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Islam Unterricht an Hessens Schulen? Richtig oder Falsch?

Warp-x

Prinzenapfel
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Das trifft aber doch den Kern des Threads nicht. Sollen wir jetzt drei Generationen warten, bis eine Umkehr stattgefunden hat und uns solange auf der Nase herumtanzen lassen ( bewusst provokativ gesprochen)
Es geht nicht um die Gesellschaft, das Versagen der Politik oder sonstige soziale Bemühung.

Es geht einfach darum, zu sagen : Wer in unserem Land lebt hat sich an unsere Regeln zu halten. Wer in unserer Gesellschaft lebt hat deren Normen zu achten und wer in unserem Rechtssystem lebt hat dieses zu achten.
(...)

Ich moechte mich nicht viel weiter mit dem Thema auseinandersetzen, aber wer zu uns gekommen ist und unter uns lebt ist doch einer von uns, oder? Ich will Dir jetzt echt nicht auf die Hippie-Schiene kommen, am Ende sind wir doch nur Menschen aus er Provinz Deutschland, wenn wir an eine vollkommen saekulaere, kulturbarrierefreie Welt* glauben, dann sollte der Prozess dahin doch eine Kohaesion der Kulturen sein, oder sprechen wir ploetzlich wieder wie der verstorbene Samuel Huntington (Huntington, der meiner Meinung nach verwirrt ist, von jemanden, der sich Wissenschaftler nennt, haette ich mehr erwartet!) im Kampf der Kulturen und wollen wir uns rein halten?

Die Argumente zum Schutz der jeweiligen Landeskultur moegen auf der ganzen Welt verschieden stark vertreten sein und die Japaner sind scheinbar schlimmere Nationalisten als andere, aber nur weil es alle machen, ist es noch lange nicht richtig. Scheiße ist lecker, Milliarden Fliegen koennen nicht irren, oder wie?

Ihr solltet Euch selbst mal aus der Perspektive des jeweils anderen Standpunkt lesen und schauen ob es eine Mitte gibt. In dem von z.B. proteus vorgeschlagenen Model sehe ich abgegrenzte Nationalstaaten mit sogenannten Leitkulturen und keine regionale Annaeherung wie z.B. die EU. Oder glaubt Ihr die Unterschiede in der EU wuerden den, nennen wir sie die "21st century Kulturprotektionisten" wuerden z.B. eine bulgarische Schule in einer deutschen Stadt unterstuetzen? Interkultureller Austausch wird durch ein solches Model erschwert und daher wird ebenso mehr Potential fuer Konflike erschaffen.

Schluss mit dem orakeln, ich weiss das der letzte Absatz hoch-spekulativ ist, aber ich bin nun mal einer der Perry Rhodan verblendeten und glaube daran, dass die Menschheit nur als eine Rasse bestehend aus vielen gleichberechtigen Voelkern leben kann. Wer jetzt sagt, das waere vollkommen utopisch - das Militaerbudget der Top 10 Militaermaechte kann den Hunger in der Welt schlichtweg ausloeschen, wie lustig waere es, wenn Menschen sich um ihr taeglich Brot keine Sorgen machen mueßten und sich endlich mit Dingen wie Verbesserung der Systeme auseinandersetzen duerften.

Ihr redet hier immer von Iran, Schreckensregimen und 3. Weltlaendern in denen z.T. ganz andere Umstaende herrschen. Wollen wir uns wirklich auf unserem wackeligen Wohlstand ausruhen und sehen wie Scheren, nicht nur im finanziellen Sinne, immer weiter auseinander klaffen und wir Wohlstandskinder mit Applehardware auf dem Tisch krakelen hier, wie schrecklich viele Fehler der Rest von homo ignorantis schon begangen haette.

Wollt Ihr so sein? Ich nicht, ich will die Welt besser machen, Islam Unterricht in Schulen ist fuer Euch der erste Schritt zur Verdammnis? Sicherlich nicht! Was ich nicht verstehe ist, warum man nicht die Chance nutzt und die Reform des Religionsunterrichts als Basis einer Reform des Systems nimmt. Saekulaeres Plichtfach, 6. bis 10. (12.) Klasse, da hat man dann auch genuegend Zeit, alle Probleme und Loesungsansaetze in junge Menschen zu praegen.
 
