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Gendergerechte Sprache

Benutzer 176034

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Du mußt nichts beweisen oder gerade rücken, @saw.
Das war nur ein Spaß - wie schon oftmals zuvor.
 

Martin Wendel

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Aber ganz abgesehen davon: so weit ab vom Schuss ist das gar nicht, denn es ist ja tatsächlich ein Versprechen der Gendersprach-Aktivisten, dass - wie durch das "Neusprech" in "1984" - die veränderte Sprache ein neues Bewusstsein schafft und die Gesellschaft dadurch gerechter wird. Wenn ich mich recht erinnere, war das doch auch Deine Meinung?
Wenn du glaubst, dass ich meine, dass es derart einfache Lösungen für so komplexe Themen gibt, dann hast du meine Beiträge nicht aufmerksam genug gelesen.
 

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Ingol
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Aber ganz abgesehen davon: so weit ab vom Schuss ist das gar nicht, denn es ist ja tatsächlich ein Versprechen der Gendersprach-Aktivisten, dass - wie durch das "Neusprech" in "1984" - die veränderte Sprache ein neues Bewusstsein schafft und die Gesellschaft dadurch gerechter wird. Wenn ich mich recht erinnere, war das doch auch Deine Meinung?

Nein, du hast offensichtlich weder 1984, noch die Aussagen der "Gendersprach-Aktivisten" richtig verstanden. Tipp: Du kannst den Thread hier einfach noch mal von Anfang an lesen und wirst festellen, dass es nur eine von vielen, notwendigen Voraussetzungen ist.
Wie bei so ziemlich allen komplexen sozialen Zusammenhängen, ist eine Reduzierung auf "die eine" Ursache bzw. Lösung falsch (und dumm). Was du also versuchst, ist ganz offenkundig die Gegenseite zu diskreditieren, indem du ihr etwas unterstellst, was sie nicht behauptet. Das kann man machen. Dann kann ich auch darauf hinweisen, dass man dieses Vorgehen ja kennt: Vom rechten Rand.
Und lass mich raten: Diese Reduzierung findest du jetzt bestimmt auch nicht so lustig, oder? Dann frage dich mal, warum du es anderen gegenüber in gleicher Art machst.

Veränderungen wurden nicht immer durch „Eliten“ durchgesetzt, das kann man nicht einfach so behaupten.

Das Frauenwahlrecht wurde von der Mehrheit abgelehnt? Bei knapp über 50% Frauenanteil ist das schon sehr weit aus dem Fenster gelehnt.

Veränderungen wurden pauschal WEDER von Eliten, noch von irgendwelchen Mehrheiten, durchgesetzt oder verhindert. An der Stelle könnten wir jetzt einen lustigen Ritt durch die Geschichte der, sagen wir, letzten 2000 Jahre machen, uns verschiedenste Entwicklungen anschauen und feststellen, dass es eine Reihe von Entwicklungen gab, die mal "aus der Masse" heraus initiiert wurden, mal welche die von der gleichen Masse verhindert wurden, mal welche die von Eliten angestoßen und wiederum von diesen verhindert wurden.
Zudem gibt es noch Entwicklungen, die überhaupt nicht angestoßen waren von dem Willen einzelner Gruppen, sondern schlichte Folge zwingender, sachlicher Notwendigkeiten waren.

Und was die Geschichte auch wiederholt gezeigt hat, war, dass es auch immer wieder Entwicklungen gab, die tatsächlich von den - im Nachgang positiv Betroffenen - dennoch ursprünglich abgelehnt wurden oder zumindest nicht unterstützt wurden.

Da irgendwelche Tendenzen, egal in welche Richtung, ausmachen zu wollen wird im Ergebnis scheitern.
 
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mbert

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Tipp: Du kannst den Thread hier einfach noch mal von Anfang an lesen und wirst festellen, dass es nur eine von vielen, notwendigen Voraussetzungen ist.
Tipp: Du kannst den Thread hier noch mal von Anfang an lesen und wirst da eine große Menge valider Argumente dafür finden, dass es eben keine Voraussetzung dafür ist.

