• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Was gibt es Schöneres als den Mai draußen in der Natur mit allen Sinnen zu genießen? Lasst uns teilhaben an Euren Erlebnissen und macht mit beim Thema des Monats Da blüht uns was! ---> Klick

Online Petition zum Grundeinkommen oder Wie innovativ denken apple Jünger?

DesignerGay

Danziger Kant
Registriert
27.07.07
Beiträge
3.900
Ich meinen deinen Vergleich mit Arbeitslos und nicht Arbeiten wollen wegen dem GE und der daraus resultierenden Sinnlosigkeit des Lebens weil keiner Arbeit nachgegangen wird.

Ich zitier mich mal:
Arbeitslos heute bedeutet weniger Geld als wenn du arbeitest, das bedeutet du musst Sparen. Da bleibt nicht viel übrig, wenn überhaupt, das du in Hobbys investieren kannst.
GE bedeutet doppelter Lebensstandard ohne Arbeit, viel Geld um sich mit Sachen zu beschäftigen die einem Freude machen.

Die momentane Arbeitslosigkeit kann einem das Gefühle der Sinnlosigkeit geben, da man sich einschränken muss weil weniger Geld zur Verfügung steht, du musst auf Dinge verzichten.

Beim GE hingegen hast meine Familie X automatisch mehr als doppelt soviel Geld wie bisher und kann sich dadurch das Leben mit für sie sinnvollen Beschäftigungen füllen die ihnen Freude bereiten aber nicht im geringsten etwas mit erwerbsmässiger Arbeit zu tun haben.
 
  • Like
Reaktionen: rumsi

Bananenbieger

Golden Noble
Registriert
14.08.05
Beiträge
25.515
Es stimmt schon, dass sich die Bezahlung der Jobs ändern würde. Unbeliebte Jobs würden höher entlohnt werden. Beliebte Jobs wahrscheinlich geringer. ich kann mir vorstellen, dass es dadurch eine Sinnvolle Korrektur im Bereich der Gehälter gibt.
So? Also heißt das in Zukunft, dass man sich am Besten das Studium sparen sollte (Kostet nur Geld und ist unheimlich stressig)? Oder ganz böse Gesagt: Warum sich Jahre lang abmühen, um nachher nur unwesentlich mehr als ein Frittenwender bei McDonalds zu verdienen?

Von "sinnvollen Korrekturen" kann auch kaum die Rede sein. Ja, die Gehälter von Top-Managern sind zu hoch.
Aber das Gehalt von Ingenieuren und normalen Managern hat da ein paar Vorkommastellen weniger und der Führungskräftenachwuchs muss erst einmal den Verdienst nachholen, der ihnen während des Studiums entgangen ist. Zudem wird in der Gehaltsklasse ein Höchstmaß an Flexibilität gefordert.

Wenn der Konsument nun mehr Geld hat, die Produkte gleichzeitig teurer werden, dann gibt es doch nicht zwangsläufig eine gesteigerte Inflation oder?
Du beschreibst doch gerade eine Inflation ;)

Beim GE hingegen hast meine Familie X automatisch mehr als doppelt soviel Geld wie bisher und kann sich dadurch das Leben mit für sie sinnvollen Beschäftigungen füllen die ihnen Freude bereiten aber nicht im geringsten etwas mit erwerbsmässiger Arbeit zu tun haben.
Und ich würde stehenden Fußes meinen momentanen (übrigens sehr guten) Job schmeissen und Pilot/Fluglehrer auf Sportmaschinen werden. Tauchlehrer wäre auch nicht schlecht.
Auf jeden Fall würde ich mir den Stress, den ich jetzt habe, nicht mehr antun, wenn sich das finanziell nicht mehr wirklich lohnen würde.
 

ibastl

Pferdeapfel
Registriert
13.01.04
Beiträge
79
Sorry, ich musste aus dem Zug aussteigen :)

Zitat:

"So? Also heißt das in Zukunft, dass man sich am Besten das Studium sparen sollte (Kostet nur Geld und ist unheimlich stressig)? ... "

Ne, natürlich nicht. Aber der Frittenwender arbeitet doch nur bei Macdreck weil er muss. Das funktioniert doch nur ob des Mangels an Arbeitsstellen.

Na, dass es nie wieder genug Arbeitsstellen geben wird ist aber doch klar oder? Also das Märchen von der Vollbeschäftigung?!?

