• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Viele hassen ihn, manche schwören auf ihn, wir aber möchten unbedingt sehen, welche Bilder Ihr vor Eurem geistigen Auge bzw. vor der Linse Eures iPhone oder iPad sehen könnt, wenn Ihr dieses Wort hört oder lest. Macht mit und beteiligt Euch an unserem Frühjahrsputz ---> Klick

Latein: tote Sprache?

jensche

Korbinians Apfel
Registriert
27.10.04
Beiträge
6.949
Ich hatte mit meiner Freundin ne Diskussion am wochenende. Wir haben über die Sprach Latein diskutiert. Sie meinte es sei eine tote Sprache, weil sie in dieser Form nicht gesprochen werden kann. Ich meinte dann im Vatikan z.b. ist das die Hauptsprache.

Sie meinte Jedoch das z.b. früher wo Latein noch gesprochen wurde es sich um eine andere Form, sprich einen dialekt handelte, also nicht wie das heutige Latein um eine Schreibsprache.

Ist Latein nun eine tote Sprache?
Könnte man in Latein, wenn man die Sprache perfekt beherrscht eine anständige Diskussion führen? oder ist Latein in der heutigen Form nur eine Schreibschrift.
 

joey23

Hochzeitsapfel
Registriert
26.11.06
Beiträge
9.247
da ich kein latein hatte in der schule kann ich nur meine freundin zitieren, die letzte woche mit ihrer kleinen schwester diskutiert hat ob diese latein oder französich nehmen soll.

Meine freundin meinte, dass einem Latein enorm hilft, wenn man enschließend noch weitere Sprachen lernen möchte.

Meine kleine hat jetzt ihr Latinum, eine Pizza auf lateinisch kann sie aber trotzdem nicht bestellen. Da ich das für eine absolute Grundlage halte, würde ich sagen: Ja, latein ist eine tote Sprache. Je nachdem was man nachher machen möchte, kann sie aber trotzdem eine sehr reiche Grundlage bilden.
 

gtemmel

Rheinischer Krummstiel
Registriert
20.10.06
Beiträge
376
Also mein Lateinprofessor konnte das schon sprechen (wieso auch nicht)... Kompliziert wirds bei Tätigkeiten oder Objekten, die es damals einfach noch nicht gab, weils da einfach kein Wort dafür gibt.

Tot ist sie deshalb, weil sie nirgends mehr gesprochen und deshalb ergänzt wird (Vatikan gilt für mich nicht), nicht, weil es nicht möglich wäre.
 

Jimbo Jones

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
Registriert
06.08.06
Beiträge
855
Ist Latein nun eine tote Sprache?
Könnte man in Latein, wenn man die Sprache perfekt beherrscht eine anständige Diskussion führen? oder ist Latein in der heutigen Form nur eine Schreibschrift.

Ich würde sagen JA. Es wird heutzutage nirgendwo gesprochen. (selbst im Vatikan wird Italienisch gesprochen, jedoch können die Pastoren alle Latein würde ich sagen)

Hier zu weiß ich ne Geschichte von nem Ex-Professor (Lateinprof.) von mir.
Er war in seinem Urlaub in Italien und besuchte dort ein paar Kloster, jedoch war er der Italienischen Sprache nicht mächtig. So versuchte er es mit Latein, die dortigen Priester waren verwundert das jemand zu ihnen kam der Latein konnte.

Also man kann durchaus eine Diskussion führen, jedoch finde ich das Latein eine "ausgestorbene" Sprache, welche heutzutage nur mehr selten verwendet wird (Kirche, Medizin...)

just 2 my cents
mfg
 

Harald909

Prinzenapfel
Registriert
18.03.05
Beiträge
550
Ja, Latein ist eine "tote" Sprache - und trotzdem sehr nützlich. In der Schule hatte ich es bis zum Erbrechen gehasst (und ich tingelte zwischen ner vier und ner sechs herum), jetzt sehe ich schon, dass es mir was gebracht hat.
 

