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raketenmann

Becks Apfel (Emstaler Champagner)
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Meines Erachtens bietet der Staat jedem die Möglichkeit sich zu bilden. Wir haben Schulpflicht, nur müssen die Jugendlichen auch das Angebot annehmen und ernsthaft umsetzen.

Das geht ja hier langsam am Thema vorbei, aber ich will das noch forcieren, weil mich obiges so aufregt.
Das Jugendliche nur im Bildungsregal zugreifen müssen, halte ich für Quark. Ich habe ein eher unterdurchschnittliches Abitur, weil ich irgendwann einfach komplett gelangweilt war. Immerhin habe ich aber ein Abiturzeugnis - und bekam, als ich mich seinerzeit damit bewarb, nichts als Absagen. Das mag natürlich auch an mir gelegen haben, aber es wird doch wohl niemand ernsthaft behaupten, dass jemand ohne Abitur noch sonderlich große Möglichkeiten hat, sich seinen Arbeitsplatz auszusuchen.
Wenn ich mir vorstelle, wie es jemandem geht, der mit einem Haupt- oder Realschulabschluss in der Welt steht, vielleicht noch keine Ahung hat, was er überhaupt tun soll und generell nicht glaubt, dass er überhaupt irgendeine Ausbildungsstelle erhalten wird, dann wirds mir sehr gruselig zumute. Selbst die, die sich hochziehen, um ein Studium anzuhängen, um ihre Chancen zu verbessern (ein Narr, wer da Sicherheiten sieht), werden ziemlich bald merken, dass sie vor frustrierenden Sklaventreiber-Nebenjobs gar keine Zeit mehr finden, das Studium auch zu bewältigen. (Immerhin kostet es pro Semester nun weit mehr als ein Azubi im Monat verdient.) Denn nicht alle haben Eltern, die das möglich machen.
Ich kenne da einige Fälle von Leuten, die Abitur haben, kurz vorm Abschluss des Studiums stehen und sich plötzlich beim Therapeuten wiederfinden, weil sie zusammengeklappt sind. Der einzig zukunftssichere Beruf ist nunmal der des Therapeuten. Und der wird sicherlich eines Tages von den Krankenkassen gestrichen.
Vielleicht sind wir ja auch alle zu weich geworden. Der russische Bauer auf dem Feld kennt weitaus weniger psychische Probleme. Vielleicht geht es draußen vor der Tür aber auch immer mehr darum, dass uns gesagt wird, was wir zu tun haben, bevor uns gesagt wird, dass wir das eh nicht schaffen können. Dazu muss man nur den Fernseher einschalten oder die Zeitung lesen.

Und jetzt sag mir jemand, dass er ernsthaft glaubt, dass Jugendliche alle Chancen haben. Sag einer, dass es nicht nötig ist, Frust zu schieben all night long. Das geht ja selbst mir so. Und ich habe ein abgeschlossenes Studium, Kunden, die meine Dienste wollen und meine Arbeit nicht nur mit Geld honorieren, eine Freundin und die Möglichkeit, aus mir selbst heraus sehr viel zu schaffen.
Wenn ich mir vorstelle, heute 15 zu sein, auf der Schule keine sonderlichen Chancen zu haben, weil mein soziales Umfeld ziemlich zu wünschen übrig lässt und es mich mitzieht; wenn ich mir vorstelle, jeden Tag enormem Druck ausgesetzt zu sein, dem ich mich selbst einfach nicht entziehen kann und aus den Medien höre, dass ich mich "nur rasieren und waschen" müsse, was ich jeden Tag mache. Wenn ich mir vorstelle, dass wahrscheinlich das, was ich so liebend gern täte, einfach für mich nicht erreichbar ist, obwohl ich doch weiß, dass ich gut darin wäre. Ja, dann denke ich über junge Menschen, die alles niederballern wollen (ebenso wie über die, die Faustkommunikation als Droge nutzen) und viele andere ganz ganz anders.
 

sale53

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Reg dich ab.
Ich habe lediglich auf Bonobos Forderung geantwortet.

