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Die Bahn kommt … nicht!

  • Ersteller Steppenwolf
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Crunshinut

Dithmarscher Paradiesapfel
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Bahn hin oder her, ich finde den HEckmeck der GDL ganz schön mies. Wenn es nach mier ginge, gäb es überhaupt keine Gewerkschaften mehr. So ein Krampf.. Mal eben unverschämt 30% mehr zu verlangen.. Kennt ihr irgendeinen Berufszweig, in dem sowas durchgesetzt wurde? Mir fällt da nichts ein. Es gibt genung LEute, die machen einen WESENTLICH härteren Job als unsere lieben HErren Zugführer und bekommen:

a) weniger Geld
b) keine Unterstützung durch Gewerkschaften, weil es keine gibt

und wisst Ihr was? Die sind trotzdem glücklich! Das die Bahn ein mieser Haufen ist, mag sein, das macht die GDL aber auf KEINEN Fall zu einem vernünftigem Verhandlungspartner..
 

Hallo

Gast
Bahn hin oder her, ich finde den HEckmeck der GDL ganz schön mies. Wenn es nach mier ginge, gäb es überhaupt keine Gewerkschaften mehr. So ein Krampf.. Mal eben unverschämt 30% mehr zu verlangen.. Kennt ihr irgendeinen Berufszweig, in dem sowas durchgesetzt wurde? Mir fällt da nichts ein. Es gibt genung LEute, die machen einen WESENTLICH härteren Job als unsere lieben HErren Zugführer und bekommen:

a) weniger Geld
b) keine Unterstützung durch Gewerkschaften, weil es keine gibt

und wisst Ihr was? Die sind trotzdem glücklich! Das die Bahn ein mieser Haufen ist, mag sein, das macht die GDL aber auf KEINEN Fall zu einem vernünftigem Verhandlungspartner..

Laut arbeitspsychologischer Untersuchungen sind die Lokführer einem extrem hohen Stresslevel ausgesetzt. Fahre doch mal mit über 200 km/h nachts in einen Tunnel etc. Der Stresslevel bei Lokführern ist übrigens weit höher als der von Piloten.

Hast Du dir eigentlich mal überlegt, wo wir heute ohne Gewerkschaften wären?
 

cmue

Freiherr von Berlepsch
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Die BAhn soltle langsam einlenken, der volkswirtschaftliche schaden ist um ein vielfache höher als die Lohnerhöhungskosten!
 

wAxen

Kronprinz Rudolf von Österreich
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Naja die Bahn verdient das meiste Geld eben nicht mit den netten Menschen von Nebenan sondern mit Güterverkehr auf der Autobahn und dem Gleis (wobei das bestimmt auch nimmer so viel ist)

Absolut, nichts desto trotz bietet die Bahn einen miesen Service, der sich im Verhalten der Bahn bei den Vertragsverhandlungen einfach nur widerspiegelt.

Wenn ich die GDL wäre, würde ich das Taktisch genau so machen: Erst den Personenverkehr bestreiken, dann den Güterverkehr, man geht davon aus, dass sich spätestens dort etwas tut, und zum Schluß noch beide, damit das Angebot der Bahn noch etwas nach oben gedrückt wird.
 

Crunshinut

Dithmarscher Paradiesapfel
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Laut arbeitspsychologischer Untersuchungen sind die Lokführer einem extrem hohen Stresslevel ausgesetzt. Fahre doch mal mit über 200 km/h nachts in einen Tunnel etc. Der Stresslevel bei Lokführern ist übrigens weit höher als der von Piloten.
Naja.. Wie gesagt: Es gibt genügend andere Jobs, wo die Leute weniger verdienen. Schau doch mal in den BErgbau. Die sehen den ganzen Tag kein Tageslicht und haben teilweise Millionen Tonnen von Erde direkt über ihrem Kopf (ganz zu schweigen von gesundheitlichen Risiken)
Hier steht eine Gehaltsliste. Rechne 15% drauf dann haben wir die Löhne 2007 (brutto versteht sich)..

Arbeitskosten je Vollzeitbeschäftigten im Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

Und selbst WENN die Herren Lokführer so einen schlimmen, stressigen Job haben: Warum beschweren sie sich erst JETZT? Sollte da nicht permanent was passieren? Meine Vermutung:; Die GDL hat den MEdienrummel genutzt, der durch die beiden anderen Bahngewerkschaften mitverursacht wurde, damit sie ein besseres Bild in den MEdien abgibt.

