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Latein: tote Sprache?

Latein war für mich, wie für viele andere auch, in der Schule eine Last ...
Helfen tut es mir nur ab und zu bei Fremdwörtern und Grammatik!
Ich wüsste allerdings keinen Grund warum man Latein nicht sprechen könnte (außer wegen der Schwierigkeit)? Es gibt doch auch Listen, Bücher etc. die Begriffe aus unserer Zeit neu bilden oder umschreiben.
 
Hey, da hier so viel Lateiner zusammengefunden haben stelle ich doch mal ganz Frech eine Frage die mich schon lange beschäftigt.

Was heisst "Kein Leben ohne (die) Musik" auf Latein. Ich habe mir da schonmal was gebastelt bin mir aber nicht sicher und frage deshalb nun mal die "Profis" :)
 
Hey, da hier so viel Lateiner zusammengefunden haben stelle ich doch mal ganz Frech eine Frage die mich schon lange beschäftigt.

Was heisst "Kein Leben ohne (die) Musik" auf Latein. Ich habe mir da schonmal was gebastelt bin mir aber nicht sicher und frage deshalb nun mal die "Profis" :)


"nulla vita sine symphoniā"

(dabei beachten, dass "symphonia" ein Ablativ ist, und man deshalb das "a" länger ausspricht [und ich hoffe, ich schreibe da keinen Mist!]).​
 
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Auf "nulla vita sine" kam ich auch- Da war ich schonmal nicht Falsch, das ist gut. Und ich dachte nun dass ich Musik mit "Musica" übersetzen kann. Würde das vll auch gehen ?
Vielen Dank schonmal !
 
Ich wette alle die mal Latein hatten/haben koennten nichtmal vernuenftig ne pizza bestellen :-D

"heus, caupo! Possibile est panem cum caseo et frugibus rubris et oregano (?) mandari? Pendebimus post cenam; nobis rationem donare potes! gratias agimus!


(die Römer kannten Tomaten natürlich noch nicht… [cf. "frux ruber"])
 
Auf "nulla vita sine" kam ich auch- Da war ich schonmal nicht Falsch, das ist gut. Und ich dachte nun dass ich Musik mit "Musica" übersetzen kann. Würde das vll auch gehen ?
Vielen Dank schonmal !

Das geht. Wie bist du dann auf "nulla vita sine" gekommen? Denn dass hier "vita" auch "vita" bleibt, ist völliger Zufall! :D
 
Hi, mal zur Ausgangsfrage:

ja, Latein ist tot. Und ja, man kann es gut gebrauchen - hab ich im Nachhinein gemerkt. Die Techniken, die ich gelernt habe, um lateinische Texte zu entschlüsseln, benutze ich weitestgehend auch, um (da ich im Ausland studiere) fremdsprachliche wissenschaftliche Texte zu studieren.
Latein vermittelt einem eine ungeheure systematische Denkweise, was einem dabei auch hilft, sehr sehr schnell durch sehr komplexe Dinge durchzusteigen, weil man lernt, automatisch die wichtigsten Begriffe und die passenden kontextuellen Inhalte auf einen Schlag zu erfassen, manchmal ohne einen Satz überhaupt richtig zu lesen.
Außerdem kann ich einfache Texte in romanischen Sprachen verstehen. Deswegen nehme ich mir auch vor, später noch mal Spanisch aufzusatteln.

Jedenfalls würde ich Latein nicht wirklich mehr empfehlen, wenn man eine Sprache lernen will, um sie zu sprechen - sondern wenn man sein Gehirn wirklich in bestimmte komplexe Denkweisen reintrainieren will. Und vor hat, später was draus zu machen - leider weiß man das i.d.r noch nicht, wenn man sich die 2. Fremdsprache in der Schule aussucht.



PS: Man KANN Latein sprechen. Mein Lateinlehrer sprach es quasi fließend, und mit ein bisschen Konzentration konnte ich als Schüler auch so halben Smalltalk damit betreiben.
Wichtig, um Latein beim Hören zu verstehen, ist die Betonung. Viele Lehrer machen den kapitalen Fehler, so einen Text platt runterzulesen, quasi wie ein Erstklässler ein Gedicht. Das klingt nicht nur fürchterlich scheiße, die Sinnzusammenhänge werden auch überhaupt nicht deutlich, und die stecken nun mal oft in solchen Ausdrücken wie quam, que etc. die gerne auch mal am Ende eines Wortes stehen. Nur Beispielsweise jetzt.
Wer Verschachtelungen in Sätzen und Bezüge zwischen Wörtern einfach plattliest darf sich nicht wundern, wenn kein einziger Schüler ein Wort davon begreift, was man da gerade für eine Litanei ableiert.