Also führen wir (sind ja schon dabei) die Moderne Sklaverei ein ja? Oder überlegen wir uns eine alternative? Jetzt halten wir das also für super und dufte, dass selbiger Frittenwender da einen Job macht, der nicht mal annähernd so angenehm ist wie der von DesignerGay oder Bananenbieger ... oder meiner und dafür noch nicht mal anständig bezahlt wird? Findet das jemand gut? Und womit rechtfertigt man, dass man im mehr oder weniger nett eingerichteten und wohlmöglich klimatisierten Büro sitzt und sich beim Kaffee mit der Arbeit beschäftigt, mehr bekommt? mit der Qualifikation?
Und das Studium? Der Grund für die Wahl des Studiengangs ist die Einkommensprognose? So ist es doch heute. Wer studiert das was ihn interessiert?
Ich will nicht sagen, dass Bürojobs bzw. hochqualifizierte Jobs weniger Verdienen sollen bzw. weniger Anspruchvoll oder sogar "leichte" Arbeit sind oder weniger Wert oder ähnliches. Ganz im Gegenteil. Aber das mit dem Frittenwender geht doch so auch nicht.

Da ist was faul im Staate Deutschland.

Also, da heute ohnehin nur ca. ein Viertel der Bevölkerung Erwerbstätig ist und den ganzen Apperat bezahlt würde sich daran durch ein BGE nicht viel ändern. Der Bericht dieser Wirtschaftsweisen Anfang 07 bestätigte ebenfalls, dass es ein positiven effekt auf den Arbeitsmarkt geben würde. Is ja auch egal. Aber das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage würde sich doch normalisieren können.

Zitat:
"Du beschreibst doch gerade eine Inflation"

Ich verstehe nicht warum die Preise nach oben gehen sollten. Ich weiß welchen Effekt ihr meint. Aber der Markt reguliert das. Solange man kein Geld druckt?!? Es geht doch nur um die Verteilung. Die Untersten Schichten sollen mehr Geld haben, dadurch kommt es doch nicht zwangsläufig zur übermäßigen Infaltion. Mir kann doch keiner Erzählen, dass wir nur dann eine stabile 2% Inflation haben wenn der Großteil der Bevölkerung zu wenig hat.

naja aber das ist interessant. Diese Punkte finde ich gerade spannend.
 

Condomi

Pomme Etrangle
Registriert
13.04.08
Beiträge
911
Und das Studium? Der Grund für die Wahl des Studiengangs ist die Einkommensprognose? So ist es doch heute. Wer studiert das was ihn interessiert?
Ich will nicht sagen, dass Bürojobs bzw. hochqualifizierte Jobs weniger Verdienen sollen bzw. weniger Anspruchvoll oder sogar "leichte" Arbeit sind oder weniger Wert oder ähnliches. Ganz im Gegenteil. Aber das mit dem Frittenwender geht doch so auch nicht.

...

Es geht doch nur um die Verteilung. Die Untersten Schichten sollen mehr Geld haben, dadurch kommt es doch nicht zwangsläufig zur übermäßigen Infaltion. Mir kann doch keiner Erzählen, dass wir nur dann eine stabile 2% Inflation haben wenn der Großteil der Bevölkerung zu wenig hat.

naja aber das ist interessant. Diese Punkte finde ich gerade spannend.

Und wofür ? Oben sagst du, das sich Menschen von vorne herein fortbilden, um einen möglichst hohen Verdienst zu erreichen. Die gehören dann nicht zur "untersten Schicht".
Nun sollen die "Studierten" der "untersten Schicht", also denen die keine Lust auf Bildung hatten bzw. "zu blöd waren" Zucker in den Hintern blasen ?

Wer oder was arbeitet denn bei der Frittenbude ? Ich meine jetzt wohl gemerkt direkt am
Counter, nicht in der Chefetage, im QM, etc. ? Keiner dem es Spaß macht. Sondern weil es eine geringe Qualifikation erfordert.
 

Bananenbieger

Golden Noble
Registriert
14.08.05
Beiträge
25.515
Ne, natürlich nicht. Aber der Frittenwender arbeitet doch nur bei Macdreck weil er muss. Das funktioniert doch nur ob des Mangels an Arbeitsstellen.
Und ich strenge mich so an, weil ich nicht bei McDoof fritten wenden will. So what?

Na, dass es nie wieder genug Arbeitsstellen geben wird ist aber doch klar oder? Also das Märchen von der Vollbeschäftigung?!?
Wer sagt das denn? Wir haben endlich die Leute aus der Produktion weg und können und jetzt uns auf den Tertiären Sektor konzentrieren, wo die Arbeit auch menschenwürdiger ist als in der Massenproduktion.