Was du also versuchst, ist ganz offenkundig die Gegenseite zu diskreditieren, indem du ihr etwas unterstellst, was sie nicht behauptet. Das kann man machen. Dann kann ich auch darauf hinweisen, dass man dieses Vorgehen ja kennt: Vom rechten Rand.
Das betrachte ich ganz einfach mal als eine beleidigende Unterstellung.

Tatsächlich ist genau das, was hier von einigen propagiert wird, nämlich das systematische Ändern von Sprache, gern auch unter kräftiger Mithilfe von oben, etwas, was ein klassissches Element des Vorgehens autoritärer und totalitärer Systeme - von links und rechts - ist. Schau Dir einfach mal den Umgang mit Sprache in den mörderischen Systemen des 20. Jh. an - wo wohl hatte Orwell seine Inspiration für das "Neusprech" her genommen?

Zum Glück funktioniert die Manipulation des Denkens durch gezielte Veränderungen der Sprache wenn überhaupt nur in einem sehr geringen Maß (wie schrecklich wäre es, wenn es anders wäre!). Deshalb halte ich Gendern auch für eher schädlich als nützlich: es erlaubt eine gewisse Ähnlichkeit zu Elementen autoritärer Systeme (nicht die Praxis selber, aber der Druck, es zur Norm der gesamten Gesellschaft zu machen), und dabei erreicht es am Ende nicht das, was es eigentlich will.

Und lass mich raten: Diese Reduzierung findest du jetzt bestimmt auch nicht so lustig, oder? Dann frage dich mal, warum du es anderen gegenüber in gleicher Art machst.
Ich glaube nicht, dass man mir hier den Vorwurf machen kann, generell unsachlich oder respektlos zu argumentieren. Die Moralkeule, die Du hier herausholst, ist da ein ganz anderes Beispiel. Ein wenig mehr Gelassenheit täte allen hier gut.

Dass ich mit einer sarkastischen Bemerkung (das dürfte so ziemlich die erste sein, die ich in diesem sich schon über ein Jahr hinziehenden Thread gemacht habe) so wütende Reaktionen bekomme, spricht in gewisser Weise auch schon für sich.

Toleranz, die ja gerade Gegnern der Gendersprache abgesprochen wird, bedeutet auch, andere Meinungen ertragen zu können.
 
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Eigentlich reicht es, den Artikel zu lesen. Da ist von Mindestlohn die Rede....
 

mbert

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Veränderungen wurden pauschal WEDER von Eliten, noch von irgendwelchen Mehrheiten, durchgesetzt oder verhindert.
Das hat auch niemand so behauptet. Wenn allerdings Institutionen eine große Rolle bei Veränderungen spielen, spricht das dafür, dass das Thema bei Eliten stark besetzt ist. Genau die Differenzierung, die Du gerade bei mir angemahnt hast, ist in der Diskussion zu diesem Aspekt von Anfang an ziemlich verloren gegangen.

Genau so ist das. Und das, obwohl diese Sprachpraxis von der Gesellschaft mehrheitlich abgelehnt wird. Das belegt indirekt auch ein wenig, wie stark es sich hierbei um ein Elitenprojekt handelt, denn um derartige "Leitbilder" in die Institutionen zu bringen, muss man dort gut vernetzt sein.
Hier ist zur Referenz noch mal der Beitrag, der das losgetreten hat. Man merke, dass hier von "indirekt" die Rede ist und eben von Institutionen.
 

