Wir haben mehrere Monate den Narwal Flow ausprobiert. Der Wisch- und Saugroboter wartet mit einigen cleveren Lösungen auf, bleibt dabei recht compact und erfreulich leise.
Erster Eindruck
Schon beim ersten Auspacken macht der Narwal Flow auf sich aufmerksam: Die Verpackung ist großzügig, das Design minimalistisch und modern.
Der Roboter selbst präsentiert sich in Weiß mit mattem Finish und setzt sich damit deutlich von seinen grauen Vorgängern ab. Besonders die kompakte Bauweise fällt auf — mit nur 9,5 Zentimetern Höhe fährt der Flow problemlos unter niedrige Möbelstücke.
Die Station ist als zentrale Einheit für Frischwasser, Abwasser und Staub konzipiert und wirkt stabil und recht schick auch in Wohnräumen.
Neben dem Roboter und der Reinigungsstation gehören Ersatzfilter, eine Flasche Reinigungsflüssigkeit und alles für die schnelle Inbetriebnahme zum Lieferumfang.
Positiv ist die Wahlmöglichkeit zwischen einer klassischen Station mit Tanks oder der „Compact Dock“-Version mit Wasseranschluss, die den Roboter fast völlig autark macht. Allerdings ist diese Ausstattungsvariante mit 1.099 Euro UVP teurer und verlangt einen festen Wasserzulauf – eine Option, die bisher selten ist.
Die Daten
Technisch sticht der Narwal Flow besonders durch die Kombination aus massiver Saugkraft und neuartigem Wischsystem hervor. Mit satten 22.000 Pascal bewegt sich der Saugroboter auf dem Niveau anderer Premiumgeräte und schafft zumeist mühelos Staub und Krümel. Eine smarte Druckablage unterstützt hier das Saugen. Auf Teppichen wird die gesamte Bürstenplatte abgesenkt und sorgt für eine dichte Abdichtung am Boden, was den Reinigungseffekt erhöht.
Das Wischen erfolgt mit einer Walze über die gesamte Breite des Roboters, die mit 80 Umdrehungen pro Minute arbeitet. Eine Besonderheit: Der Flow verwendet 45 °C warmes Wasser, das über die Walze verteilt wird und so auch hartnäckige Flecken beseitigt.
Nach der Reinigung wird der Mopp in der Station mit 80 °C heißem Wasser gewaschen und abschließend mit warmer Luft getrocknet — ein großer Hygienepluspunkt. Das begrenzt Gerüche und sorgt dafür, dass der Reinigungslappen auch nach Monaten sauber bleibt.
Zwei große Tanks für Frischwasser und Abwasser sorgen dafür, dass der Flow mehrere Reinigungsvorgänge durchführen kann, ohne ständig entleert und aufgefüllt zu werden.
Laut Hersteller reichen die Tanks für bis zu vier Durchgänge, was besonders in großen Wohnungen ein Vorteil ist. Die Kapazität des Staubbeutels ist mit 2,5 Litern ebenfalls ordentlich und genügt für mehrere Monate bei mittlerem Verschmutzungsgrad.
Die Navigation arbeitet mit Dual-Kamera und Sensorik, erkennt über 200 verschiedene Objekte und erstellt binnen zehn Minuten eine präzise Karte der Umgebung.
Die KI sorgt dafür, dass Schwellen von bis zu 2,5 Zentimetern gemeistert werden, Hindernisse gemieden und sogar Verschmutzungen fotografiert werden können. Die Akkulaufzeit liegt bei rund 2,5 Stunden und reicht für bis zu 110 Quadratmeter mit einer Ladung. So schafft der Roboter auch größere Wohnungen – das spart Zeit und Aufwand.
Der Preis
Preislich bewegt sich der Narwal Flow mit einer UVP von 1.299 Euro im Premiumsegment. Damit ist er etwas günstiger als viele Konkurrenten auf Premium-Niveau, trotzdem bleibt er ein Investment. Bei Amazon finden wir einen Preis von 999 Euro.
Im Alltag
Die wahre Leistungsfähigkeit zeigt sich erst im täglichen Einsatz. Die Walzentechnik macht einen spürbaren Unterschied: So entfernt der Narwal Flow Schmutz, Staub und selbst eingetrocknete Flecken souverän. Die selbst- und Moppreinigung sorgt für hygienische Resultate, ohne dass man sich um das Waschen der Walzen kümmern muss. Besonders beeindruckend ist die automatische Anpassung der Reinigung: Der Roboter erkennt Teppiche per Ultraschall, erhöht die Saugkraft und hebt die Walze zum Schutz der Fasern. Haare und Tierfell verheddern sich dank Anti-Haar-Technik nicht – ein echter Pluspunkt für Tierhaushalte.
