Wenn ich ein eBook miete kann ich es auch nur so lange lesen wie ich es miete. So ist es nunmal mit Abomodellen.
Beim Musik- oder Film- Streaming ist es doch auch nicht anders.
Irgendwann ist ein Film oder ein Musikstück nicht mehr vorhanden.
Ich sehe das grundsätzliche Problem einfach woanders. Und zwar in den Köpfen der Leute. Hier wird ständig von kostenlosem Streaming gesprochen. Kostenlos ist es grundsätzlich ja schon mal nicht, wie wir festgestellt haben. Auch an einem Streamingdienst verdient der Künstler.
Ich sehe das Problem eher in darin, dass der Hauptteil aller Streamingnutzer sich frech gesagt einfach mit Musik eindecken will und wenig bis keine Bereitschaft vorhanden ist, dafür etwas zu bezahlen.
Ich habe Verständnisschwierigkeiten dabei, jemanden abzukaufen, dass er ein so breit gefächerten Musikgeschmack haben will, dass er 100tausende von Titeln besitzen muss, die diesen Musikgeschmack auch befriedigen können.
Bei Musik ist es doch eher so, dass sich über die Terrabyteangabe der eigenen Musiksammlung irgendwas definiert. Je mehr, umso besser. Auch wenn man 98% der Titel überhaupt niemals angespielt hat. Zu Zeiten von illegalen Tauschbörsen hat doch jeder Hinz und Kunz alles nur Erdenkliche blind runtergeladen um es ZU BESITZEN (gollum - gollum)
Keine Ahnung, ob es dafür ne Freinummer gab, wenn man das neueste Album auf nem Stick als erster verteilen konnte, oder was sonst dahinter gesteckt hat.
Dem Ganzen gräbt das Streaming nun das Wasser ab und ich finde das mehr als gut. Ich bin dankbar, dass es Musikstreaming gibt.
Mein Musikgeschmack hat sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert und alles, was ich von den vielleicht 20 Künstlern und Bands besitze, die meinen Geschmack befriedigen, passt in einen Umzugskarton. Aber selbst das würde mich am Stück abgespielt etwa einen Monat 24/7 beschallen.
Durch das Streaming (Spotify und anfangs Music Unlimited) habe ich meinen Musikhorizont erweitern können. Bands und Künstler gefunden, weit ab vom Mainstream im Radio, die nun Einzug in meinen Umzugskarton gefunden haben.
Gesellige Abende werden nun von Playlisten anderer User bei Spotify untermalt. Früher hat das Sky, bzw. die Radiospartenprogramme von Premiere gemacht. Die gibt es ja leider nicht mehr.
Und ich fühle mich gut dabei, denn entgegen der kommerziell durchgeplanten Playlisten des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks, bekommen von meinen 9,99€ mtl. genau die Künstler und Labels etwas ab, welche ich höre.
Und da ich diese Titel, selbst wenn sie physisch in meinem Besitz sind, auch weiterhin über Spotify höre, hört meine laufende finanzielle Unterstützung mit dem Kauf des Titels nicht auf.
Ich wünsche mir nur, dass es bezahlbar bleibt, und auch die Musikindustrie diese Entwicklung weiter unterstützt und annimmt, was der Markt ihr zugesteht. Ein Monopolist könnte hier eine Abostruktur aufbauen, die ähnlich derer von Sky ist.