Martin Wendel

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Tatsächlich ist genau das, was hier von einigen propagiert wird, nämlich das systematische Ändern von Sprache, gern auch unter kräftiger Mithilfe von oben, etwas, was ein klassissches Element des Vorgehens autoritärer und totalitärer Systeme - von links und rechts - ist. Schau Dir einfach mal den Umgang mit Sprache in den mörderischen Systemen des 20. Jh. an - wo wohl hatte Orwell seine Inspiration für das "Neusprech" her genommen?
Welche Ansätze eines totalitären oder autoritären Systems, das einen Vergleich zu möderischen Regimen verdient, siehst du im Bezug zu Gendersprache?
 

mbert

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Welche Ansätze eines totalitären oder autoritären Systems, das einen Vergleich zu möderischen Regimen verdient, siehst du im Bezug zu Gendersprache?
Keine in der Gendersprache. Autoritäre Elemente sehe ich aber sehr wohl in dem Versuch, sie zur gesellschaftlichen Norm zu machen. Diesen Versuch unternimmt nicht jeder, der für sich gendert, allerdings ist er bei dem Vorgehen vieler Aktivisten zu beobachten, die durch Regelwerke und/oder Leitbilder in Institutionen direkten und indirekten Druck erzeugen, Gendersprache zu verwenden.
 

Martin Wendel

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Keine in der Gendersprache. Autoritäre Elemente sehe ich aber sehr wohl in dem Versuch, sie zur gesellschaftlichen Norm zu machen. Diesen Versuch unternimmt nicht jeder, der für sich gendert, allerdings ist er bei dem Vorgehen vieler Aktivisten zu beobachten, die durch Regelwerke und/oder Leitbilder in Institutionen direkten und indirekten Druck erzeugen, Gendersprache zu verwenden.
Und diese Elemente verdienen einen Vergleich zu mörderischen Systemen? Ja oder nein als Antwort reicht, muss kein Sermon werden.
 

mbert

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Und diese Elemente verdienen einen Vergleich zu mörderischen Systemen? Ja oder nein als Antwort reicht, muss kein Sermon werden.
Entschuldige bitte, aber aber auf ja/nein Ultimaten gehe ich nicht ein. Ich finde diese Art von Diskussion unredlich.

Letztlich ist gerade der moralische Druck, der oft aus Richtung der Gender-Aktivisten kommt, einer der Gründe, warum ich dieser Bewegung kritisch gegenüber stehe.
 

Martin Wendel

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Letztlich ist gerade der moralische Druck, der oft aus Richtung der Gender-Aktivisten kommt, einer der Gründe, warum ich dieser Bewegung kritisch gegenüber stehe.
Offenbar so kritisch, dass gar vor Vergleichen zu mörderischen Systemen nicht zurückgeschreckt wird.
 
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SomeUser

Ingol
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Tipp: Du kannst den Thread hier noch mal von Anfang an lesen und wirst da eine große Menge valider Argumente dafür finden, dass es eben keine Voraussetzung dafür ist.

Öhm, vielleicht bleiben wir mal bei dem, was du behauptet hast - und das war die Reduzierung, auf den sprachlichen Aspekt. Das hat erst mal überhaupt nichts damit zu tun, ob Sprache nun überhaupt ein Aspekt ist oder nur einer von unzähligen. Fang also bitte nicht an, hier krude irgendwelche Aussagen miteinander zu vermengen oder jemandem zu unterstellen, etwas gesagt zu haben - was nicht der Fall war - und das dann mit einer anderen Fragestellung untermauern zu wollen.

Du kannst es also drehen und wenden wie du willst: Die, nach deinen Worten, "Gendersprach-Aktivisten" haben niemals behauptet, dass es, wieder deine Worte, ein "Versprechen" sei, dass "dadurch [die Welt] gerechter wird". Haben sie nicht. Unabhängig davon, ob es - aus deiner Sicht - kein Beleg ist.

