in realen Grenzen) würde ich sagen sind 1.200,- Euro im Monat absolutes Minimum. (Hier in Wien kostet eine vernünftige Wohnung schon 600 im Monat). Für diesen Nettolohn geht meine Freundin übrigens 40 Wochenstunden arbeiten. Und ihr Lohn ist nicht inflationsgesichert. Für das gleiche Geld den ganzen Tag frei? Ins Fitness-Center gehen, wann man will? Abends fernsehen solange man möchte, ausgehen ist kein Katerdrama mehr am nächsten Morgen? Endlich alle Bücher lesen, die sich sonst nur stapeln? Zeit haben ohne Ende ohne finanziellen Nachteil? Warum sollte _sie_ noch den ganzen Tag mit langweiligem Mist vergeuden?

Auf der anderen Seite, und das ist eigentlich der einzige Punkt durch den ich diesem Konzept wenigstens eine geringe Chance einräume, ist die Idee, dieses GE _zusätzlich_ auszuzahlen.
Für alle, die schon einen schlecht oder mittelmäßig bezahlten Job haben mag es verlockend sein, plötzlich erheblich mehr zu verdienen. Sehr gut bezahlte Arbeitnehmer könnten nicht aufhören, weil ein 5000-Euro-Mensch einen Lebensstil hat, der sich mit 1200 nicht finanzieren lässt.
Vielleicht wäre das die Bremse dagegen, dass schlagartig alle kündigen.

Aber was ist mit den jungen Menschen? Wer nie einen Job hatte und plötzlich, mit 18, das GE bekommt, der arrangiert sich. Ich meine, wer nichts anderes kennt, wer seinen Lebensstil anpassen kann auf dieses GE, der ist potentiell vom Arbeitsmarkt weg. Seien wir ehrlich, ARBEITSlosigkeit stört die wenigsten Arbeitslosen, ERWERBSlosigkeit schon. Wie lange also könnte die gegenwärtig arbeitende Schicht gegen den zu finanzierenden Schwund an Nachwuchsarbeitskräften ankommen? Eine Gesellschaft ist ja keine Momentaufnahme sondern ein Prozess.

Auch indiviuell kommt es bei mir zu divergenten Gedanken: Was wäre wenn heute beschlossen würde, für Österreicher gibt es ab nun 1.200,- Euro inflationssichere Grundsicherung. Was täte ich?
Sofort heimgehen? Der Gedanke drängt sich auf. Ja, ich verdiene deutlich mehr als das GE. Und ja, 1.200 mehr im Monat würden einige Wünsche erfüllen.
Also: Hierbleiben und das Plus an Geld in angenehme Dinge investieren.

Aber andererseits ödet mich die Arbeit an. Jede Arbeit. Überhaupt kann ich dieses ganze Getue, diese Wichtigmenschen um mich, dieses hohle Gewäsch, die Phrasen udn die Ansammlung an richtig DUMMEN und inkompetenten Menschen, die sich wegen ihres ersessenen oder erlogenen hohen Gehalts auch noch unglaiblich wichtig nehmen, nicht ertragem, ohne inneren Schmerz zu empfinden, den ich manchmal förmlich rausBRÜLLEN möchte.
Und... wenn ich hier bleibe und andere gehen. Werde ich dann plötzlich deren Arbeitspensum mit machen müssen? Also mir das GE in Wahrheit mit erheblich mehr Stress und etlichen Überstunden hart verdienen, sodass ich noch weniger Zeit habe (und egal wie viel Geld am Konto ist sinnlos, wenn man in einem Betonbunker eingekerkert dahinvegetiert).
Also: Heimgehen. Definitiv.Sofort.

