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Feature [Kommentar] Netzneutralität: Marktbarriere von Telekom & Spotify betrifft nun auch Apple Music

Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Falsch. Der Stream ist belastender. Pakete kann der Netzbetreiber besser in Zeiten schwacher Last eintakten. Spotify wird von der Telekom wahrscheinlich also eher niedriger priorisiert als der Rest.

Na, das Beleg mir aber bitte mal.

Ich bin mir sogar relativ sicher, dass es explizit nicht so ausgehandelt ist. In volleren Zellen würde damit die Nutzung von Spotify unmöglich gemacht, da die Qualität des Services einfach nicht gewährleistet werden könnte, wenn jedes andere Datenpaket eine höhere Priorität im Netzwerk genießen würden.

Das verkauf bitte mal dem Spotify Vorstand, dass sie zwar Exklusivkunde sind, bei ihnen aber schon die Lichter ausgehen während bei Apple Music der Stream noch tadellos läuft.
 
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smoe

Roter Winterkalvill
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Das massenweise mobile Streaming von Musik ist in den Funkzellen nicht ohne weiteres möglich.
Klar irgendwo ist es ein Bandbreitenproblem. Aber dafür werden ja Quadrillarden in den Ausbau investiert. Ob Spotify nun als Managed Service verkauft wird oder nicht ändert daran nix. Gar nix.
 

Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Vor allem sollte es der Kunde entscheiden für welche Dienste er das vorhandene Netz benutzt und es sollte nicht vom Netzbetreiber vorgegeben werden.
Das kennt doch jeder vom Kabelfernsehen. Der Provider gibt den Content vor, der Kunde kann das gucken was der Provider so als Dienst vorgibt(gerne auch in "Premiumpaketen"). Zu welchem hochqualitativen Content das so führt, wenn die großen Content Provider entscheiden können was der Kunde sich angucken darf und es einen Provider gibt der am selben Strang zieht, wissen wir ja alle.
Das Internetgegenstück vom Mainstream-Assi-TV gibt es dann als Managed Service, qualitativ hochwertigeres eher nicht. Ich warte nur darauf dass die Pro7/Sat. 1 Media Gruppe auch ihren Deal abschließt.

Und wenn komplett Deutschland beschließt, dass wir das komplette Netzwerk damit Auslasten, indem wir nichts anderes mehr machen als uns von privat zu privat Katzenbilder zuzuschicken, dann ist das eben so. Lieber das als stagnierende Volumen weil durch den Netzausbau entstandene Kapazitäten an die Contentprovider und nicht an den Kunden verkauft werden.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Ich bin mir sogar relativ sicher, dass es explizit nicht so ausgehandelt ist. In volleren Zellen würde damit die Nutzung von Spotify unmöglich gemacht, da die Qualität des Services einfach nicht gewährleistet werden könnte, wenn jedes andere Datenpaket eine höhere Priorität im Netzwerk genießen würden.
Es geht darum, dass die Spotify-Datenpakete genau in den Zeiten mit niedriger Last der Zelle übertragen werden, d.h. mal werden eine große Anzahl von Paketen und mal eine kleinere Anzahl von Paketen übertragen. Hierbei ist es Vorteilhaft, dass die Bitrate der Audioinformation weit unter der maximalen Bitrate einer 3G/LTE-Verbindung bleibt.

Normale Streams hingegen belegen üblicherweise kontinuierlich Bandbreite, was bei schubweiser Übertragung nicht der Fall ist.
Andersherum fällt der restliche Traffic ebenfalls schubweise an (Typisch bspw. beim Surfern oder bei der App-Nutzung), so dass die Datenpakete von Spotify in den Übertragungspausen der anderen Dienste übermittelt werden können.

Vor allem sollte es der Kunde entscheiden für welche Dienste er das vorhandene Netz benutzt und es sollte nicht vom Netzbetreiber vorgegeben werden.
Mit Verlaub, aber der Kunde kann das nicht. Dafür ist er nicht qualifiziert genug.
 

Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Es geht darum, dass die Spotify-Datenpakete genau in den Zeiten mit niedriger Last der Zelle übertragen werden, d.h. mal werden eine große Anzahl von Paketen und mal eine kleinere Anzahl von Paketen übertragen. Hierbei ist es Vorteilhaft, dass die Bitrate der Audioinformation weit unter der maximalen Bitrate einer 3G/LTE-Verbindung bleibt.