Hast Du dir eigentlich mal überlegt, wo wir heute ohne Gewerkschaften wären?
Keine Frage. Gewerkschaften HATTEN durchaus Sinn. Es gibt aber nicht für alle Berufszweige Gewerkschaften. Wie lebt z.B. ein Steuerfachangestellter? 40 Stunden und 1200 Euro netto im Monat. Und Zuwächse in diesem Arbeitsgebiet sind immer zu verzeichnen.

Mittlerweile blockieren die Gewerkschaften beizeiten die Wirtschaft nur noch. Ein stärkerer Betriebsrat und individuelle Arbeitsverträge helfen hier sicher mehr, als alle paar Monate "WIR WOLLEN MEHR" zu grölen und einen halben Wirtschaftszweig lahmzulegen.

Angst vor Bahn-Streik: Bei VW droht Kurzarbeit
 

Das O

Stina Lohmann
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Mittlerweile blockieren die Gewerkschaften beizeiten die Wirtschaft nur noch. Ein stärkerer Betriebsrat und individuelle Arbeitsverträge helfen hier sicher mehr, als alle paar Monate "WIR WOLLEN MEHR" zu grölen und einen halben Wirtschaftszweig lahmzulegen.

Da hast du sicher nicht einmal so unrecht mit. Eigentlich Schade wohin sich die Gewerkschaften entwickeln.
 

Nathea

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... Ein stärkerer Betriebsrat und individuelle Arbeitsverträge helfen hier sicher mehr ...
Warst Du je Betriebsrat und kennst die Probleme und Unwägbarkeiten, die mit dieser Tätigkeit einhergehen? Ist Dir klar, dass ein Betriebsrat "allein" - bis auf das Ablehnen von Überstunden und Ähnlichem - keinerlei eigene Druckmittel besitzt, um Forderungen außerhalb der Möglichkeiten des Betriebsverfassungsgesetzes (selbst wenn sie noch so realistisch und durchsetzungswürdig erscheinen) nach oben durchzudrücken?

Selbst wenn die Belegschaft komplett hinter dem Betriebsrat steht - das entlockt den meisten Arbeitgebern nur ein mildes, herablassendes Grinsen, sofern nicht eine Gewerkschaft dahinter zu sehen ist.

Ich bin in einer Firma, die sich ungeheuer schwer damit tut, Zugeständnisse zu machen und in der bis vor Kurzem durch ein fehlendes Entgelt(einstufungs)system die von Dir empfohlenen individuellen Arbeitsverträge zu himmelweiten Unterschieden zwischen den einzelnen Arbeitnehmern führten. Wer sich gut verkaufen konnte, bekam mehr. Auch wenn der Kollege "neben ihm" fleissiger, kompetenter, verantwortungsvoller, aufopferungsvoller war - selbst schuld, wenn er zu schüchtern oder zu zaghaft ist, seinem Chef auf den Schreibtisch zu steigen ...

Tut mir leid, aber das musste jetzt mal raus ...
Gruß,
Nathea
 

Crunshinut

Dithmarscher Paradiesapfel
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Warst Du je Betriebsrat und kennst die Probleme und Unwägbarkeiten, die mit dieser Tätigkeit einhergehen? Ist Dir klar, dass ein Betriebsrat "allein" - bis auf das Ablehnen von Überstunden und Ähnlichem - keinerlei eigene Druckmittel besitzt, um Forderungen außerhalb der Möglichkeiten des Betriebsverfassungsgesetzes (selbst wenn sie noch so realistisch und durchsetzungswürdig erscheinen) nach oben durchzudrücken?

Selbst wenn die Belegschaft komplett hinter dem Betriebsrat steht - das entlockt den meisten Arbeitgebern nur ein mildes, herablassendes Grinsen, sofern nicht eine Gewerkschaft dahinter zu sehen ist.

Ich bin in einer Firma, die sich ungeheuer schwer damit tut, Zugeständnisse zu machen und in der bis vor Kurzem durch ein fehlendes Entgelt(einstufungs)system die von Dir empfohlenen individuellen Arbeitsverträge zu himmelweiten Unterschieden zwischen den einzelnen Arbeitnehmern führten. Wer sich gut verkaufen konnte, bekam mehr. Auch wenn der Kollege "neben ihm" fleissiger, kompetenter, verantwortungsvoller, aufopferungsvoller war - selbst schuld, wenn er zu schüchtern oder zu zaghaft ist, seinem Chef auf den Schreibtisch zu steigen ...