Aber ... was wenn das Konzept scheitert? Wenn ich jahrelang zuhause geblieben bin und dann mit 45 oder 50 das politische System bemerkt, dass keine Arbeitskräfte nachwachsen, dass niemand bei McD Fritten brät und keiner mehr in den Kanälen arbeitet oder den Müll weg bringt oder nachts Autobusse lenkt wegen der Zulagen. Mehr Geld für diese Jobs zu bezahlen bringt nichts, denn dann müssten Fahrkarten und Burger teurer werden und damit müsste das GE, weil inflationssicher, angepasst werden, was zur Spirale führt, dass elende Scheiss-Jobs eben keiner, und zwar keiner, mehr macht. Vielleicht die bestehenden Arbeitskräfte aber sicher kein Nachwuchs.
Wenn das dann herauskommt und das politische System das Konzept streicht, denn das kann es, es ist ja kein Naturgesetz wie Gravitation, es ist eine von Menschen gemachte Regelung, die kann man jederzeit wieder umstoßen oder sie kann einfach nicht mehr machbar sein, dann stehe ich da. Ohne Job. Ohne Zukunft. Arbeits- und mittellos, zum Sterben verurteilt.
Also: Bleiben. Aus Angst. So wie jetzt. Aus Angst. Ich arbeite nicht, weil ich will, ich arbeite weil ich muss, weil ich Angst habe, ohne Arbeit sozial und auch körperlich unter zu gehen. Weil Arbeit meine Existenz sichert.
Das GE würde meine Angst nicht nehmen. Ich würde also hier bleiben. Den Job von dann 2 bis 3 Leuten machen, denn zwei andere würden sicher gehen oder in Teilzeit wandeln. Doppelt so viel Stress für vergleichsweise NICHT doppelt so viel Geld. Mindestens. Und gleichzeitig beobachten wie die Sorglosen ihr Leben genießen, das ich bezahle. Mit meinem Geld und nun auch noch mit meiner ohnedies kargen Freizeit. Denn _mir_ bringt das nichts, wenn 20 Jahre später diese Sorglosen dann untergehen.

Edit: In diesem Link (Finanzierungsmodell Attac, Österreich) http://www.archiv-grundeinkommen.de/attac-austria/attac-austria-ge-finanzierung.pdf
wird genau das gemacht, was ich befürchtet habe: Das GE wird nicht "oben auf" gezahlt, sondern abhängig. Wer also Brutto 3.000 verdient hat gerade mal einen Hunderter mehr. Das ist lächerlich, das ist eine Bestrafung für alle, die arbeiten gehen.
 
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DesignerGay

Danziger Kant
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@ SilentCry Danke für den Link in deinem Edit.

Hab mir mal die Tabelle angeschaut wo heutiges Nettoeinkommen mit dem mit dem Nettoeinkommen + Grundeinkommen verglichen wird.
Demnach werden alle die 3.500 Brutto und mehr haben sogar einen Einkommensverlust haben.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Danke, SilentCry, mit den von Dir geposteten Informationen ist tatsächlich wieder eine vernünftige Diskussion möglich.

Ich lese mir mal das Attac-Konzept durch. Auf den ersten Blick ist aber z.B. aber wenigstens lobenswert, dass das GE nach Alter gestaffelt wird, so dass Kleinkinder nicht das gleiche GE zugesprochen bekommen, wie 40-jährigen.


Demnach werden alle die 3.500 Brutto und mehr haben sogar einen Einkommensverlust haben.
Ist doch auch logisch. Irgendwer muss ja auch mehr Geld bezahlen, damit ein anderer mehr Geld bekommt.

EDIT: Argh! Schon wieder zu früh gefreut. Wieder mal nur simple Arithmetik oder Analyse der Wirkungsketten hinsichtlich des Einflusses auf das Preisniveau)
 
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Dietmar

Ribston Pepping
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Stellt euch vor, jeder Bürger würde 800,- oder 1000,- € pro Monat bekommen. Einfach so!
wäre das nicht toll?

Überhaupt nicht,

bei etwa 80.000.000(Mio.) Einwohner sind das 80.000.000.000(Mrd.) € jeden Monat ...

Woher und vor allem: von wem soll das Geld kommen?

Das geschätzte Gesamtvermögen in Deutschland beläuft sich auf ca. 4.000.000,000.000(Bio.) €; d. h., wenn diese 4 Billionen auf alle Einwohner - vom Säugling bis zum 80jährigen - aufgeteilt werden, würde jeder Einwohner 50.000 € bekommen.

Für viele von uns, mich eingeschlossen, wäre das natürlich eine feine Sache.

Nur: Jetzt wäre das Gesamtvermögen aufgebraucht - wer soll denn in Zukunft noch Investitionen tätigen, unsere Gehälter zahlen usw., usw.