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s23

Seidenapfel
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"Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben."

Beginn der Präambel des von Dir bereits genannten GG - und nu hätt ich doch gern mal die Bedeutung des Wortes "Gott" in einem sich ausdrücklich von jeder Kirche und Glaubensrichtung distanzierenden Kontext erläutert, bitte. Nach meinem Kenntnisstand ist "Gott" nämlich lediglich theologisch existent, was wohl auch die Herkunft des Begriffs "Theologisch" erklärt - Theologie = Lehre von Gott.

Und jetzt noch mal die Frage: Trennung von Staat und Kirche? Nicht nur Trennung, nein, sogar Distanzierung? Na, vor welchem Gott haben wir denn dann die in der Präambel genannte Verantwortung?

Es handelt sich um eine Präambel. Das ist das verklausulierte Blitzlichtgewitter wo der Bundespräsident seine Unterschrift druntersetzt. Und damit hat es keinerlei rechtliche Bedeutung.

Was zählt sind die Grundrechte und grundrechtsgleichen Rechte. Und dazu zählt die Religionsfreiheit und auch die Kirchenferne des Staates.

Mal davon abgesehen hat auch nicht das Volk sich diese Fassung des GG gegeben, sondern diese Fassung war Teil der 2+4-Verträge. Soviel dann zu der Richtigkeit des Wortlautes der Präambel.
 

Blixten

Adams Apfel
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"Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben."
Beginn der Präambel des von Dir bereits genannten GG - und nu hätt ich doch gern mal die Bedeutung des Wortes "Gott" in einem sich ausdrücklich von jeder Kirche und Glaubensrichtung distanzierenden Kontext erläutert, bitte.
Die Præambel stellt ja kein Gesetz dar, sondern beschreibt das Selbstverstændniss, das bei den Vætern des Grundgesetzes 1949 vorherschte. Selbst wenn Deutschland sich vøllig dem fliegenden Spaghettimonster zuwenden wuerde, bliebe die historische Einordnung die gleiche.

Ebenso, wie das Grundgesetz das gleiche wære, wuerde die Præambel mit:
"Im Genuss des hervoragenden Melitta Kaffes, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben." beginnen.
 

Ikezu Sennin

Schöner von Bath
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Moment !
Hier werden 2 Dinge verwechselt. Die freie Religionsausübung sichert mir zu, das ich Kirchen, Moscheen, etc. bauen darf. Dort meine Messe abhalten darf & mich an sonstigen glaubenstechnischen Aktivitäten (Schächten, Firmung, etc.) beteiligen darf ohne dafür verfolgt zu werden.

Dazu gehört NICHT der Religionsunterricht an der Schule.

Mal abgesehen davon, dass ich auch für ein Ersetzen des Religionsunterricht durch Ethik bin:
Ob Religionsunterricht zur Ausübung der Religion gehört oder nicht müsste erst mal abgeklärt werden. Für sehr viele Menschen hier wird er wohl dazu gehören. Wenn ich da an den Sturm der Entrüstung in Bayern denke, als es darum ging, ob die Kreuze aus den Klassenzimmern zu verbannen, kann ich mir vorstellen, dass eine Abschaffung des (christlichen) Religionsunterrichts bundesweit zu noch massiverem Widerstand führen wird.
 

Warp-x

Prinzenapfel
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Ach ja, wir können ja schon mal zusammen ein paar Betten für die Guantanamo Rückkehrer bauen.
Manch dt. Politiker will denen ja sofort ein zuhause bieten. Warum eigentlich ? Wenn sie nichts
verbrochen haben, sind sie in ihrer alten Heimat (Afghanistan, Irak, etc.) doch noch herzlich willkommen, oder ?

Du hast keine Ahnung, einige Konservative mag dein Gejaule ja noch verstehen, aber der Ausspruch deinerseits geht echt gar nicht. Wahrlich Christ kannst Du nach diesem Auspruch nicht sein, aber weil Du es bist werde ich es Dir erklaeren.

