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Feature [Kommentar] Netzneutralität: Marktbarriere von Telekom & Spotify betrifft nun auch Apple Music

McMartin_de

Weisser Rosenapfel
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Ich denke, für viele die das Kernproblem nicht erkennen wollen ist das Internet sowieso schon nur sowas wie eine Art interaktives Kabelfernsehen. Eine Art Pay-TV mit Nutzerkommentaren, wo ein paar Anbieter Konsumcontent wie Spotify oder Netflix verkaufen.

Das Internet als Revolution des Informationsaustausches zwischen jedermann auf absolut gleichberechtigter Basis ist wahrscheinlich schon zu sehr 80er. Die Bedeutung dieser Möglichkeit, für jedermann jedwede Information an jedermann weiterzugeben, unbeeinträchtigt von Regierungen, Monopolmedien und Wirtschaftskonzernen, ist offenbar in der Wahrnehmung schon völlig verloren gegangen.

Vermutlich wird sich jetzt auch mancher denken "was hat er denn, das kann ich doch mit WhatsApp" Soweit isses dann wohl.
 

pti'Luc

Fairs Vortrefflicher
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Ich schrieb "verschiedenste". Über alle kann ich ja schwer bescheid wissen. Also kennst du auch keine?
Ich gebe zu, dass mir aktuell nicht die Mühe gemacht habe, das zu recherchieren. ;)

Wie kommst du darauf, dass Verletzungen der Netzneutralität eine Depriorisierung oder ein Blocken voraussetzen?

Wenn es 3 VoD-Dienste gibt und du einen priorisierst, schadest du zweien.

Wenn du zwei priorisierst, schadest du dem Letzten.

Nach deiner Definition wäre Fall eins keine Verletzung der NN; Fall zwei aber schon.
Ich schrieb ja explizit etwas zum Thema Priorisierung: Das soll nicht stattfinden, egal ob bei einem, zwei oder wie vielen auch immer. Aber warum soll man einem Nutzer nicht auch die Wahl geben können/dürfen, zu entscheiden, dass die Pauschale nicht das abdeckt, was er braucht, sondern dann er sein Profil anpassen will und pauschal einen Grundpaket bucht und dazu das, was er noch möchte. Wenn er weiterhin die Wahl hat, auch ein größeres Pauschalpaket zu buchen und die Daten somit weiterhin gleichwertig ankommen, so ist allen gedient.

Ich wiederhole mich gerne noch mal:
Ich bin ganz klar gegen die Diskriminierung von Verkehr im Internet. Das verstehe ich unter Netzneutralität. Das ist für mich auch der technische Anteil in der Diskussion, denn der impliziert aktives Eingreifen des Providers in den Datenverkehr: Entweder durch Priorisierung der vom Provider gewünschten Dienste oder der Depriorisierung der anderen (was technisch eigentlich auf das gleiche Vorgehen hinaus läuft).
Abrechnungsmodelle, die dem Nutzer ein Anpassen des Vertrages an seine Wünsche ermöglicht, müssen meiner Meinung nach eben nicht dagegen verstoßen, solange jeder Dienstanbieter adäquat Zugang zu der gleichen Leistung bekommt. Und darauf muss man dann auch das Augenmerk legen (bzw. die Regulierungsbehörden).

Ist meine Meinung ...
 
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iMerkopf

Holsteiner Cox
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@pti'Luc

Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir gerade ganz folgen kann :D
Also...
Es soll keine Priorisierung von Diensten geben. Da sind wir einer Meinung.
Gleichzeitig soll der Kunde die Wahl haben - was genau dazu zu buchen?

Wenn es dir nur um Abrechnungsmodelle geht, dann hat das ja nicht zwingend Auswirkungen auf die Netzneutralität.

Beispiel:
Vertrag "3 GB Datenflat": 25,00 Euro
"Spotify Premium" bei Spotify selbst: 10,00 Euro
Vertrag "3 GB Datenflat" PLUS "Spotify Premium": 30,00 Euro.

