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Feature [Kommentar] Netzneutralität: Marktbarriere von Telekom & Spotify betrifft nun auch Apple Music

Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Du bezahlst ja nicht nur Traffic, sondern eben sowohl Technologie als auch 190.000 Server weltweit. Erst im Petabyte-Bereich wird es wirklich extrem günstig.

Nichtsdestotrotz ist ein CDN immer noch deutlich günstiger, als selber viele Server ideal auf der Welt zu verteilen. Davon profitieren kleine Content-Anbieter schon jetzt, denn sie könnten sich niemals so große eigene Infrastrukturen wie global agierende Konzerne leisten.

Das Kernproblem ist da aber, was du nicht sehen willst, dass die Priorisierung nicht auf Netzebenen durchgeführt wird. Wenn ein Streaminganbieter keinen Vertrag mit der Telekom hat, dann werden seine Daten nicht Priorisiert. Völlig Egal auf wievielen Servern die Daten liegen, völlig egal wie gut die Anbindung ist oder ob der Anbieter selbst 80% des in Internets Routet. Das Paket kann die tollste Route haben, ein ganzes Netzwerk nur für sich selbst, bei der Telekom ist dann aber Ende solange der Contentanbieter keinen Vertrag mit der Telekom hat. Und das funktioniert am besten wenn die Engstelle auf der letzten Meile liegt aka Drossel.
Ein CDN bringt einem Musikstreamingdienst überhaupt nichts gegen den Spotify/Telekom Deal. Es hat keinerlei Effekt. Auf Netzebenen hast du natürlich recht wenn du sagst dass man bestehende Netzwerke als Startup effektiver nutzen kann als ein eigenes auszubauen, die Telekom will aber auf "Anbieterebene" und nicht auf Netzebenen agieren. Als Bindeglied zwischen Content und Nutzer haben sie in D eine unglaubliche Marktmacht und die wollen sie ausnutzen.

Das macht die Telekom im übrigen auch auf der Netzebenen. Erst der NSA Skandal hat die Telekom dazu gebracht am DE-CIX ordentlich zu peeren. Das war irgendwann am Anfang dieses Jahres. Und nein, der Beitrag ist nicht von 2000 sondern von 2015 ;)
Das hatte für die Kunden auch direkte Auswirkungen weil man beispielsweise mit YT über den DE-CIX deutlich besser kommunizieren kann als wenn man den größten Internetknoten der Welt im eigenen Vorgarten größtenteils ignoriert um noch ein paar Euro über andere Peerings einzustecken.

Das mit dem Cloudcomputing lassen wir lieber. Du weißt genau was gemeint war, durch Sachen wie OwnCloud ist der Cloudbegriff schon lange nicht mehr so eng mit, einer nie offiziell existierenden, Cloudcomputing-Definition verwoben.
 
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Bananenbieger

Golden Noble
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Ein CDN bringt einem Musikstreamingdienst überhaupt nichts gegen den Spotify/Telekom Deal.
Das habe ich ja auch nicht behauptet, sondern lediglich die Analogie zu den bestehenden CDN-Angeboten gezogen. Und da siehst Du ganz klar, dass diese gerade Unternehmen eine Beschleunigung ermöglichen, die ganz sicher nicht die Mittel haben, um selber einen solchen Dienst aufzubauen.

Das Paket kann die tollste Route haben, ein ganzes Netzwerk nur für sich selbst, bei der Telekom ist dann aber Ende solange der Contentanbieter keinen Vertrag mit der Telekom hat.
Genau deswegen wollen Content-Anbieter ja auch gerade direkt mit den Anbietern der letzten Meilen zusammenarbeiten, denn nur so kann überhaupt ein Dienst wie Spotify im Mobilfunknetz realisiert werden.

Das mit dem Cloudcomputing lassen wir lieber.
Genau. Wir wollen nicht anfangen, den Begriff "Cloud" falsch zu verwenden, nur weil es andere machen, einverstanden?
 

Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Das habe ich ja auch nicht behauptet, sondern lediglich die Analogie zu den bestehenden CDN-Angeboten gezogen. Und da siehst Du ganz klar, dass diese gerade Unternehmen eine Beschleunigung ermöglichen, die ganz sicher nicht die Mittel haben, um selber einen solchen Dienst aufzubauen.

Das ist dann aber hart am Thema vorbei. Natürlich profitiert ein kleiner Content Provider wenn er Engstellen durch mögliche Lokalität der Daten meidet. Natürlich hat er auch andere Vorteile davon wie Beispielsweise einen Schutz vor DDoS Attacken.

Einen Nachteil durch anbieterspezifische Priorisierung von Datenpaketen, worum es hier einfach geht, kann es zu keiner Zeit ausgleichen, noch hat es etwas mit dem Thema zu tun.

Wenn die Telekom einen Deal mit Spotify abschließt dann benachteiligt das alle anderen Music Streaming Dienste, die einfach bei weitem nicht die gleiche Attraktivität bieten können, was auf lange Sicht den Wettbewerb und damit die Preise und die Auswahl negativ für den Kunden beeinflusst. Große Dienste haben noch die Mittel sich selber einzukaufen, was bei Apple durchaus wahrscheinlich ist, bei kleinen Diensten und Startups ist das aber nicht möglich. Das ist auch der Fall, wenn die Telekom ganz Diskrimminierungsfrei von jedem gleich viele Milliarden verlangt.
Damit würde man Gesetzmäßigkeiten wie in der Schwerindustrie auf dem Markt etablieren, bei dem jedem Geschäftsmodell sehr hohe Investitionskosten vorhergehen, da man sich erstmal, im schlimmsten Fall Weltweit, bei allen Providern einkaufen müsste bevor man auch nur ein Abo verkaufen kann. So schafft man Oligopole, von denen der Kunde nicht gerade profitiert.

Es ist der berühmte Schokoriegel der zwar erstmal ganz lecker ist, jedoch nicht ohne Geschäftsmodell(Hintergedanken) verteilt wird. Vorteile haben da nur die Provider, die eine absolute Marktmacht erhalten bei dem sie beliebig steuern können was gute und was schlechte Daten sind, und die bestehenden großen Content Provider, die ihr Modell konsolidieren konnten als das Internet noch der wilde Westen war und man nicht die Provider anbetteln musste die Daten auch zu transportieren.
 
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Bananenbieger

Golden Noble
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Das ist gar nicht hart am Thema vorbei, sondern Dead-on.

CDN ist die Lösung für die Globalisierung von Angeboten gewesen.
Mit den Angeboten der Netzbetreiber wird jetzt dem nächste Performance-Engpass dem Garaus gemacht - der übrigens insbesondere ein Problem für kleine Content-Anbieter ist.

Ich möchte nur nochmals unterstreichen, dass ich nur den diskrimierungsfreien Zugang zu Managed Services befürworte. Das wird so oder so der Fall sein, da sich genug größere CDN-Anbieter den Markt für Managed Services erschließen werden, um allen Arten von Unternehmen entsprechende Leistungen weltweit anzubieten.
 

Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Damit beseitigt man keine Engstellen sondern man sorgt nur dafür dass einige Produkte, die nicht besser, schöner oder toller sind sondern nur von Unternehmen mit dem passenden Kleingeld entspringen, es besser durch etwaige Engstellen schaffen als andere.

Es ist ja sogar so, dass große Unternehmen und auch deine CDN's die Lokalität wieder abbauen könnten, da sie ja die "Fast Lane" durch das Internet gebucht haben und so Engstellen, die sie bisher gemieden haben um die Stabilität des Dienstes zu gewährleisten, einfach nutzen. Was interessiert es Sie wenn andere Dienste dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden? Wenn das den Videostream der Konkurrenz beeinträchtigt, dann hat man sogar eine Win-Win Situation. Serverstandorte gespart und die Konkurrenz die Bandbreite abgegraben. Supi!

