Nun ja ich hab den Film nun auch gesehen.
Ich muss sagen, dass ich doch positiv überrascht war. Vorher dachte ich, es wäre eine Dokumentation gespickt mit Links-Populismus ala "Spitzensteuersatz hoch auf 80%" (kam von einem gewissen Herrn Lafontaine) und gebt es den Armen.
Mit dem Grundgedanken des Grundeinkommens kann ich mich dennoch keineswegs mit anfreunden. So will es mir einfach nicht einleuchten, warum es ein Menschenrecht sei, dass JEDER Bundesbürger Geld vom Staat geschenkt (man könnte hier auch eine etwas vulgärere Redensart anbringen) bekommen. Diese Aussage bezieht sich jedoch nicht auf Sozialleistungen wie z.B. Arbeitslosengeld, Wohngeld usw., diese sind, meiner Meinung nach, vollkommen richtig. Wobei auch hier unser heutiges System einer Reform bedarf, in vielerlei Hinsicht.
Grundsätzlich ist die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens ja ganz nett (rein auf menschlicher Ebene gesehen) jedoch wohin soll das führen?
Ich denke es ist unbestreitbar, dass zumindest ein Teil der arbeitenden Gesellschaft sich mehr auf Dinge ausserhalb der Arbeitszeit konzentrieren wird.
Dies werden aber vornehmlich oder vor allem Personen, die zum jetzigen Zeitpunkt sehr viel arbeiten (Arbeitszeiten jenseits der 40-Stunden Woche).
Auch, denke ich, ist es unbestreitbar, dass ein Großteil derer, die zu diesem Teil der arbeitenden Gesellschaft gehört, spezialisierte Fachkräfte und Träger hoher Positionen sind und somit der Leistungselite (nein, Leistungselite definiert man nicht an den gezahlten Einkommenssteuern) angehören.
Klar werden sich auch für diese wegfallenden Arbeitsstunden andere Personen finden, die gerne (vll. weil auch es ihr Traumjob ist?) diese kompensieren würden. Jedoch kann man allgemeingültig sagen, dass die Fähigkeit zur Vertretung, gerade in spezialisierte Gebieten, besteht? Ich denke nicht! Man brauch sich nur Deutschlands Unternehmen anhören, die Fachkräfte händeringend suchen. (Ich mein man stellt sich das mal vor, wie haben eine nicht unwesentliche Arbeitslosigkeit, Arbeitsplätze bzw. auch Ausbildungsplätze sind aber da, können nur nicht, aufgrund fehlender Qualifikation, besetzt werden)
Dies wird zur Folge haben, dass die Arbeitsproduktivität sinken wird. Was wiederum Löhne schmälert, Arbeitsplätze wegfallen lässt usw., der bekannte Teufelskreislauf.
Nun, wozu führt das? Zum Zusammenfall der Finanzierung des Grundeinkommens!
Natürlich hab ich dies nun ein wenig zugespitzt geschrieben, aber die Folgen werden in der Realität die gleichen sein.
Auch anderweitig wird dieses Konzept Probleme mit sich bringen.
Unter Hartz IV Empfänger gibt es nun mal einen Teil der einfach keinen Bock hat zu arbeiten oder sich denkt, warum soll ich arbeiten gehen, wenn ich so auch ganz gut auskomme. Dieses Problem wird sich durch ein Grundeinkommen nur noch verschärfen.
Natürlich spiegelt das nicht die Allgemeinheit der Sozialhilfeempfänger wieder, jedoch einen Teil!
Ebenfalls denke ich, dass Geringverdiener auch schnell in solche Gedankenspielchen verfallen können.
Daher bin ich persönlich gegen eine derartige Bezuschussung durch den Staat.
Ich kann auch nirgends eine Rechtmäßigkeit dessen finden.
Den Gedanken der Änderung unseres Steuersystem, so oder so ähnlich wie es im Film beschrieben wird, finde ich jedoch sehr interessant. Dies könnte durchaus eine Verbesserung und auch eine Vereinfachung des Systems darstellen.
Naja gerade bei diesem Thema vermisse ich bis heute Köpfe wie Merz oder Kirchhof in hohen politischen Ämtern, die eine dringend benötigte sinnvolle Steuerreform vorantreiben könnten.
Nun gut, ich habe jetzt erst einmal genug geschrieben.
Gruß
Nick
P.S.: Der Titel ist auch in meinen Augen sehr provozierend. Dieser bedarf schleunigst einer Verbesserung, auch im Sinne der deutschen Rechtschreibung
