Gendergerechte Sprache

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Rheinischer Bohnapfel
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Das stimmt so nicht. Gender-kritische Medien wie die BILD machen sich sogar lustig darüber, wenn zB im ZDF von Islamist*innen die Rede ist:

Ok, die „Bild“ ist mir nicht gerade bekannt für ordentlichen Journalismus (der heutzutage schwer genug zu finden ist). Dass die Bild Gender-kritisch ist, war mir bisher unbekannt. Warum der ÖRR sich zum gendern („IslamistInnen) entschied, ist mir auch unbekannt, „Islamist“ ist zumindest in unseren Breiten ein negativ behafteter Begriff und bildet somit eine Ausnahme zu dem was ich schrieb - negiert aber nicht, dass ich die 4 genannten Beispiele bisher nie vernahm.
 

Martin Wendel

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Warum der ÖRR sich zum gendern („IslamistInnen) entschied, ist mir auch unbekannt, „Islamist“ ist zumindest in unseren Breiten ein negativ behafteter Begriff und bildet somit eine Ausnahme zu dem was ich schrieb - negiert aber nicht, dass ich die 4 genannten Beispiele bisher nie vernahm.
Dass du diese Beispiele noch nie vernommen hast, mag so sein. Das ist ja eine ziemlich individuelle Sache. Du hast es aber als Fakt dargestellt, dass diese Begriffe nicht gegendert werden – und das stimmt halt nicht.
 

m4371n

Querina
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Das belegt indirekt auch ein wenig, wie stark es sich hierbei um ein Elitenprojekt handelt, denn um derartige "Leitbilder" in die Institutionen zu bringen, muss man dort gut vernetzt sein.
Eines meiner Lieblingszitate von Christopher Hitchens passt hier perfekt:

„Außergewöhnliche Behauptungen erfordern außergewöhnliche Beweise“.

Und da du nicht nur keine außergewöhnlichen, sondern gar keine lieferst und nur wild spekulierst, trifft auch dieses Zitat vom selben Autor zu:

„Was ohne Beweise behauptet werden kann, kann auch ohne Beweise verworfen werden“

Soll heissen, es ist Zeitverschwendung, darüber diskutieren zu wollen. 😉
 

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Rheinischer Bohnapfel
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Dass du diese Beispiele noch nie vernommen hast, mag so sein. Das ist ja eine ziemlich individuelle Sache. Du hast es aber als Fakt dargestellt, dass diese Begriffe nicht gegendert werden – und das stimmt halt nicht.

Es bleibt doch insgesamt trotzdem ein Fakt, dass negativ behaftetes auffällig selten bis gar nicht gegendert wird, während alles andere in die Gendersprache reingepresst wird. Auch wenn Du meine Aussage so dezidierst betrachtest möchtest und mit Deiner Entgegnung ja auch grundsätzlich Recht hast, ich hätte es als allgemein gültigen Fakt dargestellt, bleibt über, dass es eine eindeutige Tendenz gibt. Hätte ich eben eindeutiger Schreiben sollen 😉
 

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Rheinischer Bohnapfel
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Was möglicherweise daran liegt, dass Du falsche kausale Zusammenhänge annimmst. In diese Falle tappen ja viele.
Falls Du mich damit meinst: Ich tappte da allerhöchstens in die Falle, einen sehr stark überwiegenden Fakt der Einfachheit halber sprachlich zu sehr zu „verallgemeinern“. Falsche kausale Zusammenhänge werden von mir hingegen absolut nicht angenommen, wie kommst Du auf so eine Idee?
 

El Cord

Weißer Winterglockenapfel
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Entschuldige bitte, aber aber auf ja/nein Ultimaten gehe ich nicht ein. Ich finde diese Art von Diskussion unredlich.

Letztlich ist gerade der moralische Druck, der oft aus Richtung der Gender-Aktivisten kommt, einer der Gründe, warum ich dieser Bewegung kritisch gegenüber stehe.
Kognitive Dissonanzen sind halt nicht angenehm.
 