Unsere Vorstellungen gehen da deutlich auseinander. Wenn du Engstellen beseitigen willst, dann funktioniert das nur indem man Kapazitäten schafft oder die Daten verlagert. Eine Priorisierung durch die Engstelle zu verkaufen animiert die Großen weder dazu die Engstelle zu meiden, noch animiert es dazu die Daten zu verteilen. Es animiert nicht mal den Provider dazu die Engstelle zu beseitigen solange die Premiumdienste noch irgendwie durchkommen.
 

beeker2.0

Oberdiecks Taubenapfel
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Mein Unwissen beurteilst du wollt? Hast du zufällig auch genug Fachkompetenz um mein Wissen zu beurteilen? Oder wovon gehst du aus das mein IQ nicht genügt um ein etwas zu begreifen? Armselig, sehr armselig. Du würdest sogar ein gutes Produkt schlecht machen wenn du von der Konkurrenz Geld bekommst.

Wer hat den was über Deinen IQ gesagt? Der Martin jedenfalls nicht.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Damit beseitigt man keine Engstellen sondern man sorgt nur dafür dass einige Produkte, die nicht besser, schöner oder toller sind sondern nur von Unternehmen mit dem passenden Kleingeld entspringen, es besser durch etwaige Engstellen schaffen als andere.
Natürlich beseitigt man technische Probleme. Du kannst gerne bei jedem Streaming- oder VoIP-Anbieter mal nachfragen, welche Probleme die denn so haben. Bandbreite alleine hilft denen wenig.


Es ist ja sogar so, dass große Unternehmen und auch deine CDN's die Lokalität wieder abbauen könnten, da sie ja die "Fast Lane" durch das Internet gebucht haben und so Engstellen, die sie bisher gemieden haben um die Stabilität des Dienstes zu gewährleisten, einfach nutzen.
Eine "Fast Lane" senkt nicht die Latenz. Und diese ist einer der Hauptgründe, warum man überhaupt seine Server gerne weltweit verteilt.
 

Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Natürlich beseitigt man technische Probleme. Du kannst gerne bei jedem Streaming- oder VoIP-Anbieter mal nachfragen, welche Probleme die denn so haben. Bandbreite alleine hilft denen wenig.
Ok, worüber reden wir denn jetzt? Über ein überhöhtes Paketaufkommen dass die Verarbeitungssgeschwindigkeit der Switches überlastet? Die Pakete zu analysieren und zu Priorisieren soll an dieser Stelle helfen? Über schlechte Routenfindung und verlorene Pakete? Dann sind wir sofort bei der verbindungsorientierten Verbindung, bei denen "schlechte" Pakete komplett ausgesperrt werden und einzelne Routen exklusiv denjenigen zur Verfügung stehen, die die Kohle auf den Tisch geknallt haben.
Das ISDN Netz schafft die Telekom im übrigen gerade erst ab, ein vollständig vorhandenes verbindungsorientierten Netzwerk zur Sprachübermittlung. Der heilige Gral der Sprachübermittlung sozusagen.

[Edit: ]Ich weiß natürlich was du meinst. Telefonie ist auf Verbindungsorientierten Betrieb ausgelegt. Bei Sprache ist VoIP sogar noch ok weil verlorene Pakete oder auch Latenzen von mehreren hundert Millisekunden kein Problem darstellen. Bei einer Faxverbindung sieht das sofort anders aus und verlorene Pakete nimmt einem das Fax übel.
Da die Netzneutralität zu kippen damit 20 Jahre alte Faxprotokolle noch funktionieren kann aber nicht die Lösung sein.
[/Edit]

Die Frage ist: wo genau greift jetzt hier ein Spotify/Telekom Deal? Wie wird einem aufstrebenden Videostreaminganbieter geholfen wenn einzelne Routen den alteingesessenen Diensten exklusiv zur Verfügung stehen? Die Alten haben einfach mehr Kohle und sie werden sie benutzen. Und die Provider werden das Geld gerne nehmen.