In Afghanistan und Pakistan zahlt die US Regierung fuer die Denunziation von Verraetern die dann entweder von der oertlichen Polizei an US Behoerden uebergeben werden oder direkt in Afghanistan per Blackhawk (wenn die deutschen Helfen mit Dingos) abgeholt. Danach werden die Gefangenen entweder nach Guantanamo gebracht, wahrscheinlich vorher unter den absolut unmenschlichsten Bedingungen eingesperrt und transportiert. Danach verbringen die Gefangenen Jahre ohne Anklage, ohne Repraesentation und Folter in Guantanamo, wir haben schon Probleme Gefangene in unseren Gefaengnissen zu re-sozialisieren - wie stellst Du dir das vor werden diese Menschen, nach Jahren ohne Anwalt und Verteidigung nach der Denunziation und den erfolgten Angriffen seitens der Amerikaner auf einen Guantanamo-Haeftling reagieren?

Richtig! - Die Gefangenen aus Guantanamo sind Verraeter, am Volk oder Afghanen (Erklaere denen mal, dass dort jemand zu Unrecht eingesperrt war, was glaubst Du wie sich die Reihen der Taliban fuellen werden.) und ebenso Verraeter oder gar Spione in den Augen der Taliban. Sie in das heutige Afghanistan waere ein Todesurteil.

Alles klar?
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Ob Religionsunterricht zur Ausübung der Religion gehört oder nicht müsste erst mal abgeklärt werden. Für sehr viele Menschen hier wird er wohl dazu gehören.
Die Religionsfreiheit wird aber durch Gesetze eingeschränkt. Ich kann ja auch nicht ab morgen eine Hochgeschwindigkeitsreligion gründen, um dann mit der Berufung auf das Gebot "Gott hat gesagt, dass alle Tempolimits unter 200 ungültig sind" sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen ignorieren.
 

Warp-x

Prinzenapfel
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Die Religionsfreiheit wird aber durch Gesetze eingeschränkt. Ich kann ja auch nicht ab morgen eine Hochgeschwindigkeitsreligion gründen, um dann mit der Berufung auf das Gebot "Gott hat gesagt, dass alle Tempolimits unter 200 ungültig sind" sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen ignorieren.

lol

Sorry, ich kann Dir kein Karma geben, aber ich glaube ich habe eben einen Businessplan fuer eine neue erfolgreiche Sekte gefunden. ;)
 

seb9

Bismarckapfel
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Ich möchte mich denen anschließen, die die Auseinandersetzung mit Religion(en) in der Schule nicht von vornherein verdammen.
Ich selbst bin nicht in Richtung Kirche/Religionsangehörigkeit gedrängt worden und nach der 9. Klasse aus dem Religionsunterricht ausgetreten.

Ich halte aber eine kritische (und das heisst nicht "grundsätzlich negative") Auseinandersetzung mit dem Thema Religion und den größten/einflussreichsten religiösen Bewegungen für genauso wichtig wie die Vermittlung anderer grundlegender Komponenten unserer Gesellschaft (wirtschaftswissenschaftliche, sozialwissenschaftliche).

Religion war und ist prägend für Entwicklungen, in vielen Teilen der Welt sicherlich (noch) einflussreicher als wirtschaftliche Tendenzen. Zum Verständnis unserer und anderer Kulturen muss mMn also auch die religionswissenschaftliche Aufarbeitung gehören.

Ich erwarte von einem Abiturienten (wie es bei Realschülern aussieht weiß ich nicht, Hauptschüler lasse ich einfach mal aussen vor, in 9 Jahren unter sicherlich nicht großartigen Bedingungen kann man wohl kaum einen Menschen (aus)bilden, der sich mit diversen die Menschheitsentwicklung betreffenden Themen befassen kann), dass er in der Lage ist Entwicklungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Schlägt man eine der großen (lesbaren) deutschen Tageszeitungen auf, findet man sicher diverse Themen, für deren Betrachtung und Bewertung religionswissenschaftliche Grundkenntnisse unabdingbar sind.

