• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Viele hassen ihn, manche schwören auf ihn, wir aber möchten unbedingt sehen, welche Bilder Ihr vor Eurem geistigen Auge bzw. vor der Linse Eures iPhone oder iPad sehen könnt, wenn Ihr dieses Wort hört oder lest. Macht mit und beteiligt Euch an unserem Frühjahrsputz ---> Klick

Welcher Religion gehört ihr an?

Welcher Religion gehört ihr an?


  • Umfrageteilnehmer
    138

Hobbes_

Gast
P.S. Übrigens finde ich ein Apple-Forum einen interessanten Platz für eine solche Diskussion... :)

Finde ich auch :)

Genau hierin liegt der Denkfehler. Der Rationalismus und die aus ihm hervorgegangenen Naturwissenschaften mögen heutzutage recht dominant sein, Philosophen und Theologen haben aber schon im 17. und 18. Jahrhundert erklärt, dass es ein Fehlschluss wäre, aus dem Aufeinanderfolgen von Dingen ein Auseinanderfolgen zu machen. Wir legen also einen Stein in die Sonne und er wird heiß. Jeder würde jetzt sagen, das eine folgt aus dem anderen. Dem ist aber nicht so, auch wenn sehr häufig beide Ereignisse aufeinanderfolgen, so häufig, dass man es für ein Auseinanderfolgen halten könnte. Das reine Auseinanderfolgen aber beobachten wir ja nicht...

Vielen Dank für Deinen interessanten Post. Doch ich gebe zu, dass ich diese Aussagen nicht vollständig verstehe. Könntest Du es mir nochmals etwas ausführlicher erklären, v.a. in Bezug zum Zitat, das Du aus meinem Post machst?

- Bisher habe ich immer gemeint, dass es tatsächlich einen gewissen rational erklärbaren Folgeschluss gebe, wieso ein Stein an der Sonne wärmer wird. Wieso soll das nicht so sein?
- Philosophen und Theologen hatten im 17. / 18. und auch den folgenden Jahrunderten zahlreiche Diskussionen. Ich weiss, dass es durchaus auch andere Strömungn als die der rationalen Überlegung gibt. Dennoch stellst Du in Deiner Aussage die nicht-rationalistische einfach als die wahrere dar ohne Begründung/Beweis. Hast Du dazu weitere Informationen?

Vielleicht als Ergänzung zum Verständnis für Dich: Meine Klammerbemerkung bezüglich, dass die Inexistenz Gottes kürzlich gar bewiesen wurde, bezieht sich auf den anderen Religionsthrad (ja, apfeltalk leistet sich sogar 2 Religionsthreads :) ). Du findest diese Diskussion ziemlich am Schluss davon, der Teil mit den langen Texten :)
(Die Diskussion beginnt hier)

Und von meiner Seite: Diesen Widerspruch zwischen gleichzeitig hoch-rational und daneben dann wieder Hokuspokus-gläubig tragen sehr viele Leute in sich. Wirklich ein interessantes Phänomen...

Insofern ist es gleich schwer, Gottes Existenz wie seine Nicht-Existenz zu beweisen.

Bin gleicher Meinung im Sinne, dass ich beides für unmöglich halte.

Dennoch konnten meine Argumente gegen den Nicht-Existenz-Beweis im anderen Thread die Vertretung der Gegenpartei (die übrigens eine sehr angenehme Diskussionspartnerin ist) leider nicht überzeugen...

Und was den viel beschimpften Dogmatismus anbelangt, so sind alle jene Menschen, die mir in meinem Leben bislang begegnet sind und welche sich selbst als Atheisten bezeichnen weitaus dogmatischer gewesen als ein »normaler Gläubiger«.

Das könnt ich so nicht unterschreiben. Da habe ich schon alle Kombinationen gesehen...

Gruss
psc
 

TheOnlyDave

Cripps Pink
Registriert
29.11.06
Beiträge
149
Ich glaube nicht an die Existenz eines intelligenten Gottes, übrigens auch nicht an die Fortbestand der menschlichen Seele nach dem Tod. Also sehe ich mich als Atheist.
 

