Seit ihrer Einführung stehen die AI Overviews von Google, also KI-generierte Zusammenfassungen in der Suchmaschine, im Fokus anhaltender Diskussionen. Diese technologische Entwicklung beeinflusst die Sichtbarkeit und Reichweite von Inhalten im Netz erheblich. Aktuell sorgt eine neue Beschwerde vor der Europäischen Kommission für weitere Aufmerksamkeit. Der Vorwurf: Der US-Konzern missbrauche Webinhalte auf eine Weise, die europäische Verlage massiv benachteiligt.
Beschwerde von Verleger:innen gegen Google
Die „Independent Publishers Alliance“, ein Zusammenschluss unabhängiger Verleger:innen, hat eine Kartellbeschwerde bei der EU-Kommission eingereicht. Sie kritisiert, dass Google Inhalte von Webseiten für seine AI Overviews in der Websuche verwertet. Konkret werde Material genutzt, ohne den Rechteinhaber:innen ausreichende Kontroll- oder Widerspruchsmöglichkeiten zu bieten. Die Beschwerde bezieht sich auch auf die Konsequenzen für die Branche. Nachrichtenpublisher:innen berichten von deutlichen Verlusten bei Reichweite, Zugriffszahlen und Werbeeinnahmen.
Im Kern der Kritik steht, dass Betreiber:innen von Webseiten entweder die Nutzung ihrer Inhalte für AI Overviews dulden müssen oder ganz aus den Suchergebnissen verschwinden. Die Option, einer ausschließlichen KI-Auswertung zu widersprechen, besteht laut Beschwerdeführer:innen bislang nicht.
Google reagiert auf Vorwürfe
Google äußerte sich zu den Vorwürfen und hebt hervor, dass AI Overviews neue Möglichkeiten zur Auffindbarkeit von Inhalten böten. Menschen können so komplexe Anfragen in der Suche formulieren. Dies schaffe zusätzliche Chancen für Webseiten und Unternehmen, entdeckt zu werden.
Darüber hinaus verweist Google darauf, dass die genannten Trafficverluste nicht allein auf AI Overviews zurückzuführen seien. Webseiten würden aus unterschiedlichen Gründen an Reichweite gewinnen oder verlieren. Häufig stützten sich die Analysen auf unvollständige Daten. Transparente, nachvollziehbare Statistiken liegen bislang nicht öffentlich vor.
Auswirkungen für Verlage und Marktdynamik
Seit über einem Jahr stellt Google AI Overviews oberhalb regulärer Suchergebnisse bereit. Diese von künstlicher Intelligenz erzeugten Zusammenfassungen verändern das Nutzerverhalten nachhaltig. Verleger:innen berichten über drastische Einbußen bei direktem Suchverkehr auf ihre Angebote, im Vergleich zu Jahren ohne KI-Integration. Die Sichtbarkeit redaktioneller Inhalte werde damit stark eingeschränkt.
Auf europäischer Ebene rückt damit die Frage nach Wettbewerbsfairness und Marktkonzentration durch Konzerne wie Google verstärkt in den Vordergrund. Bis zur Klärung vor der EU-Kommission bleibt ungewiss, wie die Rahmenbedingungen für die Nutzung von Webinhalten durch KI in Zukunft aussehen werden.
Apfeltalks-Forum auch betroffen
Naturgemäß stellen Foren oft wichtige Inhalte bereit. Apfeltalk’s Community hat auf vielen tausend Seiten nützliche und hilfreiche Inhalte für Nutzer:innen des Apple-Cosmos gesammelt. Wenn diese aber nur noch durch Googles KI zusammengefasst und ausgewertet werden, greifen Menschen weniger auf die originalen Inhalte zurück. Diesen Rückgang merken auch wir. Sicherlich sind solche Phänomene nicht nur auf die KI-Zusammenfassungen von Google zurückzuführen, denn auch andere Faktoren, die der Suchmaschinen-Riese ansetzt sind ausschlaggebend. Offenbar ist man bei Google der Ansicht, Foren sind eine nicht mehr so wichtige Informationsquelle. Dieses Spiel gibt es nicht erst seit der massiven Einführung von KI.