Normale Streams hingegen belegen üblicherweise kontinuierlich Bandbreite, was bei schubweiser Übertragung nicht der Fall ist.
Andersherum fällt der restliche Traffic ebenfalls schubweise an (Typisch bspw. beim Surfern oder bei der App-Nutzung), so dass die Datenpakete von Spotify in den Übertragungspausen der anderen Dienste übermittelt werden können.

Da stimmt schon die Vorstellung nicht, dass auch ein Dienst wie Apple Music nicht auch in "Schüben" transferieren würde. Natürlich nutzt ein mobiler Dienst einen Cache und wenn der Betreiber nicht völlig grenzdebil ist, dann ist er sogar sehr sehr großzügig ausgelegt.
Ein kontinuierlicher Stream bei einem Ziel in Bewegung ist sowieso nicht machbar mit dem aktuellen Netz, weswegen wir so ein Verhalten nicht diskutieren müssen.

Um das Nochmal zu sagen. Auf technischer Ebene ist ein Spotify Paket nicht weniger schädlich für das Telekom Netz als ein Apple Music Paket. Alles was man mit einem Spotify Paket machen kann, könnte man auch mit einem Apple Music Paket machen, da Apple wohl ähnlich großzügig cachen wird und es sich einfach um einen Dienst gleicher Art handelt. Nur mit dem Unterschied, dass Apple für den gleichen Inhalt weniger Daten und damit weniger Netzlast produzieren würde.

Eine Priorisierung von Spotify über Apple Music hat keinerlei technische Grundlage weil der Service nahezu identisch ist und sich nur der Betreiber unterscheidet.
Da lässt sich auch wenig diskutieren weil Musikstreaming in einer Funkzelle einfach Musikstreaming in einer Funkzelle ist. Das eine Musikstreaming ist weniger schädlich als das andere weil das eine ein Managed Service ist, ist einfach hart an der Realität vorbei und auf technischer Ebene völliger Unsinn.

Wenn die Telekom einen generellen Musikstreaming QoS anbieten würde, DANN könnte man darüber diskutieren. Von 10 Anbietern aber einen rauspicken und seine Pakete als weniger schädlich zu definieren ist halt ...

Mit Verlaub, aber der Kunde kann das nicht. Dafür ist er nicht qualifiziert genug.

Dafür, dass er das nicht kann, hat sich das Internet aber ziemlich gut entwickelt in den letzten 13 Jahren. Völlig ohne "Managed Services" der Telekom. Die Bandbreiten haben sich auf vielen Ebenen vervielfacht und komischerweise ist daran kein Provider zugrunde gegangen. Ganz im Gegenteil, sie haben einen massiven Preiskampf geführt.
Nur plötzlich geht das alles nicht mehr, weil naja, aus Gründen eben.
 
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Bananenbieger

Golden Noble
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Da stimmt schon die Vorstellung nicht, dass auch ein Dienst wie Apple Music nicht auch in "Schüben" transferieren würde. Natürlich nutzt ein mobiler Dienst einen Cache und wenn der Betreiber nicht völlig grenzdebil ist, dann ist er sogar sehr sehr großzügig ausgelegt.
Caching hat damit nichts zu tun. HTTP-Streaming-Technologien haben damit nichts zu tun. Ich rede die ganze Zeit über Technologien auf Übertragungsnetzebene.

Um das Nochmal zu sagen. Auf technischer Ebene ist ein Spotify Paket nicht weniger schädlich für das Telekom Netz als ein Apple Music Paket.
Falsch, ein von der Telekom gesteuertes Spotify-Paket belastet die Netze weniger.

Dafür, dass er das nicht kann, hat sich das Internet aber ziemlich gut entwickelt in den letzten 13 Jahren.
Die treibende Kraft hinter der Entwicklung sind nicht die Kunden gewesen. Wie sagte Henry Ford noch gleich: Hätte ich die Kunden gefragt, was sie wollen, dann hätten sie "schnellere Pferde" gesagt.
 
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Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Caching hat damit nichts zu tun. HTTP-Streaming-Technologien haben damit nichts zu tun. Ich rede die ganze Zeit über Technologien auf Übertragungsnetzebene.
Auf Dienstebene können wir da gerne drüber Diskutieren aber nicht auf Anbieterebene. Wenn Spotify beispielsweise gar nicht cachen würde sondern einen gleichmäßigen Stream verlangen würde, dann müssten die Pakete auf Netzebene sogar priorisiert übertragen werden, weil jedes verspätete Paket sofort zu hören wäre und dadurch die Qualität des Dienstes deutlich beeinflussen würde. Ein kausaler Schluss in der Art: "Es gibt einen Telekom/Spotify Deal und deswegen ist der Streaming Dienst von Spotify robuster gegenüber verspäteten Paketen, wodurch die Telekom den Netload besser Staffeln kann", ist in meinen Augen nicht zulässig.