Das klingt jetzt vielleicht hochtrabender als es gemeint ist. Aber würde die von mir erwähnte kritische Religionsbetachtung nicht vielleicht Kommentare der Art "Islam ist der Glaube der Dummen" (Dieser Thread, Seite 1) und andere vollkommen inakzeptablen Gedanken "Die Moslems sind doch alles Bombenleger!" (Der gemeine Bildzeitungsleser[sic?], morgens in der U-Bahn) vermeiden helfen?

Religion ist ein zu wichtiges Thema um sich damit nicht auseinanderzusetzen.

Ich halte es aber für unüberlegt Religionsunterricht im Sinne der Glaubensrichtungen an Schulen zu führen. Dies kann im privaten Umfeld geschehen.
Den Erwachsenen von morgen aber das Handwerkszeug, um sich mit dem Scharlatan[und nochmal sic?], der junge Menschen in eine Glaubensrichtung drängen will kritisch auseinanderzusetzen, unter dem Deckmantel der strickten Trennung von Staat und Religion zu verweigern halte ich für nicht vertretbar, für gefährlich.
mfg,
seb
 

Site1

Cripps Pink
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Die Religionsfreiheit wird aber durch Gesetze eingeschränkt. Ich kann ja auch nicht ab morgen eine Hochgeschwindigkeitsreligion gründen, um dann mit der Berufung auf das Gebot "Gott hat gesagt, dass alle Tempolimits unter 200 ungültig sind" sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen ignorieren.


Also ich wäre dabei... Großer BananenGURU.... :-D
 

abstarter

Spätblühender Taffetapfe
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wie wärs mit nem schulfach "gesunder Menschenverstand" ?
 

T-lo

Weißer Winterglockenapfel
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Die Worte "Gott und " darf man beim Zitieren der Präambel soweit ich weiß weglassen. Auch der letzte Satz des Kanzlereides ("So wahr mir Gott helfe") kann weggelassen werden, was Schröder beim Antritt seiner zweiten Amtszeit als erster Kanzler getan hat.


Das ist nicht ganz richtig: zu einem korrekten Zitat gehören auch die Worte "Gott und", denn letztlich ist das Grundgesetz unsere Verfassung, und damit das höchste Gesetz, welches unser Miteinander regelt. Man kann also abkürzen: was darin steht, ist Gesetz.
Anders verhält es sich bei der offiziellen Eidformel (nicht nur im Bezug auf den Kanzlereid). In diesem Fall ist es tatsächlich so, dass die Verantwortung vor Gott nicht mehr zwangsläufig eingestanden und genannt werden muss. Ein wenig problematisch ist das allerdings trotzdem, da auch ein G.Schröder sich auf das deutsche Grundgesetz hat vereidigen lassen, in dem eben, in allen Versionen nach dem Jahr 1949 ein expliziter Bezug auf Gott vorhanden war.

Im Übrigen wäre es bei einer definitiven Trennung von Staat und Kirche wohl durchaus sinnvoller, Gott aus der offiziellen Schriftform des GG zu streichen, ihn auf Wunsch jedoch hinzufügen zu dürfen, oder? Wie gesagt: unsere Verfassung ist ein Grundgesetz, und kein Baukastensystem, bei dem jeder ausklammern darf wie er möchte.
 

s23

Seidenapfel
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Im Übrigen wäre es bei einer definitiven Trennung von Staat und Kirche wohl durchaus sinnvoller, Gott aus der offiziellen Schriftform des GG zu streichen, ihn auf Wunsch jedoch hinzufügen zu dürfen, oder? Wie gesagt: unsere Verfassung ist ein Grundgesetz, und kein Baukastensystem, bei dem jeder ausklammern darf wie er möchte.

Es wird auch nichts ausgeklammert. Der rechtsverbindliche Teil fängt bei Art. 1 GG an. Das davor ist das geschriebene Blitzlichtgewitter.
 

MisterMankind

Antonowka
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Sorry, da habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt.
Trotz allem zählt der Religionsunterricht zu den Grundrechten.