Tut mir leid, aber das musste jetzt mal raus ...
Gruß,
Nathea

Wieso leid tun? Ist doch auch ne Meinung. ABER:
Allzu individuell dürfen sie nicht sein, da hast Du mit Deinen Ausführungen recht. Aber Unternehmensübergreifend durch Gewerkschaften neue Tarifverträge auszuhandeln finde ich mit Rücksicht auf die unterschiedlichen Situationen in den verschiedenen BEtrieben mies.

Ein Betriebsrat hat tatsächlich keine Macht. Es ist allein schon ein Witz, dass (sweit ich mich recht erinnere) ALLE Mitglieder desselben auch gleichzeitig Angestellte des Unternehmens sind und so mehr oder weniger ebenfalls unter der Knute des Chefs stehen. Deswegen sprach ich auch von einem stärkeren Betriebsrat.

Es kann doch nicht sein, dass ein paar Gewerkschaftsfunktionäre, die sich letztendlich über die Zugeständnisse der Wirtschaft definieren (müssen - sonst laufen die Mitglieder weg), mit teilweise utopischen Forderungen dafür sorgen, dass deutschlandweit ganze Wirtschaftszweige in enge Bedrängnis kommen. Das hat für das bestreikte Unternehmen zwar keine sonderlichen Auswirkungen, ist volkswirtschaftlich aber eine Katastrophe. Und überhaupt: Was macht Die Bahn denn falsch? Auch wenn es im Verhältnis zum volkswirtschaftlichen Schaden nur Peanuts sind, würde die Erfüllung der Gwerkschaftsforderungen Millionen kosten. Wenn ich darüber entscheiden müsste, würde ich ähnlich wie die Bahn vorgehen.

Den Leitsatz: Lieber zuviel fordern, runterhandeln können sie uns ja noch immer sehe ich bei vielen Gewerkschaftsfunktionären immer wieder über dem Kopf schweben. Das kann doch nicht richtig sein?
 

der_toaster

Salvatico di Campascio
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habt ihr euch mal angesehen wie die meisten gewerkschaftsbosse heutzutage leben? herr schell z.b. hat erstmal zwei ferraris zu schrott gefahren bevor er jetzt nur noch, bescheiden wie er ist mit nem slk durch die gegend fährt. kein wunder dass die jungs immer so einen rabaz machen; die müssen auch ihr gehalt irgendwie sichern.

mit logik jedenfalls hat dieses "wir streiken einfach jedes jahr mal wieder" nichts zu tun. und unfair denen gegenüber die keine gewerkschaftsunterstützung haben, weil es einfach in den jeweiligen bereichen keine gibt, ist es ebenfalls.

meine meinung.
greetz vom toaster
 
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Crunshinut

Dithmarscher Paradiesapfel
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Mir drängt sich der Gedanke auf, die Gewerkschaften sein in der Klemme und versuchen, mit möglichst hohen Gehaltsforderungen und reisserischen Parolen die Mitglieder beisammen zu halten..

Bleibt bei uns! Wir fordern für Euch auch nächstes Jahr wieder 30% mehr!
 

.holger

Borowitzky
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ich freu mich schon, wenn alle Firmen, die auf Warenlieferungen angewiesen sind, ihre Produktion einstellen - dann wird der Verkehr auf der Straße weiter zunehmen (und davon werden vor allem ausländische Logistikunternehmen profitieren, die evtl. viel kaputtere LKWs fahren lassen und damit die Verkehrssicherheit massiv gefährden, weil die deutschen Spediteure oft schon am Limit arbeiten, was die Auslastung angeht).
Diverse Arbeitnehmer dürfen weniger arbeiten und verdienen weniger Geld, weil eben Teile von Zulieferern fehlen.

Deutschland gegen die GDL wird es heißen. Die GDL tut ihren Lokführern mit ihrer massiven ablehnenden Haltung keinen Gefallen.
 