Ob und wie jemand diese Angebote wahrnehmen kann, steht auf einem anderen Blatt.

Ich kenne viele, die nur zur Schule kommen, um Party zu machen.

Gruß

Klaus
 

Altron

Gast
Ich wäre dafür die Abendnachrichten im TV zu verbieten. Dort sind die Toten die gezeigt werden echt, und keine Schauspieler oder Pixelfiguren wie in Spielen und Filmen...
(Wegen falsch verstandener Ironie nachträglich verallgemeinert.)
Wenn du gerne in einer Welt leben willst, wo Probleme aus der Realität ausgeblendet werden und man sich mit Computerspielen abreagierto_O.
(Den einzigen Grund solche Filme und dementsprechende Spiele(nicht CS) zu gucken/spiellen, sehe ich darin das man gerne andere leiden sieht:(, wenn jemand einen anderen kennt immer her damit)
...Für die Erziehung der Kinder sind in erster Linie die Eltern verantwortlich, niemand sonst. Wer darüber anders denkt, sollte sich besser keine Kinder anschaffen und sein Geld dafür in Consumer-Elektronics, Urlaube, Autos und andere Ablenkungen stecken. Immer noch besser als den nervigen Schrazen umgehend in der Tagesstätte abzuliefern und weiter gemeinsam auf den Skiurlaub und die notwendige Nanny für das Kleine zu malochen.
Genau das meinte ich, es geht nicht um die Summe, es geht um die Bereitschaft was zu opfern, ich kann nicht hingehen und erwarten, das der Staat mir Ausgleichszahlungen leistet.
...Ich arbeite fast taeglich mit jungen Menschen, deren Eltern sich das, was Du sagst, VORHER haetten verinnerlichen muessen. Zwei von diesen sind selbst schwanger ... und ich ahne, was diese Eltern ihren Kindern weitergeben werden: Kaum etwas.

Das Problem ist ja, dass die Leute, die Du ansprechen moechtest, dies nicht wahrnehmen. Also haben wir wieder Eltern, die Kinder bekommen, ohne ihnen etwas Geistiges weitergeben zu koennen. Also muss doch der Staat etwas tun, um ihnen Bildung zu ermoeglichen. Ich weiss nicht, wie sonst -- es sei denn, der Elternfuehrerschein kaeme, und den kann ich bisher leider nicht befuerworten, solange nicht klar waere, wie der aussehen sollte und wer darueber entscheidet.