Und womit rechtfertigt man, dass man im mehr oder weniger nett eingerichteten und wohlmöglich klimatisierten Büro sitzt und sich beim Kaffee mit der Arbeit beschäftigt, mehr bekommt?
Du hast eine komische Vorstellung von dem, wie es im Management zugeht. Okay, es gibt bei uns kostenlos Kaffee. Wir haben sogar Ruheräume mit Billardtischen und ein Fitnessstudio direkt im Haus.
Nichtsdestotrotz machen wir verdammt harte Arbeit. Bei mir laufen gerade so ca. 20 Projekte parallel und das Tagesgeschäft will auch erledigt werden. Natürlich will auch jeder immer alles sofort von einem. Macht man aber einen kleinen Fehler, kann das schon mal ein paar tausend Euro kosten.

mit der Qualifikation?
Ganz klar: Ja. Zusätzlich wird man noch für die übernommene Verantwortung entlohnt und wenn man ganz gut ist, gibt es noch Geld oben drauf, weil man mehr Gewinn erwirtschaftet hat.

Und das Studium? Der Grund für die Wahl des Studiengangs ist die Einkommensprognose? So ist es doch heute.
Das optimale Studium ist das, welches das eigene Talent in größtmögliches Einkommen verwandelt. Man studiert also das, was man kann und was für Gesellschaft gut ist.

Wer studiert das was ihn interessiert?
Also ich interessiere mich für das, was ich studiert habe. Natürlich waren da auch ein paar Nebenfächer im Grundstudium, wo ich mich ungemein gelangweilt habe, aber trotzdem hat mir das Studium sehr gefallen.

Also, da heute ohnehin nur ca. ein Viertel der Bevölkerung Erwerbstätig ist und den ganzen Apperat bezahlt würde sich daran durch ein BGE nicht viel ändern.
Das BGE ändert ja auch nicht viel am Apparat. Man könnte auch einfach das ALG2 erhöhen. Unter dem Strich kommt das Gleiche heraus.

Der Bericht dieser Wirtschaftsweisen Anfang 07 bestätigte ebenfalls, dass es ein positiven effekt auf den Arbeitsmarkt geben würde. Is ja auch egal. Aber das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage würde sich doch normalisieren können.
Natürlich würde das Positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken. Was meinst Du, wie viele Leute dann nicht mehr den Status "arbeitssuchend" haben.

Ich verstehe nicht warum die Preise nach oben gehen sollten. Ich weiß welchen Effekt ihr meint. Aber der Markt reguliert das. Solange man kein Geld druckt?!? Es geht doch nur um die Verteilung.
Exakt das ist das Problem. Da wird den "Normalverdienern" zu viel Geld genommen, so dass sie mehr Geld fordern, damit sie einen signifikanten Nutzen zusätzlich zum Grundeinkommen haben.
Das lässt die Preise steigen.

Die Untersten Schichten sollen mehr Geld haben, dadurch kommt es doch nicht zwangsläufig zur übermäßigen Infaltion. Mir kann doch keiner Erzählen, dass wir nur dann eine stabile 2% Inflation haben wenn der Großteil der Bevölkerung zu wenig hat.
Es geht nicht um die Verteilung des Geldes, sondern darum, dass die Leistungsträger für ihr Empfinden zu wenig entlohnt werden.

Das jetzige Sozialsystem ist doch deshalb akzeptiert, weil die meisten Leute es für gerecht finden, Menschen, die aus welchem Grund auch immer, kein Einkommen erwirtschaften können, finanziell zu unterstützen.
Sobald aber der Staat das als "Grundeinkommen" deklariert, wird aus der Ausnahme der Normalfall und damit wird erst einmal das Wertempfinden gesenkt. Denn 1000 Euro gibt es "bar kralle" für das Nichtstun. Und was tut einem seelisch mehr weh: 1.000 Euro geschenktes Geld abgenommen zu werden oder 100 Euro hart erarbeitetes Geld zu verlieren.

PS: Wir haben hier eine Zitat-Funktion. So werden eigener Text und zitierter Text besser getrennt.
 
  • Like
Reaktionen: RedCloud

SilentCry

deaktivierter Benutzer
Registriert
03.01.08
Beiträge
3.831
Da ist was faul im Staate Deutschland.
Signed. Aber das GE ist m.E. nicht die Lösung. Mindestlohn vielleicht.

Also, da heute ohnehin nur ca. ein Viertel der Bevölkerung Erwerbstätig ist und den ganzen Apperat bezahlt würde sich daran durch ein BGE nicht viel ändern.
Sorry, die Logik kann ich nicht nachvollziehen. Angenommen bei einer 8-köpfigen Familie arbeiten Vater und Mutter (25% also, Dein Viertel). Vater verdient 2000 Euro, Mutter 1000. Jetzt beschließt die Familie das familiere GE (fGE) von 1.000 Euro und Mama hört sofort auf, zu arbeiten.
Und nun arbeiten nur noch 50% des Viertels. Mama bekommt mal 1000 Euro fGE und der Rest der Familie muss immer noch erhalten werden.
Also, zu wessen Lasten geht dieses familiere GE? Und wer bezahlt Papas Tausender wenn dieser auch beschließt, das fGE in Anspruch zu nehmen?