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lebiLL

Martini
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Ja ja, immer wieder stößt der Ärger auf die Bahn.
Und die armen Mitarbeiter können es sich leisten zu streiken!
Der Fehler ist, den Ärger auf die Bahn zu schieben und nicht auf die Gewerkschaften.
Ich finde das schon reichlich unverschämt, in der Hauptsaison der Bahn, also Sommer, zu streiken.
Die Bahn wird erpresst, mehr Geld zu geben.
Und dann auch noch 7 % mehr??!!

Habe diesen dämlichen Beitrag erst jetzt gelesen.

7% mehr Gehalt? Wie unverschämt!

Lies mal das:
"immerhin sind es 400%, was sich die Vorstände bei der Bahn selbst als Gehaltserhöhung genehmigen. Zwischen 1999 und 2005 sind die Bezüge des gesamten Bahn-Vorstands von 3,679 Millionen Euro auf 14,693 Millionen Euro erhöht, wie die "Welt am Sonntag" berichtet. Von solchen Zahlen können die gewöhnlichen Bahnangestellten nur träumen, welche den Laden wirklich am Laufen halten."

Klar, man darf dir nicht böse sein, sowas wird dir leider in der BILD vorenthalten.
 
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guy_incognito

Oberdiecks Taubenapfel
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Ich finde es bemerkenswert, wie hier mit Zahlen und Statistiken herumgewirbelt wird.

Jedoch stimmen die so oft kolportierten 31 Prozent mehr nicht wirklich, noch ist das "Angebot" der Bahn von 10% mehr Gehalt richtig, da dies nur durch Mehrarbeit geschieht. Auch die Einmalzahlung von 2000 Euro ist keine, da damit Arbeit, die schon geleistet ist, bezahlt wird (Stichwort: Überstunden).

In Leipzig sieht es zurzeit so aus, dass bereits S-Bahnen massenweise ausfallen, weil die Mitarbeiter nur noch "Dienst nach Vorschrift" machen (und sich weigern Überstunden zu machen, da die ja evtl. für dieses Jahr ja schon mit der Einmalzahlung abgegolten sind) und die Bahn wundert sich bei dem Wetter über einen hohen Krankenstand, sodass auf einmal Lokführer fehlen (Reserve-Leute wurden ja weggespart; es gibt ja kein Grippewetter mehr bei der Bahn).
Die Bahn hat sich auf dem Rücken der Mitarbeiter börsenreif gespart und wundert sich nun, dass die Lokführer (auch die, die nicht in der GDL sind) extrem demotiviert sind; auch aus dem Verhalten des Bahn-Vorstands heraus begründet.

Zum Verhalten der GDL schreibe ich nichts weiter; das Verhalten gerade des Vorsitzenden Schell ist auch nicht viel besser, als das Verhalten des Bahn-Vorstands.
 

wAxen

Kronprinz Rudolf von Österreich
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Die Bahn hat sich auf dem Rücken der Mitarbeiter börsenreif gespart und wundert sich nun, dass die Lokführer (auch die, die nicht in der GDL sind) extrem demotiviert sind; auch aus dem Verhalten des Bahn-Vorstands heraus begründet.

Das kann ich so unterschreiben!
 

sale53

deaktivierter Benutzer
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Bahn hin oder her, ich finde den HEckmeck der GDL ganz schön mies. Wenn es nach mier ginge, gäb es überhaupt keine Gewerkschaften mehr.

Gott sei Dank geht es aber nicht nach dir. Deine Ausfälle gegen Gewerkschaften beginnen zu nerven.
 

Crunshinut

Dithmarscher Paradiesapfel
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Gott sei Dank geht es aber nicht nach dir. Deine Ausfälle gegen Gewerkschaften beginnen zu nerven.

Tut mir leid, dass Du Dich dadurch gestört fühlst.. Aber was hast Du denn erwartet?
Ein Thread wird eröffnet und alle stimmen zu? Bist Du vielleicht sogar Gewerkschaftler? :p
Ich bin doch auch nicht der einzige, der etwas dazu schreibt.
 

sale53

deaktivierter Benutzer
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Es gab schon oft Breitseiten deinerseits gegen die Gewerkschaften. Dass vieles nicht so läuft, wie sollte, ist klar, jedoch habe ich in meinem Berufsleben die Gewerkschaft schätzen gelernt.

Klar bin ich in der Gewerkschaft, Du im Arbeitgeberverband?