Dieses Werbevideo illustriert die Arbeitsweise des Flow recht gut:
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Mehr InformationenAuch die künstliche Intelligenz überzeugt: Der Narwal Flow erkennt Hindernisse wie Kabel, Schuhe oder Spielzeug zuverlässig und umfährt sie sicher. Die KI basierte Kartierung mit Kartengenerierung in wenigen Minuten macht die Einrichtung einfach, und smarte Features wie Videoüberwachung oder Live-Streaming setzen den Flow von der Konkurrenz ab. Die App punktet durch zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten: Zeitpläne, Reinigungsmodi für einzelne Räume, Intensität und sogar die Reihenfolge lassen sich bestimmen. Profis können Details wie Wassermenge und Saugstufe für jeden Raum festlegen.
Kritikpunkte im Alltag
Dennoch bleibt Kritik: Der Flow kommt nicht ganz bis in die Ecken, wie fast alle runden Roboter. Wer Wert auf hundertprozentige Randreinigung legt, muss hier Abstriche machen. Hinzu kommt, dass der Staubbeutel ein Verbrauchsprodukt darstellt – auf Dauer entstehen zusätzliche Kosten für Zubehör und Ersatzteile.
Die App ist umfangreich, kann aber in den Tiefen der Einstellungen gerade für Anfänger verwirrend wirken. Wer keine Lust auf viele Menüs hat, sollte den automatischen Freo-Modus nutzen – und erhält trotzdem gute Ergebnisse.
Auch die Lautstärke ist im Saugmodus auf Teppichen hoch. Im Wischbetrieb bleibt der Flow angenehm leise, aber beim Absaugen des Staubes wird es laut. Punktabzug für Film- und Musikfans während der Reinigung.
Reinigungsergebnisse
Auf Hartböden und Fliesen übertreffen die Reinigungsergebnisse die Erwartungen: Die Wischwalze entfernt Staub, Flecken und selbst angetrocknete Getränke zumeist problemlos . Auf Teppichen muss der Flow gelegentlich zweimal saugen, besonders bei feinem Schmutz und Tierfell.
Die adaptive Bürste reinigt Fasern spürbar besser als klassische Modelle und sorgt für ein sichtbar saubereres Ergebnis, auch wenn „High-Pile“-Teppiche nach wie vor eine Herausforderung sind.
Bedienung & App
Die Narwal-App ist für iOS und Android verfügbar und bietet neben Fernzugriff die Möglichkeit zur Echtzeit-Videoübertragung und zur Smart Home Integration.
Zur Bedienung genügt eine E-Mail-Adresse (muss ja keine persönliche sein), die Benutzerführung ist logisch und die Einrichtung gelingt auch Einsteigern in wenigen Minuten. Über Alexa, Google Home und Siri lässt sich der Flow bequem per Sprache starten, die Integration in Matter ist für Ende 2025 angekündigt.
Die App bietet alles von Reinigungszeitplänen bis zu detaillierten Reinigungsprotokollen. Wer möchte, kann sogar den Reinigungsverlauf analysieren und gezielt Korrekturen vornehmen. Profis haben Zugriff auf alle Parameter – Anfänger werden von den Voreinstellungen und dem automatischen Freo-Modus nicht überfordert.
Fazit
Der Narwal Flow brilliert mit durchdachter Innovation, starker Saug- und Wischleistung und hervorragender Alltagstauglichkeit. Besonders bei Hartböden, Tierhaaren und Flecken überzeugt der Roboter durch sein Walzensystem und die clevere Selbstreinigung. Auch in Sachen Navigation und smarten Funktionen ist der Flow eines der intelligentesten Modelle auf dem Markt.
Kritisch bleiben die fehlende Randreinigung, die langfristigen Kosten für Staubbeutel und Verbrauchsmaterialien – sowie ein hoher Preis. Wer bereit ist, in Komfort, Hygiene und smarte Technik zu investieren, erhält mit dem Narwal Flow ein starkes Gesamtpaket für den Alltag. Trotz kleiner Schwächen ist das Fazit klar: High-End für moderne Haushalte, die smarte Reinigung ohne Kompromisse suchen.
Der Narwal Flow wurde uns von Narwal für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an den Hersteller.
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Bilder Autor und Narwal