Ähm, ne. Das Recht auf Religionsfreiheit zählt zu den Grundrechten. Daraus abzuleiten es gäbe auch das Recht auf Religionsunterricht an einer staatlichen Schule wäre aber falsch...
 

Bananenbieger

Golden Noble
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@T-lo: Gott ist im GG aber nicht definiert. Ebenso wie die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung im HGB.
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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lol
Sorry, ich kann Dir kein Karma geben, aber ich glaube ich habe eben einen Businessplan fuer eine neue erfolgreiche Sekte gefunden. ;)

Lass mich Dein Prophet sein!
Die erste heilige Messe soll am Sonntag gehalten werden, A5, KM 42, 9:42h, bei 242km/h!
Das Opfer soll Super bleifrei sein, und aus schwarzem Schlauch in den heiligen 12 Brennhallen geopfert werden!
 

Andreas K

Braeburn
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Ohne jetzt jeden einzelnen Post gelesen zu haben, bin ich doch ein wenig erschüttert darüber, was die meisten hier für einen traurigen, stumpfsinnigen Religionsunterricht hatten.

Vorweg: Ich bin nicht überdurchschnittlich religiös und war auch nicht auf einer, durch die Kirche finanzierte Schule.

Es scheint mir so, dass viele in diesem Thread den Religionsunterricht als eine Art Zwangschristianisierung und Märchenstunde verstanden und erlebt haben. Das ist Schade. Ich für meinen Teil kann mich nicht daran erinnern, jemals von einem meiner Lehrer zum Glauben (egal in welche Richtung) erzogen worden zu sein. Vielmehr wurden wir - je älter wir wurden - zum Denken erzogen. Das ging soweit, dass man sich mit Feuerbachs Religionskritik befasst hat, Luthers antisemitischen Äußerungen kritisiert hat und auch anhand vom Buch Hiobs eine Art "Ethikunterricht" aufgebaut hat.

Und dieser Unterricht war gewiss nicht geprägt duch Larifari-Aussagen und durchwegs guten Noten. Es lief ab wie in jedem halbwegs anspruchsvollem Unterricht an deutschen Gymnasien. Nein - das muss ich zurücknehmen. Denn der Unterricht war anspruchsvoller und deutlich interessanter. Das hat soweit geführt, dass auch 2-3 Katholiken in unseren Kurs gewechselt sind und, man lese und staune, auch eine muslimische Schülerin hat den Weg in den Kurs gefunden. Dass obwohl es für sie auch die Möglichkeit gab den Philosphieunterricht als Alternative zu besuchen.

Versteht mich nicht falsch, das hier soll keine Werbung für Religionsuntrreicht sein. Vielmehr vielleicht der Versuch den Irrglauben zu entstauben, Religionsunterricht sei nicht mehr als eine Betstunde, durchgeführt von Fanatikern die der Kirchen neue "Opfer" in die Hände treiben wollen. Zumindest versteh ich den Religionsunterricht so.

Mein Vorschlag wäre es, den Religionsunterricht zusammen zu legen. Nicht getrennt nacht katholisch, muslimisch, evangelisch,jüdisch, hinduistisch whatever. Denn man trennt auch den Deutschunterricht nicht nach Epik, Lyrik und Drama.
Generell wäre IMHO ein ReligionENunterricht sinnvoll. Ein aufklärender Unterricht der einen Überblick über die verschiedenen Religionen gibt, niemanden zum Glauben zwingt und jede Religion auch kritisch hinterfragt. Denn jede Religion lässt sich hinterfragen…

Für mich wäre es sehr interressat gewesen mehr über den Islam zu erfahren - und nicht nur über den Islam, sondern auch über die anderen grossen Religionen. Die Schule hat den Auftrag Wissen zu vermitteln, aber auch zum kritischen, denkenden Menschen auszubilden. Und das geht meiner Meinung nach nur, wenn man sich möglichst umfassend mit allen möglichen Dingen befasst.

Aber das auszuführen, würde den Rahmen des Threads sprengen und eher eine Diskussion über das Schulwesen eröffnen.

Zusammengefasst: In dubio pro reo Religionsunterricht als religionswissenschaftlicher Unterricht, der den Schülern die Möglichkeit gibt sich über alle Religionen zu informieren und last but not least zum Denken anregt.

