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Feature Suchmaschinen-Monopol: EU-Kommission wirft Google offiziell Verletzungen des Wettbewerbsrechts vor

O-bake

Aargauer Weinapfel
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Wird Karstadt auch verklagt, weil die Produkte im Schaufenster nicht statistisch neutral ausgewählt sind, sondern danach ausgewählt wurden, was der Laden am liebsten verkaufen möchte?
Oder wird Edeka verklagt, weil sie die Produkte von Aldi nicht im Sortiment haben?

Sorry, es gibt in diesem Zusammenhang keine marktbeherrschende Stellung von Google. Einige scheinen hier zu glauben, dass die Google-Suchmaschine so etwas wie die Natur gegebene Luft zum Atmen wäre, dessen Recht keinem Menschen verwehrt werden dürfe. Google ist aber kein staatliches Unternehmen, dass irgendeine Neutralität erfüllen muss. Genau wie jeder Ladenbetreiber in sein Schaufenster die Produkte stellt, die er am liebsten verkaufen möchte, kann Google das auch tun. Und im Gegensatz zur realen Welt, in denen der Einzelhandel aus einer absehbaren Menge an Händlern besteht, gibt es im Internet nahezu unendlich viele Anbieter.
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
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Deine Beispiele sind - sorry - totaler Käse. Wenn 90% Marktanteil keine marktbeherrschende Stellung sind, was dann deiner Meinung nach? Willst du warten, bis es 100% sind? Dann ist es halt blöderweise zu spät, weil nach Adam Riese gibt es dann keine Konkurrenz mehr.
Und wie die 90% zustande kamen, ist im Übrigen auch egal; es geht einzig und allein darum, dass geprüft wird, ob sie ausgenutzt werden.
Man kann ja gerne so tun, als würde der Markt sich selbst heilen. Wie schon einmal erwähnt, gibt es seltsamere Religionen. Aber auch bei denen stört es mich, wenn ihre kruden Lehrsätze, die quasi ununterbrochen scheitern, trotz allem regelmäßig zur Wahrheit erklärt werden; mit dem Argument: "Ist so".
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
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Du meine Güte, wie oft denn noch? Erst wenn du deine Position auch in zu hohem Maße ausnutzt.
Andernfalls wäre eine solche Prüfung wie die EU sie gerade einleitet ja auch ziemlich schnell wieder vorbei, oder? "Sie haben 90% Marktanteil, das ist 10% mehr als erlaubt, das ergibt eine Strafe für 2% Ihres Jahresgewinns". Dass es so nicht läuft, dürfte doch hoffentlich klar sein, oder?
 

Je9a

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Es geht darum,dass ein Unternehmen nicht zum Monopol werden darf. Das heißt 100% des Marktanteils übernehmen. Und wie @iMerkopf schon richtig gesagt hat, muss man das tun bevor es zu spät ist. Hätte ein Konzern 100% Marktanteil kann dieser mit dem Kunden machen,was er will da er zur nicht mehr vorhandenen Konkurrenz ja nicht wechseln kann.

Überspitzt gesagt könnte Google also letztendlich z.B. 1€ pro Suchanfrage nehmen und keiner könnte dies kontrollieren. Oder es schrumpft, wie in diesem Fall, die Qualität des Produktes also die der Suchanfragen.

Deswegen haben wir auch keine freie Marktwirtschaft sondern eine soziale Marktwirtschaft. Um die Schwächen des Marktes auszugleichen und den Verbraucher (uns!) zu schützen.
 
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NY152

Cripps Pink
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Ich würde eher sagen: Marktwirtschaft.
Es gibt in dieser Regeln die eingehalten werden müssen, ansonsten wäre die verbotene Übernahme von Tengelmann durch Edeka exakt die gleiche Situation.

Die Frage ist ja nur, wer diese Regeln macht und aus welchen Gründen. Ist ja eine ähnliche Situation wie seinerzeit bei Microsoft mit dem IE. Mir geht das einfach zu weit. Eine Firma verkauft ein Produkt, welches sich am Markt durchsetzt. Niemand wird gezwungen. Wenn dieses Produkt nun zu erfolgreich ist, schreitet die Behörde ein. Aber mit welcher Begründung? Windows hat eine absolut marktbeherrschende Stellung. Warum geht die Kommission jetzt nicht her und verlangt, dass ein bestimmter Prozentsatz der verkauften Rechner mit Linux verkauft werden müssen?