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Rheinischer Bohnapfel
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Ist mir jetzt das erste Mal passiert, dass ich so eine Meldung bekam:

Dein Beitrag im Thema Gendergerechte Sprache wurde gelöscht. Grund: Der betreffende Beitrag wurde entfernt, da es sich um einen Doppelaccount eines Users handelt, der nur stunk machen will.

Ist irgendwie unklar für mich, da nicht nachvollziehbar. Wurde mein Beitrag gelöscht, da dieser evtl. eine Reaktion auf einen Beitrag eines „Stänkerers“ (der ggf. ebenfalls gelöscht wurde) war und keine weiteren inhaltlich relevanten Informationen zum Thema enthielt? Oder wie ist diese Meldung zu verstehen?
 

vanPeter

Braeburn
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Diese Meldung war sicher nicht auf Deinen Beitrag gemünzt, sondern auf den Vorherigen. Dennoch wäre es nett gewesen, für Dich eine eigene Meldung zu verfassen. Aber vielleicht gibt es auch eine Automatik, dass alle Posts, die sich auf einen (zu Recht!) gelöschten Beitrag beziehen, die gleiche Meldund erhalten.
 

SitiSati

Friedberger Bohnapfel
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mbert

Grahams Jubiläumsapfel
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Ein kleiner Nachtrag zum originalen Thema, weil es mir gerade über den Weg gelaufen ist. Die Linguisten Ewa Tutkowski und Helmut Weiß haben kürzlich eine Forschungsarbeit veröffentlicht: "Zeugen gesucht! Zur Geschichte des generischen Maskulinums im Deutschen".

Die Frage, die beantwortet werden sollte, war, ob es wirklich stimmt, dass das Generische Maskulinum eine Erfindung der Neuzeit sei. Etwa argumentiert Gabriele Diewald, Mitautorin eines Duden-Handbuchs zur geschlechtergerechten Sprache »das sogenannte generische Maskulinum« sei nur eine »Konvention des Sprachgebrauchs«; eine »historisch sehr junge und keineswegs durchgängig stabile« Übereinkunft.

Dazu haben die beiden Sprachwissenschaftler alte Quellen (etwea aus dem 9. Jh.) nach Hinweisen auf die Wörter „Gast“, „Nachbar“, „Freund“ und „Sünder“ im Alt- und Mittelhochdeutschen durchsucht. Auf die Untersuchung von Berufsbezeichnungen wurde bewusst verzichtet, da in dieser Domäne Männer und Frauen nicht gleichermaßen vertreten waren. Dabei ist anzumerken, dass auch damals schon die markierte Form (also mit "-in" Suffix) existierte, also Autoren die Wahl der zu verwendenden Form hatten.

In der Studie sind einige eindrucksvolle Beispiele vorhanden, die zeigen, dass schon damals die Gattungsbegriffe maskulinen Genus als generisch verwendet wurden, hier ein paar Auszüge (da im Original die Textausschnitte im heute schwer lesbaren Alt-Deutsch zitiert sind, verwende ich die auf heutige Sprache umgeschriebenen Zitate aus der lesenswerten Zusammenfassung auf te.ma):

Beispiele wie „die von alters her Bürger in Straßburg gewesen sind, es seien Frauen oder Männer“ und „von da fliehet auch ihr alle zu ihr, beide Weib und Mann, denn nun ist sie die eine, die nach dem allmächtigen Gott Trost und Zuflucht für alle Sünder ist“ belegen eine generische Lesart maskuliner Nomen, indem im gleichen Satz zwei Geschlechter genannt werden
und:
Es gibt sogar Beispiele, in denen sich die männliche Form nur auf eine Frau bezieht: „Ihr bedürft eines Weibes zum Freunde nicht“, „dass die fremde Magd Richter über die Schönheit wäre“ und „sie ist ein rechter Lügner“. Da die Endung -in zu dieser Zeit bereits belegt ist, z.B. in den Wörtern „Sünderin“ und „Königin“, handelt es sich um eine tatsächlich generische Form des Maskulinums – und nicht einfach um Beispiele, die einer grundsätzlich anderen Grammatik folgen.
Das Original der Arbeit kann man hier lesen: https://docplayer.org/storage/118/229129139/1681633282/t7cUVjFBPii_zcgMD27hAg/229129139.pdf