Maksi

Gast
Vielen Dank für Deinen interessanten Post. Doch ich gebe zu, dass ich diese Aussagen nicht vollständig verstehe. Könntest Du es mir nochmals etwas ausführlicher erklären, v.a. in Bezug zum Zitat, das Du aus meinem Post machst?

- Bisher habe ich immer gemeint, dass es tatsächlich einen gewissen rational erklärbaren Folgeschluss gebe, wieso ein Stein an der Sonne wärmer wird. Wieso soll das nicht so sein?
- Philosophen und Theologen hatten im 17. / 18. und auch den folgenden Jahrunderten zahlreiche Diskussionen. Ich weiss, dass es durchaus auch andere Strömungn als die der rationalen Überlegung gibt. Dennoch stellst Du in Deiner Aussage die nicht-rationalistische einfach als die wahrere dar ohne Begründung/Beweis. Hast Du dazu weitere Informationen?

Und von meiner Seite: Diesen Widerspruch zwischen gleichzeitig hoch-rational und daneben dann wieder Hokuspokus-gläubig tragen sehr viele Leute in sich. Wirklich ein interessantes Phänomen...

Generell würde ich die Realität also eher diskurstheoretisch auffassen, d.h., das was wir sagen, schreiben und handeln, das existiert (zumindest insofern als es Auswirkungen auf die Handlungen unserer Mitmenschen hat). Und dass es Menschen gibt, die beides in sich tragen, ist auch der beste Beweis, dass beides zugleich möglich ist (und somit eine diskursorientierte Widerlegung der Nicht-Existenz Gottes wie auch der Nicht-Existenz der Naturgesetze). Aber ähm... das führt jetzt zu weit :)

Das mit dem 17./18. Jahrhundert war dann mehr oder weniger auch auf Kant bezogen, wobei ich gleich eingestehen muss, bislang noch nicht viel von ihm gelesen zu haben. In seiner Kritik der reinen Vernunft hat er sich mit der Frage beschäftigt, was man wirklich wissen kann. Er ist dabei eben zu dem oben erwähnten Schluss gekommen und zu dem Schluss, dass es Empirismus/Rationalismus freilich gäbe, dass dieses Wissen bzw. diese Erkenntnis aber immer aus den Dingen heraus entstehe bzw. nach ihnen entstehe (der Stein in der Sonne ist glaube ich schon seit der Antike ein Lieblingsbeispiel der Philosophie ;)). Diese Erkenntnis ist also a posteriori (um ein paar Begriffe kommen wir jetzt leider nicht herum, für das Thema bräuchten wir eigentlich mehrere Metaphysikvorlesungen :)) und Kant fragte sich bzw. folgerte, dass dies Erkenntnisse a priori, also von den Dingen unabhängig, ja quasi vor ihnen (zeitlich/räumlich/wie auch immer) nicht ausschließe und man diese herausfinden könne. Das ist das erfahrungsunabhängige Wissen, das was man wirklich wissen kann, ohne sich auf empirische Untersuchungen etc. berufen zu müssen, da es von diesen unabhängig ist - die reine Vernunft eben. Sollte mein Post zu sehr nach Leugnung des Empirismus/Rationalismus geklungen haben, so habe ich das schlecht ausgedrückt. Es gibt eben z.B. nach Kant unterschiedliche Formen des Wissens und ein kurzer Blick in die Wissenschaftsgeschichte zeigt, wie oft sich die Naturwissenschaften aber auch alle anderen Wissenschaften immer wieder widerlegt, erneuert und verbessert haben, wobei die »Verbesserung« eben anzuzweifeln ist, es kommt immer was Neues, von dem wir x Jahre lang glauben (!), dass es das Beste ist, dann kommt in x+y Jahren eben eine neue Theorie, die alles bisher Geglaubte plötzlich nur als einen ersten, primitiven Entwicklungsschritt dastehen lässt.