Der Bericht dieser Wirtschaftsweisen Anfang 07 bestätigte ebenfalls, dass es ein positiven effekt auf den Arbeitsmarkt geben würde. Is ja auch egal. Aber das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage würde sich doch normalisieren können.
Bitte erläutere das. Meinst Du, dass eine Menge Stellen unbesetzt bleiben wenn ohnehin jeder sein Auskommen dank Einkommen hat? Wir haben hier schon oft erläutert dass das in eine Spirale führt, wenn man jetzt Frittenwender plötzlich bezahlen muss wie Universitätsabsolventen dann werden die Friten teurer. Und da das in die Inflation hineinwirkt muss ja das GE angepasst werden. -> Geldentwertung.

Ich verstehe nicht warum die Preise nach oben gehen sollten. Ich weiß welchen Effekt ihr meint. Aber der Markt reguliert das. Solange man kein Geld druckt?!?
Es entwertet sich automatisch. Druckst Du keines nach? Dann können die Firmen die Löhne nicht zahlen, speziell die eventuell steigenden.

Es geht doch nur um die Verteilung. Die Untersten Schichten sollen mehr Geld haben, dadurch kommt es doch nicht zwangsläufig zur übermäßigen Infaltion.
Also, es geht um Verteilung. Das sagen wir ja die ganze Zeit: Die Mittelschicht soll die Show bezahlen. Und zwar nicht nur bezahlen sondern vor allem erwirtschaften. Das wird nicht, nein, das kann gar nicht funktionieren. Siehe mein Beispiel mit der Familie.

Mir kann doch keiner Erzählen, dass wir nur dann eine stabile 2% Inflation haben wenn der Großteil der Bevölkerung zu wenig hat.
Erstens sind komplexe Systeme wie Inflation/Deflation eben sehr komplex. Zweitens kann man natürlich Überlegungen anstellen (gerade heutzutage) wie zukunftsträchtig das aktuelle Finanzsystem ist. Aber drittens, gegenwärtig und orientiert an der Realität, kann man nicht jedes Menschen Gehalt verdoppeln ohne dass die Preise signifikant steigen. Das muss alleine jetzt nicht zwingend zu einem Kaufkraftverlust führen. Aber das Konzept, das die, die arbeiten und in der Mittelschicht verdienen kein Geld bekommen, andere, die nichts erwirtschften aber inflationsgesichert "Freigeld" bekommen, führt dazu, dass die Freigelderhalter direkt die Kaufkraft der Werktätigen reduzieren. Und jetzt frage ich zum x-ten Mal: Wie soll das funktionieren?
Und DU sprichst von Sklaverei beim Status Quo?
 
Zuletzt bearbeitet:

DesignerGay

Danziger Kant
Registriert
27.07.07
Beiträge
3.900
@ ibastl, du hast dir ja viele Gedanken gemacht, da du ein Verfechter diese GE bist musst du dir ja auch ein Modell der Finanzierung ausgesucht haben, das dir zusagt. Nun erkläre mir bitte dieses Modell das für dich am besten geeignet zu sein Scheint anhand von 80.000.000 Deutschen. Wie stellst DU dir selbst diese Finanzierung vor.

Solltest du darauf keine Antwort haben, redest du selbst ja wohl nur von heißer Luft.

Ansonsten ist das so als würde ich jetzt eine Petition starten und fordern das Männer das Recht bekommen sollten auch schwanger zu werden und Kinder zu bekommen. Ich habe zwar keine Idee wie das biologisch gehen sollte aber das ist ja zweitrangig, den die Idee ist es ja was zählt, wie du selbst schon erwähnt hast.
 

karolherbst

Danziger Kant
Registriert
11.05.07
Beiträge
3.878
Naja auf lange Sicht ist doch das Grundeinkommen zwingend notwendig oder? Großunternehmer freuen sich, dass sie Stellen abbauen dürfen auf Grund von Automatisierung, Den Arbeiter schert es nicht, außer dass er halt weniger Geld hat. 2tens würde ja die Lohnsteuer wegfallen. Überhaupt würden die Arbeiterkosten dadurch rapide bergab gehen. Steuern würden auf die Ware verlagert werden. Jmd der viel braucht, zahlt also auch mehr Steuern. So gesehen würde der Staat dieses Grundeinkommen sogesehen zurück bekommen. Ist aber alles etwas kompliziert und sehr theoretisch belastet, aber im Grunde muss das irgendwann so kommen, "man kann den Strom der Zeit nicht aufhalten, man kann ihn nur verlangsamen oder beschleunigen". In ferner Zukunft (oder schon naher Zukunft) lassen wir Roboter für uns arbeiten. wie soll man denn dann Einkommen bekommen, wenn nicht durch Grundeinkommen?
 

quarx

Brauner Matapfel
Registriert
17.04.05
Beiträge
8.444
Es muss und wird überhaupt nicht so kommen. Denn durch Automatisierung kann man nicht jede Art von Arbeitsplätzen ersetzen. Es gibt genügend Dienstleistungen, die niemals ein Roboter übernehmen könnte.