Andreas
 
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T-lo

Weißer Winterglockenapfel
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Es handelt sich um eine Präambel. Das ist das verklausulierte Blitzlichtgewitter wo der Bundespräsident seine Unterschrift druntersetzt. Und damit hat es keinerlei rechtliche Bedeutung.

Ach, komm, das ist doch Haarspalterei, meinst Du nicht auch? Mal ganz abgesehen davon, dass wir diese Diskussion durchaus denen Überlassen können, die sie bereits seit Jahren, oder besser: Jahrzehnten führen, denke ich, dass wir uns darauf einigen können:
allein die Tatsache, dass der Bundespräsident mit seiner Unterschrift auf diesen so unwichtigen Schrieb die Verfassung hoch offiziell für gültig erklärt, kann der Schrieb also nicht mehr ganz so unwichtig sein, oder meinst Du nicht auch?!

Was zählt sind die Grundrechte und grundrechtsgleichen Rechte. Und dazu zählt die Religionsfreiheit und auch die Kirchenferne des Staates.

Weshalb er befugt ist, Kirchensteuer einzutreiben, und die Kirchen verpflichtet, gemeinnützige Angebote wie Kindergärten zu erstellen. Stimmt, im angewandten Recht extrem fern voneinander entfernt, Staat und Kirche, da gebe ich Dir recht...

Mal davon abgesehen hat auch nicht das Volk sich diese Fassung des GG gegeben, sondern diese Fassung war Teil der 2+4-Verträge. Soviel dann zu der Richtigkeit des Wortlautes der Präambel.

Das Prinzip unserer Demokratie kennst Du aber, oder? Ich bin mir sicher, da ich Deine Beiträge für gewöhnlich sehr schätze, aber da wirst Du doch jetzt ein wenig Korinthen-scheißerisch. Wir wählen Volksvertreter, die uns, wie das Wort schon sagt, vertreten, in politischen Fragen. Wenn Du das Prinzip anzweifelst, dann dürftest Du jeden Richterspruch anzweifeln, der "Im Namen des Volkes" ergeht - denn zumindest ich hab da nicht mitreden dürfen, und ich gehöre zum Volk!


Die Præambel stellt ja kein Gesetz dar, sondern beschreibt das Selbstverstændniss, das bei den Vætern des Grundgesetzes 1949 vorherschte. Selbst wenn Deutschland sich vøllig dem fliegenden Spaghettimonster zuwenden wuerde, bliebe die historische Einordnung die gleiche.

1949? Entschuldigung, aber für einen solch definitiven und selbstverständlichen Beitrag hätte ich etwas mehr Kenntnis bezüglich des Themas erwartet, denn zumindest in der mir bekannten Verfassung von 1949 war von Ländern wie "Sachsen-Anhalt" noch keine Rede. Das kam dann erst in der Version von 1990 - und das waren dann nicht mehr die Väter, sondern eher die Söhne oder Enkel...

Ebenso, wie das Grundgesetz das gleiche wære, wuerde die Præambel mit:
"Im Genuss des hervoragenden Melitta Kaffes, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben." beginnen.

...und eigentlich wollten das die "Väter" des Grundgesetzes auch so schreiben, aber sie haben sich gedacht "Nee, das ist zu deutlich, komm, wir schreiben lieber 'Gott' rein, als Melitta oder Spaghettimonster um die Menschen zu verarschen".
Sorry, aber unsachlicher gehts wohl kaum - und leider auch Inhaltsloser. Argumentierst Du noch, oder polemisierst Du schon?



Edit:
Es wird auch nichts ausgeklammert. Der rechtsverbindliche Teil fängt bei Art. 1 GG an. Das davor ist das geschriebene Blitzlichtgewitter.

Merkwürdig, das GG das ich kenne, hat immer als Anfang die Präambel - das, auf das Beamte vereidigt werden auch. Also gehört wohl auch Dein Blitzlichtgewitter dazu, oder?!
 