Das mit dem Stein ist eben eine reine, logische Schlussfolgerung. Wir beobachten eben nicht, dass das eine aus dem anderen folgt, sondern nur auf das andere. Okay, der Stein ist vielleicht ein zu primitives Beispiel dafür. Aber der Punkt ist eben, dass wir mit empirischen Schlussverfahren beruhend auf Beobachtung (bei Kant die synthetischen Urteile) nicht/kaum Erkenntnis a priori gewinnen können. Er hätte noch die Mathematik als zu solchen Urteilen fähig betrachtet, in der modernen Mathematik gibt es meines Wissens nach aber auch Strömungen, die das bisher gelernte anzweifeln, jedoch habe ich absolut keine Kompetenz in diesem Bereich. Auch in der modernen Physik gibt es ja Vermutungen, dass alles bisher erforschte relativ falsch ist. Es hat nur eben immer sehr gut geklappt, das mit dem Aufeinander- und Auseinanderfolgen.

Aber diese Fragen beschäftigen den Menschen wohl vermutlich schon, seit es Hochkultur oder zumindest Kultur gibt oder vielleicht ja auch seit Anbeginn des Menschen überhaupt. Insofern müssen wir da nicht unbedingt nur im 17. Jahrhundert herumreiten. Und gerade dieser Blick zurück erhellt eben die Einsicht, dass naturwissenschaftliche, philosophische und theologische Theorien kommen und gehen, dass aber die gut herausgearbeiteten Teile und Ansätze davon auch über Raum und Zeit hinaus erhalten bleiben und noch heute relevant sind. In diesem Sinne war denn auch mein Abschluss mit der mangelnden Beweisbarkeit der Nicht-Existenz wie auch der Existenz Gottes gemeint, aber dem hast Du ja eh praktisch zugestimmt, wenn auch unter anderen Prämissen.
 

Maksi

Gast
Vielen Dank für Deinen interessanten Post. Doch ich gebe zu, dass ich diese Aussagen nicht vollständig verstehe. Könntest Du es mir nochmals etwas ausführlicher erklären, v.a. in Bezug zum Zitat, das Du aus meinem Post machst?

Das war jetzt natürlich nicht persönlich gemeint und nur auf Deine Aussage bezogen, sondern mehr in Anlehnung an Deine und Gotthilfs Aussagen, die noch am ehesten als elaborierte Aussagen/Meinungen wirkten und in welchen eben die von mir erörterten Spannungspunkte zwischen Rationalismus/Empirismus einerseits und Theologie andererseits am meisten herausklangen. Ich habe Euch dankend aufgegriffen - ein Zitat muss ja nicht immer Widerlegung sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Hobbes_

Gast
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Nun verstehe ich besser, was Du sagen wolltest. Eigentlich war die Aussage in Deinem Text bereits enthalten - doch sah ich sie noch nicht, was uns dann auf eines der folgenden Gleichnisse bringen wird (soviel zur spannungserzeugenden Intro :)).

Generell würde ich die Realität also eher diskurstheoretisch auffassen, d.h., das was wir sagen, schreiben und handeln, das existiert (zumindest insofern als es Auswirkungen auf die Handlungen unserer Mitmenschen hat). Und dass es Menschen gibt, die beides in sich tragen, ist auch der beste Beweis, dass beides zugleich möglich ist (und somit eine diskursorientierte Widerlegung der Nicht-Existenz Gottes wie auch der Nicht-Existenz der Naturgesetze). Aber ähm... das führt jetzt zu weit :)

Meine grösste Abweichung zu Deinen Aussagen gleich zu Beginn: Diese Auffassung der Realität scheint mir das Mittel in die Hand zu geben, dass man letztlich alles als wahr und alles als unwahr bzw. inexistent bezeichnen kann. Doch die Definition hilft klar der Diskussion, da der Realitätsbegriff sehr verschieden angeschaut werden kann (siehe auch untenstehende weitere Diskussion).