Irgendwer schrieb hier ein altes Sprichwort, welches aussagt, dass zur Erziehung eines Kindes ein ganzes Dorf noetig waere. Jetzt ist das Dorf der Staat ...
Und genau diesen darf man nicht das Gefühl geben, das sie machen können, was sie wollen, und der Staat sich später drum kümmert(es Bezahlt).
Da können einem die Kinder noch so Leid tuen, aber der Teufelskreis geht sonst immer weiter.
mfg Irgendwer;)
...Und jetzt sag mir jemand, dass er ernsthaft glaubt, dass Jugendliche alle Chancen haben. Sag einer, dass es nicht nötig ist, Frust zu schieben all night long. Das geht ja selbst mir so. Und ich habe ein abgeschlossenes Studium, Kunden, die meine Dienste wollen und meine Arbeit nicht nur mit Geld honorieren, eine Freundin und die Möglichkeit, aus mir selbst heraus sehr viel zu schaffen.
Wenn ich mir vorstelle, heute 15 zu sein, auf der Schule keine sonderlichen Chancen zu haben, weil mein soziales Umfeld ziemlich zu wünschen übrig lässt und es mich mitzieht; wenn ich mir vorstelle, jeden Tag enormem Druck ausgesetzt zu sein, dem ich mich selbst einfach nicht entziehen kann und aus den Medien höre, dass ich mich "nur rasieren und waschen" müsse, was ich jeden Tag mache. Wenn ich mir vorstelle, dass wahrscheinlich das, was ich so liebend gern täte, einfach für mich nicht erreichbar ist, obwohl ich doch weiß, dass ich gut darin wäre. Ja, dann denke ich über junge Menschen, die alles niederballern wollen (ebenso wie über die, die Faustkommunikation als Droge nutzen) und viele andere ganz ganz anders.
Die, die das sagen, denken/reden sich ihr Leben schön(so kann man's eben auch machen), nur wehe es geht irgendwann was richtig schief, dann fallen sie in ein Loch ohne Boden.
Ich hab den Hauptschulabschluss gerade so gemacht, in der Ausbildung ist mir dann aufgefallen das ich doch noch für was zu gebrauchen bin, und jetzt studiere ich technischer Betriebswirt(Diplom)...
(übrigens in Hagen FH-SWF;))
Eine Lehrerin sagte zu meiner Mutter(alleinerziehend), was aus mir den so werden solle(weil sie alleinerziehend ist), etwas später hatte ihr Mann(Schuldirektor, andere Schule) zuerst seine Geliebte und dann sich selber erschossen. Darüber kann sich jetzt jeder seinen eigenen Reim machen.
 
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pepi

Cellini
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Wenn du gerne in einer Welt leben willst, wo Probleme aus der Realität ausgeblendet werden und man sich mit Computerspielen abreagierto_O.

Sorry, nächstes Mal bringe ich rot blinkende Ironie Warnschilder an meinem Posting an.
Gruß Pepi
 

Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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Reg dich ab.
Ich habe lediglich auf Bonobos Forderung geantwortet.
Was soll denn der Ton hier -- Raketenmann hat doch auch lediglich auf Dich geantwortet.


Ob und wie jemand diese Angebote wahrnehmen kann, steht auf einem anderen Blatt.
Ah, toll (NICHT!). Was nuetzen Angebote, wenn sie diejenigen, fuer die sie da sind, nicht erreichen. Da geht wohl irgendwas reichlich weit an der Zielgruppe vorbei, oder?


Ich kenne viele, die nur zur Schule kommen, um Party zu machen.
Ich kann gut verstehen, wenn Leute, die im Realen Leben eher nur Frust kennen und Sprachlosigkeit (ihrer Eltern), versuchen, Party zu machen, wo's auch nur geht. IRGENDEINEN Spass muss man doch haben.
 

Kritias

Gast
Kennt hier jemand vielleicht so alte Geschichten aus Kindertagen, wo einer seine Suppe nicht ißt und der andere wegen seines Daumenlutschens den Daumen "verliert". Und noch viele andere solcher Geschichten. Auch Max und Moritz werden am Ende im wahrsten Sinne des Wortes zermahlen.
Alles ziemlich drastische oder auch brutale Sachen, die da fuer kleine Kinder gedacht sind. Und doch duerften sie auf ihre Weise bei unzaehligen jedenfalls nicht zu einem Amoklauf gefuehrt haben. Also nur daß Menschen sterben oder auch Blut zu sehen ist, scheint mir noch kein hinreichender Grund zu sein fuer generellen Verbote. Die Politik betreibt hier nur wieder mal vordergruendigen Aktionismus.

PS.: Einige scheinen hier wieder mal nicht zu begreifen, daß es nicht darum geht, ob einem das Spiel gefaellt und/oder ob man es selber spielt.
Fuer mich trifft beides nicht zu und auch meinen Kindern schenkte ich es wohl sicher nicht - trotzdem bin ich gegen ein Verbot.
 

donadm

Jamba
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Hi an die Runde,
ich werd mich auch nicht auf Teufel komm raus in diese Liste eintragen, undzwar aus folgenden Gründen nicht.
Ich hab früher schon immer eine leichte Abneigung, Ego-Schooter zu zocken.
Heute hingegen macht es mir nichts mehr aus, und ich zock so ziemlich alles, wenn es nicht gerade darum geht, Penner in Tonnen zu verbrennen oder Omis mit Skateboards zu erschlagen.