Das betrachte ich ganz einfach mal als eine beleidigende Unterstellung.
Das kannst du so sehen wie du willst - ich stelle nur fest, dass du dich der gleichen Rhetorik bedienst: Du unterstellst der anderen Seite etwas, was sie niemals gesagt hat. Weder gab es irgendwelche Versprechen, noch die Reduzierung auf diesen Aspekt. Solange du dich also jener Stilmittel in der Diskussion bedienst, kann es der anderen Seite ja frei stehen, festzustellen, wer die gleichen Mittel nutzt.


Tatsächlich ist genau das, was hier von einigen propagiert wird, nämlich das systematische Ändern von Sprache, gern auch unter kräftiger Mithilfe von oben, etwas, was ein klassissches Element des Vorgehens autoritärer und totalitärer Systeme - von links und rechts - ist. Schau Dir einfach mal den Umgang mit Sprache in den mörderischen Systemen des 20. Jh. an - wo wohl hatte Orwell seine Inspiration für das "Neusprech" her genommen?
Nur ist das kein Argument für oder gegen die sprachliche Berücksichtigung von nicht-männlichen Menschen.
Wenn ich gegen alles wettere, was sich irgendjemand mal in irgendeiner Form zu eigen gemacht hat, wird es ziemlich dünn. Nur weil irgendwann mal jemand auf die Idee gekommen ist, Schaumweinsteuern einzuführen, um die kaiserliche Marine zu stützen, um bestenfalls deutsche Kolonien zu schützen, fange ich nicht an, grundsätzlich die Finanzierung des Staates durch Steuern in Abrede zu stellen.


Zum Glück funktioniert die Manipulation des Denkens durch gezielte Veränderungen der Sprache wenn überhaupt nur in einem sehr geringen Maß (wie schrecklich wäre es, wenn es anders wäre!).
... und dafür ist der Beleg welcher? Das du das nicht glaubst? Tipp: Geh mal raus in die Welt und schau dir den Sprachgebrauch von Kindern an, dann wirst du schnell feststellen, wie sehr diese - AUCH - von Sprache geprägt werden.

Deshalb halte ich Gendern auch für eher schädlich als nützlich: es erlaubt eine gewisse Ähnlichkeit zu Elementen autoritärer Systeme (nicht die Praxis selber, aber der Druck, es zur Norm der gesamten Gesellschaft zu machen), und dabei erreicht es am Ende nicht das, was es eigentlich will.

Es geht nicht darum, ob/wie DU etwas findest. Die Frage ist, ob etwas gesamtgesellschaftlich richtig bzw. sinnvoll ist. Es gibt genügeng Dinge, die ich persönlich nicht sinnvoll, unterstützenswert oder was auch immer halte - und dennoch richtigerweise getan werden, weil sie "für alle" besser sind.


Ich glaube nicht, dass man mir hier den Vorwurf machen kann, generell unsachlich oder respektlos zu argumentieren. Die Moralkeule, die Du hier herausholst, ist da ein ganz anderes Beispiel. Ein wenig mehr Gelassenheit täte allen hier gut.
Welche Moralkeule? Ich bin jemand, der sich von Moral als Argument deutlich fern hält - was übrigens auch hier im Thread und in anderen Threads wiederholt nachzulesen ist. Der Grund ist simpel: Moral ist eine subjektive Empfindung als Resultat persönlicher Erfahrungen, Werteeinordnungen etc.pp. Das war wir subjektiv oder kollektiv als "moralisch" empfinden, wird schon von einem Franzosen, Afrikaner oder Chinesen im Zweifel (teilweise oder ganz) anders wahrgenommen. Ich käme nicht auf die Idee, zu behaupten, dass "meine" oder "unsere" Sicht da "besser" ist, als die der anderen - wie käme ich also auf die Idee, damit argumentieren zu wollen.
Unterlass also bitte deine Unterstellungen.