Da der Realitäts-Begriff hier so definiert ist, dass er gleichzeitig alles erlaubt und widerlegt, gefällt er mir nicht so sehr, da er m.E. für die Diskussion nicht sehr hilfreich ist. Ganz im Gegensatz zum unten schön erläuterten Modell Kants.

Das mit dem 17./18. Jahrhundert war dann mehr oder weniger auch auf Kant bezogen, wobei ich gleich eingestehen muss, bislang noch nicht viel von ihm gelesen zu haben. In seiner Kritik der reinen Vernunft hat er sich mit der Frage beschäftigt, was man wirklich wissen kann. Er ist dabei eben zu dem oben erwähnten Schluss gekommen und zu dem Schluss, dass es Empirismus/Rationalismus freilich gäbe, dass dieses Wissen bzw. diese Erkenntnis aber immer aus den Dingen heraus entstehe bzw. nach ihnen entstehe (der Stein in der Sonne ist glaube ich schon seit der Antike ein Lieblingsbeispiel der Philosophie ;)). Diese Erkenntnis ist also a posteriori (um ein paar Begriffe kommen wir jetzt leider nicht herum, für das Thema bräuchten wir eigentlich mehrere Metaphysikvorlesungen :)) und Kant fragte sich bzw. folgerte, dass dies Erkenntnisse a priori, also von den Dingen unabhängig, ja quasi vor ihnen (zeitlich/räumlich/wie auch immer) nicht ausschließe und man diese herausfinden könne. Das ist das erfahrungsunabhängige Wissen, das was man wirklich wissen kann, ohne sich auf empirische Untersuchungen etc. berufen zu müssen, da es von diesen unabhängig ist - die reine Vernunft eben. Sollte mein Post zu sehr nach Leugnung des Empirismus/Rationalismus geklungen haben, so habe ich das schlecht ausgedrückt. Es gibt eben z.B. nach Kant unterschiedliche Formen des Wissens und ein kurzer Blick in die Wissenschaftsgeschichte zeigt, wie oft sich die Naturwissenschaften aber auch alle anderen Wissenschaften immer wieder widerlegt, erneuert und verbessert haben, wobei die »Verbesserung« eben anzuzweifeln ist, es kommt immer was Neues, von dem wir x Jahre lang glauben (!), dass es das Beste ist, dann kommt in x+y Jahren eben eine neue Theorie, die alles bisher Geglaubte plötzlich nur als einen ersten, primitiven Entwicklungsschritt dastehen lässt.

Vielen Dank! Dies freut mich. Zu Deiner Beruhigung: Ganz unbekannt sind mir die verwendeten Begriffe nicht :)

In diesem Kontext erwähne ich sehr gerne noch ein anderes Standardbeispiel der Philosophie: Das Höhlengleichnis (wirklich lesenswert). Man kann es sehr einfach auch wie Kants a priori bzw. a posteriori Argumentation ansehen. All unsere Überlegungen, die wir zu den Schatten machen sind unsere Schlussfolgerungen a posteriori. Die eigentlichen Figuren, welche die Schatten werfen, wären die Zusammenhänge a priori, wobei wir nicht fähig sind, diese primären Formen direkt anzusehen bzw. es uns nur im Gedankenexperiment gelingt ins Licht selbst zu sehen...

In diesem Kontext bin ich völlig einverstanden, dass all unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse alles Erkenntnisse a posteriori sind, von denen wir nur hoffen können, dass sie auch nur irgend einen Bezug zu den eigentlichen Regeln der Realität haben (a priori festgelegt). Diese wissenschaftskritische Haltung habe ich ebenso im anderen Thread wie Du auch vertreten und dargelegt, auf den ich erneut gerne verweise, so dass ich nicht dieselben Argumente nochmals tippen muss (ich denke, dass wir uns dann besser verstehen werden dann. Gerne lese ich auch entsprechende Posts von Dir).