Grundeinkommen für alle halte ich für nicht bezahlbaren Firlefanz. Von einem vernünftigen Finanzierungsplan ist weit und breit keine Spur. Eine Grundrente, von der man einen anständigen Lebensabend ohne Armutsangst verbringen kann, darüber sollte man eher diskutieren.
 

Bananenbieger

Golden Noble
Registriert
14.08.05
Beiträge
25.515
2tens würde ja die Lohnsteuer wegfallen. Überhaupt würden die Arbeiterkosten dadurch rapide bergab gehen. Steuern würden auf die Ware verlagert werden. Jmd der viel braucht, zahlt also auch mehr Steuern.
Was verleitet Dich zu der Annahme, dass der Wegfall der Lohnsteuer die Arbeitskosten senken würde? Durch die höhere Besteuerung der Waren muss der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer ungefähr den gleichen Betrag auszahlen, denn statt der Lohnsteuer, würde ja jetzt die USt im Gegenzug erhöht.

Übrigens ist genau das ein Umstand, der die extrem Reichen freuen wird. Die zahlen übermäßig viel Steuern auf Ihr Einkommen. Da sind selbst 40% USt ein Schnäppchen, wenn sie dafür 0% ESt zahlen.
Und irgendwann ist auch ein Punkt gekommen, wo bei den extrem Reichen auch die Lust/Zeit nicht mehr vorhanden ist, noch mehr zu konsumieren. Der unversteuerte Rest wandert also auf die Bank und verzinst sich steuerlos noch mehr, so dass die Reichen noch reicher werden.

Die Armen schauen in dem Fall in die Röhre. Bei 30% USt zahlen bleiben von 1000 Euro Grundeinkommen 700 Euro übrig. Bei 40% USt sind es gar nur 600 Euro. Netto.
Wer heute 1000 Euro mtl. verdient, dem bleiben nach allen Lohnabzügen und nach Abzug der Umsatzsteuer 643 Euro übrig. Somit bleibt unter dem Strich in etwa alles gleich für die Armen.
Wenn man aber mal dieses USt-Modell für alle Gehaltsschichten durchkalkuliert, so profieren diejenigen mit dem höchsten Einkommen, da der USt-Satz nicht progressiv ansteigt.

Das hatten wir hier schon mehrmals kritisiert. Als Antwort kam dann, dass die Reichen eine Extra-Steuer zahlen sollten, womit wir wieder bei der momentanen Besteuerung nach Leistungsfähigkeit sind. Konzeptionell drehen wir uns also im Kreis.
 
Zuletzt bearbeitet:

karolherbst

Danziger Kant
Registriert
11.05.07
Beiträge
3.878
Das Ding ist ja, dass das man zum Gehalt das Grundeinkommen dazu bekommt, heißt, wenn sie nochmal 800€ Einkommen haben, haben sie dann 1800€ (wenn Grundeinkommen 1000€ beträgt), Hartz IV im Gegensatz dazu wird gekürzt
 

iNick5

Süsser Pfaffenapfel
Registriert
09.11.08
Beiträge
670
Wie jetzt, das Arbeitslosengeld kommt, wenn auch gekürzt, oben auch nochmal drauf?
 

DesignerGay

Danziger Kant
Registriert
27.07.07
Beiträge
3.900
Es weiß NIEMAND wie, wo und was. Sobald man von den Befürwortern genaue aussagen fordert melden sie sich nicht mehr.

Nach dem Attak-Modell:

Bruttoeinkommen: 3500€
Sozialvers.: 593,04
Heutiges Nettoeinkommen: 2059,10€
Nettoeinkommen incl. GE: 2029,55€

Und fällt dir da was auf?? Je höher das Bruttoeinkommen, desto größer das Minus.
 

Messerjokke79

Eifeler Rambour
Registriert
21.07.06
Beiträge
600
Es weiß NIEMAND wie, wo und was. Sobald man von den Befürwortern genaue aussagen fordert melden sie sich nicht mehr.
Es gibt nicht das eine Konzept und deshalb gibt es auch keine allgemeinen Antworten weil jedes Modell andere Antworten liefert. Es gilt, aus den bestehenden Modellen das beste Modell erst zu entwickeln.

