Auch auf iPhones: Corona-Warn-App warnt nicht zuverlässig

Michael Reimann

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Michael Reimann
Nach Recherchen der Tagesschau hat auch auf iPhones die Corona-Warn-App der Bundesregierung Nutzende nicht zuverlässig über eventuelle Risiken gewarnt. Der Grund dafür seien Probleme mit der Hintergrundaktualisierung.

Auch wenn die App nicht geöffnet ist, soll sie Daten abrufen können und damit die möglichen Kontakte zu infizierten Personen identifizieren können. Diese Funktion soll nun aber über Wochen nicht korrekt funktioniert haben.

Laut Hersteller (SAP und Deutsche Telekom) sollen die Probleme auch und ursächlich im Betriebssystem liegen, dass die Hintergrundaktualisierung nicht korrekt ausführt. An einem Workaround wird aber wohl derzeit gearbeitet.

Laut Gesundheitsministerium wurden Nutzende aber auf jeden Fall gewarnt, wenn sie die App geöffnet haben. Laut Tagesschau sollen Nutzer bis zu 10 Tage später gewarnt worden sein.

Im Normalfall werden den Daten in der App alle 24 Stunden aktualisiert, wenn alles korrekt läuft auch wenn die App nicht geöffnet wird. Da sich der Fehler laut Hersteller wohl auch zum Teil im Betriebssystem der iPhones findet, müsste Apple hier nachbessern.

Der Konzern hatte gerade erst iOS 13.6 zur allgemeinen Nutzung freigegeben. In der Beta von iOS 14 ist die Covid-19-Kontaktermittlung (auch in der aktuellen Beta 3) nicht enthalten. Wann also ein Fix für das Problem kommt ist derzeit noch offen.

Zuvor war bekannt geworden, dass auf Smartphones mit dem Android-Betriebsystem die App teilweise nicht im Hintergrund aktualisiert. Hier wurde inzwischen nachgebessert und das Problem in weiten Teilen behoben.

Via: Tagesschau
Update - 25. Juni - 18:00 Uhr


Soeben wurde Version 1.1.2 der Corona-Warn-App veröffentlicht. Die neue Version adressiert die hier berichteten Probleme - "Verbesserung bei der Einplanung der Hintergrundaktualisierung für die Risiko-Ermittlung".




Update - 27. Juni - 19:45 Uhr


Offenbar haben Telekom und SAP schon seit vier Wochen von dem Problem mit der Hintergundaktualisierung auf iPhones gewusst. Wie die Tagesschau berichtet geht das aus einer Meldung und den Diskussionen auf GitHub hervor. Angeblich sollen "Probleme mit anderer höherer Priorität" vor diesem Bug behoben worden sein.

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Den Artikel im Magazin lesen.
 
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Verlon

Tiefenblüte
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Man kann in den iOS Einstellung nachschauen bei Begegnungsüberprüfungen nachschauen, ob diese tatsächlich jede 24 Stunden erfolgten. Bei mir war es nicht der Fall, da waren 2 und 4 Tage Lücken.

Sprich, regelmäßig die App öffnen, um die Aktualisierung anzustoßen.
 

ChavezDing

Champagner Reinette
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Ich hatte die App ohnehin jeden Tag einmal geöffnet um zu checken wie sich die Tagesaktualisierung entwickelt hatte bzw. ob sie nun korrekt funktioniert.

Aber sehr ärgerlich...inwiefern da Apple jetzt verantwortlich ist oder nicht, naja...
 

MichaNbg

Goldrenette von Blenheim
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Habe auch mehrere Tage Lücken. Anhand der Uhrzeit würde ich behaupten, der Abgleich findet immer statt, wenn ich die App öffne. Erlaubnisse wurden alle erteilt.
 

Macbeatnik

Golden Noble
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Anfangsschwierigkeiten, Software reift beim Nutzer, ein Sinnbild für die Rückständigkeit der IT in Deutschland, ein Beispiel für Lobbygruppen, die sich Aufträge zuschanzen, Eine jetzt bereits gescheiterte App, die als Opium fürs Volk gedacht war und zunehmend ihre Grenzen aufgezeigt bekommt, und Schwierigkeiten hat überhaupt die 15%( korrigierter wert ursprünglich sollten 60% erreicht werden) der Nutzerbasis zu erreichen, zwar ein Download Erfolg, aber weit entfernt das angestrebte Ziel zu erreichen. ( 16 Mio Downloads, bei 65 Mio Unterstützer Geräte, 20% Fehlerquote und jetzt auch noch bei Android und iOS Probleme mit dem korrekten arbeiten).
 
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MichaNbg

Goldrenette von Blenheim
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Anfangsschwierigkeiten, Software reift beim Nutzer, ein Sinnbild für die Rückständigkeit der IT in Deutschland, ein Beispiel für Lobbygruppen, die sich Aufträge zuschanzen, Eine jetzt bereits gescheiterte App, die als Opium fürs Volk gedacht war und zunehmend ihre Grenzen aufgezeigt bekommt
Du hast aber schon begriffen, dass der Fehler bei Apple und in iOS liegt?
 