Dass ich mit einer sarkastischen Bemerkung (das dürfte so ziemlich die erste sein, die ich in diesem sich schon über ein Jahr hinziehenden Thread gemacht habe) so wütende Reaktionen bekomme, spricht in gewisser Weise auch schon für sich.
Ja, da ist sie dann wieder, die alte Mär, dass man das ja nur "sarkastisch" angemerkt hat. Dass man das doch mal fragen dürfte. Dass das anders gemeint oder vom Empfänger halt falsch verstanden wurde - auf jeden Fall: Du hast Recht.
Woher kennen wir diese Art der Rhetorik doch gleich wieder...? Achja...

Toleranz, die ja gerade Gegnern der Gendersprache abgesprochen wird, bedeutet auch, andere Meinungen ertragen zu können.

Oh, damit habe ich überhaupt kein Problem und tausche mich auch gerne darüber aus. Was dabei jedoch regelmäßig durcheinander geworfen wird:
- Persönliche Meinung und allgemeine Behauptung - wenn jemand etwas meint, glaubt, denkt, fühlt, ... bedeutet das nicht, dass das auch ein Fakt ist, auch nicht, wenn es wiederholt als solcher dargestellt wird.
- Falsche Unterstellungen, wie auch du sie getätigt hast. Wenn der anderen Seite Behauptungen, Aussagen oder was auch immer unterstellt werden, die sie nicht getroffen haben.

Wenn du also "Gendersprech" doof findest, weil es gegen dein Sprachgefühl verstößt oder du der Meinung bist, dass das nichts bringt - alles klar, kein Problem. Wenn du behauptest, dass das nichts bringt, ohne das zu belegen(!) oder behauptest, dass "Gendersprech" ein Versprechen der Befürworter für eine bessere Welt sei - dann führt das zu Widerspruch. Und das hat dann auch nichts mit der Freiheit seine Meinung kund tun zu dürfen zu tun - das ist nämlich der Unterschied zwischen Unterstellung/einem Fakt und einer Meinung.
 
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mbert

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Offenbar so kritisch, dass gar vor Vergleichen zu mörderischen Systemen nicht zurückgeschreckt wird.
Es ist generell nicht leicht, mich zu provozieren. Hier bin ich an einem Punkt, wo ich mich schon etwas zusammenreißen muss. Ich empfinde Deine Art der Diskussion an diesem Punkt als demagogisch. Das will ich auch gern begründen:

1. Das "Vergleichen zu mörderischen Systemen" ist ein klassisches Totschlagargument. Wer in der Betrachtung Parallelen oder Gemeinsamkeiten bestimmter historischer Phänomene benennt, setzt sie dadurch nicht gleich, was aber durch eine solche Formulierung ganz anders impliziert wird.

2. Das (bewusste?) Entfernen des Kontext zu gemachten Äußerungen ist eine unredliche Art der Diskussionsführung. Damit andere es sich nicht selber zusammensuchen müssen, sei er hier noch einmal eingestellt.

Was du also versuchst, ist ganz offenkundig die Gegenseite zu diskreditieren, indem du ihr etwas unterstellst, was sie nicht behauptet. Das kann man machen. Dann kann ich auch darauf hinweisen, dass man dieses Vorgehen ja kennt: Vom rechten Rand.
Das betrachte ich ganz einfach mal als eine beleidigende Unterstellung.

Tatsächlich ist genau das, was hier von einigen propagiert wird, nämlich das systematische Ändern von Sprache, gern auch unter kräftiger Mithilfe von oben, etwas, was ein klassissches Element des Vorgehens autoritärer und totalitärer Systeme - von links und rechts - ist. Schau Dir einfach mal den Umgang mit Sprache in den mörderischen Systemen des 20. Jh. an - wo wohl hatte Orwell seine Inspiration für das "Neusprech" her genommen?
 