Mir ist klar dass mir ein VoIP Anbieter sein Leid klagen wird. Genauso wie die Telekom ihr Leid klagt, dass alles ja viel zu viel kostet, keiner es bezahlen will und das Internet sowieso vor dem Kollaps steht. Das ändert nichts daran, dass der Kunde bei einer Priorisierung am Ende der dumme ist.

Der Provider darf einfach nicht entscheiden dürfen was für den Kunden ein wichtiges oder unwichtiges Paket darstellt. Und noch viel weniger darf der Provider diese Entscheidung weiterverkaufen. Ein YouTube Paket ist wichtig, weil Google dafür zahlt, ein MyVideo Paket ist unwichtig. Ein Spotify Paket ist wichtig, meine Teamspeakverbindung zu dem Privatserver eines Bekannten ist unwichtig weil der Bekannte natürlich kein Premiumkunde ist.
Das kann nicht gut sein!

Eine "Fast Lane" senkt nicht die Latenz. Und diese ist einer der Hauptgründe, warum man überhaupt seine Server gerne weltweit verteilt.

Das letzte was man für Audio/Videostreaming benötigt sind geringe Latenzen. Wenn das so wäre, dann hätte SatellitenTV ein ziemlich dickes Problem. Da hat man schon eine viertel Sekunde reine Signallaufzeit.
Mit ein Grund mehr warum man Video/Video-Streaming dann nicht verteilt sondern lieber alles im Internet verstopft solange man sich den Passierschein A38 gekauft hat und über die Überholspur flitzt.
 
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Bananenbieger

Golden Noble
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Die Frage ist: wo genau greift jetzt hier ein Spotify/Telekom Deal?
Der Spotify-Deal ist ein Managed Service im Mobilfunknetz. Würde die Telekom da nicht netzseitig nachhelfen, wäre ein solcher Dienst nicht für die breite Masse anbietbar (verhält sich genauso wie Mobile-TV, was auch nur vom Netzanbieter selber zur Verfügung gestellt werden kann).
Die Musik-Option der Telekom ist allerdings noch was anderes als die Managed Services im Festnetzbereich. Da reden wir über zwei Bereiche mit jeweils ihren Eigenheiten.

Der Provider darf einfach nicht entscheiden dürfen was für den Kunden ein wichtiges oder unwichtiges Paket darstellt. Und noch viel weniger darf der Provider diese Entscheidung weiterverkaufen.
Das sollte er aber im Kundeninteresse. Sonst ruckelt der HD-Stream selbst bei einer 100MBit/s-Leitung. Wir sollten uns mal langsam an vertikal integrierte Services gewöhnen, ansonsten werden wir niemals die technologische Schallmauer durchbrechen können, vor der wir gerade stehen.
Den Kunden interessieren keine Paketpriorisierungen. Er will seine gebuchten Dienste performant nutzen.

Das letzte was man für Audio/Videostreaming benötigt sind geringe Latenzen.
Das habe ich ja auch nirgends behauptet.
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Der Spotify-Deal ist ein Managed Service im Mobilfunknetz. Würde die Telekom da nicht netzseitig nachhelfen, wäre ein solcher Dienst nicht für die breite Masse anbietbar (verhält sich genauso wie Mobile-TV, was auch nur vom Netzanbieter selber zur Verfügung gestellt werden kann).
.
Ach bitte nicht das schon wieder. Die Spotify Geschichte hat nichts mit einem notwendigen *Managed Service* zu tun, das ist nur Marketing-Geblubber. Bei Live-TV kann ich die Argumentation verstehen, da es technisch wirklich etwas anderes ist, aber Spotify ist einfach nur ein On-Demand-Musik-Stream, genauso wie alle anderen Anbieter auch, die Telekom hilft da gar nicht nach um das zu ermöglichen (das war schon jahrelang möglich bevor es diese Telekom Option überhaupt gab). Die Telekom bremst einfach nur die Konkurrenz aus, das ist das Paradebeispiel für Verletzung der Netzneutralität.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Stell Dir bitte einfach mal die Frage, warum die Telekom bei Spotify das Streaming-Volumen nicht anrechnet, wohl aber Dinge wie Cover und Steuerdaten und daher auch die 100MB Extra-Traffic gewährt...
 