Eine Zusammenfassung mit vielen anschaulichen Beispielen gibt es bei te.ma.

Interessant finde ich auch die Untersuchung zu Sexus und Genus anhand einer ganzen Reihe von Beispielen. Die will ich jetzt hier aber nicht auch noch ausrollen, wer möchte, kann gern den Links folgen und sich das dort anschauen.
 

culifani

Braeburn
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Tja, korrekt gegendert vollkommen und vollkommen durchgezogen, oder?

Als wir da Anfangs nicht ganz so suuuuuper genau waren bekamen wir immer eine auf den Deckel und ich versprach ich werde mich bessern und das vollkommen korrekt machen. Done that - its here ;)



Ein wenig ist sie das, dem stimme ich zu. Ich gebe mal rein als private Person und Leser einen Hinweis: Es gibt Browser-Plugins die gegenderte Texteentgendern , ich nutze sowas privat auch um den Lesefluss zu erhöhen, nicht weil ich gegen gendern wäre ...

---
Aber bitte jetzt zum Thema ;)
Nach 5 min konzentriertem Lesen habe ich den Satz auch entziffert. Habe dann versucht den Satz zu sprechen, es aufgenommen und angehört. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand so eine Sprache haben will.
Du musst so nicht schreiben, deine Kollegen machen das auch nicht alle.
Ein umgedrehtes Tool fände ich sinnvoller und gerechter, so können die die diese Sprache sprechen gerne übersetzen lassen.
PS: Wozu gibt es eigentlich Rechtschreibung?
 

SomeUser

Ingol
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PS: Wozu gibt es eigentlich Rechtschreibung?

Meinst du diese Rechtschreibung, die seit hunderten von Jahren fluid ist, sich entwickelt und überhaupt keinen Stillstand kennt - den "ihr" da jetzt plötzlich aufdrücken wollt?

Allenthalben schritt die Sprache fürbass, nur hier wird Stillstand gefordert, welch Schnurrpfeiferei - das taugt nur der Pläsanterie.
 
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Carcharoth

Ingol
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Tja, korrekt gegendert vollkommen und vollkommen durchgezogen, oder?

Die Doppelpunkte machen das ganze so dermassen kaputt, dass dir nicht mal der Schreibfehler auffällt. Ziel erreicht.


(Da steht "ein: eine" statt "ein:e". Ist zwar noch immer falsch, weil Doppelpunkte nicht in Worte gehören, aber passt besser zum Rest.)
 
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culifani

Braeburn
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Meinst du diese Rechtschreibung, die seit hunderten von Jahren fluid ist, sich entwickelt und überhaupt keinen Stillstand kennt - den "ihr" da jetzt plötzlich aufdrücken wollt?

Allenthalben schritt die Sprache fürbass, nur hier wird Stillstand gefordert, welch Schnurrpfeiferei - das taugt nur der Pläsanterie.
„aufdrücken“ ist hier das perfekte Stichwort👍 Richtig eine Sprache bildet sich und etwickelt sich weiter, im Normalfall damit diese verständlicher wird, einfacher zu sprechen und zu schreiben ist, einfaches Beispiel „dass“ und „daß“. Das hier ist von natürlicher Sprachbildung weit entfernt. Ernste Frage, hast du dann wirklich vor im Alltag so zu sprechen? Dann Respekt! Bin ich dann auch automatisch ein Bösmensch wenn ich nicht stottern möchte?
 
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