So etwas kann man nur über eine Art von Diensten Aussagen. Musikstreaming kann man prinzipiell robust gegenüber Paketloss, späten Paketen und schwankenden Bandbreiten realisieren. Diese Art von Dienst kann prinzipiell damit leben wenn er eine etwas geringere Priorität hat. Das gilt aber für die Art von Dienst und nicht für die spezifische Lösung eines einzelnen Anbieters, noch sagt ein Deal etwas darüber aus dass der Anbieter es besser gemacht hat als die Konkurrenz.
Ein Deal zwischen Spotify und Telekom sagt aber nichts darüber aus, ob es auch so implementiert wurde.
Es ist ja sogar so, dass man eher priorisieren muss wenn man es eben nicht gut gemacht hat und Schwankungen auf Netzebene sofort die Qualität beeinflussen. Je schlechter der Netcode umso notwendiger wird eine Priorisierung und umso eher ist man dazu bereit diese zu bezahlen.

Was du da machst ist, dass du davon ausgehst dass Spotify sich plötzlich ein bestmögliches Verhalten angewöhnt weil sie die Telekom dafür bezahlt ihre Daten priorisiert zu behandeln. Das wird so aber nicht der Realität entsprechen. Von einer Priorisierung der Daten sind wir sogar schon bei einer Verringerung der Priorität gelandet. Kannst du ein Indiz dafür vorlegen, dass Spotify Pakete vermehrt übertragen werden wenn die Auslastung der Zellen gering sind?

Die treibende Kraft hinter der Entwicklung sind nicht die Kunden gewesen. Wie sagte Henry Ford noch gleich: Hätte ich die Kunden gefragt, was sie wollen, dann hätten sie "schnellere Pferde" gesagt.

Hinken, Vergleich.

Außer du ziehst jetzt etwas völlig Neues aus dem Hut und nichts was das Resultat von 20 Jahren Netzwerkevolution darstellt.
 
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Bananenbieger

Golden Noble
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Auf Dienstebene können wir da gerne drüber Diskutieren aber nicht auf Anbieterebene.
Es geht hier um Probleme, die nur auf Anbieterebene lösbar sind.

Wenn Spotify beispielsweise gar nicht cachen würde sondern einen gleichmäßigen Stream verlangen würde, dann müssten die Pakete auf Netzebene sogar priorisiert übertragen werden, weil jedes verspätete Paket sofort zu hören wäre und dadurch die Qualität des Dienstes deutlich beeinflussen würde.
Wie gesagt: Das ist gar nicht das Problem bei Spotify. Hier geht es darum, ziemlich viel Traffic durch Mobilfunknetze zu jagen.
Spotify im Mobilfunknetz und VoD-Anbieter im Festnetz haben unterschiedliche Problemstellungen. Das sollte man nicht vermischen.

Was du da machst ist, dass du davon ausgehst dass Spotify sich plötzlich ein bestmögliches Verhalten angewöhnt weil sie die Telekom dafür bezahlt ihre Daten priorisiert zu behandeln.
Nein, ich gehe nicht davon aus. Die Telekom sortiert den Spotify-Traffic bestmöglich in den restlichen Traffic ein. Spotify braucht da eigentlich auf ihrer Seite aus nicht viel zu tun ("Managed Service" halt...)
 
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Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Es geht hier um Probleme, die nur auf Anbieterebene lösbar sind.

Unsinn. Ein einheitliches Protokoll für das Streamen von Musik und schon kann man alle Musikstreams völlig gleich behandeln auf Netzebene. Völlig unabhängig davon ob es sich um ein Paket von Apple oder Spotify handelt. Wer dann mit dem, wie auch immer gearteten Transport, nicht zurecht kommt, der hat halt Pech gehabt und muss seinen Dienst robuster gestalten.

Dafür bin ich zwar auch nicht, weil ich prinzipiell dagegen bin Musik anders zu behandeln als ein Backrezept, dass es nicht geht ist aber nicht wahr.
Wenn das so wäre, könnte man prinzipiell keine Dienste sondern nur Anbieter priorisieren und das ist halt kompletter Unsinn.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Unsinn. Ein einheitliches Protokoll für das Streamen von Musik und schon kann man alle Musikstreams völlig gleich behandeln auf Netzebene.
Kann man nicht. Warum man beim Streaming wieder primär auf HTTP(S) setzt, darfst Du Dir aber selber ergooglen, denn das würde den Rahmen eines Beitrags bei weitem sprengen.

