Warum definieren sich heutzutage eigentlich so viele Mitmenschen ausschließlich über die sexuelle Orientierung ?
Tun sie nicht, das machen nur die Heteros um sie herum.
Meine Frau und ich sind seit vielen Jahren mit einem schwulen Paar befreundet. Wenn wir miteinander reden, reden wir fast nie über "schwul", "hetero", "bi" oder "lesbisch", sondern über Sorgen, Erlebnisse, Freunde und Unglück, Beruf. Also über die gleichen Themen, über die wir mit anderen Paaren auch reden.
Die beiden sind übrigens seit 20 Jahren ein Paar und haben die beiden Söhne des einen gemeinsam zu wundervollen, gebildeten und empathischen Erwachsenen herangezogen. Das hat meine Meinung zur Adoptionsfrage sehr geprägt!
Und nein, beide Söhne sind hetero.
Wenn das in der Öffentlichkeit so rüberkommt, liegt das daran, dass man Homosexuelle nur wahrnimmt, wenn sie etwas über Diskriminierung sagen.
Und noch eines: In einer Beziehungskrise bin ich hingefahren und habe die beiden ob ihrer Beziehungserfahrung um Rat gefragt. Es war furchtbar erleichternd und befreiend, in den Armen von zwei wirklich guten Freunden weinen zu können. Das geht mit Hereros nicht - umarmt einen die Frau, denkt der Mann, man will ihr an die Wäsche und der Mann macht das gleich gar nicht.
Meine Frau und ich sind sehr glücklich, so wundervolle, empathische Freunde mit dem Herz am rechten Fleck zu haben. Und ihre Mentalität, die sie haben, ist die Summe ihrer Eigenschaften, von denen Homosexualität eine ist. Nur eine, aber eine prägende. Das sind zwei ganz feine, integrere Menschen.
Wir würden diese Freunde oder ihre Homosexualität nicht missen wollen! Und sind sehr froh, dass wir ihnen auch schon in schweren (beruflichen) Krisen zur Seite stehen konnten.
Edit:
Es gibt ja nur 2 Faktoren die man bedenken muss.
1. Gleichgeschlechtliche Paare können keiner Kinder zeugen
> aber das wussten sie vorher.
2. Ein Mann/Frau-Paar das keine Kinder wegen biologischen Defekten bekommen kann, darf auch keinen Fall benachteiligt werden.
3. Was will eigentlich das Kind? Es hat es einfach zu akzeptieren, gleichgeschechtliche Kinder zu haben
Also, von Fairness kann man hier auch nicht reden. Das ist doch ganz sachlich geschildert. Ansonsten ist dagegen natürlich nichts zu sagen.
1. / 2. Homosexuelle sind nicht freiwillig homosexuell, sie sind es einfach. Wer homosexuell ist, darf auf keinen Fall benachteiligt werden (das steht sogar im GG!)
3. Was ich will, hat mich auch keiner gefragt. Meine Mutter hat einen frustrierten, gewalttätigen Alkoholiker geheiratet. Ich hätte viel lieber das schwule Paar als Eltern gehabt, ganz ehrlich. Den Horror, den ich hinter mir habe, wünsche ich niemandem. Meine Frau kennt das, dass ich in schlechten Phasen teilweise mehrmals pro Nacht aufschreiend aus dem Bett springe, weil ich mal wieder von meiner Kindheit geträumt habe. Ich bin fast 45, das ist also weit über 30 Jahre her. Aber manche Wunden heilen nie.