Im Übrigen: In meiner Geburtsurkunde steht nicht, daß das Leben gerecht zu sein hat ...

Mit Gruß
Dietmar

P.S.: Ich habe bei meinem Beispiel bewußt "gerade" Zahlen verwendet; sie entsprechen lediglich den ungefähren Größenordnungen. Anspruch auf Statistische Genauigkeit erhebe ich nicht.
 

dattel

Erdapfel
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Ich habe selber die breite Masse der Menschen als Kunden und die sind (so ungern ich das auch sage) stockdumm und raffgierig.
Lass zum Spaß die breite Masse entscheiden. Wir hätten dann innerhalb weniger Monate die Todesstrafe wieder und sämtliche muslimischen Mitbürger wären in Internierungslagern oder aus dem Land ausgewiesen. Dafür wäre das Tempolimit auf den Autobahnen aufgehoben.
...
Das interessant an Urteilen über andere ist, dass man im Grunde mehr über sich selbst aussagt als über die anderen. Denn man gibt sein Menschenbild preis. Wer über Mitbürger denkt, die meissten seien "stockdumm", der meint auch gleichzeitig, dass diese "stockdummen" Bürger nicht in der Lage seien vernünftig zu handeln. Und weil er dies annimmt, von sich jedoch glaubt, er unterscheide sich von den "stockdummen" dadurch, dass er nicht "stockdumm" sei, müsse er den "stockdummen" Bürgern sagen was sie zu tun haben.

Allein mit dieser Annahme wird eine Abhängigkeit konstruiert, mit fatalen Folgen. Das ganze Geschwätz von Elite, welche meint, andere führen zu müssen, sowie alles autoritäre, folgt aus dieser Annahme. Doch ist dem wirklich so? Unterscheiden sich die Menschen in "stockdumme" und die Elite? Die Antwort ist die demokratische Form des Miteinander, das auf gleicher Augenhöhe stehen. Autoritäres und Abhängigkeiten werden gerade durch ein Grundeinkommens weiter aufgelöst, weil der Mensch im Menschen, das gleiche in uns allen, in den Blick kommt und Irrtümer in unsere Wahrnehmung und Vorurteile aufgelöst werden.

...
Wir brauchen endlich neuen Tatendrang in Deutschland und eine positivere Einstellung. Wir brauchen mehr Preisbereitschaft in der Bevölkerung und mehr Leute, die sich für Dienstleistungsberufe begeistern.
Wir brauchen endlich mehr Bürger, die ihr Leben in die Eigene Hand nehmen, statt sämtliche Verantwortung auf den Staat abzuschieben.
Aber leider wird man in Deutschland immer ausgebremst, wenn man Produktiv zur Volkswirtschaft beitragen will.
...
Komisch, da hat jemand die falsche Brille auf, denn alles das ermöglicht ein bedingungsloses Grundeinkommen.

- Das Grundeinkommen ist die positivste Idee des 21. Jahrhunderts.

- Menschen die sich für das Grundeinkommen einsetzen, haben diesen Tatendrang. Weil sie ein Ziel haben, Mut und eine positive Einstellung. Sie wollen die Zukunft, einen neuen Gesellschaftsentwurf, für den es sich lohnt zu kämpfen, und kein Flickwerk an alten Ideologien.

- Eine Grundeinkommensgesellschaft ist eine Gesellschaft mit mehr Dienstleistung, denn sie ermöglicht Optimierung und Innovation. Sie will keine unproduktiven Arbeitsplätze erhalten, sondern erkennt die Change der Freistellung von alter produktiver Arbeit als positive Entwicklung. Volkswirtschaftlich ist Arbeitslosigkeit ein Gewinn, das ist die Erkenntnis. Wenn alle ein Grundeinkommen haben, braucht niemand mehr fragwürdige Arbeitsplätze subventionieren bzw. erhalten wollen. Denn es geschieht nur, um Einkommenslosigkeit zu vermeiden.