Es schwabt ja so einiges rüber über den Atlantic (Amerika) Half-Life, Unreal, Doom usw..und meist sind es eben Spiele, wo es um War geht.
Ein Spiel (im Sinne von "Game") handelt fast ausschliesslich von Krieg und Killen.
Ich hab die Entwicklung da etwas mitverfolgt, es ging so mit Half-Life und Unreal ect. los. Dann kamen die ganzen WW2 Games (Call of Duty und und und...)

Was ich an der Ganzen Sache gut finden würde wäre, wenn man mal die Deutsche Jugend zum Programmieren ihrer eigenen Spiele bringen würde und Geld für Computer-Programmier und Spiele-Entwicklungs Studios ausgeben würde.
Das auch wir mal ein Selbstbewustsein und überhaupt uns mal trauen, eigene Spiel Konzepte (im Grossen Rahmen) rauszubringen. Statt das "dubiöse Zeugs" vom Ami als Killerspiel abzuurteilen.
 
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sale53

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Was soll denn der Ton hier -- Raketenmann hat doch auch lediglich auf Dich geantwortet.


Ah, toll (NICHT!). Was nuetzen Angebote, wenn sie diejenigen, fuer die sie da sind, nicht erreichen. Da geht wohl irgendwas reichlich weit an der Zielgruppe vorbei, oder?


Ich kann gut verstehen, wenn Leute, die im Realen Leben eher nur Frust kennen und Sprachlosigkeit (ihrer Eltern), versuchen, Party zu machen, wo's auch nur geht. IRGENDEINEN Spass muss man doch haben.

Tut mir leid, aber deine Argumente kann ich gar nicht mehr nachvollziehen.

Ich finde sie nur noch absurd. Und jetzt bitte negatives Karma.
 

Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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Bonobo schrieb:
Was soll denn der Ton hier -- Raketenmann hat doch auch lediglich auf Dich geantwortet.


Ah, toll (NICHT!). Was nuetzen Angebote, wenn sie diejenigen, fuer die sie da sind, nicht erreichen. Da geht wohl irgendwas reichlich weit an der Zielgruppe vorbei, oder?


Ich kann gut verstehen, wenn Leute, die im Realen Leben eher nur Frust kennen und Sprachlosigkeit (ihrer Eltern), versuchen, Party zu machen, wo's auch nur geht. IRGENDEINEN Spass muss man doch haben.
Tut mir leid, aber deine Argumente kann ich gar nicht mehr nachvollziehen.
Das ist offensichtlich, aber welchen meiner drei von Dir zitierten Absaetze meinst Du jetzt genau? Oder ist's Dir alles unverstaendlich?

Ich finde sie nur noch absurd. Und jetzt bitte negatives Karma.
Nee nee, nicht gleich nochmal. Das gab's doch schon fuer Deine Anp!sse gegen Raketenmann, wo Du als Antwort auf seine Argumente meintest, er solle sich abregen, das ist IMO eine Frechheit.

Naja, und dass Du meinst, ich truege Scheuklappen und sei ein "Allesversteher", das passt wohl zu Deiner Perspektive, die meiner hier dargelegten anscheinend diametral gegenueber steht. Nun denn, andere Seite der Barrikade. <schulterzuck>




Vielleicht hilft folgende Aussage, meine Beitraege bissl besser zu verstehen:

Wenn ich sage, dass ich eine Handlungsweise verstehen oder nachvollziehen koenne, dann heisst das nicht notwendigerweise, dass das auch meine Handlungsweise waere, dass ich die gleiche Konsequenz zoege. Es heisst nicht mehr und nicht weniger als dass ich verstehe, wie jemand zu einer Konsequenz kommt, und dieses Verstaendnis wird umso tiefer, je mehr ich von dem betreffenden Menschen weiss.
 