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Warp-x

Prinzenapfel
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Lass mich Dein Prophet sein!
Die erste heilige Messe soll am Sonntag gehalten werden, A5, KM 42, 9:42h, bei 242km/h!
Das Opfer soll Super bleifrei sein, und aus schwarzem Schlauch in den heiligen 12 Brennhallen geopfert werden!

Ich will Gott noch naeher sein und deswegen sollten wir deine Ausrufung zum Propheten mit live Satelliten-Stream aus einem SR-71 machen. Mach 3+, alt aber klassisch. Kann man sowas steuerlich absetzen, ich meine als anerkannte Religion, denn dann sollten wir am BVG klagen - schließlich brauchen wir Rennstrecken, ich meine open-air Messe-Gelaende, Flugfelder und Oeltanker, das alles mus schließlich finanziert werden.

Man sollte fuer alles offen sein. ;)
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Merkwürdig, das GG das ich kenne, hat immer als Anfang die Präambel - das, auf das Beamte vereidigt werden auch. Also gehört wohl auch Dein Blitzlichtgewitter dazu, oder?!
Du willst uns doch wohl nicht ehrlich weiß machen wollen, dass die Präambel Gesetzescharakter hat. Alleine schon die Formulierung ist eine Tatsachenbeschreibung und kein Gesetz (vor der Wiedervereinigung war deshalb enthalten, dass eine Wiedervereinigung angestrebt werden sollte. Einklagbares Recht war dieses Ziel aber nicht).
Gehört die ISBN dann auch zum GG?
 

s23

Seidenapfel
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Das Prinzip unserer Demokratie kennst Du aber, oder? Ich bin mir sicher, da ich Deine Beiträge für gewöhnlich sehr schätze, aber da wirst Du doch jetzt ein wenig Korinthen-scheißerisch. Wir wählen Volksvertreter, die uns, wie das Wort schon sagt, vertreten, in politischen Fragen. Wenn Du das Prinzip anzweifelst, dann dürftest Du jeden Richterspruch anzweifeln, der "Im Namen des Volkes" ergeht - denn zumindest ich hab da nicht mitreden dürfen, und ich gehöre zum Volk!

Du widersprichst dich nun aber in deiner eigenen Argumentation. Wenn du so stark auf den Wortlaut pochst, dann hättest du auch auf den Wortlaut des Art. 146 GG pochen müssen. Es wurde nun einmal nicht in freier Entscheidung geschlossen. Das ist Fakt. Wird übrigens auch im ersten Semester Jura erwähnt wenn es um Grundrechte oder Staatsorganisationsrecht geht, je nach Semesterstartzeitpunkt. So fernliegend ist es also nicht.

Was du aber nicht kannst, ist aus der Präambel rechtverbindlich etwas herleiten. Das kannst du nur aus deinen Grundrechten/grundrechtsgleichen Rechten. Die Präambel ist mehr ein historischer Moment festgehalten in Buchstaben.

Wenn dich das stört - und das kann ich durchaus nachvollziehen, denn ich sehe auch keinen Grund für das ansonsten systemwidrige Bekenntnis - dann sollten wir aber auch den Art. 6 GG, also den Schutz der Ehe herausnehmen. Den verdanken wir nämlich u.a. in seiner Form auch den Nationalsozialisten. Das damalige Ehegesetz wurde nämlich - von Wortlaut etwas entschärft - zu Bundesrecht. Man könnte natürlich überhaupt fragen, wieso die Ehe staatlichen Schutz genießt, das ist eher eine soziale Lebensfrage. Aber so war die Zielsetzung damals in Herrenchiemsee.

Edit: Um auch noch mal eine Ellipse zu bauen zwischen 2+4-Verträgen, Grundgesetz und EheG: Das von den Alliierten veränderte Ehegesetz der Nationalsozialisten konnte die Bundesrepublik damals nicht komplett entschärfen wie sie wollte und ins BGB wieder eingliedern wie zur Weimarer Zeit, da sie keine vollständige Souveränität hatte. Und wenn man keine vollständige Souveränität hat ein Bundesgesetz zu schaffen/ändern, dann erst recht nicht, eine Verfassung zu schaffen/ändern.
 
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