Nebenbei: http://www.apfeltalk.de/forum/umfrage-w-rdest-t179724.html

@ Bananenbieger: Auf der Erde leben ca. sechs Milliarden Menschen, die Erde kann heute ca. zwölf Milliarden Menschen ernähren. Eigentlich sollten ausnahmslos alle dicke Bäuche haben. Nichtsdestotrotz sehe ich den Bevölkerungsrückgang in Deutschland als Chance, schon weil man den Bildungsetat auf weniger Schüler aufteilen muss. Leider aber machen wir nichts daraus, denn wir lassen den einzigen Rohstoff den wir haben verkümmern. Kinder kommen aber nicht dumm auf die Welt! Sie werden dumm gemacht, weil ihnen Bildung versagt wird! Arbeitgeber beklagen sich seit Jahren, dass die Schüler nicht genug qualifiziert sind, also nicht genug auf die Anforderungen der Arbeitswelt vorbereitet wurden.

@ alle Generalablehner: Ich sehe das ja auch beinahe so, dass unsere jetzige Gesellschaft nicht fähig ist mit einem GE sinnvoll umzugehen und sogar dass sie es gar nicht verdient. Aber wollen wir weiter zusehen, wie unsere Gesellschaft weiter auseinanderfällt oder wollen wir dagegensteuern? Ich meine das unabhängig vom GE. Ich für meinen Teil bin gegen eine Entgesellschaftlichung, wenn man einigen hier zuhört, muss man glauben, dass es den meisten egal ist. Ich kann ja gut verstehen, dass man gegen ein konkretes Modell ist, aber ich kann nicht nachvollziehen, wie man sich mit dem Ist-Zustand zufriedengeben kann. Der einzige Grund, dass man sich sehr gut mit der Ausbeutung der anderen arrangieren kann, kann nur sein, dass man gerne Nutznießer ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

ibastl

Pferdeapfel
Registriert
13.01.04
Beiträge
79
Sorry für meine späte Meldung

DesignerGay:

Ich trage gerade mal ein paar Sachen zusammen. Ich hab zwar wenig Zeit (wie wir alle) aber ich schau mal nach. Grundsätzlich habe ich bereits Erwähnt, dass ich den Finanzierungsvorschlag von Götz Werner für erstrebenswert halte. Ob dieser so durchführbar ist, ist aber in diesem Fall noch nicht entgültig nachgewiesen. Bei anderen Modellen schon. Das Althausmodell z.B. ist Finanzierbar. Das Modell der Grünen und das der Linken auch.

Ich stimme übrigens nicht zu was die Aussage betrifft, dass man nicht Dinge fordern kann ohne Fachmann zu sein oder Details zu wissen. Das kann man ohne Probleme. Aber entweder man sieht das so oder nicht.

Ich melde mich wieder

Die Sozialleistungen der Gegewart zusammengefasst ergeben bereits eine Summe von ca. 700 Mrd. Allein das, ohne die Einsparungen durch den Abbau des Verwaltungsapparates ermöglichen eine Zahlung von ca. 700,- für jeden. Allein das!

Finanzierbarkeit also hier bereits gewährleistet.

ich komme wieder

Quelle: http://www.thueringen.de/de/buergergeld/finanzen/

Althausmodell (finde ich ok aber nicht perfekt)

Auf der Seite ist die Studie als pdf ladbar

"... Die wichtigsten Aussagen der Studie von Thomas Straubhaar, Ingrid Hohenleitner, Michael Opielka und Michael Schramm sind hier kurz zusammengefasst:

Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitutes (HWWI) und Ingrid Hohenleitner halten das Solidarische Bürgergeld von Dieter Althaus einschließlich der darin enthaltenen Gesundheitsprämie für solide finanzierbar. Die Studie weist nach, dass unter ungünstigen Annahmen das Solidarische Bürgergeld kostenneutral zu finanzieren ist, unter realistischen Annahmen führt das Solidarische Bürgergeld zu einem Plus von 46 Mrd. € für die öffentlichen Haushalte.
Die Autoren sehen im Solidarischen Bürgergeld die Chance, den Staatshaushalt nachhaltig zu sanieren und den Sozialstaat auch für künftige Generationen wieder finanzierbar zu machen.
In einer Simulation der Arbeitsplatzeffekte weisen sie nach, dass mit dem Solidarischen Bürgergeld bis zu 1,17 Millionen neue Vollzeitstellen allein im Niedriglohnbereich geschaffen werden. Die größten Beschäftigungseffekte seien im Niedriglohnbereich zu erwarten.
Damit könnten viele heute arbeitslose Menschen in den Erwerbsprozess zurückkehren. "Durch entsprechende Löhne könnten neue Tätigkeitsfelder in wenig produktiven Bereichen
erschlossen werden, etwa bei haushaltsnahen Dienstleistungen." Das Solidarische Bürgergeld mache auch Teilzeitarbeit praktikabler. So werde es einfacher, Beruf und Familie zu verbinden. Neben der Erziehungsleistung würden durch das Solidarische Bürgergeld auch andere Formen von Arbeit und ehrenamtlichem Engagement anerkannt und honoriert.
"Das Solidarische Bürgergeld fördert einen Mentalitätswechsel, der sowohl die unternehmerische als auch die individuelle persönliche Freiheit stärkt."