- "Man lebt nicht vom Brot allein". Will heißen, gesellschaftliche Werte ergeben sich nicht aus der wirtschaftlichen Produktionsfähigkeit bzw. der individuellen Nützlichkeit des Individuums der Wirtschaft gegenüber. Welche Bedeutung haben Kinder für eine Gemeinschaft? Welche Bedeutung hat Kunst und Kreativität für die Gesellschaft? Wir sollten uns diese Fragen stellen, denn es sind menschliche Fragen. Wenn wir unser Dasein und unsere Aufgabe jedoch nur darüber definieren, unser Überleben zu sichern oder um jeden Preis ökonomisch nützlich zu sein, haben wir noch nicht den Mensch im Menschen erkannt, der sich immer entwickeln will weil es immer mehr Mensch werden will.

- Ein Grundeinkommen unter den Füßen zu haben, um überhaupt etwas tun zu können, ist die Basis aller Selbständigkeit. Selbständig kann man aber nur sein, wenn man einen Raum hat, in dem man sich bewegen kann. Diesen Raum bietet das Grundeinkommen, indem es Arbeit und Einkommen trennt bzw. Arbeit gesellschaftlich neu definiert und nicht ausschließlich Erwerbsarbeit als wertwolle Arbeit anerkennt. Sondern auch alle notwendigen ehrenamtlichen Tätigkeiten, ohne die eine Gesellschaft keine Gesellschaft und schon gar keine soziale wäre.

- Mit der Sicherheit einen garantierten Grundeinkommens wird es überhaupt erst möglich, wirklich Verantwortung zu übernehmen bzw. Verantwortung für Tätigkeiten zu übernehmen, welche man auch übernehmen will. Denn was wäre das für eine Verantwortung, zu welcher man gewungen ist? Verantwortung für etwas kann man nur der übernehmen, der sich frei dafür entscheidet. Verantwortung übernehmen hat nichts mit Erwerbsarbeit zu tun. Denn jemand der nur um sein Überleben kämpft, tut dies nicht aus Verantwortung, sondern weil er nicht anders kann. Verantwortung zu übernehmen heißt immer es auch lassen zu können. Deshalb wächst Verantwortung in dem selbem Maße in welchem Freiheit wächst. Beides ist immer eine Herausforderung. Und es gehört Mut dazu diese anzunehmen.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Das interessant an Urteilen über andere ist, dass man im Grunde mehr über sich selbst aussagt als über die anderen. Denn man gibt sein Menschenbild preis.
Ui! Du hast mich als Misanthrop entlarvt! (das Wort lässt sich bei Wikipedia nachschlagen)

Wer über Mitbürger denkt, die meissten seien "stockdumm", der meint auch gleichzeitig, dass diese "stockdummen" Bürger nicht in der Lage seien vernünftig zu handeln.
Ich denke nicht nur, dass ein Großteil der Mitbürger stockdumm sind, ich habe es schwarz auf weiß als Studien auf meinem Schreibtisch und ich sehe es mehrmals im Monat bei Consumer-Panels, wo wir so ziemlich aus jeder gesellschaftlichen Schicht Konsumenten analysieren. Die Minderheit kann man als ausreichend intelligent bezeichnen, der Rest ist teilweise zu Dumm, um einen Toaster zu bedienen.
Sorry, aber das ist leider so. Mir wäre es auch lieb, wenn es anders wäre, aber leider liegt das nicht in meiner Hand.

Du kannst gerne hier im Forum den Thread zum letzten Gravis-Preisirrtum lesen, wo sich alle raffgierig auf die USB-Sticks gestürzt haben, obwohl es offensichtlich ein Preisirrtum war.

Nur mal so nebenbei: Der Grad der Intelligenz hat nichts damit zu tun, ob jemand ein glückliches Leben führt oder ob er mehr oder weniger Wert als die anderen Menschen ist.

Und weil er dies annimmt, von sich jedoch glaubt, er unterscheide sich von den "stockdummen" dadurch, dass er nicht "stockdumm" sei, müsse er den "stockdummen" Bürgern sagen was sie zu tun haben.
Was ist denn das für eine dämliche, zusammenhangslose Behauptung. Woraus leitest Du ab, dass ich aus der Feststellung der Zustände anderen Leuten etwas vorschreiben will.