LuxusLux

Rheinischer Krummstiel
Registriert
13.07.06
Beiträge
386
da ich kein latein hatte in der schule kann ich nur meine freundin zitieren, die letzte woche mit ihrer kleinen schwester diskutiert hat ob diese latein oder französich nehmen soll.

Ich persönlich habe zwar mein großes Latinum (erste Fremdsprache ab Klasse 5 an einem humanistischen Gymnasium), habe es aber während meiner gesamten Schulzeit gehasst und verflucht. Das Einzige wobei es mir jemals geholfen hatte, war das Verständnis für alltägliche Fremdwörter, die ich verstand und verstehe.

Allerdings versinkt Latein täglich mehr in den Wirren meines Hirns und mir fallen immer weniger Zitate oder Vorträge ein, die man damals so auswendig lernen musste. Allein dadurch, dass es wie gesagt eine tote Sprache ist. Allerdings gibt es z. B. Schulen für Hochbegabte, an denen Podiumsdiskussionen oder Referate auf Latein vorgetragen werden.

Latein kann evtl. eine Lernhilfe bei anderen romanischen Sprachen sein. Bei mir würde ich das nicht so sehen. Englisch fiel mir schon immer sehr zu. Französisch zu Lernen fällt mir nach wie vor unheimlich schwer. Spanische oder besonders italienische Texte zu verstehen fällt mir da leichter, obwohl ich die Sprachen nicht beherrsche oder je in der Schule hatte. Allerdings entleihe ich mir die Worte teilweise aus dem Englischen statt der lateinischen Fetzen.

Mir hat Latein immer den Noten-ø versaut. Ich halte es auch für eine tote Sprache und von mir aus kann sie ruhig zu Grabe getragen werden. Allerdings ist es halt für zukünftige Juristen, Mediziner, Sprachforscher, Historiker oder Archäologen noch immer wichtig. Die können die Sprache dann ja für sich exhumieren.
 

Fullspeedahead

Strauwalds neue Goldparmäne
Registriert
26.05.06
Beiträge
634
also genau so ist es Latein ist sozusagn die Basis und wenn man danach noch andere Sprachen lernen will kann man diese sozusagn Patchn.
 

MacMark

Jakob Lebel
Registriert
01.01.05
Beiträge
4.874
Ich hatte mit meiner Freundin ne Diskussion am wochenende. Wir haben über die Sprach Latein diskutiert. Sie meinte es sei eine tote Sprache, weil sie in dieser Form nicht gesprochen werden kann. Ich meinte dann im Vatikan z.b. ist das die Hauptsprache.

Sie meinte Jedoch das z.b. früher wo Latein noch gesprochen wurde es sich um eine andere Form, sprich einen dialekt handelte, also nicht wie das heutige Latein um eine Schreibsprache.

Ist Latein nun eine tote Sprache?
Könnte man in Latein, wenn man die Sprache perfekt beherrscht eine anständige Diskussion führen? oder ist Latein in der heutigen Form nur eine Schreibschrift.

Man kann in Latein wunderbar diskutieren. Es sind auch ganze Reden und philosophische Abhandlungen nachlesbar. Es gibt selbst Asterix auf Latein ;)

Latein ist die Basis von Französisch, Italienisch und Spanisch und selbst viele englische Worte sind lateinischen Urpsprungs. Ebenso viele Begriffe im Deutschen, vor allem in der Werbung und in der Medizin.

Latein hat eine klare Grammatik, mit der man die prinzipiellen Grundlagen von Sprache besser lernt als im Deutschunterricht, was einem beim Erlernen jeder anderen Sprache weiterhilft.