Wenn in diesem Beispiel der Traffic durch Spotify selbst ganz normal mitgerechnet wird und der Netzbetreiber keinen Einfluss auf den Datenfluss nimmt, dann ist dieses Beispiel nur eine Vertragssache und hat ja mit der Netzneutralität nichts zu tun.
 

pti'Luc

Fairs Vortrefflicher
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Vielleicht noch mal klarer:
Vertrag "3 GB Datenflat": 25,00 Euro
"Musikstreaming Deiner Wahl" beim Anbieter selbst: 10,00 Euro
Vertrag "3 GB Datenflat" PLUS "Musikstreaming Deiner Wahl": 35,00 Euro.

Dabei mag der jeweilige Dienst auch gerne aus der Flat ausgeklammert werden. Nur diese Wahl sollte man haben können, sofern andere Anbieter das Angebot so auch anbieten können, weil sie gleiche Voraussetzung beim Einkauf der Leistungen haben. Ob der Musikdienst dann das auch nutzt, steht wieder auf einem anderen Blatt. So würde kein Dienst diskriminiert.

Und gerne darfst Du Musikstreaming durch einen Dienst beliebiger Art ersetzen.

Ich möchte die Möglichkeiten weiter gefasst sehen. Mag ein Ideal sein, aber heute sehe ich, dass keiner die Kosten tragen will, die für den Ausbau nötig sind. Weder die Regierung, der Netzbetreiber alleine oder auch der Dienstanbieter. Jeder will nur das Geld einsacken und so wenig wie möglich dafür tun. Das führt zu einem völlig verzerrten Bild von dem, was man Internet nennt.
 
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iMerkopf

Holsteiner Cox
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Ah, okay, dann hab ich dich in der Tat falsch verstanden;)

Das Problem an deinem Modell ist jetzt:
1.: Netzneutralität ist technisch gesehen nicht mehr möglich und
2.: Jeder einzelne Dienst müsste mit jedem einzelnen Netzbetreiber kooperieren.
Letzteres funktioniert bei den Big Playern ja schon nicht. Nun gibt es aber zig hochspezialisierte mini-Streamingdienste. Die holst du nie im Leben alle in ein Boot.

Damit hast du sowohl die technische Definition einer NN-Verletzung, als auch die messbaren Folgen einer Solchen. Oder verstehe ich dich immer noch nicht?



Edit: Zum letzten Absatz deines Posts. Weil den Leuten die Sachlage nicht bewusst ist. Sieh dir die letzten 20 Seiten dieser "Diskussion" hier an und übertrage dieses Unverständnis von einem Forum auf die Fußgängerzone. Ich bin mir sicher, wer sich mit dem Themenkomplex auskennt, würde jederzeit faire Preise zahlen für den Netzausbau - wie im Übrigen hier auch schon mehrmals gepostet wurde.
 

McMartin_de

Weisser Rosenapfel
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Da muss ich Dir jetzt widersprechen: Du musst klassifizieren und auch priorisieren. Alleine seit es All-IP-Anschlüsse gibt oder VoiceOverIP (bzw. VoLTE als nächste Generation im Mobilfunk). Wie willst Du sonst garantieren, dass das Telefonat immer noch durchkommt, um den Notruf zu wählen.
Nein, Du musst nicht. Jeder Dienst in einem IP-Netz funktioniert auf identischer, technischer Basis, nämlich dem Versand von Datenpaketen. Einzig die Server des Versenders haben dafür zu sorgen, dass die Pakete so versandt werden, dass beim Empfänger alles richtig läuft und der Empfänger sollte klarkommen, wenn mal Pakete in der falschen Reihenfolge ankommen oder verloren gehen, indem er z. B. bestimmte Pakete neu anfordert. Es ist technisch im IP-Protokoll weder notwendig noch vorgesehen, dass der Transporteur der Daten die Pakete nach Diensten unterscheiden muss. Das einzige was der Transporteur kennen muss ist die Adresse des Empfängers von jedem einzelnen Paket und das einzige was der Transporteur tun muss ist, die Pakete entsprechend der Adresse an diesen Empfänger auszuliefern. So ist die technische Grundlage des Datenverkehrs im Internet ausgelegt.