Martin Wendel

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Wer in der Betrachtung Parallelen oder Gemeinsamkeiten bestimmter historischer Phänomene benennt (…)
Ist das dein ernst? Wie bezeichnet man es nochmal, wenn man zwei Dinge gegenüberstellt, und Parallelen und Gemeinsamkeiten dieser hervorhebt? Da gibt es doch ein einzelnes Wort dafür… ach ja: Vergleich. Ein Vergleich ist etwas anderes, als zwei Dinge gleichzusetzen.
 

mbert

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Die, nach deinen Worten, "Gendersprach-Aktivisten" haben niemals behauptet, dass es, wieder deine Worte, ein "Versprechen" sei, dass "dadurch [die Welt] gerechter wird". Haben sie nicht. Unabhängig davon, ob es - aus deiner Sicht - kein Beleg ist.
Wir haben hier im Verlauf der langen Diskussion häufiger das Argument gelesen, dass die Sprache das Denken formt und daher Gendersprache "funktioniert", oder nicht? Inwieweit sie das - wenn überhaupt - allein tut oder in Kombination mit welchen anderen Elementen, war jetzt ja auch bisher nicht das Thema gewesen.

Du unterstellst der anderen Seite etwas, was sie niemals gesagt hat.
Ich kann das nicht erkennen. Tatsächlich erlebe ich selber gerade bei der Welle der moralischen Empörung über meine letzten Beiträge etwas in der Richtung.

Unterlass also bitte deine Unterstellungen.
Gern (auch wenn ich nicht der Meinung bin, Dir etwas unterstellt zu haben)! Du dann bitte auch, und wir haben keine Probleme mehr. Deal?

Ja, da ist sie dann wieder, die alte Mär, dass man das ja nur "sarkastisch" angemerkt hat.
Nun, ich denke, dass der Kontext durch den auslösenden Kommentar schon gesetzt war:
<Ironie>Solche Probleme sind dann ja hoffentlich gelöst, wenn sich Gendern auf breiter Ebene in der Gesellschaft durchsetzt.</Ironie>
SCNR
:innocent:
Oder nicht?

Was dabei jedoch regelmäßig durcheinander geworfen wird:
Ich denke, wir sind uns da durchaus einig. Generell bin ich jemand, der sich nicht sehr leicht provozieren lässt, und meine Beiträge in diesem Thread sollten das eigentlich deutlich machen. Daher finde ich es schon ziemlich "lustig", welcher Sturm der Entrüstung hier über mich einbricht, nachdem ich mich einmal zu einer provokativen Bemerkung habe hinreißen lassen.

Wenn du behauptest, dass das nichts bringt, ohne das zu belegen(!) oder behauptest, dass "Gendersprech" ein Versprechen der Befürworter für eine bessere Welt sei - dann führt das zu Widerspruch.
Dass wir am Ende über Meinungen diskutieren, versteht sich von selbst. Und dass es den "Beweis" nicht geben wird, ebenso. Aber man kann seine Meinung durch Argumente und Belege plausibel machen.

Du hast mir doch selber nahegelegt, den Thread mal von vorn zu lesen. Ich möchte Dich bitten - durchaus nicht als Retourkutsche gemeint - das selber einmal zu tun. Es sind eine ganze Menge sachlicher Argumente dafür geschrieben worden. Das ist so ein wenig die Crux, wenn sich ein Thread so lange hinzieht - vieles ist irgendwann aus dem Fokus geruscht (und vieles wird irgendwann wiederholt).

Ist das dein ernst? Wie bezeichnet man es nochmal, wenn man zwei Dinge gegenüberstellt, und Parallelen und Gemeinsamkeiten dieser hervorhebt? Da gibt es doch ein einzelnes Wort dafür… ach ja: Vergleich. Ein Vergleich ist etwas anderes, als zwei Dinge gleichzusetzen.
Die wichtige Unterscheidung, die bei Dir hier fehlt, ist, dass es hier um Elemente von Systemen ging. Und das ist eben nicht das selbe.
 
