Man kann nicht Gesetze" verletzen die es nicht gibt.
Es sagt deswegen ja auch niemand, dass die Telekom rechtswidrigen Praktiken nachgeht. Das tun sie einfach nicht.
Was sie aber tun ist, dass sie genau den Grundsatz, durch den das Internet zu dem geworden ist was es heute eben ist, unterwandern. Am Ende ist der Nutzer der dumme.
Es geht da um den freien und gleichen Informationsfluss von jeglicher Information. Es geht darum dass eben niemand die Informationen in "wichtig" oder "unwichtig" oder in "gut" oder "schlecht" klassifiziert.
Mal eine drastische Analogie:
Was die Telekom da anbietet ist ein Schokoriegel um die Kunden in ihren Van zu locken. Von der Netzneutralität profitiert nur und ausschließlich der Nutzer.
Mal ein anderer Ansatz:
Wie unterscheiden sich Provider wenn sie nur Datentranspoteure sind und alles neutral behandeln müssen? Das machen Sie über Netzabdeckung, Bandbreite und Volumen. Sollen sie da ruhig ihren Wettbewerb führen, der Kunde profitiert davon.
Kippt man die Neutralität dann besteht kein Grund für einen Provider die Netze für mehr Bandbreite auszubauen. Was zählt ist der nächste große Deal.
Natürlich wirst du Recht haben mit deiner Aussage "Das Internet wurde in erster Linie als gleichberechtigtes Kommunikationsnetz erschaffen". Das Internet diente damals eigentlich nur dem Militär und nicht der breiten Bevölkerung.
Dann kann man es auch ausdehnen. Wurden Waffen erschaffen um unschuldige zu töten oder um ein Land zu verteidigen? Wurden Autos geschaffen um "illegale" (Ja das Gesetz gibt es inzwischen) Autorennen zu machen? Nein, also sollten die Behörden doch erstmal bestehende Gesetze wirksam umsetzen bevor neue geschaffen werden.
Dieser Absatz ist ja kompletter Unsinn. Letztlich spielt es auch keine Rolle was die ersten 3 Jahre des Internet gewesen ist. Es ist seit 40 Jahren der Weg für den neutralen Informationsfluss.
Meinst du das Wort wörtlich so wie es dort steht? "Messer" gezückt?
Nur, wenn du einen Schraubenschlüssel suchst wenn dir jemand sagt, dass du eine Schraube locker hast.
Hier mal einige Gedanken zur Neutralität: Dieser wird es in ein paar Jahren definitiv nicht mehr geben. Warum?
1. Beispiel: Selbst fahrende Autos, die ihre Daten zur navigierter übers Internet beziehen. Hier haben Tests bei Daimler-Benz bereits ergeben das pro Sekunde 1 GB an Daten verarbeitet werden muss. Hier dann zu sagen: Halt stop! Im Moment ist keine Navigation möglich weil irgend jemand einen Spielfilm über Netfix ruckelfrei sehen möchte, wäre grob fahrlässig. Man stelle sich vor was passieren würde, wenn die Navigation aussetzt und dadurch ein schwerer Unfall passiert.
2. Beispiel: Die Tele Medizin. Auch hier sind zuverlässige Datenströme zu gewährleisten. Da zum Beispiel auch schwierige Operation aus der Ferne vorgenommen werden können. Käme hier der Datenströme ins Stocken, aus welchem Grund auch immer, würde dies fatale Folgen haben.
Es wird in der Zukunft mehrere Internetgeschwindigkeiten und Qualitäten der Datenströme geben dies ist bei den kommenden Techniken unausweichlich.
Das sehe ich völlig anders, zumal das Auswerten von 1 GB/s an Daten nichts, überhaupt nichts mit dem Internet zu tun hat. Von einem 8 GBit/s Datenstrom pro Fahrzeug sind wir sowieso noch Jahrzehnte entfernt. Der DE-CIX setzt gerade mal 2 Terabit um, was dann gerade mal für 250 Autos reichen würde
Ein System das so störanfällig auf Netzschwankungen reagiert wird es niemals auf den Markt schaffen. Ein Leistungsstarker Störsender kostet keine 20 Euro und Funknetze sind dann erstmal platt und das ist Physik, dagegen macht man nichts. Ist natürlich eine lustige Vorstellung mit einem Störsender durch Berlin zu laufen und bei jedem Tastendruck knallt es irgendwo.
Was die Telemedizin angeht stellt sich erstmal die Frage, ob man das überhaupt möchte. Sollte der Operateur nicht vor Ort sein? Und selbst wenn er das nicht ist, eine 100% Sicherheit gibt es nicht, auch nicht mit QoS. Wenn man mit dem "Menschenleben" argumentiert, dann wird aus QoS nicht plötzlich ein gerettetes Leben.
Wenn es genügend Routen mit genügend Bandbreite gibt, steckt man auch Ausfälle von Segmenten Weg.
Es gibt immer einen Punkt an dem das öffentliche Interesse der Sicherheit und "der Lebensrettung" weichen muss. Man könnte beispielsweise Autos verbieten was die Anzahl der Verkehrstoten massiv reduzieren würde. Wollen wir nicht Tausende von Leben retten? Man könnte die totale Überwachung betreiben was auch Leben retten würde.
Nur weil sich einer denken kann dass irgendwann mal irgendwo durch Telemedizin und QoS ein Leben gerettet werden könnte, gibt man nicht für 80 Millionen Deutsche den freien Fluss von Informationen auf.
Das ist zwar makaber aber die Abwägung "gerettete Leben pro Jahr" und "Einschnitte für die Bevölkerung" ist das tägliche Brot der Politik.