Das Solidarische Bürgergeld wäre ein wichtiger Schritt auf dem Wege zu mehr gesellschaftlicher Solidarität, zu mehr Subsidarität und zu mehr (sozialer) Gerechtigkeit. Zu diesem Fazit kommt Michael Schramm, Professor für katholische Theologie und Wirtschaftsethik an der Universität Hohenheim. Zudem würde das System der sozialen Sicherung auf eine ökonomisch tragfähige Basis gestellt und eine Belebung des Arbeitsmarktes sowie der unternehmerischen Kräfte bewirkt.
Durch die starke Anreizsetzung sei das Bürgergeld keine Faulenzerprämie, sondern viel stärker als das gegenwärtige Hartz-IV-System ein "aktivierendes Sprungbrett". Es schaffe damit ein "deutliches Plus an subsidiärer Befähigungsgerechtigkeit". Das Konzept ist dem "anthropologischen Realismus verpflichtet": es basiert nicht auf moralischen Appellen, sondern akzeptiert die Wirklichkeit.

Michael Opielka, Professor für Sozialpolitik an der Fachhochschule Jena, sieht in Althaus Modell "eine Art Kombilohn für alle". Ein Teil des Volkseinkommens werde auf alle verteilt. Mit einer "Mischung aus Pragmatismus und Idealismus" schaffe das Solidarische Bürgergeld einerseits einen „echten“ Arbeitsmarkt, mache zugleich aber Teilzeitarbeit lohnend und sichere freiwilliges Engagement und Bildungsphasen ab. Mit dem Solidarischen Bürgergeld führe die Lohndifferenzierung im unteren Einkommensbereich nicht mehr zu Armut.
Für Opielka, der sich seit den 80er Jahren als Vordenker der Grünen mit dem Thema Grundeinkommen beschäftigt, ist das Solidarische Bürgergeld von Althaus solide finanzierbar. Er hält die bisher – auch von ihm – vorgelegten Modellrechnungen für tendenziell zu vorsichtig: "Es gibt eine ganze Reihe von guten Gründen, die Finanzierbarkeit optimistischer zu interpretieren." Das Solidarische Bürgergeld werde eine erhebliche stimulierende Funktion für das wirtschaftliche Wachstum und Arbeitsplätze haben – beginnend mit einem nicht unerheblichen Rückgang der Schwarzarbeit."

Ich komme wieder

hier das Konzept der Linken. Ich beführworte dieses Konzept nicht aber es ist finanzierbar:

www.die-linke-grundeinkommen.de/PDF/BAG_BGE_Konzept_16_07_06.pdf.

Ich komme wieder

Das Konzept der Grünen:

www.grundsicherung.org/grusi.pdf.

auch nicht schlecht. Aber nicht ganz mein Fall

Ich komme wieder
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Messerjokke79

Eifeler Rambour
Registriert
21.07.06
Beiträge
600
Die Finanzierung allein durch die Konsumsteuer bevorzugt "die Reichen". Zum einen gibt jemand der 100.000 € im Monat verdient keine 100.000 € im Monat aus, dagegen gibt jemand mit 1.000 €/Monat sehr wohl 1.000 € aus. D.h., dass "der Reiche" praktisch weniger Steuern zahlt. Darüber hinaus müssten für das Modell Schulden aufgenommen werden. D.h., dass "die Reichen" durch Zinsen zusätzlich verdienen, während "die Armen" die Zinsen zahlen.
 

ibastl

Pferdeapfel
Registriert
13.01.04
Beiträge
79
Konsumsteuer

Das Konzept der Konsumsteuer kurz zusammengefasst.

Das meiner Meinung nach interessanteste Konzept:

http://www.archiv-grundeinkommen.de/werner/KT_37_iep.pdf

Das sollte zunächst mal reichen und ist mehr als genug Material um die Machbarkeit mindestens zu palusiebel zu präsentieren wie das gegenwärtige System.

Nach wie vor besteht aber meiner Meinung nach die wichtigste Frage nicht darin ob es finanzierbar ist. Sicher kann man sowas sinnvoll finanzieren.

Die Fragen, die man auch ohne das finanzielle Fachwissen diskutieren kann sind ethischer Natur. Da geht es eher um die Frage in was für einer Welt wir leben wollen.

"Die Mittelschicht finanziert das ganze ..."

