MacRumors in Ehren, aber
niemand hat etwas von
default filesystem gesagt.
Ich zitiere wörtlich aus dem Sun Shareholder's meeting Video welches per Real Player unter der URL
Code:
rtsp://a4.v9191a.c9191.g.vr.akamaistream.net/ondemand/7/3/9191/v0001/feedroomgen.download.akamai.com/9191/t_assets/20070601/shareholders_2007_BB.rm
abgerufen werden kann:
Jonathan Schwartz
CEO and President, Sun Microsystems
Ab 00:27:32
And we introduced this into the OpenSource community and then we knew and we wanted to see ZFS adopted by others. And what we've seen, in fact this week you'll see that Apple is announcing at their World Wide Developers Conference that ZFS is become the filesystem in Mac OS X. (Pause) Now, that's interesting, that's interesting because its growing the market of those who contribute to the OpenSolaris community. We're proud to welcome Apple into the OpenSolaris community. We're proud to contribute to the evolution of OS X. This is what driving OpenSource and open standards is all about.
Es ist definitiv keine Betonung auf "
the filesystem in OS X". Es wird auch nicht als
default Filesystem bezeichnet.
Hier hat MacRumors wohl etwas zuviel Eigeninterpretation an den Tag gelegt.
Ich sage nicht, daß es nicht so sein wird, ich möchte lediglich klarstellen, daß Jonathan Schwartz nicht gesagt hat, daß es so sein wird.
Später in der Q & A Session:
Ab 01:31:24
Jonathan Schwartz
And then we'd like to see as we pointed out earlier, ZFS in OS X, ZFS in Linux, dTrance in Linux, dTrace you know in OS X. And then it's just gonna become a competition. Customers will have maximum choice, and developers in the OpenSource community will have maximum choice.
John Fowler:
You know dTrace is already in OS X. As well as memory allocator and scheduler in ZFS. There's lots of stuff in OS X from Solaris not just ZFS.
Auch hier ist keine neue Information enthalten die nicht schon seit langem bekannt ist.
ZFS ist bereits seit einigen geseedeten Builds in Mac OS X 10.5 enthalten. Die GUI Funktionalität des Festplattendienstprogrammes ist noch nicht soweit fertig, daß man es dort nutzen könnte. Auf der Commandline geht es aber schon.
Ein bisheriger Nachteil von ZFS war, daß es
nicht bootfähig ist. Dies wurde erst vor kurzem als eigenes ZFS Subprojekt auf der SUN ZFS Webseite publiziert und ist "in arbeit". Es gab auch schon Gerüchte, daß Apple an einer Methode um Filesystem konvertieren zu können arbeitet ohne die eigentlichen Daten angreifen zu müssen. Dabei soll lediglich eine neue Partitionierungstabelle, Volume Header, Master Directory Block und so weiter erzeugt und geschrieben werden, die eigentlichen Daten/Dateien auf der Platte bleiben jedoch unberührt.
Der große Vorteil dabei wäre, daß es vergleichsweise sehr viel schneller ist als große Datenmengen umkopieren zu müssen und, daß es angeblich in beide Richtungen mit vielen verschiedenen Filesystemen funktionieren soll. Ich persönlich würde sowas zwar niemals ohne Vollbackup tun, aber es ermöglicht theoretisch ein bestehendes Xserve RAID oder andere größere Storage vom jetzigen Filesystem nach ZFS zu konvertieren. ZFS wird also definitiv von Mac OS X unterstützt werden.
Was ich momentan noch ein wenig bezweifle ist, daß es als Standard Filesystem das bisherige HFS+ (mit optionalem Journaling) ablösen wird. Bisher werden ja schon drei bootfähige Filesysteme unterstützt. (HFS+, HFSX und UFS, wobei die letzten beiden immer noch von vielen Applikationen nicht ohne grobe Probleme genutzt werden können.) Apple hat traditionell neue Filesysteme immer sanft eingeführt und erst mit der nächsten Major Release als Standard definiert. HFS+ wurde mit 8.1 eingeführt war aber erst ab 8.6 Standard, und auf 68k Architektur nie bootfähig, dort mußte man HFS fürs System verwenden. Mit 10.2 wurde optional Journaling für HFS+ eingeführt, ab 10.3 war es Standard. Mit 10.4 wurde HFSX (Case
sensitive HFS) eingeführt und auch ACLs. Ab 10.5 werden ACLs definitiv zur Standard Rechteverwaltung erhoben, ich zweifle noch ein wenig an HFSX als Default Filesystem. UFS war all die Zeit ein "Problemkind" da es keine Forks unterstützt und daher eigentlich nur auf Servern wirklich einsetzbar.
ZFS ist für Serveranwendungen und große Storage Lösungen sicherlich ein extrem interessanter Aspekt von Mac OS X. Für den durchschnittlichen User bringt es allerdings nicht wirklich viele bahnbrechende Vorteile die diese Benutzerschaft verstehen würde. Die Majorität der User macht heutzutage noch immer keine regeläßigen Backups und wird daher die Vorteile von Snapshots oder Versioning oder Copy-on-write nicht verstehen und daher auch keinen Nutzen daraus ziehen können. Für Profis und eben im Serverbereich ist das allerdings ein lange erhofftes Feature welches bisher beispielsweise in HFS Implementationen oder Erweiterungen nicht realisiert war.
Gruß Pepi