Bezüglich Realitätsbegriff (den ich hier nochmals aufnehme), ziehe ich es eigentlich vor, mit Realität die eigentlich primären Formen zu definieren, welche durchs Licht den Schatten werfen, sozusagen die Regeln a priori. Dann kann ich nämlich besser argumentieren, dass unsere Wahrnehmung sehr beschränkt ist und wir alles nur durch eine "Brille" (=unsere Sinne) sehen. Insofern bin ich mir völlig bewusst, dass es mir nicht möglich ist, die Realität objektiv wahrzunehmen.

Das mit dem Stein ist eben eine reine, logische Schlussfolgerung. Wir beobachten eben nicht, dass das eine aus dem anderen folgt, sondern nur auf das andere. Okay, der Stein ist vielleicht ein zu primitives Beispiel dafür. Aber der Punkt ist eben, dass wir mit empirischen Schlussverfahren beruhend auf Beobachtung (bei Kant die synthetischen Urteile) nicht/kaum Erkenntnis a priori gewinnen können. Er hätte noch die Mathematik als zu solchen Urteilen fähig betrachtet, in der modernen Mathematik gibt es meines Wissens nach aber auch Strömungen, die das bisher gelernte anzweifeln, jedoch habe ich absolut keine Kompetenz in diesem Bereich. Auch in der modernen Physik gibt es ja Vermutungen, dass alles bisher erforschte relativ falsch ist. Es hat nur eben immer sehr gut geklappt, das mit dem Aufeinander- und Auseinanderfolgen.

Ich bin völlig einverstanden mit Dir, dass all unsere wissenschaftlichen Bemühungen letztlich Schlussfolgerungen unserer Messungen und demnach Wahrnehmungen sind. Dennoch besteht - nebst den rein pragmatischen eher ingenieurswissenschaftlichen Anstrengungen - die Bestrebungen, mit den Experimenten die eigentlichen Grundregeln zu ergründen, sozusagen aus unseren a posteriori Schlüssen auf die möglichen a priori Strukturen/Formen/Figuren zu schliessen.

Mit jedem wissenschaftlichem Schritt hofft man, dass man es erreicht hat - doch wie von uns beiden schon mit Beispielen erwähnt - lag man in vielen Bereichen immer wieder daneben, so dass es nicht nur deswegen sondern auch aufgrund unserer begrenzten Wahrnehmung nicht möglich sein wird darauf zurückzuschliessen.

Dies insbesondere, da man auch überhaupt anzweifeln kann, ob es solche primären formen überhaupt gäbe und es nicht nur die Schatten selbst gäbe ohne die ganze metaphysische Oberkonstruktion... Doch diese wäre wieder ein anderes Kapitel :)

Insofern verstehe ich nun Deine Aussage mit dem Stein in der Sonne, obwohl man nicht nur empirisch durch repetitive Wiederholung sondern auch durch physikalische Modelle das Gefühl hat, eine recht gute Vorstellung zu haben, was wirklich abläuft, so dass dieses Phänomen immer wieder beobachtet werden kann. Doch Du hast Recht: Schon oft waren die Modelle falsch...

Aber diese Fragen beschäftigen den Menschen wohl vermutlich schon, seit es Hochkultur oder zumindest Kultur gibt oder vielleicht ja auch seit Anbeginn des Menschen überhaupt.

Es gibt ja auch noch zahlreiche andere Formen von Beispielen anderer wohlklingender Autoren, die immer wieder ähnliche Punkte beleuchten nur mit anderen Worten :)

Und gerade dieser Blick zurück erhellt eben die Einsicht, dass naturwissenschaftliche, philosophische und theologische Theorien kommen und gehen, dass aber die gut herausgearbeiteten Teile und Ansätze davon auch über Raum und Zeit hinaus erhalten bleiben und noch heute relevant sind.