Natürlich! Wer denn sonst?
Die Rentner? Die Studenten und Schüler? Die Kinder? Die Mütter, die sich entscheiden für ihr Kinder / ihre Kinder da zu sein? Die Behinderten oder Kranken?
... ach ja, die Bösen Hängematte-Faulpelze gell? Das sind ja so viele oder?
Alle die das tatsächlich denken können auch gerne SPD wählen und mir egal sein.

Natürlich sollen alle zusammen den Sozialstaat finanzieren. Die Idee ist, dass eine Leistungsfähige Gesellschafft es sich erlauben kann Randgruppen zu tragen, sich erlauben kann ihren Kindern und Jugendlichen Bildung zu schenken!! Sich Kultur und Kunst erlauben kann die allen zu Verfügung stehen.

Das bedeutet, dass man als Leistungsträger in der Lage ist, den Nichtleistungsträgern diese Sicherheit zu gönnen. Sind wir in der Lage einem Rentner einen gesicherten Lebensabend zu gönnen den wir gemeinsam tragen? Jo, ich denke das ist für uns kein Problem oder? Wie sieht es mit den Behinderten und Kranken aus? Auch kein Ding, das tragen wir doch gerne alle zusammen oder? Dafür sind wir schließlich eine fortschrittliche, zivilisierte Gesellschafft. Sogar die schweren Alkoholiker mit Heimaufendhalt.
Schüler und Studenten: Wir leisten es uns Kinder und Jugendliche in Institutionen zu stecken, die wir (zumindest bis vor kurzen) gemeinsam bezahlen, damit diese Kinder lernen können, studieren können. Ohne Gegenleistung. Tragen wir gemeinsam. Machen wir doch gerne.
Diese Gruppen sind der riesige Kostenfaktor. Die Arbeitslosen - Sozialhife Adel - Langzeitarbeitslose - sind weniger als 1 %.
Und das regt uns auf?

Das Bürgergeld geht noch einen Schritt weiter. Das sagt jetzt. Nicht nur Bildung, Gesundheitssystem, Rente, sondern auch Wohnung und Nahrung sollen für alle gesichert sein.
Geht ja, ist ja genug von da.
Aber nicht als Almosen, sondern grundsätzlich für jeden. Ohne schlechtes Gewissen.

Damit Mütter Mütter sein können, Künstler Künstler, jeder zumindest die Chance hat Deutschland zu Fuß zu erkunden wenn er will (kann ja anschließend wieder Arbeiten gehen oder sich Selbstständig machen oder sonst was) oder sonst was.

Wer damit ethisch ein Problem hat kann mir auch egal sein.
 
  • Like
Reaktionen: Messerjokke79

ibastl

Pferdeapfel
Registriert
13.01.04
Beiträge
79
Die Finanzierung allein durch die Konsumsteuer bevorzugt "die Reichen". Zum einen gibt jemand der 100.000 € im Monat verdient keine 100.000 € im Monat aus, dagegen gibt jemand mit 1.000 €/Monat sehr wohl 1.000 € aus. D.h., dass "der Reiche" praktisch weniger Steuern zahlt. Darüber hinaus müssten für das Modell Schulden aufgenommen werden. D.h., dass "die Reichen" durch Zinsen zusätzlich verdienen, während "die Armen" die Zinsen zahlen.

Das sind Detailfragen bei denen ich dir Recht gebe. Das kann man ja aber ohne große Probleme dahingehend erweitern und Modifizieren.
Das Prinzip jedoch finde ich gut. Ich finde auch das Britische System sinnvoll welches Luxusgüter stärker besteuert als Lebensnotwendige Produkte. Stärker als wir das tun zumindest.
 

Messerjokke79

Eifeler Rambour
Registriert
21.07.06
Beiträge
600
Ich wollte dir auch gar nicht widersprechen. Ich denke man muss aus den vielen Modellen eines machen. Die Konsumsteuer sollte dabei den größten Anteil haben, schlicht weil es das einfachste System ist. Ich bin ebenfalls dafür, dass für "schlechte" Produkte höher besteuert werden. Mit "schlecht" meine ich umweltschädlich, gesellschaftsschädlich, demokratiefeindlich, menschenunwürdig, usw. Also das 6-L-Auto geringer als das 12-L-Auto; die Playstation stärker als ein Kartenspiel; ja sogar ein konventionelles Kotelett stärker als ein Bio-Kotelett.
 

ibastl

Pferdeapfel
Registriert
13.01.04
Beiträge
79
re

Hui, das wird aber schwierig.

Für mich geht das stellenweise zu weit. Also eine Ökologische Staffelung ok, Bio-Produkte fördern - super. Aber das mit der Playstation und dem Kartenspiel ginge mir zu weit.