Anderes Beispiel. Ein Autohersteller, nehmen wir als Beispiel BMW, verkauft in einer Klasse 80% der am Markt umgesetzten Fahrzeuge. Wäre es nachvollziehbar, wenn der Hersteller jetzt verpflichtet würde, Audi Motoren einzusetzen?

Tengelmann / Deka ist wiederum anders gelagert. Auch hier sehe ich ein völliges Versagen der Kartellwächter. Die Konsequenz aus der Entscheidung bedeutet jetzt, dass sehr viele Mitarbeiter von Tengelmann in der Luft hängen und an vielen Standorten ihren Job verlieren.

Wer den Text gelesen und verstanden hat, wird sicherlich nicht Wörter wie "Sozialismus" benützen.

Das was die Kommision hier macht ist vollkommen angebracht.

Siehe oben. Natürlich ist das per Definition Sozialismus. Der Kapitalismus kennt keine Eingriffe in den Markt. Ob wir jetzt einen kalten Kapitalismus haben möchten, will ich gar nicht beantworten. Nur gehen wir in unserer sozialen Marktwirtschaft immer mehr in Richtung falsch verstandener Sozialität und weg von den Regeln des Marktes. Dadurch wird nicht zuletzt ein ganzer Wirtschaftsraum geschwächt.


So ein Quatsch. Der Markt versagt ja gerade, sonst wäre die Begründung der EU ja nicht so wie sie ist. Und Marktversagen darf keinesfalls ignoriert werden.

Das hat mit Sozialismus soviel zu tun, wie der FCB mit einem sympathischen Fußballvereins. Also nix.

Auch hier, siehe oben. Ich sehe kein Versagen des Marktes. Es GIBT Alternativen. Yahoo, Bing, etc. Nur sind diese schlecht. Der Markt hat vielmehr funktioniert und das beste Produkt gewählt.

Was die Bayern angeht gebe ich Dir natürlich Recht.


Nochmal kurz angemerkt: Ich habe nichts mit Google zu tun, nutze nur die Suche. Es ist für mich einfach ein exemplarisches Beispiel mehr für ein meiner Meinung nach sich ausweitendes Versagen der EU. Hier spielen sicherlich auch politische Faktoren eine große Rolle, die ich nichtmal ansatzweise nachvollziehen kann.
 
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beeker2.0

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Auch hier, siehe oben. Ich sehe kein Versagen des Marktes. Es GIBT Alternativen. Yahoo, Bing, etc. Nur sind diese schlecht. Der Markt hat vielmehr funktioniert und das beste Produkt gewählt.

Was die Bayern angeht gebe ich Dir natürlich Recht.

Tja, das hängt jetzt biste an der Definition von Marktversagen. Zieht ein Anbieter 90% der Suchanfragen auf sich, die anderen 10%, und der mit den 90% nutzt das dergestalt aus, dass er von Kunden Geld verlangen, dass sie in Suchergebnissen so oder so auftauchen, dann ist es schon fraglich, ob dieser Markt funktioniert.

Aber lassen wir das mal die Institutionen klären, für die wir Steuern bezahlen. Die EU wenigstens hat in diesen Kontexten ja schon desöfteren Zähne gezeigt, mal sehen, wie das nun diesmal ausgeht...
 
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prostetnik

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Die Frage ist ja nur, wer diese Regeln macht und aus welchen Gründen. Ist ja eine ähnliche Situation wie seinerzeit bei Microsoft mit dem IE. Mir geht das einfach zu weit. Eine Firma verkauft ein Produkt, welches sich am Markt durchsetzt. Niemand wird gezwungen. Wenn dieses Produkt nun zu erfolgreich ist, schreitet die Behörde ein. Aber mit welcher Begründung? Windows hat eine absolut marktbeherrschende Stellung. Warum geht die Kommission jetzt nicht her und verlangt, dass ein bestimmter Prozentsatz der verkauften Rechner mit Linux verkauft werden müssen?

Anderes Beispiel. Ein Autohersteller, nehmen wir als Beispiel BMW, verkauft in einer Klasse 80% der am Markt umgesetzten Fahrzeuge. Wäre es nachvollziehbar, wenn der Hersteller jetzt verpflichtet würde, Audi Motoren einzusetzen?

Nicht der hohe Marktanteil ist das Problem (zumindest nicht das dringendste) sondern die Gefahr, dass diese Stellung ausgenutzt wird um auch in anderen Bereichen seine Stellung zu verbessern.

Im Fall Microsoft wurde bemängelt, dass das Quasi-Monopol im OS-Markt ausgenutzt wurde um im Browsermarkt die Konkurrenz zu verdrängen.