Wer dann mit dem, wie auch immer gearteten Transport, nicht zurecht kommt, der hat halt Pech gehabt und muss seinen Dienst robuster gestalten.
Nochmals für Dich: Das ist ganz und gar nicht das Problem.
 

pti'Luc

Fairs Vortrefflicher
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Du entkoppelst das hier von dem Szenario...
Wie ich schon schrieb, scheinst Du keine Ahnung über Funktion und Anwendung von QoS in einem Netzwerk (genauer: im Netzwerk eines ISPs - Internet Service Provider) zu haben. Da brauche ich nichts zu entkoppeln.

Grundlagen QoS: Pakete werden auf Grund eindeutiger Markierungen behandelt. Diese Priorisierung wird im Normalfall an der Quelle gemacht, d.h. im Falle von Spotify oder auch Apple Musik würde das CDN die Markierungen setzen, denn die wissen am besten, was sie ausliefern. Das Netzwerk würde den Markierungen trauen und auch so behandeln. Relevant ist natürlich, dass am Übergabepunkt zwischen CDN und ISP passende Vereinbarungen auch in Konfigurationen der Geräte umgesetzt werden. (Und nein, bevor jemand aufschreit, kein CDN würde alles in die beste Klasse packen, denn dass würde schon die kommerzielle Vereinbarung verbieten und verhindern. Und würde den Sinn und Zweck auch komplett torpedieren - auch aus der Sicht des CDNs.)

Damit ist die Funktion bei Voice absolut identisch wie sie für Video- oder auch Musikstreaming wäre. D.h. DPI ist hier völlig fehl am Platz. Wer dafür DPI einsetzen will, schießt mit Kanonen auf Spatzen, zumal die Technik in einem solchen Umfang von keinem bezahlt wird.

Und QoS-Funktion kann auch im RAN (Radio Access Network), also der Luftschnittstelle, genutzt werden. Das Übertragungsmedium ist hier egal, Die Steuerung übernehmen die beiden kommunizierenden Geräte.

Und theoretisch sind bis zu 64 Unterscheidungen möglich, Stichwort DSCP, aber am Ende gibt es nur vier Klassen, die man sinnvoll nutzen kann, wenn man es noch betreiben und auch im Griff behalten will.

Spotify wird von der Telekom wahrscheinlich also eher niedriger priorisiert als der Rest.
Weder noch ... Spotify ist Best Effort wie die anderen Streaming Dienste auch. Und fast alles andere im Internet. Somit ist der Netzneutralität zumindest hier kein Abbruch getan - die Diskussion ums Zero Rating im mobilen Datenvolumen hatten wir ja schon.
 

Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Damit ist die Funktion bei Voice absolut identisch wie sie für Video- oder auch Musikstreaming wäre. D.h. DPI ist hier völlig fehl am Platz. Wer dafür DPI einsetzen will, schießt mit Kanonen auf Spatzen, zumal die Technik in einem solchen Umfang von keinem bezahlt wird.

Super, damit sind wir ja schonmal da wo wir hin wollen. Die Pakete wirklich nach Inhalt zu sortieren wäre per DPI zu aufwendig, weswegen es nicht gemacht wird. Das war quasi genau das was ich gesagt habe.
Dann können wir ja jetzt über die Header reden.

Grundlagen QoS: Pakete werden auf Grund eindeutiger Markierungen behandelt. Diese Priorisierung wird im Normalfall an der Quelle gemacht, d.h. im Falle von Spotify oder auch Apple Musik würde das CDN die Markierungen setzen,

Ja, das funktioniert in meinen Augen so aber nicht. Diese Form der Priorisierung ist sinnvoll wenn es sich um einen im kompletten Netzwerk priorisieren Dienst handelt. Beispielsweise VoIP und SAP im Firmennetzwerk. Im Falle von Anbieterspezifischer Priorisierung in Teilnetzen sieht das, in meinen Augen, aber anders aus.

Die Telekom priorisiert beispielsweise Pakete von Spotify und würde für die Pakete eine eigene Markierung benötigen. Sagen wir, dass es in Zukunft vielleicht noch Deals mit Amazon, Google, Facebook und Apple geben würde.
Vodafone müsste die Prioritätsflags aber ignorieren weil sie nicht ihren persönlichen Deal haben, dafür benötigen sie Flags für die Pakete von Microsoft, MyVideo, auch Facebook, der NYTimes und Dropbox.