smoe

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Ganz einfach. Weil da jemand eine Liste von Adressen aufgesetzt hat wo die Streams gehostet werden, und später hat man festgestellt hoppla da gibt's ja noch mehr als nur die Streams in der App was geladen wird, und ein Teil der Daten der zB von S3 und Co kommt lässt sich gar nicht so leicht vom restlichen Traffic unterscheiden. Und dann hat ein BWLer entschieden die kostengünstigste Lösung das zu regeln sind 100mb Datenvolumen.

Gerade diese 100mb Daten Geschichte zeigt für mich klar, dass hier einfach der Datenzähler ein paar Spotify-Hosts ignoriert die dann auch nicht gedrosselt werden und sonst gar nicht "managed" an der Sache ist. Wäre da wirklich eigene Infrastruktur am Start wäre es kein Problem die Coverbilder ebenfalls darüber zu schicken und nicht zu zählen. Aber es ist eben stinknormaler Traffic wie jeder andere auch.
 
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Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Ja das sehen ich ähnlich.
Man kann wohl davon ausgehen, dass Managed Service in dem Zusammenhang bedeutet dass einfach eine Whitelist angelegt wurde.

Alles andere wäre auch Unsinn, da der Spotify Traffic höchstens durch den Telekom Backbone tröpfelt. Anders sieht das aus wenn man die Pakete wirklich unterscheiden müsste, dann steigt der Aufwand sofort enorm und man ist auch sofort bei der Deep Paket Inspektion, was faktisch Bedeutet, dass der Provider nicht nur Metadaten behandelt, sondern auch sämtliche Daten analysiert, die durch die Leitung kommen. Er schaut also nicht nur welches Paket wohin muss, sondern er öffnet es auch um den Inhalt zu überprüfen. Die dritte Möglichkeit wäre, dass Spotify sein komplettes Netzwerk aufgibt und sich komplett der Telekom unterwirft, damit jeglicher Content Server perfekt identifiziert werden kann.

Der kritische Punkt ist die Funkzelle und da kann man nichts managen. Das einzige was man tun kann ist entweder die statistischen 10 GB (Achtung Fantasiewert) die das Netz gerade her gibt an den Kunden zu verkaufen oder man verkauft dem Nutzer einen GB und die anderen neun an die Content Provider für "Managed Service" Kapazitäten.
Natürlich verkauft der Provider lieber zum Sender und Empfänger. Warum einfach kassieren wenn es auch doppelt geht.

Das deutsche Backbone Netz hat gewaltige Überkapazitäten. Da können wir noch viel mit streamen. Und wenn es dann doch wirklich eng wird, dann sollte man an anderen Schrauben drehen als an der Neutralität. Und da gibt es eine Menge Schrauben: Lokalität, Peerings, Multicast usw. ..
 
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Bananenbieger

Golden Noble
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Wäre da wirklich eigene Infrastruktur am Start wäre es kein Problem die Coverbilder ebenfalls darüber zu schicken und nicht zu zählen.
Und da gerade das nicht geht, ist das das deutlichste Anzeichen dafür, dass die Telekom eben doch eingreift. Über eine Streaming-Infrastruktur verteilt niemand Bilder. Das hat mit den unterschiedlichen Eigenschaften von Streams und Dateien zu tun.