Und das gilt auch für den angesprochenen Notruf im IP-Netz, das ist der Nachteil bei der All-IP-Anschlusspolitik der Provider. Sprich mal mit einem Telefontechniker, der wird Dir - wenn er ehrlich reden darf - sagen, dass es im Grunde aus technischer Sicht Irrsinnig ist, ein einwandfreies, hochverfügbares, qualitativ exzellentes und extrem ausgereiftes Telefonnetz wie das deutsche ISDN einfach in den Orkus zu jagen, um die Telefonie im Gegenzug auf ein anfälliges, maximal mittelmäßig ausgebautes, in Bezug auf Telefonie bestenfalls störanfälliges, schlimmstenfalls untaugliches, in jedem Fall aber technisch eigentlich ungeeignetes IP-System aufzupfropfen. Die Provider machen das ja nicht, weil es besser für den Kunden ist, das wollen sie nur so verkaufen. Sie tun dies, um viel Geld zu sparen, weil die Verwaltung eines einheitlichen IP-Netzes weit weniger aufwendig ist, als parallel dazu noch ein reines Telefonienetz zu unterhalten. Es wäre absolut möglich, Kupferleitungs- oder Glasfaserbasiertes Internet sogar im Gigabit-Bereich parallel zu einer zuverlässigen, vermittlungsstellenbasierten Telefonleitung anzubieten, man will es nur nicht und opfert damit die bisherige Qualität und Zuverlässigkeit der Gewinnoptimierung.
 
Zuletzt bearbeitet:

FuAn

Moderator
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Ah, okay, dann hab ich dich in der Tat falsch verstanden;)

Das Problem an deinem Modell ist jetzt:
1.: Netzneutralität ist technisch gesehen nicht mehr möglich und
2.: Jeder einzelne Dienst müsste mit jedem einzelnen Netzbetreiber kooperieren.
Letzteres funktioniert bei den Big Playern ja schon nicht. Nun gibt es aber zig hochspezialisierte mini-Streamingdienste. Die holst du nie im Leben alle in ein Boot.

Geht bei meinem US tmobile sim Karten sind Musik streaming bei 30+ Anbietern vom Volumen ausgenommen...
Ganz abgesehen davon das ich ohnehin echte datenflatrate ungedrosselt mit LTE in usa und 120+ Ländern habe.

Hier die Liste der streamingdienste

Music services include:
Pandora
iHeartRadio
iTunes Radio
Rhapsody
Beatport
Spotify
Slacker
Radical.FM
8tracks
Milk Music
Black Planet
Songza
Rdio
Radio Paradise
AccuRadio
SoundCloud
Saavn
Digitally Imported
JAZZRADIO.com
ROCKRADIO.com
RadioTunes
radioPup
radio.com
Mad Genius Radio
Xbox Music
Live365
Fresca Radio
Google Music
Fit Radio
SiriusXM
Tidal Music
MixRadio
BandCamp


Es geht also schon... Wen die Anbieter wollen...
 

Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Naja, weder die Provider noch die größeren Unternehmen profitieren von der Netzneutralität sondern nur der User auf einer langfristigen Basis und der Wettbewerb, den Unternehmen nach Möglichkeit vermeiden wollen.

Natürlich sind sie NICHT an der Neutralität interessiert, genauso sind sie dann nicht daran interessiert dass die Priorisierung keine Auswirkung hat, also ein Netzwerk ohne Engstellen existiert. Das ist eher eine Kosten/Nutzen Sache. Der Mainstream Markt wird natürlich versorgt, alles was die kritischen Zahlen nicht erreicht eben nicht. Beispielsweise französische oder spanische Medien in Deutschland und vermutlich sogar BBC, sowie alles was sich als Startup die Durchleitung nicht leisten kann.