Völlig einverstanden. Doch möchte ich hier nur noch kritisch anmerken, dass sich die Fragestellung in der Menschheitsgeschichte vielleicht nicht deshalb kaum verändert hat, weil sie so universell sei, sondern weil sich das menschliche Gehirn (d.h. seine Wahrnehmung, seine Interpretationsfähigkeit, seine Denkfähigkeit, sein Vorstellungsvermögen) während der ganzen Zeit kaum verändert hat (!).
Obwohl wir uns aktuell mit hochkomplexen Problemen und Prozessen auseinandersetzen müssen / können / dürfen, unterscheidet sich unser Denkapparat nicht wesentlich zu dem vor Tausenden von Jahren. Dies ist von Relevanz, wenn es beispielsweise um Beurteilung von grossen Zusammenhängen (siehe Ökologie, Makroökonomie und anderes) geht, in denen wir uns oft halt wirklich noch nicht sehr zeitgemäss verhalten (siehe oftmals auch die politischen Diskussionen, die sich dann auch in Diskussionen in apfeltalk spiegeln). :)

In diesem Sinne war denn auch mein Abschluss mit der mangelnden Beweisbarkeit der Nicht-Existenz wie auch der Existenz Gottes gemeint, aber dem hast Du ja eh praktisch zugestimmt, wenn auch unter anderen Prämissen.

Wenn Du meine Diskussionshaltung im anderen Post gelesen hast, dann weisst Du dass ich (evtl unter anderen Prämissen, ich liebe dieses Wort :) ) vertreten habe, dass es nicht möglich sei, einen Gegenbeweis zu führen. In diesem Punkt war ich nicht anderer Meinung und muss auch nicht überzeugt werden :)

EDIT: Es geht nichts über eine fundierte philosophische Diskussion
[yt]0xpNj9nhoH4[/yt]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
01.02.07
Beiträge
2.097
Bin zwar Agnostiker, aber ich bin wirklich beeindruckt von Leben und Wirken des derzeitigen Dalai Lama. Wenn man ihn fragt, was er von den Menschen erwartet, antwortet er "mehr lächeln". In meinen Augen der coolste Religionsführer der Welt. :)
 

***chili***

Gast
ich bin zwar auch evangelisch getauft, habe aber eher die ansichten eines buddhisten. ich hätte allerdings auch keinen richtigen grund, aus der kirche auszutreten, ausschließlich wegen der kirchensteuer??
ich finde, jeder sollte seinen eigenen glauben haben, obwohl ich von den meisten sekten nichts halte, insbesondere von scientology. aber scientology kann man eigentlich auch mE nicht als „glaubensgemeinschaft“, sondern eher als zusammenschluss von wissenschaftlern bezeichnen.
meine meinung ist da recht gespalten…
 

inglewood14

Königsapfel
Registriert
23.10.06
Beiträge
1.216
Ich muss die Ferien über endlich mal aus der Kirche austreten. Werde ich am besten mal nächste Woche machen.

Ich bin agnostischer Atheist.
 

***chili***

Gast
Ich muss die Ferien über endlich mal aus der Kirche austreten. Werde ich am besten mal nächste Woche machen.

Ich bin agnostischer Atheist.

was hat man denn für vorteile, wenn man aus der kirche austritt?
man muss ja nicht unbedingt der allerheiligste kirchengänger sein, aber eine gescheite bestattung will ich dann später auch noch haben……………
ich hatte auch mal darüber nachgedacht, auszutreten, aber für mich gäbe es da einfache keine vorteile, im gegenteil, eher nur nachteile!
 

inglewood14

Königsapfel
Registriert
23.10.06
Beiträge
1.216
was hat man denn für vorteile, wenn man aus der kirche austritt?
man muss ja nicht unbedingt der allerheiligste kirchengänger sein, aber eine gescheite bestattung will ich dann später auch noch haben……………
ich hatte auch mal darüber nachgedacht, auszutreten, aber für mich gäbe es da einfache keine vorteile, im gegenteil, eher nur nachteile!

Ganz einfach, ich muss kein Geld für die Kirche zahlen.
 

***chili***

Gast
Ganz einfach, ich muss kein Geld für die Kirche zahlen.

das sind knapp 10 euro…………… okay, vielleicht auch mehr…………… aber ich finde, man sollte grundsätzlich nicht nur wegen des geldes austreten! das ist doch ein bisschen oberflächlich, oder?
 

inglewood14

Königsapfel
Registriert
23.10.06
Beiträge
1.216
das sind knapp 10 euro…………… okay, vielleicht auch mehr…………… aber ich finde, man sollte grundsätzlich nicht nur wegen des geldes austreten! das ist doch ein bisschen oberflächlich, oder?