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sale53

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Das ist offensichtlich, aber welchen meiner drei von Dir zitierten Absaetze meinst Du jetzt genau? Oder ist's Dir alles unverstaendlich?

Nee nee, nicht gleich nochmal. Das gab's doch schon fuer Deine Anp!sse gegen Raketenmann, wo Du als Antwort auf seine Argumente meintest, er solle sich abregen, das ist IMO eine Frechheit.

Naja, und dass Du meinst, ich truege Scheuklappen und sei ein "Allesversteher", das passt wohl zu Deiner Perspektive, die meiner hier dargelegten anscheinend diametral gegenueber steht. Nun denn, andere Seite der Barrikade. <schulterzuck>




Vielleicht hilft folgende Aussage, meine Beitraege bissl besser zu verstehen:

Wenn ich sage, dass ich eine Handlungsweise verstehen oder nachvollziehen koenne, dann heisst das nicht notwendigerweise, dass das auch meine Handlungsweise waere, dass ich die gleiche Konsequenz zoege. Es heisst nicht mehr und nicht weniger als dass ich verstehe, wie jemand zu einer Konsequenz kommt, und dieses Verstaendnis wird umso tiefer, je mehr ich von dem betreffenden Menschen weiss.

Ich habe meiner Aussage in der PN nichts mehr hinzuzufügen und lasse mich auch nicht in irgendwelche speudophilosophische Diskussionen ein. Unsere Meinungen gehen eben auseinander. Das wars. Ich sehe keinen Sinn darin, diesen Disput fortzuführen. Ich freue mich immer über dein Karma.

Gruß

Klaus
 

m00gy

Gast
Ich kam Mitte der 60er zur Welt und wuchs in einer Familie mit 4 Kindern auf, mein Vater war Alleinverdiener und heute betrachtet waren wir in den ersten 10 Jahren meines Lebens arm. (...)Trotzdem haben wir Kinder eine gute Erziehung bekommen und alle haben eine höhere Schulbildung erhalten und aus ihrem Leben etwas "gemacht".

Ich sehe weder Arbeitslosigkeit, noch schwierige wirtschaftliche Verhältnisse als Entschuldigung für komplettes Versagen bei der Erziehung der Kinder an. Vielleicht wäre es für den ein oder anderen auch mal ganz nützlich darüber nachzudenken, was im Leben wirklich von Bedeutung ist.

Für die Erziehung der Kinder sind in erster Linie die Eltern verantwortlich, niemand sonst. Wer darüber anders denkt, sollte sich besser keine Kinder anschaffen und sein Geld dafür in Consumer-Elektronics, Urlaube, Autos und andere Ablenkungen stecken. Immer noch besser als den nervigen Schrazen umgehend in der Tagesstätte abzuliefern und weiter gemeinsam auf den Skiurlaub und die notwendige Nanny für das Kleine zu malochen.

Sorry, komme erst jetzt dazu, zu antworten: Ich denke, wir beide stimmen auch in diesem Punkt überein. Was ich mit meinem Absatz über "das kostet alles Geld" meinte war auch nicht, dass nur Leute, die Geld haben (oder dieses vom Staat bekommen) ihre Kinder zu gewaltfrei lebenden, kreativen, fröhlichen Menschen erziehen können. Viel mehr wollte ich darauf hinaus, dass der Staat (das sind letztlich wir alle!) dafür sorgen muss, dass dort, wo das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist oder in selbigen zu fallen droht, mit entsprechenden finanziellen Unterstützungen helfen muss.

Den letzten Satz hab ich fett hervorgehoben, weil ich ihn so komplett unterschreiben würde.