[...]und ein Teil der Daten der zB von S3 und Co kommt lässt sich gar nicht so leicht vom restlichen Traffic unterscheiden.
Das ist gar kein Problem.

Wäre da wirklich eigene Infrastruktur am Start[...]
Es ist keine eigene Infrastruktur, sondern die übertragenen Daten werden auf der bestehenden Infrastruktur intelligent in den übrigen Verkehr eingereiht.

Alles andere wäre auch Unsinn, da der Spotify Traffic höchstens durch den Telekom Backbone tröpfelt.
...und die Funkzellen verstopfen würde. Mach Dich bitte mal mit den Eigenheiten des Mobilfunknetzes (z.B. die Eigentschaft eines Shared Mediums) vertraut. Dann erkennst Du auch die besonderen Probleme, die dazu führen, dass es bspw. nur volumenbeschränkte Flats gibt. Ebenfalls sollte klar werden, warum ein LTE@home-Anschluss problemlos das zig-fache an Traffic im Vergleich zu einem echten Mobilgerät enthalten kann.

Das deutsche Backbone Netz hat gewaltige Überkapazitäten. Da können wir noch viel mit streamen.
Das spielt rein gar keine Rolle, weil das nicht das Problem ist.
 
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smoe

Roter Winterkalvill
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Es ist keine eigene Infrastruktur, sondern die übertragenen Daten werden auf der bestehenden Infrastruktur intelligent in den übrigen Verkehr eingereiht.
Wir sprechen hier von On-Demand-Music-Stream, da wird nix intelligent eingereiht. Du lässt dich hier leider von Marketing-Geblubber täuschen. Anders als bei Live TV hört nämlich nicht jeder das selbe Lied an der selben Stelle zu selben Zeit.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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In der Tat handelt es sich dabei nicht um eine Multicast-Lösung wie bei Live-TV.

Nichts destotrotz kann man auch bei On-Demand-Streams netzseitig eingreifen (was z.B. in Firmennetzwerken Gang und Gäbe ist).
 

pti'Luc

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Anders sieht das aus wenn man die Pakete wirklich unterscheiden müsste, dann steigt der Aufwand sofort enorm und man ist auch sofort bei der Deep Paket Inspektion, was faktisch Bedeutet, dass der Provider nicht nur Metadaten behandelt, sondern auch sämtliche Daten analysiert, die durch die Leitung kommen. Er schaut also nicht nur welches Paket wohin muss, sondern er öffnet es auch um den Inhalt zu überprüfen. Die dritte Möglichkeit wäre, dass Spotify sein komplettes Netzwerk aufgibt und sich komplett der Telekom unterwirft, damit jeglicher Content Server perfekt identifiziert werden kann.
Was ist denn das für eine Aussage?
1. Kennst Du anscheinend QoS nicht.
2. Weißt Du nicht, was Deep Packet Inspection ist, sonst würdest Du beides nicht in einen Topf werfen.
3. Weißt Du nicht, wie "richtige" Router funktionieren (also die großen der Provider). Aber es gibt Lektüre von Cisco, Juniper usw.
4. Hat Spotify kein Netz in dem Sinne. Sie sind Content-Quelle für ein CDN (Content Delivery Network - wobei Network auch irreführend ist, da es sich eigentlich fast immer um viele Insel handelt, die die Inhalte an den Kunden bringen), welches die Verteilung übernimmt. Im Falle von Spotify wird z.B. Amazons AWS genutzt, mehr hier.

Der kritische Punkt ist die Funkzelle und da kann man nichts managen.
Der erste Teil ist richtig, danach kommt wieder Blödsinn. Gibt sogar Patente, die sowas beschreiben.