Natürlich trete ich nicht nur wegen des Geldes aus. Ich hätte in meinem vorherigen Post vielleicht noch schreiben sollen, dass ich auch austreten will, da ich nicht mehr die christliche Weltanschauung vertrete. Warum also in einer Kirche sein, die etwas predigt, an das ich nicht glaube?
 

Patrick Rollbis

Moderator
AT Moderation
Registriert
22.10.06
Beiträge
6.191
hi,
ich muss sagen das ich an Buddha glaube :)

Jap, ich gehöre dem Buddhismus an.
Bin ganz zufrieden mit meiner Lebensweise :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Messerjokke79

Eifeler Rambour
Registriert
21.07.06
Beiträge
600
was hat man denn für vorteile, wenn man aus der kirche austritt?
man muss ja nicht unbedingt der allerheiligste kirchengänger sein, aber eine gescheite bestattung will ich dann später auch noch haben……………
ich hatte auch mal darüber nachgedacht, auszutreten, aber für mich gäbe es da einfache keine vorteile, im gegenteil, eher nur nachteile!

Ich denke, man sollte nur aus der Kirche austreten, wenn man mit dieser nichts mehr gemeinsam hat. Also auch ein überzeugter Christ kann durchaus aus der Kirche austreten, denn ich denke (s.o.), dass das nicht zwangsläufig zusammenhängt. Wenn man Wert auf diese Gemeinschaft (die Gemeinde, nicht «die Kirche») legt und z.B. «ordentlich» bestattet werden möchte, ist das ein sehr guter Grund, nicht auszutreten. Man sollte aber nicht allein des Geldes wegen austreten, denn davon werden ja z.B. auch Kindergärten finanziert. Genauso sollte man nicht des Jobs wegen nicht-austreten, denn das ist heuchlerisch, damit unchristlich und daher hat man in der Kirche nichts verloren. Ich persönlich hatte immer den Eindruck, dass viel zu viele nur aus weltlichen Gründen noch in der Kirche sind.
 

***chili***

Gast
das ist ja auch häufig so, dass man ausschließlich nur noch aus „weltlichen“ gründen in der kirche ist. ehrlichgesagt - bei mir ist das auch so! regelmäßiger kirchengänger bin ich sowieso nicht, zum letzten mal war ich dort, als meine konfirmation war - und das ist schon lange her.
ich kann die kirche ehrlichgesagt auch nicht mehr als richtige „gemeinde“ bezeichnen, aber da teilen sich die einzelnen meinungen…
 

Murcielago

Westfälischer Gülderling
Registriert
04.01.07
Beiträge
4.579
Nur mal so:


Man ist kein Christ, nur wenn man in die Kirche geht.
[Man ist ja auch kein Auto, nur wenn man in der Garage steht]



*lach*
 

***chili***

Gast
Nur mal so:


Man ist kein Christ, nur wenn man in die Kirche geht.




*lach*

naja, warum gehste denn dann in die kirche, wenn du kein christ bist?
weil du kirchen so schön findest?
weil du die menschen so nett findest?

ich geh ja auch nich einfach so in die moschee…………
 

Murcielago

Westfälischer Gülderling
Registriert
04.01.07
Beiträge
4.579
Und ich war zuletzt Weihnachten in der Kirche
 

.holger

Borowitzky
Registriert
13.09.04
Beiträge
8.970
Ich finde es etwas schade, dass nicht alle großen Weltreligionen in der Umfrage enthalten sind (anders als bei dem angehängten ZeitWissen Poster, welches in der Nähe meines Schreibtisches hängt).

Ich bin jedenfalls Jedi.
 

Anhänge

  • 210720074501.jpg
    210720074501.jpg
    136,8 KB · Aufrufe: 137