Macbeatnik

Golden Noble
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Wieso sollte ich das begreifen, stümper bei SAP und der Telekom waren nicht in der Lage sich mit der API und der Systemen von Android und iOS auseinanderzusetzen und ihre App dementsprechend anzupassen, bei Android rechtfertigten einige das mit den unterschiedlichen Versionen der Hersteller, das wird es bei iOS ja wohl nicht sein.
Hat ein einziges Land auf dem Planeten eine bessere app in der Komplexität?
Vermutlich nicht, was aber nichts über die Qualität dieser App, bzw.deren Programmierer aussagt
 

Misto

Celler Dickstiel
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Weil Apple den bug eingeräumt hat? Also nur so als Beispiel 🤔
Und der ist bei den Tests vorher nicht aufgefallen? Was sind das für Programmierer? Das ist immerhin mit die Hauptfunktion dieser App, ohne die nichts geht.

Da kann man das jetzt nicht mal einfach so alles auf die Betriebssysteme abwälzen, zumal das recht einfach zu umgehen ist.

Für 20 Mio reine Entwicklungskosten für eine App, die mehr oder weniger ein simpler BT-Tracker ist, kann man schon mal etwas mehr erwarten.
 

MichaNbg

Goldrenette von Blenheim
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Die App funktioniert ja wie sie soll. Der Dienst in iOS tut es nicht. Wenn ein Feature des Betriebssystems nur unregelmäßig funktioniert, mal läuft und mal nicht...

Aber schon gut, wie jetzt wieder das heilige Apple verteidigt wird. Der bug wurde von Apple bestätigt und wird mittlerweile auch weltweit von Programmieren und Appanbietern nachvollzogen.

Apple argumentiert ja eigentlich, dass sie und nur sie das zentral bereit stellen um die Qualität hoch zu halten.
Für 20 Mio reine Entwicklungskosten für eine App, die mehr oder weniger ein simpler BT-Tracker ist, kann man schon mal etwas mehr erwarten.
Von einem hundert Milliarden Dollar teuren Unternehmen, dass seine Hardware für tausende Dollar verkauft und mit Sicherheit und Qualität seiner Software prahlt auch ;)
 

Andreas Vogel

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gerade bei einer App wie dieser, die von Teilen der Bevölkerung so kritisch bzw. negativ gesehen wird, ist ein solcher Fehler im doppelten Wortsinne tödlich.

Dadurch nimmt die Akzeptanz nochmal ab, der mögliche Effekt wird geringer und, wie wir jetzt schon sehen, die Fallzahlen steigen.

Gerade wenn die 2. Welle hochfährt bräuchten wir eine hoch akzeptierte App, die von mind. 20 Mio auch genutzt wird... hier wurde eine Chance durch a) zu späte Einführung b) zu geringem Marketing und c) eben diesen Fehlern verzockt
 

Misto

Celler Dickstiel
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Die App funktioniert ja wie sie soll.
Tut sie ja eben nicht. Und genau das müsste den Entwicklern doch vorab aufgefallen sein.


Aber schon gut, wie jetzt wieder das heilige Apple verteidigt wird.
Hat mit „heiligem Apple“ absolut nichts zu tun, da es bei Android genau das selbe Problem gibt. Ich kritisiere die schlampigem aber megateure Entwicklung.
 

ChavezDing

Champagner Reinette
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gerade bei einer App wie dieser, die von Teilen der Bevölkerung so kritisch bzw. negativ gesehen wird, ist ein solcher Fehler im doppelten Wortsinne tödlich.

Dadurch nimmt die Akzeptanz nochmal ab, der mögliche Effekt wird geringer und, wie wir jetzt schon sehen, die Fallzahlen steigen.

Gerade wenn die 2. Welle hochfährt bräuchten wir eine hoch akzeptierte App, die von mind. 20 Mio auch genutzt wird... hier wurde eine Chance durch a) zu späte Einführung b) zu geringem Marketing und c) eben diesen Fehlern verzockt
Leider ja, vor allem sehe ich die App im Sommer als nicht einmal essentiell an. Das hätte man auch Richtung September ordentlich launchen können, wenn die Tage kürzer werden und man sich generell häufiger/überwiegend in Räumen aufhält. Dann entfaltet die App auch ihr Potential.
 

Jan Gruber

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Leider ja, vor allem sehe ich die App im Sommer als nicht einmal essentiell an. Das hätte man auch Richtung September ordentlich launchen können, wenn die Tage kürzer werden und man sich generell häufiger/überwiegend in Räumen aufhält. Dann entfaltet die App auch ihr Potential.