Das Ende vom Lied wäre, dass man jedem Paket, mit 8 Bit kommt man nicht hin, seinen Kommerziellen Anbieter mit auf den Weg geben würde und mit diesem Identifier könnte man dann total toll priorisieren. Die andere Option wäre, dass man jedem Paket eine Liste der Provider mitgeben müsste, bei dem es eine Priorisierung genießt.


Nochmal, wir reden momentan nicht von einer Hand von Diensten (VoIP, Telemedizin und selbstfahrende Autos, wobei letztere niemals so stark vom Internet abhängen werden) die flächendeckend priorisiert werden sondern von einer völlig willkürlichen Sonderbehandlung eines Anbieters in einem Teilnetz des Internets, weil er einfach dafür bezahlt hat. Momentan ist es einfach nicht so, dass man dem Header eines Paketes den Anbieter entnehmen kann. DPI ist zu teuer und internetweite Priorisierung hat sich Spotify nicht erkauft.

An der Stelle, dass man einem Header seinem Kommerziellen Besitzer nicht entnehmen kann, könnt ihr mich gerne widerlegen. Es ist einfach nicht der aktuelle IST-Zustand bei der standardisierten Paketvermittlung im Internet, weswegen die Telekom darauf nicht zurückgreifen kann.

Die Streamingserver kann man identifizieren und whitelisten, bei einem aus dem Amazon Netzwerk geladenem Coverbild sieht das anders aus, weswegen es angerechnet(aka normal behandelt) wird. Könnte die Telekom den Traffic von Spotify ohne Aufwand zweifelsfrei identifizieren, dann würden sie es tun. Stattdessen schenken Sie jedem pauschal 100 MB im Monat. Das machen Sie nicht, weil sie einfach nur keine Lust haben auch die Coverbilder zu identifizieren. Sie machen es nicht weil es so ohne weiters nicht möglich ist.

Kann man einführen dass man jedem Paket sein Kommerziellen Anbieter entnehmen kann? Natürlich kann man das. Möchte man das? Das ist schon wieder ein anderes Thema.

Das ganze kann man natürlich bis in die Unendlichkeit weiter spinnen. Kann ich dann bald bei Amazon das "mobile Serienpaket" buchen? Serien werden dann priorisiert und Filme nicht? Amazon kommt mit einem Bit also schonmal nicht hin.
32 Bit mehr Metadaten pro Header halte ich an der Stelle für angemessen.
 
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Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Den Backbone interessiert das bisschen Spotify sowieso nicht und Bananenbieger meinte schon was anderes.
 

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Weisser Rosenapfel
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Sonst ruckelt der HD-Stream selbst bei einer 100MBit/s-Leitung.
Das ist meiner Meinung nach nicht richtig, der ruckelt selbst heute nicht bei wesentlich langsameren Leitungen.

Als im Februar die Telekommuniktionsaufsicht der USA die Netzneutralität in den dortigen Netzen festgeschrieben hat, war einer der Kommentare (von Buzzfeed) sogar: "Nachdem die FCC sich nun dafür entschieden hat, die Netzneutralität zu bewahren, steht nichts mehr zwischen euch und dem großen, unbegrenzten Strom an Audio- und Video-Bits"

Liest man u. A. diesen und andere Artikel dem Thema in den USA, dann stellt man fest, dass die meisten Seitenbetreiber und erst recht fast alle unabhängigen Netzcommunities sich über diese Entscheidung sehr gefreut haben. Geschimpft und das Internet quasi zum Sterben verurteilt haben immer nur die, die an der Aufhebung der Neutralität gut verdient hätten. Ein Kommentar zum Artikel: "Da hat die FCC den Netzbetreibern doch einfach die Tür zur Goldgrube vernagelt. Ich bin ja gespannt, wie lange das hält."

Die USA werden zeigen, dass es mit Netzneutralität nicht zu dem Zusammenbruch kommt, der von den Netzbetreibern so gern beschworen wird. Unsere Netzbetreiber haben jetzt nur Angst, dass wir das merken, bevor sie ihre Vorstellungen durchgesetzt bekommen.
 