Ein junges dynamisches Unternehmen mit schlanken Strukturen die den Markt aufwirbeln können, wird da schon im Keim erstickt. Genauso alles was auf Amateurbasis läuft. Ein Austausch von Videoamateuren in 4k ist dann kaum zu machen, sofern man sich da nicht von einem großen Contentprovider unterordnen will. Beispielsweise YouTube.
5-7 Usern seine 60 Min Tracking Tour in 4k geschickt und weg ist der Traffic. Bei Bekannten mal schnell das 4k Vid vom eigenen Nas über das Netz geangelt und weg sind 1/3 des monatlichen Traffics.

Aber klar, wer langfristig daran interessiert ist dass der Provider und nicht der Markt die möglichen Optionen diktiert und auch damit leben kann, dass es auch im Festnetz langfristig große Einschnitte geben wird, der soll die Netzneutralität ruhig für unwichtig erachten.
Es muss einem nur klar sein, dass Priorisierung überhaupt nur Sinn macht, wenn sie für einen Vorteil sorgt, was direkt dafür sorgt, dass ein Provider für Nachteile sorgen muss wenn ein in Konkurrenz stehender Dienst die Priorisierung nicht bezahlt. Niemand Kauf bei der Telekom eine Priorisierung wenn sie nichts bringt, also muss die Telekom erzwingen dass sie einen Effekt hat wenn sie ihr tolles neues Produkt auf den Markt bringen will.
Gesehen hat man das an den, für 2018 ausgelegten, Verträgen mit 60 GB Traffic. 2018 kommt da kaum ein Haushalt mit aus.
 
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Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Nein, sondern eher eine Erwiderung darauf, auf das auch du eingegangen bist, nur mit weniger Sarkasmus.
 
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Bananenbieger

Golden Noble
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Netzneutralität ist durch Facebook, What's App und Co. eh das kleinste Problem. Leider sind es die (Ex-)Startups, die dem offenen und freien Internet den Kampf angesagt haben.
 

double_d

Baumanns Renette
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Netzneutralität ist durch Facebook, What's App und Co. eh das kleinste Problem. Leider sind es die (Ex-)Startups, die dem offenen und freien Internet den Kampf angesagt haben.
Kommt jetzt auch noch Datenschutz ins Spiel?
Ich komme nicht mehr mit. :eek:

Wenn ich die letzten 24 Seiten zusammenfassen müsste, würde ich sagen:

Wenn Facebook, Whats App und Co. nun meine Daten untereinander mit (Ex-)Startups tauschen, und mein Provider das mit der gleichen Geschwindigkeit zulässt, in der ich auch bei Erreichen meiner Volumengrenze Apple Music streamen kann und mir gleichzeitig die NSA und der BND in derselben Geschwindigkeit Trojaner schicken können, ohne dass meine Email an die Provinzial schneller ankommt, als die Kündigung für Spotify Premium, obwohl ich kein Guthaben mehr auf der Prepaid-Karte habe.....dann ist doch alles in Ordnung, oder?

:oops::innocent:
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
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"In Ordnung" aber nicht mit "netzneutral" verwechseln!
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Kommt jetzt auch noch Datenschutz ins Spiel?
Ich komme nicht mehr mit. :eek:
Datenschutz? Nein, es geht vielmehr darum, dass die schöne neue Welt sich aus völlig geschlossenen Systemen zusammensetzt.

Während man früher z.B. über Telefon, SMS und eMail anbieterübergreifend kommunizieren konnte, ist das zu Zeiten von What's App nicht mehr der Fall. Da ist dann jede App ihr eigenes kleines Kommunikationsnetzwerk, das nach außen abgeschottet ist.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Bei den "neueren" Technologien geht das aber nicht mehr. Und das ist das Problem. Bist Du z.B. nicht bei What's App, bist Du von der Kommunikation mit einigen Leuten/Gruppen abgeschnitten.