Letztens hab ich außerdem gelesen, dass man wohl früher das "ae" als "ai" ausgesprochen hat und in ein paar Jahren soll das auch so unterrichtet werden. Dann wird aus dem "Caesar - Zäsar / Käsar" endlich der "Kaisar -> Kaiser". U.U. könnte das Leuten, die Schwierigkeiten bei der Sprache haben, zumindest etwas Erleichterung verschaffen.
 
ja, Latein ist tot. Und ja, man kann es gut gebrauchen - hab ich im Nachhinein gemerkt. Die Techniken, die ich gelernt habe, um lateinische Texte zu entschlüsseln, benutze ich weitestgehend auch, um (da ich im Ausland studiere) fremdsprachliche wissenschaftliche Texte zu studieren.
Latein vermittelt einem eine ungeheure systematische Denkweise, was einem dabei auch hilft, sehr sehr schnell durch sehr komplexe Dinge durchzusteigen, weil man lernt, automatisch die wichtigsten Begriffe und die passenden kontextuellen Inhalte auf einen Schlag zu erfassen, manchmal ohne einen Satz überhaupt richtig zu lesen.
Außerdem kann ich einfache Texte in romanischen Sprachen verstehen. Deswegen nehme ich mir auch vor, später noch mal Spanisch aufzusatteln.
Da hast du vollkommen Recht.

Jedenfalls würde ich Latein nicht wirklich mehr empfehlen, wenn man eine Sprache lernen will, um sie zu sprechen - sondern wenn man sein Gehirn wirklich in bestimmte komplexe Denkweisen reintrainieren will. Und vor hat, später was draus zu machen - leider weiß man das i.d.r noch nicht, wenn man sich die 2. Fremdsprache in der Schule aussucht.
Ich habe wahrscheinlich vor, alte Sprachen zu studieren :)


PS: Man KANN Latein sprechen. Mein Lateinlehrer sprach es quasi fließend, und mit ein bisschen Konzentration konnte ich als Schüler auch so halben Smalltalk damit betreiben.
Das stimmt. Mein Lateinlehrer kann zudem noch Altpersisch, Altindisch und Altgriechisch :D Ich kann aber (noch) nicht Latein reden…

Wichtig, um Latein beim Hören zu verstehen, ist die Betonung. Viele Lehrer machen den kapitalen Fehler, so einen Text platt runterzulesen, quasi wie ein Erstklässler ein Gedicht. Das klingt nicht nur fürchterlich scheiße, die Sinnzusammenhänge werden auch überhaupt nicht deutlich, und die stecken nun mal oft in solchen Ausdrücken wie quam, que etc. die gerne auch mal am Ende eines Wortes stehen. Nur Beispielsweise jetzt.
Wer Verschachtelungen in Sätzen und Bezüge zwischen Wörtern einfach plattliest darf sich nicht wundern, wenn kein einziger Schüler ein Wort davon begreift, was man da gerade für eine Litanei ableiert.
Oh mann, jetzt kommen mir die kleinen Schüler in den Sinn, die überhaupt nichts davon verstehen und trotzdem damit angeben!
Und zum Plattlesen bei Lehrern: Schlimm wird es, wenn dann Texte kommen, die nach einem metrischen Schema aufgebaut sind (standardmässig zu Beginn der Metrik elegisches Distichon; z.B. "Ars amatoria von Ovid"). Gruselig, wenn ich da Leute höre, die keine Ahnung haben, wie man das spricht! :-!

Letztens hab ich außerdem gelesen, dass man wohl früher das "ae" als "ai" ausgesprochen hat und in ein paar Jahren soll das auch so unterrichtet werden. Dann wird aus dem "Caesar - Zäsar / Käsar" endlich der "Kaisar -> Kaiser". U.U. könnte das Leuten, die Schwierigkeiten bei der Sprache haben, zumindest etwas Erleichterung verschaffen.