Allein mit dieser Annahme wird eine Abhängigkeit konstruiert, mit fatalen Folgen. Das ganze Geschwätz von Elite, welche meint, andere führen zu müssen, sowie alles autoritäre, folgt aus dieser Annahme. Doch ist dem wirklich so?
Ähm... Ja?!? Führen will gelernt sein und Führen kann auch nicht jeder. Das hat auch mit Elite nichts zu tun, sondern mit Führungskompetenz.
Entscheidungen fällen oder etwas bestimmen kann schließlich jeder. Was nicht jeder kann, ist die richtige Entscheidung zu fällen. Das erfordert Fachkompetenz, Erfahrung und strategische Weitsicht. Dem durchschnittlichen Aldi-Kassierer fehlt all das. Er kann nicht entscheiden, ob z.B. eine Preissenkung eines Produktes gut oder schlecht ist, weil ihm einfach das notwendige ökonomische Wissen fehlt.

Komisch, da hat jemand die falsche Brille auf, denn alles das ermöglicht ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Du wiederholst Dich schon wieder, ohne auf die von uns dargebrachten Kritiken einzugehen.
Nicht, aber auch rein gar nichts, was ich am Grundeinkommen kritisiert habe, hast Du widerlegen wollen oder können.
Wenn Du von Einkommen spricht, sprichst Du zwangsläufig auch von Geld. Das Geldsystem ist sehr komplex und ich habe meine Bedenken ausgedrückt, dass die Wertstabilität des Geldes nach Einführung eines Grundeinkommens erhalten bleibt.
Bitte beleg die Stabilität, und wir können weiterreden. Mit irgendwelchen Phantasien und Philosophien kommen wir an diesem Punkt nicht weiter. Ich will harte, umfassende Fakten (Stichwort: Analyse der Wirkungsketten) und keine Milchmädchenrechnungen.
Was nützt ein Grundeinkommen, wenn man nominal 1000 Euro mehr auf dem Konto hat, aber real weniger Kaufkraft vorhanden ist.
 

SilentCry

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Was nützt ein Grundeinkommen, wenn man nominal 1000 Euro mehr auf dem Konto hat, aber real weniger Kaufkraft vorhanden ist.
Und nicht mal das, wie das "Finanzierungsmodell" der Attac zeigt. Wie ich schon schrieb: Der einzige "Lichtblick", dass nicht gleich 80% den Job kündigen wäre diese "On Top"-Auszahlung. Aber offensichtlich bedeutet "bedingungslos" nicht "bedingungslos" sondern (wen wundert es): Die Mittelschicht soll davon nicht profitieren sonder es finanzieren.

Um nicht so zu tun als wäre alles gut so wie es ist: Es gibt definitiv eine erhebliche Anzahl von Missständen in der Arbeitswelt. Sitchwort Scheinselbständigkeit zum Beispiel oder die Massen an sog. Zeitarbeitern die zum Teil in großer Zahl und jahrelang wie "richtig" Beschäftigte als Angestellte zweiter Klasse in den Firmen beschäftigt werden und beim ersten Zeichen einer vermeintlichen Krise als erste rausfliegen, etc.

Aber gerade die Regierung Deutschlands mit ihren "1-Euro-Jobs", die jetzt weidlich ausgenutzt werden um real zu besetzende Stellen mit wechselnden Ein-Euro-Jobbern zu besetzen, geht da nicht mit besonders gutem Weitblick voran. (Ich unterstelle mal, dass die Idee an sich ohne böse Absicht geboren wurde.)

Sinnvoller als eine Debatte über ein Grundeinkommen (ich vermisse immer noch eine faire aber machbare Finanzierung - die Attac-Finanzierung ist definitiv NICHT fair und würde in meinem Fall dazu führen, dass ich gar nicht anders könnte, als sofort meinen Job zumindest auf Halbtag zurück zu nehmen (wodurch ich dann annähernd gleich viel "verdienen" würde, was Vollzeitjobber natürlich löhnen müssten) oder überhaupt zu kündigen) wäre eine vernünftige Debatte über den sogenannten Mindestlohn. Auch schwierig genug aber das halte ich noch eher für machbar als jedem Jugendlichen die Botschaft zu vermitteln: Arbeiten zu gehen ist was für Volltrottel.

Übrigens ist in Österreich das durchschn. Nettoeinkommen ca 1.500 Euro. Und das ist nicht automatisch inflationsangepasst. (KLICK)