Klar ist sie oder war sie im Sommer essentiell - weil die Leute jetzt halt reisen. Man sollte es nicht, es ist schwachsinnig, aber sehen wir uns die Urlaubsgegenden an - sie tuen es. Gerade dafür wäre es aber eben auch wichtig gewesen, dass die App auch international funktioniert - über die Grenzen hinaus. 🤷‍♂️
 

MichaNbg

Goldrenette von Blenheim
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Tut sie ja eben nicht. Und genau das müsste den Entwicklern doch vorab aufgefallen sein.
Was nicht läuft ist ein Dienst in iOS. Dieser ist für den regelmäßigen Datentransfer verantwortlich. Der kann nicht mal gesteuert werden, der läuft wohl automatisch. Wenn ich das richtig verstanden habe, fragt die App den Dienst „sind neue Abgleiche da?“ bzw der Dienst stellt dieser der App automatisch zur Verfügung. Ist aber nichts was die App steuert oder triggert. Das ist Sache des Betriebssystems. Die App funktioniert, der Teil Apples funktioniert nicht und Apple baut an einer Lösung.

die App selbst funktioniert und tut was sie kann, tut was sie soll. Sie kriegt halt vom OS keine neuen Daten sondern sammelt mir neue Sätze über BT.

das ist als würdest du den Browserhersteller anfrotzeln, es würden keine Webseiten angezeigt nachdem in einem Betriebssystemupdate DNS kaputt gemacht wurde.

Soll ja erst seit 13.6 so sein. Und das nicht mal bei allen Usern. Und diese Version sollte ja eigentlich Fehler in der Schnittstelle beheben. Da können die Appentwickler weltweit gar nichts tun. Liegt nicht in ihrer Macht.
 

ChavezDing

Champagner Reinette
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Klar ist sie oder war sie im Sommer essentiell - weil die Leute jetzt halt reisen. Man sollte es nicht, es ist schwachsinnig, aber sehen wir uns die Urlaubsgegenden an - sie tuen es. Gerade dafür wäre es aber eben auch wichtig gewesen, dass die App auch international funktioniert - über die Grenzen hinaus. 🤷‍♂️

Stimm ich nur teilweise zu. Das Infektionsrisiko ist generell geringer wenn man mit anderen Leuten an der frischen Luft unterwegs ist, egal ob die nun im Urlaub waren oder nicht.

In BW und Bayern stehen die Sommerferien ohnehin erst an und sind Anfang September zu Ende. Wenn die Schulen wieder normal laufen und die Temperaturen sinken steht aus meiner Sicht der Härtetest an, wo Leute wieder geballt in Räumen aufeinander sitzen und man nicht einfach die Fenster dauerhaft geöffnet haben kann.
 

landplage

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Ich möchte schon jetzt nicht neben einem der Ballermann-Touristen in der vollen Straßenbahn stehen. Da reichen ein Kegelverein, deren Mitglieder sich über mehrere Firmen verteilen und ein paar Tage im Büro, um in einem Landkreis richtig Alarm zu machen.
 

Jan Gruber

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Stimm ich nur teilweise zu. Das Infektionsrisiko ist generell geringer wenn man mit anderen Leuten an der frischen Luft unterwegs ist, egal ob die nun im Urlaub waren oder nicht.

Man kann auch an der frischen Luft sehr nahe zusammen stehen ,... beispielsweise im Urlaub ;) Beispiel?

Ich möchte schon jetzt nicht neben einem der Ballermann-Touristen in der vollen Straßenbahn stehen.

Am Ende nutzt die Diskussion sowieso nichts. Diese Apps haben mMn immer genau zwei Kriterien gehabt:
1) Sie muss so schnell wie möglich zur Verfügung stehen und dabei
2) (fast) völlig zweifelsfrei, fehlerfrei und niedriger Einstiegsschwelle sein.

Angesichts der enormen Ressourcen, die man im Zweifel abrufen kann, sollte das schaffbar (gewesen) sein. Anscheinend kann man aber auch solche Themen nicht einfach mit großen Beträgen erschlagen - 9 Mütter bringen ein Kind auch nicht in einem Monat auf die Welt. Für mich eines der großen Learnings - unter anderem weil ich im Team einer dieser Apps arbeite ;)
 

Andreas Vogel

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Angesichts der enormen Ressourcen, die man im Zweifel abrufen kann, sollte das schaffbar (gewesen) sein. Anscheinend kann man aber auch solche Themen nicht einfach mit großen Beträgen erschlagen - 9 Mütter bringen ein Kind auch nicht in einem Monat auf die Welt. Für mich eines der großen Learnings - unter anderem weil ich im Team einer dieser Apps arbeite
ich denke softwareseitig braucht es zt wirklich etwas Zeit, bis sone App „perfekt“ funktioniert.

Das massive Problem ist eine fehlende bzw. unzureichende Kommunikationsstrategie. Ich hätte zb in D erwartet, dass rundum den Start auf „allen Kanälen“ das Vertrauen der Bevölkerung abgeholt worden wäre inkl. so ner Art f&q für DAUs
Leider hat man vielmehr die gehört, die á la „funktioniert eh nicht“, „ich lass mich nicht überwachen“ etc unterwegs waren.

Ich weiß nicht, ob der Erfolg jetzt noch möglich ist...