Deshalb hinkt auch Dein Autovergleich: Erst wenn BMW seine marktbeherrschende Stellung ausnützen würde, um z.B. einen Zulieferer dazu zu bringen keine anderen Hersteller mehr zu beliefern, würde das Kartellamt, oder die EU-Kommission regulierend einschreiten.

Tengelmann / Deka ist wiederum anders gelagert. Auch hier sehe ich ein völliges Versagen der Kartellwächter. Die Konsequenz aus der Entscheidung bedeutet jetzt, dass sehr viele Mitarbeiter von Tengelmann in der Luft hängen und an vielen Standorten ihren Job verlieren.

Siehe oben. Natürlich ist das per Definition Sozialismus

Du solltest evtl. nochmal die Definition von Sozialismus googlen.
Die Konsequenz aus der Entscheidung ist, dass nicht ein sehr großer Einzelhandelskonzern entsteht, der das Potential hat in Zukunft den Markt zu seinen Gunsten zu manipulieren.

Der Kapitalismus kennt keine Eingriffe in den Markt. Ob wir jetzt einen kalten Kapitalismus haben möchten, will ich gar nicht beantworten. Nur gehen wir in unserer sozialen Marktwirtschaft immer mehr in Richtung falsch verstandener Sozialität und weg von den Regeln des Marktes. Dadurch wird nicht zuletzt ein ganzer Wirtschaftsraum geschwächt.

Der Kapitalismus kann nur in einem regulierten Markt existieren. Wenn es keinerlei Regeln gibt, herrscht Chaos. Jeder Marktteilnehmer wird versuchen den Markt zu manipulieren (das passiert ja schon im regulierten Markt siehe Libor-Manipulation). Am Ende zahlt die Zeche der schwächste Teilnehmer, und das im Zweilfel der Vebraucher.
 

O-bake

Aargauer Weinapfel
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Google hat in Europa einen Marktanteil von über 90 Prozent.
Mich würde ja mal interessieren, wo diese Zahl herkommt und auf was sie sich bezieht. 90 Prozent aller Suchanfragen? Im gesamten Internet, in der EU? Und sind da wirklich alle anderen Suchmaschinen die es auf der Welt gibt mit einbezogen?

Und was bedeutet überhaupt "Missbrauch einer Marktbeherrschenden Stellung" in diesem Zusammenhang hier?
Gibt es so etwas wie ein natürliches Recht darauf, das mir ein privates Unternehmen alle Produkte ihrer Konkurrenten anbieten muss? Da habe ich bisher noch nirgendwo beobachtet. Und im Übrigen ist der Vergleich mit dem Einzelhandel recht gefährlich. Wenn es nur noch eine Supermarktkette gäbe, dann hätte man in der Tat keine Möglichkeit mehr andere Produkte als die dort angebotenen zu kaufen. Das wäre dann der Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung. Im Internet ist einfach alles nur einen Mausklick entfernt. Mehr Vielfalt als dort gab es wohl noch nie.

Irgendwie scheint sich bei einigen die Vorstellung eingeschlichen zu haben, dass Google "das Internet" ist und man somit ein natürliches Anrecht darauf hat, sofern man seinen Anschluss bezahlt. Das spiegelt sich schon in Formulierungen wie "Google verfälscht die Suchergebnisse zu seinen Gunsten" wider. Wenn die Suchergebnisse verfälscht sind, was sind denn dann die richtigen Ergebnisse? Da wäre ja mal eine Erklärung von jemandem Interessant, der solche Formulierungen benutzt.
 

Martin Wendel

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Mich würde ja mal interessieren, wo diese Zahl herkommt und auf was sie sich bezieht. 90 Prozent aller Suchanfragen? Im gesamten Internet, in der EU? Und sind da wirklich alle anderen Suchmaschinen die es auf der Welt gibt mit einbezogen?
Die EU-Kommission wird wohl schon ausreichend festgestellt haben, dass Google am Suchmaschinenmarkt in Europa eine monopolartige Stellung genießt, ansonsten wäre die ganze Sache schon ziemlich peinlich. Die Monopol-Stellung von Google ist wohl auch der einzige Pfeiler dieser Angelegenheit sein, an dem man kaum wird rütteln können.

Gibt es so etwas wie ein natürliches Recht darauf, das mir ein privates Unternehmen alle Produkte ihrer Konkurrenten anbieten muss?
Nein. Aber ein privates Unternehmen mit Monopol darf seine marktbeherrschende Stellung nicht noch weiter ausbauen, in dem es aktiv den Wettbewerb verhindert. Das ist in diesem Fall nicht anders als in anderen Bereichen.
 