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McMartin_de

Weisser Rosenapfel
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Inzwischen hat die Telekom den Gegenwind wohl mitbekommen und fädelt solche Kooperationen wohl jetzt anders ein. Bei einem ähnlichen Deal mit Readly gibt es für die Abonnenten einfach 150 MB auf's gebuchte Volumen mit drauf, welche für den gesamten Datenverkehr genutzt werden können.

Auf dieses Weise können alle Beteiligten immer noch Kooperationen eingehen, um sich gegenüber Mitbewerbern abzugrenzen, es werden jedoch keine netzwerktechnischen Grundsätze verletzt. Man sieht also, es geht durchaus. Das zeigt doch einmal mehr, dass es bei der Spotify-Nummer im Hintergrund gar nicht so sehr um das Wohl der Nutzer geht, sondern auch um den Test, wie weit man die Tür aufdrücken kann, bevor sich Widerstand zeigt.

Natürlich würden 150 MB bei einem Musik-Streaming-Dienst nicht reichen, aber ich denke, ein paar GB würden das tun und wären genauso neutralitätsverträglich.
 
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Bananenbieger

Golden Noble
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Das ist meiner Meinung nach nicht richtig, der ruckelt selbst heute nicht bei wesentlich langsameren Leitungen.
Solange kein weiterer nennenswerter Traffic auf der Leitung ist, wird da auch nichts ruckeln. Das Problem sind bspw. im Festnetzbereich Videostreams und Downloads/Uploads auf einer Leitung oder im Mobilfunkbereich überlastete Funkzellen.

Auf dieses Weise können alle beteiligen immer noch Kooperationen eingehen, um sich gegenüber Mitbewerbern abzugrenzen, es werden jedoch keine netzwerktechnischen Grundsätze verletzt.
Gerade solche Angebote, die keinerlei technischen Hintergrund haben, sind doch zu verurteilen, weil sie ohne triftitgen Grund Marktbarrieren schaffen.

Liest man u. A. diesen und andere Artikel dem Thema in den USA, dann stellt man fest, dass die meisten Seitenbetreiber und erst recht fast alle unabhängigen Netzcommunities sich über diese Entscheidung sehr gefreut haben.
Das ist alles nur Politik und Lobbyismus. Hat dann leider nur sehr wenig mit der Realität zu tun.
 
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McMartin_de

Weisser Rosenapfel
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Solange kein weiterer nennenswerter Traffic auf der Leitung ist, wird da auch nichts ruckeln.[…]
Das ist aber mal eine sehr pauschale Aussage die natürlich immer zutrifft: Wo kein Datenverkehr, da keine Engpässe.

Ein Video-Datenstrom hat eine bestimmte Bandbreite und solange diese Bandbreite auf dem kompletten Leitungsweg frei ist, wird der Strom problemlos durchkommen, das ist klar. Wenn die Leitung keine entsprechenden Kapazitäten hat, wird der Strom nicht problemlos durchkommen, das ist auch klar. In diesem Fall hülfe es aber auch höchstens sehr kurzfristig, wenn die entsprechenden Pakete bevorzugt würden. Wenn Bandbreite knapp, dann Bandbreite knapp, erst recht, wenn dann immer mehr Anbieter Priorität hätten. Abhilfe schaffen hier heute schon intelligente Buffering-Systeme auf Anbieter- und Empfängerseite, die Paketausfälle abfedern und so soll es auch sein.

Die Netzbetreiber haben die Daten einfach nur durchzuleiten und sich nicht in den Datenverkehr als solches reinzuhängen - so einfach ist das. Da kann mit mit vermeintlichen Notwendigkeiten argumentieren wie man will, die technisch vermutlich sogar richtig sind. Richtig ist aber auch: Jede Abweichung vom Neutralitätsprinzip durch die Netzbetreiber wird am Ende immer zu einer geldgesteuerten Mehrklassengesellschaft im Netz führen.

Und ich sag es nochmal: Das Internet ist ein simples Datennetz und hat neutral für jedermann nutzbar zu sein: Es ist kein Pay-TV und kein Kabelfernsehen, auch wenn die Netzbetreiber gern viel Geld da reinstecken würden, um das Internet zu Ihrer ureigensten Spielwiese zu machen, das darf es einfach nicht sein.

Davon mal ganz abgesehen, um nochmal auf Deine Aussage einzugehen: Ist denn heute noch kein nennenswerter Traffic auf der Leitung? Wann wird es denn soweit sein? Welche Leitung meinst Du? Die vom Anbieter (Server) zu dessen Netzbetreiber, die zwischen den Netzbetreibern oder die des Endkunden?