Mit dem richtigen Lateinlehrer kann man sich fast Deutsch, Geschichte und Politik schenken, da man darüber viel aus lateinischen Schriften lernt. Ich bin meinem Lateinlehrer bis heute dankbar für seinen Unterricht.
 

jensche

Korbinians Apfel
Registriert
27.10.04
Beiträge
6.949
Man kann in Latein wunderbar diskutieren. Es sind auch ganze Reden und philosophische Abhandlungen nachlesbar. Es gibt selbst Asterix auf Latein ;)


Wie bestellt man eine Pizza mit Schinken, Ananas und Pilzen auf Latein. Dazu noch einen gemischten Salat mit italienischer Sauce und ein Weissbier?
:p
 

fussballzwerg

Idared
Registriert
02.05.06
Beiträge
27
Sicherlich ist latein per se eher weniger lebendig, aber man lernt doch (wie von euch schon angesprochen) einige grundlagen für viele weitere europäische sprachen. Was ich noch viel wichtiger finde ist die tatsache, dass eine menge schüler zum ersten mal in ihrem leben deutsche grammatik wirklich verstehen. zudem erlernt man wohl oder übel durch übersetzungen systematisches und durch nichtendenwollendes vokabellernen kontinuierliches arbeiten...

in diesem sinne- salvete ;)
 

Bertha

Finkenwerder Herbstprinz
Registriert
24.10.06
Beiträge
469
Wie bestellt man eine Pizza mit Schinken, Ananas und Pilzen auf Latein. Dazu noch einen gemischten Salat mit italienischer Sauce und ein Weissbier?
:p

Das liesse sich noch machen - aber wer würde die Bestellung verstehen?
 

Jenso

Gast
Beifall für MacMark und den fußballzwerg: ganz ähnlich sehe ich es auch und gehe noch etwas weiter, indem ich meine, daß Latein - ganz erheblich - nicht nur bei einzelnen Fächern hilft, sondern insgesamt beim Denken: es zwingt dazu, über etwas nachzudenken, bevor man es ausdrücken kann/will.
Im Alltags-Sprech geht es leider oft andersherum: man sagt unbedacht etwas und merkt dabei nicht, was man eigentlich damit (auch/ungewollt) ausdrückte.

Mit Latein versteht man letztlich nicht nur andere Sprachen leichter, sondern (vor allem!) sich selbst.

Man ist so tot, wie man sich fühlt.
Latein ist so (un)tot, wie es genutzt wird.
 

Skeeve

Pomme d'or
Registriert
26.10.05
Beiträge
3.120
Hast Du auch die Prisma gelesen, Jensche?
www.prisma.de schrieb:
Prisma: Die lateinische Sprache ist tot. Wann ist sie gestorben?
Prof. Wilfried Stroh: Das war bereits um Christi Geburt. Zu diesem Zeitpunkt ist Latein in der Entwicklung stehen geblieben. Die Regeln haben sich nicht mehr geändert – eine Sprache ist damit tot. [...]
Prisma: Was nützt Latein im täglichen Leben?
Stroh: Sie können damit angeben oder sich sehr unbeliebt machen. Die lateinische Sprache hat leider einen elitären Touch. Einen Nutzen hat niemand davon.
[Quelle...]
 

MacMark

Jakob Lebel
Registriert
01.01.05
Beiträge
4.874
Dein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat wirkt genau anders als er es im Kontext gemeint hat.
 

Skeeve

Pomme d'or
Registriert
26.10.05
Beiträge
3.120
Also mein Lateinprofessor konnte das schon sprechen (wieso auch nicht)...
Konnte er wirklich? Ich bin mir bei meinen "alten" Lateinlehrern da nicht so sicher, wenn ich das hier lese:
"Gaisar" – wie man Latein ausspricht

Spricht man Caesar nun Tsäsar oder Käsar aus? Weder noch! Nach antiker Aussprache muss es Gaisar heißen. Also ähnlich wie das deutsche Wort 'Kaiser', wobei jedoch der K-Laut nicht wie im Deutschen aspiriert (behaucht) wird, sondern eher wie G ausgesprochen wird und das S stimmlos ist wie im Wort 'Fluss'. Wir wissen das vor allem von dem römischen Sprachwissenschaftler Terentianus Maurus ("Auch Bücher haben ihre Schicksale..."). Er war Afrikaner, der Latein als Zweitsprache erlernt hatte. Von ihm stammt das Lehrgedicht de litteris, worin er über die Aussprache der einzelnen Buchstaben Auskunft gibt und genau beschreibt, wie sich Lippen, Zunge und Zähne bei jedem einzelnen Laut zueinander verhalten.
[Quelle...]