@double_d Ich bin der Meinung, du weißt selber nicht was du eigentlich schreibst. Und ja ich habe deine Beiträge gelesen, sogar mehrfach, weil ich nicht glauben konnte mit welchen Argumenten jemand die Gleichstellung der Homosexuellen in der Ehe ablehnt!
@vooix
Erst mal vielen Dank für die nüchterne und vorwurfsfreie Reflexion Deiner Sicht auf meine Beiträge.
Darauf antworte ich gerne und versuche selbstverständlich Punkt für Punkt klar zu stellen.
Zunächst, damit der größte Batzen erst mal ausgeräumt wird:
Die
Ablehnung der Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren und die Auffassung eine
Gleichstellung dieser nur mit Reformen und Änderungen am System zu fordern, sind für mich unterschiedliche Dinge.
Von daher bleibe ich dabei, dass ich die Homo-Ehe nicht ablehne. Vor Gott, vor Vater Staat und vor allen anderen hat ein gleichgeschlechtliches Paar für mich natürlich das Recht, einen Lebensbund einzugehen.
Und nun versuche ich noch einmal zu erläutern, warum dies
in meinen Augen aber die gänzliche, gesellschaftliche Integration von Lesben- und Schwulenpaaren als vollwertig angesehene Ehepartner oder Familien bremst,
wenn eine Gleichstellung nicht mit grundsätzlichen Reformen einhergeht, die schon längst hätten erfolgen sollen.
Der Staat hat die Aufgabe die Familie zu schützen und macht dabei momentan keinen Unterschied zwischen einer reinen kinderlosen Ehe und der Familie.
Nun können wir uns noch so sehr vormachen, dass unsere Gesellschaft offen, integrationswillig und verständnisvoll ist. Die Realität sieht einfach anders aus.
Und wenn es schon gesellschaftliche Diskrepanzen zwischen (hetero) kinderlosen und kinderreichen Ehen/Familien gibt, wie soll denn dann eine Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren den Weg der vollständigen Akzeptanz finden?
Das meinte ich auch mit meinem Hinweis: Bevor das eine nicht passiert, kann das andere nicht gefordert werden.
Jetzt kann man es sich einfach machen und schlussfolgern, dass es auch grundsätzlich meine Einstellung/Gesinnung zu der Sache ist. Ist es aber nicht. Ich äußere hier nur meine Bedenken, dass der Schuss nach hinten losgeht.
mit der Begründung, eine alleinerziehende Frau mit 2 Kindern würde dadurch benachteiligt werden. Wie? Mit welchen Konsequenzen muss eine alleinerziehende Frau rechnen, wenn Homosexuelle in der Ehe gleichgestellt werden?
Dies ist der Text, um den es geht.
Speziell für Dich mag es im Sinne meiner Forderung keinen Unterschied in der Betrachtung geben, was aber nicht heißt, dass eine alleinstehende Frau mit 2 Kindern nicht plötzlich gegenüber einer (männlichen) Homo-Ehe benachteiligt wird, wenn man (nochmal: ohne weitere Reformen und/oder Änderungen am System) die verschiedenen Formen der partnerschaftlichen Beziehungen gleichstellt.
Hier jetzt die Kurve der Erklärung zu nehmen ist hoffentlich kein sinnloses Unterfangen und wird nicht wieder als Versuch gewertet, mich nur herauszureden.
Ich gebe zu, es ist wirklich sehr unglücklich geschrieben.
Eine alleinerziehende Mutter wird heute, in Bezug auf die Umstände mit denen sie sich arrangieren muss, eh schon benachteiligt. Und zwar gegenüber einem alleinerziehenden Vater, einer geschiedenen kinderlosen Frau und auch einer verheirateten Frau mit oder ohne Kinder.
Das fängt bei der Berufswahl an und hört irgendwann beim Versorgungsausgleich auf.
Ich rede ja die ganze Zeit über den Schutz der Familie. Das heißt für mich, wie kann der Staat sicherstellen, dass es für jeden einzelnen ein Gewinn ist, eine Familie zu gründen und diese auch im Idealfall bis zu ihrem "natürlichen" Ende aufrecht zu erhalten. Zudem sollte der Staat aber den Mitgliedern der Familie gegenüber dem plötzlichen Ende einer Ehe (Scheidung, Tod usw.) eine Absicherung bieten. Dies tut er momentan bedingt, bzw. nicht ausreichend für verschiedene Konstellationen.
Mein Gedanke dabei war es, die Umstände einer geschiedenen, alleinerziehenden Frau mit z.B. den Möglichkeiten eines geschiedenen, kinderlosen Mannes aus einer gleichgeschlechtlichen Ehe zu vergleichen und dort aufzuzeigen, dass dieser Mann im momentanen System einfach bevorzugt ist.
Das wäre die geschiedene, kinderlose Frau natürlich auch, wenn man die beruflichen Möglichkeiten einfach mal außer acht lässt. Meine Einschätzung gegenüber unserer Gesellschaft ist aber die, dass es ganz sicher bei der Wahl des "Feindbildes", wenn man sich schon über die Ungleichbehandlung aufregt, den geschiedenen Mann aus der gleichgeschlechtlichen Ehe trifft.
Prinzipiell also auch nur ein Erklärungsversuch, warum
ich der Ansicht bin, dass es grundlegende Änderungen an unserem System geben muss, bevor eine gleichgeschlechtliche Ehe eine vollständige gesellschaftliche Akzeptanz erfahren kann.
Keine Forderung gegen die Homo-Ehe, nicht mal eine negative Einstellung dazu. Hoffe, dass ich das einigermaßen deutlich machen konnte.