Svandolf

Normande
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Es geht darum,dass ein Unternehmen nicht zum Monopol werden darf. Das heißt 100% des Marktanteils übernehmen. Und wie @iMerkopf schon richtig gesagt hat, muss man das tun bevor es zu spät ist. Hätte ein Konzern 100% Marktanteil kann dieser mit dem Kunden machen,was er will da er zur nicht mehr vorhandenen Konkurrenz ja nicht wechseln kann.

Überspitzt gesagt könnte Google also letztendlich z.B. 1€ pro Suchanfrage nehmen und keiner könnte dies kontrollieren. Oder es schrumpft, wie in diesem Fall, die Qualität des Produktes also die der Suchanfragen.

Deswegen haben wir auch keine freie Marktwirtschaft sondern eine soziale Marktwirtschaft. Um die Schwächen des Marktes auszugleichen und den Verbraucher (uns!) zu schützen.

Und wieso wird das nicht in allen Branchen so durchgesetzt?
Wieso gibt es keine europäische Firma die ein Komplentprogramm anbietet? Google schickt keine Schlägertrupps zu denjenigen der es versucht. Hier wird wieder falsche Panik gemacht um vor anderen Vorhaben abzulenken...siehe TTIP...Ich finde es faszinierend, dass man da Google jetzt anpissen will ABER IM GLEICHEN ATEMZUG TTIP gutheißt. Is doch schon mehr als Doppelmoral
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
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Und wieso wird das nicht in allen Branchen so durchgesetzt?
Wieso gibt es keine europäische Firma die ein Komplentprogramm anbietet? Google schickt keine Schlägertrupps zu denjenigen der es versucht. Hier wird wieder falsche Panik gemacht um vor anderen Vorhaben abzulenken...siehe TTIP...Ich finde es faszinierend, dass man da Google jetzt anpissen will ABER IM GLEICHEN ATEMZUG TTIP gutheißt. Is doch schon mehr als Doppelmoral
Du wirfst da einige Sachen durcheinander...
Zu 1) In welchen Branchen wird die Kartellgesetzgebung nicht angewandt?
Zu 2) Was soll die Herkunft Googles damit zu tun haben? Wäre Bing größer, gäbe es das Verfahren vermutlich nicht.
Zu 3) Es wird geprüft, ob Gesetze gebrochen werden. Das kann man auch ohne Schlägertrupps.
Zu 4) Google wird nicht "angepisst", es wird geprüft, ob sie sich an die geltenden Gesetze halten. Hast du ernsthaft ein Problem damit?
Zu 5) Davon abgesehen, dass ich persönlich ein entschiedener Gegner von TTIP bin: Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?



Mit Verlaub, aber hier wird die Prüfung eines Verfahrens in einer Weise angegriffen, dass man meinen könnte, es ginge nicht um einen Weltkonzern, sondern um den eigenen Ehepartner...
 
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Gotteszorn

Adams Apfel
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Die Frage ist ja nur, wer diese Regeln macht und aus welchen Gründen. Ist ja eine ähnliche Situation wie seinerzeit bei Microsoft mit dem IE. Mir geht das einfach zu weit. Eine Firma verkauft ein Produkt, welches sich am Markt durchsetzt. Niemand wird gezwungen. Wenn dieses Produkt nun zu erfolgreich ist, schreitet die Behörde ein. Aber mit welcher Begründung? Windows hat eine absolut marktbeherrschende Stellung. Warum geht die Kommission jetzt nicht her und verlangt, dass ein bestimmter Prozentsatz der verkauften Rechner mit Linux verkauft werden müssen?

Anderes Beispiel. Ein Autohersteller, nehmen wir als Beispiel BMW, verkauft in einer Klasse 80% der am Markt umgesetzten Fahrzeuge. Wäre es nachvollziehbar, wenn der Hersteller jetzt verpflichtet würde, Audi Motoren einzusetzen?

Tengelmann / Deka ist wiederum anders gelagert. Auch hier sehe ich ein völliges Versagen der Kartellwächter. Die Konsequenz aus der Entscheidung bedeutet jetzt, dass sehr viele Mitarbeiter von Tengelmann in der Luft hängen und an vielen Standorten ihren Job verlieren.