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implied

Rheinischer Bohnapfel
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Wer von »Bürgern« redet, meint damit auch die Bürgerinnen, so lautet ein Argument gegen das Gendern und für die männliche Form, das generische Maskulinum. Doch tatsächlich weckt das Wort »Bürger« eher die Vorstellung von einem Mann. Bei der Formulierung »Bürger*innen« allerdings tauchen vor dem inneren Auge eher Frauen auf. Zu diesem Ergebnis kamen Psychologinnen und Psychologen der Universitäten Kassel und Würzburg anhand von Experimenten. Wie sie im »Journal of Language and Social Psychology« berichten, lässt nur die Formulierung »Bürgerinnen und Bürger« gleichermaßen an Männer und Frauen denken.

Also verlagern wir dann mal das Problem, dass die feministischen Linguisten und einige andere haben, mit den Nachteilen, damit grammatikalische Probleme zu schaffen, das erlernen der deutschen Sprache zu erschweren, aber eben auch der Mehrheit damit etwas „aufzudrücken“ was sie so nicht wollen. Dass Sprache unverständlicher/missverständlicher gemacht wird, wird von den Befürworten leider ebenso geflissentlich ignoriert, Dabei sollte das Gegenteil bei Sprachveränderung der Fall sein, Kommunikation erleichtern.
Ich bin vielleicht auch manchmal zu sehr „alter Schule“ (Schriftsatz und Litho), solche Veränderungen sind für mich persönlich im fortgeschrittenen Alter wohl eher schwerer ins Hirn zu bringen, Häufig ist es aber auch für Werbemittel wie Anzeigen mit nur wenig Raum ungeeignet bzw. störend. Wie man es dreht und wendet spricht Objektiv mehr gegen diese (nicht von der Mehrheit) veranlasste Sprachveränderung.

Na gut, auch die teilweise extreme Jugendsprache und die immer stärkere Verwendung von Anglizismen ist nicht so mein Ding. Hier sieht man aber gut, wie sich Sprache im Verlauf verändert. Sport, Baby, Handy (was ja im englischen cell phone heißt), Meeting etc., alles heutzutage ganz normal im Sprachgebrauch. Ich hoffe allerdings, dass sich solche Sprachwendungen wie, „Hey, mein Bro hat mir ne voll nice Story gemessaged“ nicht durchsetzen 😵‍💫 Wie auch immer werfen Anglizismen ja nicht grundsätzlich grammatikalische Probleme auf, so wie es die gendergerechte Sprache eben nun macht.

Erschwerend kommt dazu, dass ein Erfolg der feministischen Linguisten zur Sprachverwendung weiter führen kann und alle Minderheiten (Intersexuelle z. B. sollen laut UNO 1.7 % sein) veranlassen wird, noch viel lauter zu schreien und auf Sprachveränderung zu pochen, da man ja bloß alle und jeden einbeziehen muss, und wenn man das nicht macht, dann grenze man sie ja aus (Was eben nur rein Interpretativ ist)
Wenn Sätze gebildet werden wie „Sie können sich auch einem*einer Kolleg*in anvertrauen“ mag das ja mit entsprechend Gewöhnung einigermaßen (wenn auch langsam) noch lesbar sein, sprechen kann man so was nicht mehr. Aber wenn dann folgendes geschrieben wird, dann wird es wirklich „interessant“ (aus der Transgender Broschüre der Telekom).
Raheem arbeitet bei der Deutschen Telekom. Nimse Arbeitsumgebung unterstützt nimse Transition. Nin arbeitet gern mit nimsem Team zusammen. Raheem zeigt bei der Arbeit gern nimse Persönlichkeit.

Ja, für Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen, ist eine Welt, die schon Jahrtausende lang in männlich und weiblich lebt, bestimmt nicht einfach. Ob sich 98,3% allerdings an ein weiteres Personalpronomen gewöhnen müssen? Die heutige Gesellschaft sollte aufgeklärt genug sein, um den, ich sage einmal „Spielarten der Natur“ Rechnung tragen zu können ohne dabei das wichtigste aufzugeben: Einfach verständliche Kommunikation für alle Intelligenzgrade und Bildungsstände.
Mal ganz davon abgesehen, dass es doch heute auch ohne erzwungener Sprachveränderung mehr und mehr normal wird, dass Menschen trans oder homosexuell sein können, dass Frauen eigentlich alle Berufe ausüben können, die auch ein Mann macht.