Das deutsche Backbone Netz hat gewaltige Überkapazitäten.
Was ist denn das deutsche Backbone-Netz? Und was sind für Dich "Überkapazitäten"? Dir ist schon klar, dass ein Provider nicht nur für den Normalbetrieb Kapazitäten aufbauen muss, sondern mindestens auch für den einfachen Fehlerfall, wenn er seinen Job ernst nimmt ...

Kleiner Nachtrag zu einem Beitrag weiter oben noch:
Lerendy schrieb:
Das macht die Telekom im übrigen auch auf der Netzebenen. Erst der NSA Skandal hat die Telekom dazu gebracht am DE-CIX ordentlich zu peeren.
Spitze ... noch jemand auf das Marketing-Gewäsch reingefallen ... Aber ich lasse Dich mal in dem Glauben ...
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Nichts destotrotz kann man auch bei On-Demand-Streams netzseitig eingreifen (was z.B. in Firmennetzwerken Gang und Gäbe ist).
Das ist hier aber unnötig, und dass es unnötig ist zeigen alle anderen Music-Streams die prima laufen solange die Telekom sie nicht drosselt. Das ist nur Marketing. Sonst nichts.
 
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Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Was ist denn das für eine Aussage?
1. Kennst Du anscheinend QoS nicht.
2. Weißt Du nicht, was Deep Packet Inspection ist, sonst würdest Du beides nicht in einen Topf werfen.
3. Weißt Du nicht, wie "richtige" Router funktionieren (also die großen der Provider). Aber es gibt Lektüre von Cisco, Juniper usw.
4. Hat Spotify kein Netz in dem Sinne. Sie sind Content-Quelle für ein CDN (Content Delivery Network - wobei Network auch irreführend ist, da es sich eigentlich fast immer um viele Insel handelt, die die Inhalte an den Kunden bringen), welches die Verteilung übernimmt. Im Falle von Spotify wird z.B. Amazons AWS genutzt, mehr hier.

Du entkoppelst das hier von dem Szenario. Ich weiß natürlich dass Spotify kein eigenes Netzwerk hat, das generiert ja das ganze Problem erst. Wenn aus der Spotify App ein Coverbild geladen wird, was Beispielsweise von Amazon gehostet wird, wie auch Dropbox und unzählige andere Dienste, dann fällt die Unterscheidung einfach sehr schwer, weil weder ein Spezialprotokoll benutzt noch die Quelle der Daten aussagekräftig ist.
Das ist dann der Punkt bei dem QoS seine Probleme bekommt, da die zu priorisierenden Daten ganz normale Standarddaten sind, die mit den selben Protokollen von den selben Servern auch von anderen "Apps" angefordert werden. Willst du die Pakete unterscheiden, dann muss man halt genauer hingucken und das nennt sich dann Deep Paket Inspektion, da der Header der Pakete alleine nicht ausreicht um das Paket als eines von Spotify zu identifizieren.

Priorisiert man einen Dienst wie VoIP, ist das halt etwas völlig anderes und man muss natürlich keine DPI betreiben. Deswegen heißt es auch Quality of Service und nicht Quality of Anbieter.


Wodurch kommt die Vermischung von QoS und DPI in meinem Post? Dadurch dass es darum ging nicht nur einen Service zu priorisieren sondern eine Vielzahl von unterschiedlichen Protokollen von nicht exklusiv genutzten Servern zu unterscheiden.
Das ist halt der Unsinn wenn von 100 angeforderten Paketen, die mit dem selben Protokoll vom selben Server über die selbe Route kommen, 10 besser als die Anderen 90 sein sollen, weil ein ANBIETER des Inhalts auf der Whitelist steht.

Deswegen schrieb ich, dass Spotify kein CDN nutzen dürfte. Zugegeben, "ihr genutztes Netzwerk" wäre zielführender als "ihr Netzwerk" gewesen.

Der erste Teil ist richtig, danach kommt wieder Blödsinn. Gibt sogar Patente, die sowas beschreiben.