Das macht unser Lehrer schon so (eine Lehrerin meines Bruders sprach "Caesar" wie "Käsar" [fürchterlich!!!] aus…). Aber ob das eine Erleichterung für das Lernen ist, bezweifle ich!
 
Als bei uns irgendwann Hexameter als Thema anstand, hatte ich auch keine Lust mehr irgendwas zu übersetzen weil ich das korrekte vorlesen als zu nervig fand. Nicht das ich vorher oft aufgezeigt hätte aber das gab mir dann sozusagen den Rest!
 
Naja, in Hexametern und Konsorten bin ich – und ich darf das auch sagen – der einzige in der Klasse, der die fliessend und problemlos lesen kann! :D Nur Hendekasyllabi machen mir manchmal Mühe, oder Hexameter von Lukrez, bei dem sie manchmal nicht aufgehen (z.B. mit folgendem Schema):

Code:
   ͞     ͝    ͝  |   ͞    ͝    ͝  |   ͞    ͝    ͝  |    ͞    ͝    ͝  |    ͞  [COLOR="Red"]   ͞  [/COLOR]|    ͞     ͞  ||

(die rot angezeichnete Länge kommt in Lukrez' Gedichten manchmal vor, obwohl der Hexameter dort zwingend einen Daktylus verlangt…)
 
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Hmm. Ich hab leider nie die Möglichkeit gehabt, Latein in der Schule zu lernen. Weder auf der Realschule, noch auf der Fachoberschule. Ich find das schade, denn die Sprache interessiert mich und irgendwann möchte ich mir das mal aneignen. Leider ist das alleine, ohne einen Lehrer im Nacken, viel schwieriger als in der Schule. :-!
 
Es ist eine tote Sprache, aber:
Ich selbst hab Latein seit zwei Jahren, und es gerade für weitere vier Jahre genommen. Es macht Spass Texte zu lesen, Erfolge beim Verständnis von Fremdwörtern zu haben und es hilft auch in Französisch. Das einzige was einem total missfällt, ist das lernen der Wörter, und dann nennt unser Lehrer das auch noch Drill- übung

für nicht Lateiner: drill heisst etwas 100mal machen
 
Hmm. Ich hab leider nie die Möglichkeit gehabt, Latein in der Schule zu lernen. Weder auf der Realschule, noch auf der Fachoberschule. Ich find das schade, denn die Sprache interessiert mich und irgendwann möchte ich mir das mal aneignen. Leider ist das alleine, ohne einen Lehrer im Nacken, viel schwieriger als in der Schule. :-!

Kennst Du wahrscheinlich schon:
http://www.mindpicnic.de/tag/latein/
 
juhu, ich habe Lateinisch II (von III) bestanden :D

Ich hole mein Latinum an der Universität nach, da ich in der Schule 7 Jahre Französisch hatte....um die Klausur zu bestehen muss man mind. 90% richtig haben!

Caesar wurde gerockt :D

PS: Seid froh, dass ihr Latein in der Schule habt / hattet....an der Uni herrscht dort ein anderer Wind.
 
!

ich hab das latinum^^

sei froh, ich musste mich bisher in 2 semestern bis caesar totlernen...und das nebenbei (hab ja noch meine eigentlich 2 studienfächer ;) )

Ich bin so glücklich! Wie würde yoshi007 sagen? GEEEEEEIIIIILLLL!! :-D:-p
 
Ich hab heute eine 3 in der Lateinschulaufgaben raus bekommen! *freu*

MFG Manuel
 
Also ich kann dazu nur sagen, dass Latein nicht umbedingt eine tote Sprache ist. Ich kann zwar selber nicht Latein obwohl ich es jetzt scho das 5. Jahr lerne, aber zum Beispiel mein Lateinlehrer spricht fließend Latein und das sogar mit den richtigen Fällen und Zeiten etc...Und der war sogar schon mal auf einem Treffen von sogenannten "Neolatinisten" die neue Begriffe, die es damals zur Zeit der Römer noch nicht gab ins Lateinische übersetzen. Aber das Latein tatsächlich tot sei, dass kann man nicht sagen...Es gibt es ja sogar noch im Internet z.B. die Wikipedia auf Latein: http://la.wikipedia.org/wiki/Pagina_prima...Also Latein ist keine tote Sprache
 
ich bin froh, dass ich jetzt mein latinum habe. muss es noch ein jahr weitermachen und kann es dann abwählen. Freiheit ich komme!