Die Mehrheit aus meinem Bekanntenkreis gendert übrigens auch nicht, und ich wage zu behaupten, sie alle machen dies, ohne dabei jemand auszugrenzen. Und ich mache das auch und lasse mir nicht von anderen nachsagen, ich würde damit eine Gruppe ausgrenzen, dafür bin ich viel zu aufgeklärt. Und ja, Indianer sind für mich immer noch Indianer und nicht „die indigene Bevölkerung Amerikas“ 😉

Und die, die so gerne gendern sollen sich echt mal überlegen, warum im TV zwar die Rede ist von „PatientInnen“, „KundInnen“ etc., aber nie von “TerroristInnen“, „VerbrecherInnen“, „VergewaltigerInnen“, „AutokratInnen“ etc. (also negativ behaftete Notierungen). Dazu siehe auch:
ÖRR missachtet geltende Rechtschreibnormen

Der Rat für Deutsche Rechtschreibung hat im März 2021 explizit darauf hingewiesen, dass Gender-Sonderzeichen wie Genderstern, Doppelpunkt oder Unterstrich nicht dem amtlichen Regelwerk entsprechen, da diese Formen Verständlichkeit sowie Eindeutigkeit und Rechtssicherheit von Begriffen und Texten beeinträchtigen. Diese Missachtung der gültigen amtlichen Rechtschreibregeln ist nicht mit dem im Medienstaatsvertrag formulierten Bildungsauftrag der Sender vereinbar. Statt ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden, praktizieren und propagieren die Sender in ihrer Schriftnutzung (vor allem in den Online-Formaten) orthografische Freizügigkeit jenseits der verbindlichen Regeln. Auch die gesprochene Realisierung des Gendersterns – mit Glottisschlag – entspricht nicht der geltenden Aussprachenorm.

Abschließend empfehle ich einen Artikel vom Sprachwissenschaftler Pr. Dr. Olaf Hackstein, „Grammatik im Fegefeuer“ und wenn man es jetzt immer noch nicht verstanden hat, was Grammatik und was lediglich (bewusste) Fehlinterpretation ist, dann kann es mir nur noch leid tun.
 

Benutzer 176034

Gast
Die Debatte ist jetzt so weit seziert, dass selbst Sprach-Talentierte kaum noch verstehen, was gesagt wird.
Die Sätze sind so lang und in sich verschachtelt…
Dies ist hier in diesem Thread meine letzte Wortmeldung (freue mich schon auf Kommentare dazu), weil es beim besten Willen keinen Spaß mehr macht, mitzuwirken.
Einiges nehme ich mit, behaupte sogar, etwas gelernt zu haben.

Verlernt jedoch habe ich den Spaß an der Sache. Von daher:

Viel Spaß noch.
 

Martin Wendel

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Und die, die so gerne gendern sollen sich echt mal überlegen, warum im TV zwar die Rede ist von „PatientInnen“, „KundInnen“ etc., aber nie von “TerroristInnen“, „VerbrecherInnen“, „VergewaltigerInnen“, „AutokratInnen“ etc. (also negativ behaftete Notierungen).
Das stimmt so nicht. Gender-kritische Medien wie die BILD machen sich sogar lustig darüber, wenn zB im ZDF von Islamist*innen die Rede ist:

Die wichtige Unterscheidung, die bei Dir hier fehlt, ist, dass es hier um Elemente von Systemen ging.
Inwiefern fehlt das bei mir, wenn ich es wortwörtlich so geschrieben habe?
Und diese Elemente verdienen einen Vergleich zu mörderischen Systemen?
 
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