Auch hier entkoppelst du die Aussage wieder vom Kontext. Es ging darum dass Musikstreaming von Spotify nicht so gezielt in der Funkzelle managen kann, so dass es die Funkzelle weniger belastet als beispielsweise Streaming von Apple Musik. Dem zuleitende Backbonenetz ist Musik Streaming halt völlig egal, weswegen man das völlig vernachlässigen kann an der Stelle.
Man kann die Spotify Pakete nicht so managen dass sie nur halb so viel Sprechzeit brauchen oder die Serverstandorte geschickt wählen so dass die Zellen weniger belastet werden. Das geht einfach nicht. Bei dem neuen Beats Radiosender sähe das anders aus, da man an dieser Stelle Multicastmechanismen nutzen könne.
So ist Spotify aber kein bisschen weniger belastend für das Netz als jedes andere Datenpaket und "managed" ist da einfach nichts.
Ganz real ist es wohl sogar so, dass ein Stream von Apple Musik, durch die geringere Bitrate, weniger belastend für das Telekomnetzwerk wäre als das bei einem Spotify Paket der Fall ist. Priorisiert wird momentan aber das Paket mit der höheren Netzlast, weil der Sender dafür bezahlt hat. Selbst wenn jetzt der Streaminanbieter XYZ Lossless mit 128 Kbit/s auf den Markt bringen würde, priorisiert wird der 320 Kbit/s Stream von Spotify weil Managed und so...

...und die Funkzellen verstopfen würde. Mach Dich bitte mal mit den Eigenheiten des Mobilfunknetzes (z.B. die Eigentschaft eines Shared Mediums) vertraut. Dann erkennst Du auch die besonderen Probleme, die dazu führen, dass es bspw. nur volumenbeschränkte Flats gibt. Ebenfalls sollte klar werden, warum ein LTE@home-Anschluss problemlos das zig-fache an Traffic im Vergleich zu einem echten Mobilgerät enthalten kann.

Mir ist völlig klar was ein Shared Medium ist. Mir ist nur nicht klar, wie der "managed Service" Spotify jetzt dafür sorgen soll, dass ein Spotify Stream in irgendeiner Form das Netzwerk weniger belasten würde als das beispielsweise ein Apple Music Stream tun würde.

Edit: Oder um das nochmal anders zu sagen:
Auf einer technischen Ebene ist die Priorisierung von Spotify gegenüber Apple Music völliger Unsinn, da eine Verschiebung von Spotify Kunden zu Apple Music Kunden das Netz, durch die geringere Bitrate, sogar entlasten würde!
 
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Bananenbieger

Golden Noble
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Das ist hier aber unnötig, und dass es unnötig ist zeigen alle anderen Music-Streams die prima laufen solange die Telekom sie nicht drosselt.
Auch hier wieder: Das ist nicht das Problem an der Stelle.

Das massenweise mobile Streaming von Musik ist in den Funkzellen nicht ohne weiteres möglich.

Dadurch dass es darum ging nicht nur einen Service zu priorisieren sondern eine Vielzahl von unterschiedlichen Protokollen von nicht exklusiv genutzten Servern zu unterscheiden
Technisch gesehen kein Problem und ein sehr alter Hut.

So ist Spotify aber kein bisschen weniger belastend für das Netz als jedes andere Datenpaket und "managed" ist da einfach nichts.
Ganz real ist es wohl sogar so, dass ein Stream von Apple Musik, durch die geringere Bitrate, weniger belastend für das Telekomnetzwerk wäre als das bei einem Spotify Paket der Fall ist. Priorisiert wird momentan aber das Paket mit der höheren Netzlast, weil der Sender dafür bezahlt hat.
Falsch. Der Stream ist belastender. Pakete kann der Netzbetreiber besser in Zeiten schwacher Last eintakten. Spotify wird von der Telekom wahrscheinlich also eher niedriger priorisiert als der Rest.