Das tut sie ja nicht zwangsläufig nur im Sinne einer gesellschaftlichen Etablierung.
Ich habe bezüglich meiner verschiedenen Blickwinkel beschrieben, warum ich eine gesellschaftliche Akzeptanz, aber keine pauschale Gleichstellung der Homo-Ehe befürworte.
Ich schrieb ja auch, dass es nicht ausschließlich schwarz und weiß zu sehen ist, sondern die verschiedenen Grautöne auch betrachtet werden müssen.
Speziell für Dich mag es im Sinne meiner Forderung keinen Unterschied in der Betrachtung geben, was aber nicht heißt, dass eine alleinstehende Frau mit 2 Kindern nicht plötzlich gegenüber einer (männlichen) Homo-Ehe benachteiligt wird, wenn man (nochmal: ohne weitere Reformen und/oder Änderungen am System) die verschiedenen Formen der partnerschaftlichen Beziehungen gleichstellt. Und zum Ausdruck gebracht habe ich, dass es in beide Richtungen Ungleichheiten geben kann. So könnte ein heterosexuelle Ehe plötzlich der (weiblichen) gleichgeschlechtlichen Ehe in vielen Bereichen der wirtschaftlichen Betrachtung bevorzugt werden, was sich dann aber auf die gleichgeschlechtliche Ehe von Männern nicht auswirkt.
Das ist sehr differenziert von mir betrachtet und soll am Ende des Tages auch nur ausdrücken, dass ich den Weg über Smilies oder die normalisierte Darstellung von Homosexualität in Filmen, Serien, Hörspielen oder sonst wo, als irrigen Versuch ansehe, eine vermeintliche Akzeptanz der Gesellschaft vorzugaukeln, welche aber in der Kernbetrachtung des eigentlichen Systems überhaupt nicht vorhanden ist. Und das finde ich schade.
Wenn ich sage, dass ich gegen die Gleichstellung von Homo-Ehen bin, dann steht gesellschaftlich meine Position schon fest. Da macht sich auch keiner mehr die Mühe weiter nachzufragen, obwohl meine gesellschaftliche Einstellung eine ganz andere ist. Ich bin schließlich auch gegen die (wirtschaftlich-finanzielle) Gleichstellung von reinen Lebenspartnerschaften, obwohl sich da wahrscheinlich niemand die Frage stellt, ob ich diese dann gesellschaftlich auch nicht akzeptieren würde. Hoffe, es wird klar, worauf ich hinaus will.
Nehmen wir mal den Ausdruck: "Du schwuler Idiot!"
Solange dies als gesellschaftlich etabliertes Schimpfwort seine Gültigkeit behält, kann man nicht von wirklicher Akzeptanz sprechen. Eigentlich ist es im Falle vom beschimpften Heterosexuellen nur eine falsche Einschätzung seiner sexuellen Neigung und im Falle vom beschimpften Homosexuellen nur eine Tatsachenfeststellung. Beleidigt dürfte niemand über das Beiwort "schwul" sein. Wenn man nun aber fragt, was genau einen an diesem Satz beleidigt, ist es nicht der "Idiot"...
Wäre Homosexualität bereits tief integriert in unserer Gesellschaft, hätte die Beschimpfung von oben in etwa den gleichen Stellenwert wie "Du unverheirateter Blödmann" oder "Du blöder Single". Dadurch würde sich niemand wirklich beleidigt fühlen.
Und "Familie" im Sinne der kleinsten Zelle des Staates, auf dem er aufbaut ist etwas anderes als "Familie" im Sinne von sich heimisch und geborgen fühlen und genau die Lebensart wählen, die mir persönlich am meisten zusagt.
Dann wird meine Katzennachbarin in ihrer Familie, welche sie mit ihren Tieren bildet auch tatsächlich gegenüber meiner Familie vom Staat benachteiligt. Wobei das kein Vergleich zu einer homosexuellen Ehe sein soll.
Familie, auch in meinem Sinne, kann durchaus auch gleichgeschlechtliche Elternteile haben.
Nur wo wir gerade dabei sind, kann ich auch meine Bedenken gegenüber der Abschwächung der Stellung der Frau eingehen. Über Jahrzehnte hat die Frau sich versucht unabhängig im Sinne der "Versorgung" durch den Ehemann zu machen. Sich auf dem Arbeitsmarkt die gleichen Chancen erkämpft, wie ihre männlichen Kollegen.
Die Realität sieht im Grunde aber immer noch anders aus. Ich denke, dass vereinzelt Frauen ihren männlichen Kollegen durchaus das Wasser reichen können, was Entlohnung und Position angeht. Jedoch ist es auch noch lange nicht in einem ausgewogenen Verhältnis zu betrachten. Und wenn ich davon ausgehe, muss doch eigentlich der weiblichen gleichgeschlechtlichen Ehe mehr Beachtung geschenkt werden.
Wie ich aber schon sagte, betrachte ich das differenzierter als nur auf der Ebene der reinen Akzeptanz.
Vielleicht auch einfach too much für die Nachricht, dass ein einzelner russischer Anwalt sich beschwert hat.
Ich bin verschwurbelt im Hirn? Könnte es sein, dass Homosexualität auch noch viele andere Seiten hat, ohne es ausschließlich auf den Geschlechtsakt zu reduzieren? Im Grunde lese ich aus Deinem Beitrag nicht viel mehr heraus, als die Reduzierung meiner Gedanken auf die von konservativen Angsthasen und diese platte Definition von Homosexualität.
Ich mein, nicht, dass ich mich schon wieder für etwas zu rechtfertigen habe, was andere mir mal so im Vorbeigehen unterstellen.