Damit ist die Funktion bei Voice absolut identisch wie sie für Video- oder auch Musikstreaming wäre. D.h. DPI ist hier völlig fehl am Platz. Wer dafür DPI einsetzen will, schießt mit Kanonen auf Spatzen, zumal die Technik in einem solchen Umfang von keinem bezahlt wird.
Super, damit sind wir ja schonmal da wo wir hin wollen. Die Pakete wirklich nach Inhalt zu sortieren wäre per DPI zu aufwendig, weswegen es nicht gemacht wird. Das war quasi genau das was ich gesagt habe.
Dann können wir ja jetzt über die Header reden.
Grundlagen QoS: Pakete werden auf Grund eindeutiger Markierungen behandelt. Diese Priorisierung wird im Normalfall an der Quelle gemacht, d.h. im Falle von Spotify oder auch Apple Musik würde das CDN die Markierungen setzen,
Ja, das funktioniert in meinen Augen so aber nicht. Diese Form der Priorisierung ist sinnvoll wenn es sich um einen im kompletten Netzwerk priorisieren Dienst handelt. Beispielsweise VoIP und SAP im Firmennetzwerk. Im Falle von Anbieterspezifischer Priorisierung in Teilnetzen sieht das, in meinen Augen, aber anders aus.
Die Telekom priorisiert beispielsweise Pakete von Spotify und würde für die Pakete eine eigene Markierung benötigen. Sagen wir, dass es in Zukunft vielleicht noch Deals mit Amazon, Google, Facebook und Apple geben würde.
Vodafone müsste die Prioritätsflags aber ignorieren weil sie nicht ihren persönlichen Deal haben, dafür benötigen sie Flags für die Pakete von Microsoft, MyVideo, auch Facebook, der NYTimes und Dropbox.
Das Ende vom Lied wäre, dass man jedem Paket, mit 8 Bit kommt man nicht hin, seinen Kommerziellen Anbieter mit auf den Weg geben würde und mit diesem Identifier könnte man dann total toll priorisieren. Die andere Option wäre, dass man jedem Paket eine Liste der Provider mitgeben müsste, bei dem es eine Priorisierung genießt.
Nochmal, wir reden momentan nicht von einer Hand von Diensten (VoIP, Telemedizin und selbstfahrende Autos, wobei letztere niemals so stark vom Internet abhängen werden) die flächendeckend priorisiert werden sondern von einer völlig willkürlichen Sonderbehandlung eines Anbieters in einem Teilnetz des Internets, weil er einfach dafür bezahlt hat. Momentan ist es einfach nicht so, dass man dem Header eines Paketes den Anbieter entnehmen kann. DPI ist zu teuer und internetweite Priorisierung hat sich Spotify nicht erkauft.
An der Stelle, dass man einem Header seinem Kommerziellen Besitzer nicht entnehmen kann, könnt ihr mich gerne widerlegen. Es ist einfach nicht der aktuelle IST-Zustand bei der standardisierten Paketvermittlung im Internet, weswegen die Telekom darauf nicht zurückgreifen kann.
Die Streamingserver kann man identifizieren und whitelisten, bei einem aus dem Amazon Netzwerk geladenem Coverbild sieht das anders aus, weswegen es angerechnet(aka normal behandelt) wird. Könnte die Telekom den Traffic von Spotify ohne Aufwand zweifelsfrei identifizieren, dann würden sie es tun. Stattdessen schenken Sie jedem pauschal 100 MB im Monat. Das machen Sie nicht, weil sie einfach nur keine Lust haben auch die Coverbilder zu identifizieren. Sie machen es nicht weil es so ohne weiters nicht möglich ist.
Kann man einführen dass man jedem Paket sein Kommerziellen Anbieter entnehmen kann? Natürlich kann man das. Möchte man das? Das ist schon wieder ein anderes Thema.
Das ganze kann man natürlich bis in die Unendlichkeit weiter spinnen. Kann ich dann bald bei Amazon das "mobile Serienpaket" buchen? Serien werden dann priorisiert und Filme nicht? Amazon kommt mit einem Bit also schonmal nicht hin.
32 Bit mehr Metadaten pro Header halte ich an der Stelle für angemessen.