Wenn Du schreibst, dass Dein Vater Alleinverdiener war, gehe ich davon aus, dass Deine Mutter dementsprechend zu Hause war - Du hattest also eine Bezugsperson zu Hause - 1000 Mal wichtiger als alles Geld der Welt. Heute müssen oftmals beide Elternteile arbeiten (so sie überhaupt Arbeit finden) und es ist NIEMAND mehr da, mit dem die Kids zu Hause reden können. Meiner Meinung nach muss es ermöglicht werden, dass bei Familien mit Kindern ein Elternteil zu Hause ist, um sich um das/die Kind/er zu kümmern.

Ganz abgesehen von dieser Problemtaik (Eltern nicht da/keine Zeit für Kinder - gibt es etwas perverseres als KEINE ZEIT für Kinder zu haben?) gibt es aber sicherlich eine ganze Reihe weiterer Faktoren, die an so manch verkorkster Kinderbiographie mitwirken:

- Eltern nie da, weil beide Karriere machen
- Eltern haben selbst nicht gelernt, was Elternliebe bedeutet
- Eltern sind schlicht überfordert
- Eltern sind selbst in der "Spaßgesellschaft" aufgewachsen
- Eltern können Kindern keine Grenzen mehr setzen
- Eltern werden viel zu früh eben solche
- usw. usf. (das bedeutet übrigens: und so fort)

Die Liste ließe sich endlos erweitern und nie wird ein Ausraster eines Jugendlichen allein auf einen dieser Faktoren zurückzuführen sein, sondern grundsätzliche auf eine Kombination aus diesen und vielen, vielen anderen.

Solche Phänomene dürfen niemals eindimensional betrachtet werden - ich werfe mal noch den Punkt "Lernen am Vorbild" in die Runde und berichte von einer Freundin, die beim Sozialamt gearbeitet hat. Als sie eines Tages eine Familie mit kleinen Kindern besuchte, öffnete die 8jährige Tochter und rief nach hinten ins Wohnzimmer "Mama, die Frau vom Bezahlamt ist da". Was glaubt ihr, welche Beziehung zu Geld und Arbeit diesem Mädchen vorgelebt wird?
 

newman

Roter Eiserapfel
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Ich stimme mit deinen Ausführungen zu 100% überein. :)
 

angelone

Dülmener Rosenapfel
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...wie ich beim titel des threads schon erahnen konnte, dass das hier wieder 10 seiten dumme diskussion gibt :)
 

DasSCHWITZENDEÖltier

Zabergäurenette
Registriert
19.07.04
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605
Wenn Du schreibst, dass Dein Vater Alleinverdiener war, gehe ich davon aus, dass Deine Mutter dementsprechend zu Hause war - Du hattest also eine Bezugsperson zu Hause [...]
Obwohl beide Eltern bei mir gearbeitet haben, hatte ich dennoch zwei(!) Bezugspersonen zu Hause. Nicht den ganzen Tag, nicht immer sofort. Aber wenn ich jemanden brauchte, gab es umgehend, zeitnah Hilfe.
Sicher, wenn man dieses System für alle befriedigend durchführen möchte, ist das mit Mehrbelastungen, vor allem für die Eltern, verbunden. Dennoch glaube ich, dass diese Lösung für viele, sicher nicht für alle, Menschen die erfüllendere Lösung ist. Denn sonst ist für ein Elternteil faktisch das erfolgreiche Arbeitsleben abgehakt.

Heute müssen oftmals beide Elternteile arbeiten (so sie überhaupt Arbeit finden) und es ist NIEMAND mehr da, mit dem die Kids zu Hause reden können.
Das ist Quatsch. Wenn man willig ist, mit seinen Kindern intensiv(!) Zeit zu verbringen (und nur dann sollte man auch Kinder bekommen), ist das auch möglich wenn die Zeit insgesamt ein rares Gut ist. Quantität ist nicht der maßgeblich bestimmende Faktor bei einer hochwertigen Kindererziehung. Ich weiß wovon ich spreche und ich habe zigmal erlebt, dass es funktioniert.
 

m00gy

Gast
Quantität ist nicht der maßgeblich bestimmende Faktor bei einer hochwertigen Kindererziehung. Ich weiß wovon ich spreche und ich habe zigmal erlebt, dass es funktioniert.