Es geht bei dem Verfahren nicht um die Suchmaschine per se, sondern das selbige die anderen Dienste von Google priorisiert anzeigt. Somit nutzt Google einen Unternehmensteil, welcher hier mit >90% Marktanteil quasi Monopolstellung hat, um Kunden für die eigenen Dienste zu gewinnen und verhindert somit die Kundengenerierung der Konkurrenz oder erschwert diese erheblich.
Dies war auch bei MS und dem IE der Fall oder eher das Argument für das entsprechende Verfahren.

Anders als bei Microsoft, sehe ich bei Google das Verfahren als gerechtfertigt an, da hier der Fall eindeutig ist. Klar würde jeder das gern so machen, dafür habe ich Verständnis, aber hier greifen die Regeln des freien Wettbewerbes. Wettbewerb entsteht nur, wenn es Wettbewerber gibt und einen Zugang zum Markt. Beides verhindert Google durch seine Praxis.
 

O-bake

Aargauer Weinapfel
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Anders als bei Microsoft, sehe ich bei Google das Verfahren als gerechtfertigt an [...]
Witzig, ich sehe das exakt umgekehrt. Microsoft hat Windows nun wirklich mit Grenzwertigen Methoden am Markt durchgesetzt. Einen PC ohne Windows zu bekommen war lange Zeit eine erheblicher Aufwand und definitiv nicht der Normalfall. Man musste sich als Kunde extra darum bemühen und hat Windows in einigen Fällen sicher quasi aufgezwungen gekriegt. In einer gewissen Form ist es ja auch heute noch so.

Beim Internet ist es aber genau umgekehrt. Das Internet ist ja interaktiv, das heißt, ich entscheide, was ich mir dort ansehe oder aufrufe. Wenn ich meinen Browser öffne, ist es meine freie Entscheidung welche Suchmaschine ich benutze oder welche Seite ich ansurfe. Ich muss kein Hindernis überwinden, eine andere Suchmaschine zu benutzen.
Es geht bei dem Verfahren nicht um die Suchmaschine per se, sondern das selbige die anderen Dienste von Google priorisiert anzeigt.
Priorisiert vor was? Vor der natürlichen Ordnung? Was soll das für eine Ordnung oder Reihenfolge sein und warum stellt man so eine Anforderung an ein privates Unternehmen?
 
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quiddjes

Danziger Kant
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Es wird auch langsam mal Zeit, dass die EU-Komission sich um wirklich wichtige Punkte kümmert und nicht um die Begradigung von Gurken.

Diese Mär' ist nicht aus der Welt zu kriegen....

Die EU hat sich noch nie im zulässige Krümmungsradien gekümmert. Was sie gemacht hat, ist: Die ganzen unterschiedlichen Handelsklassen zu harmonisieren, damit der EU-weite Handel mit diversen Lebensmitteln (zu denen auch Gurken gehören) zu vereinfachen.

Wenn man das so liest, was die B*LD-Zeitung so an Märchen erzählt, sollte man nicht glauben, dass in der Stadtverwaltung der Stadt Köln mehr Beamte sitzen als in der ach so aufgeblasenen EU-Verwaltung....
 
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quiddjes

Danziger Kant
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Beim Internet ist es aber genau umgekehrt. Das Internet ist ja interaktiv, das heißt, ich entscheide, was ich mir dort ansehe oder aufrufe. Wenn ich meinen Browser öffne, ist es meine freie Entscheidung welche Suchmaschine ich benutze oder welche Seite ich ansurfe. Ich muss kein Hindernis überwinden, eine andere Suchmaschine zu benutzen.

Nein, aber Google ist so marktbeherrschend, dass viele gar nicht wissen, dass es noch andere gibt.

....ein privates Unternehmen mit Monopol darf seine marktbeherrschende Stellung nicht noch weiter ausbauen, in dem es aktiv den Wettbewerb verhindert....
 

Farafan

deaktivierter Benutzer
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Google macht dies ja nicht ausschließlich bei eigenwirtschaftlichem Interesse.

Ebenfalls werden Suchergebnisse aufgrund von "Wünschen" der US-Regierung verändert, entfernt oder eben auf genehme Seiten umgeleitet. Was uns nicht gefällt, fliegt raus. Hier zeigt sich eindeutig welch geballte Macht eine solche simple, dumme Maschine hat.

Die Dominanz von Google ist bedenklich und dient auch zur Stimmungs- und Meinungsmache. Dem Missbrauch sind hier Tür und Tor geöffnet, von der kranken Datensammelwut einmal ganz abgesehen.

Dies wird allerdings wohl kaum von der EU ins Visier genommen werden. Leider.
 
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