Da stimme ich Dir absolut zu. Ich erlebe aber leider ebenso häufig, dass es NICHT funktioniert. Da arbeiten beide Eltern, kommen abends nach Hause und hauen sich vor die Glotze, während die Kinder am Computer daddeln oder gleich mit vor der Glotze hängen und statt von problemen in der Schule zu berichten bitteschön die Klappe zu halten haben, weil Mami und Papi jetzt mal die Schnauze voll haben vom Reden... Du schränkst Deine Ausführungen ja auch schon mit "wenn man willig ist" ein - eine ganze Reihe Eltern ist genau das nicht mehr - nicht willig, sich mit den eigenen Kindern auseinanderszustezen - oder, eine Vermutung meinerseits, nicht FÄHIG.

Ich sollte vielleicht noch einmal betonen, dass ich all meine Ausführungen nicht als allgemeingültige Aussagen verstanden haben möchte, sondern als auf jeweils nur einen bestimmten Teil der Elternschaft unter bestimmten Bedingungen zutreffend. Fakt bleibt jedoch, dass ein Großteil der Kinder, mit denen ich beruflich zu tun habe, in Familienb lebt, in denen die Eltern keine Zeit und keine Muße für sie haben, in denen geschiedene Eltern sich gegenseitig ausspielen (auf dem Rücken der Kinder), in denen es nicht interessiert, ob die 14jährige Tochter den ganzen Tag am Bahnhof rumhängt und erst morgens besoffen wieder zur Schule aufläuft.

Dass es auch anders geht, weiß ich und wäre dem nicht so, dann hätte ich längst den Job und wahrscheinlich das Land oder das Leben gewechselt. Aber es gibt einen Teil, bei dem das nicht so funktioniert. Und die Kinder, die eine solche Kindheit erleben, tun mir leid.
 

Siaaaa

Boskoop
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10.11.06
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seh ich aus als würd ich morgen ne schule in die luft sprengen? - oder so? nein? und trotzdem spiel ich cs :)

sorry ich konnts mir nich verkleifen - diese ewig diskussionen sind einfach nur herrlich wenn man mal wieder richtig lachen will ;) - ist in keinster weise böse gemeint


/Edit:

verbieten bringt sowieso nichts - es hängt ein zu großer markt dahinter :)
 

Altron

Gast
...Was ich mit meinem Absatz über "das kostet alles Geld" meinte war auch nicht, dass nur Leute, die Geld haben (oder dieses vom Staat bekommen) ihre Kinder zu gewaltfrei lebenden, kreativen, fröhlichen Menschen erziehen können. Viel mehr wollte ich darauf hinaus, dass der Staat (das sind letztlich wir alle!) dafür sorgen muss, dass dort, wo das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist oder in selbigen zu fallen droht, mit entsprechenden finanziellen Unterstützungen helfen muss.
Was sollen die finanziellen Mittel den bringen?
Wie du selber weiter ausführst fehlt es doch eher an sozialen Fähigkeiten den an Geld(womit ich dir auch vollkommen über einstimme).
...- usw. usf. (das bedeutet übrigens: und so fort)
Danke;)

Im Grunde stimmen wir doch sowieso alle überein(ausser Bonobo und sale53:p:innocent:).
Das Problem ist eher das die, die es anders sehen sowieso nicht an solch einer Diskussion teilnehmen werden, es bleibt einem(uns) nur übrig mit gutem Beispiel voranzugehen und zu hoffen, das sich andere mitziehen lassen(gilt übrigens nicht nur bei diesem Thema;)).