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Goldene Käfige | Apfeltalk LIVE #268

Michael Reimann

Geschäftsführung
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Michael Reimann
Es sind goldene Käfige behaupten viele Menschen, wenn sie über die verschiedenen Ökosysteme von Apple und Google sprechen. Wir wollen darüber sprechen, ob es wirklich so ist.

Wenn man sich ein Apple-Gerät kauft, braucht man in der Regel - wenn man es im vollen Umfang nutzen will - eine so genannte Apple ID. Damit verknüpft der Konzern alles. App-Käufe, die Suchfunktion "Wo ist", Film, Buch und Serienkäufe, aber auch Apple TV+ und die iCloud.

Es hänge also viele Dinge an dieser ID. In der Regel ist es kompliziert, ohne Apple ID Dienste und Funktionen zu nutzen. Außer den vorinstallierten Apps lassen sich zum Beispiel keine neuen installieren.
Goldene Käfige


Man kann also sagen, man ist im System eingesperrt. Denn selbst wenn man eine Apple ID nutzt kann man damit gekaufte Filme zum Beispiel nicht auf ein anderes (Systemfremdes) Gerät überspielen. Also Beispielsweise auf ein Android-Handy.

Das gleiche gilt ja auch umgekehrt. Die Hersteller machen es einem nicht einfach. Das jeweilige Ökosystem zu verlassen, ohne Daten zu verlieren. Einerseits verständlich, andererseits eine unnötige Gängelung?

Wir wollen in dieser Ausgabe darüber sprechen, wie es vielleicht doch gelingen kann, was die Hintergründe sind und warum es auch sinnvoll sein kann, in so einem Käfig "gefangen" zu sein.

Habt ihr schon mal die "Welten" gewechselt? Welche Probleme traten dabei auf? Seid ihr mal von Windows auf macOS umgestiegen und wolltet eure Daten mitnehmen? Oder auch umgekehrt? Was ist der beste Weg dafür?

Wir freuen uns auf eure Kommentare vor, während und nach der Sendung.

Am Freitag ab 19 Uhr könnt ihr uns hier sehen:

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iPhone XR

Braeburn
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Hatte immer nur Android. Dann kam nach Jahren Mal ein iPhone SE und Haus. Dann wieder Android. Dann habe ich es mit einem iPhone 6S probiert. Dann wieder Android. Letztes Jahr im Oktober dann ein iPhone XR. Vor einem Monat wieder zurück zu Android mit dem Pixel 4.
Habe es drei Mal mit iOS probiert, kann mich aber nicht dafür begeistern. Schuld daran ist, wie der Titel schon besagt, der goldene Käfig und die ganzen Einschränkungen. Zum Beispiel muss das ganze Zubehör von Drittherstellern von Apple zertifiziert sein, was es wiederum teuer macht. Ganz zu Schweigen von dem originalen Zubehör von Apple. Ein iPhone erlaubt es ja noch nicht mal ein USB Stick anzuschließen, weil der zu viel Strom zieht. Das schiebt Apple einen Riegel vor. Man braucht dann wiederum ein Adapter. Totaler Blödsinn. Beim Pixel 4 und auch generell bei Android, kann man wenigsten ans Handy anschließen was man will, ohne Einschränkungen.
Ich mag es lieber frei zu sein und nicht lauter Einschränkungen.
 

Macaddict

Macoun
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Spannendes Thema . . . eigentlich DAS Argument, wenn es um Pro und Contra iOS und Android geht. Obwohl es eher Pro/Contra Apple heißen müsste, denn das geschlossene Ökosystem war schon das Hauptargument, als es noch um Mac/Windows ging. Freue mich auf die Sendung!
 
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10tacle

Mecklenburger Orangenapfel
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Das Ökosystem bei Apple ist einerseits das, was ich immer als großen Vorteil angesehen habe, aber andererseits, wie von euch schon angedeutet, ist es ebenso der Übeltäter warum mir meine zahlreichen Wechsel in all den Jahren immer so schwer gefallen sind - und mich am Ende immer wieder zurück zum iPhone gebracht haben.

Das mag nicht rational begründbar sein, denn im Prinzip könnte einem ja völlig egal sein von welchen verschiedenen Herstellern die einzelnen Geräte und Dienste sind und am Ende des Tages würde man mit solchen Geräten ebenfalls überleben. Selbst wenn man ggf. mehrere Accounts nutzen muss anstatt nur einer einfachen Apple ID.
Aber mir kam es nunmal trotzdem immer unschön vor. Dabei sind es dann häufig gar nicht die Geräte oder die Software an sich, die mir missfallen, sondern wirklich nur der Mischmasch an Diensten. Einfach zu sehen, dass es nicht von einem Hersteller kommt (schon allein am Design, aber auch an der Funktionsweise), und natürlich auch der Umstand, dass das gesamte System nicht nach wenigen Klicks vollständig eingerichtet und vernetzt ist, haben bei mir einfach immer einen weniger eleganten Eindruck hinterlassen.

Meine letzten Ausflüge waren ausschließlich Pixel-Geräte und von denen bin ich immer noch überzeugt (anders als noch davor, als ich mal diverse andere Hersteller probierte, wie z.b. OnePlus). Sollte irgendwann ein weiterer Wechselversuch anstehen, dann wieder Pixel. Da gefiel mir nicht nur die Tatsache, alles aus erster Hand zu kriegen und unverfälschte Software zu nutzen, sondern auch das Gerät an sich konnte mich durchaus zufriedenstellen. Zugegebenermaßen ist es nicht annähernd so hochwertig wie ein iPhone, aber das Pixel 2 XL als auch das 3 waren definitiv gut und gutaussehend genug um damit zufrieden zu sein. Schrott war das keineswegs. Und die Kameras der Pixels sind ohnehin der Wahnsinn.

Aber man ist eben ein Gewohnheitstier und nachdem ich anfangs immer wieder hochmotiviert mein neues Spielzeug ausgepackt und eingeschaltet hatte, kam immer wieder aufs Neue die Ernüchterung wenn ich dabei war, alles einzurichten. Nicht weil es schlecht gemacht ist, sondern weil man gezwungen ist Dienste hinzuzuziehen, die man vorher einfach nicht gebraucht hat (da man sonst nur die Apple ID brauchte). Da ich z.B. seit jeher Safari nutze und nie einen Grund für einen anderen Browser gesehen hab, fängt das hier schon an. Egal welchen Browser man auf seinem Android-Gerät nutzt, die ganzen Safari-Lesezeichen sind halt nicht da. Das heißt, entweder man verzichtet auf Lesezeichen, oder man wechselt dafür am Rechner extra den Browser. Aber dann hat man ja auch noch ein iPad, auf dem man (Stand heute) den Standardbrowser ja gar nicht ändern kann. Klar könnt ich mir dann Firefox auf dem iPad installieren, aber solange ich den nicht als Standard festlegen kann und immer noch alles mögliche in Safari geöffnet wird, ist das irgendwie witzlos.

Meine @me-Mails müssen einigermaßen umständlich (durch ein App-spezifisches Passwort) in die Android-Mail-App integriert werden. Wobei das fairerweise a) aus Sicherheitsgründen bestimmt gerechtfertigt ist und b) ja nur einmalig eingerichtet werden muss, aber trotzdem. Ich kauf mir ein neues iPhone, starte Mail und meine Mails sind da.

iCloud, z.B. für Passwörter, existiert dann einfach gar nicht und ich muss anfangen zu akzeptieren, dass jetzt immer Browser XY nach meinen Passwörtern fragt. Und selbst wenn ich das täte: durch den Wegfall der iCloud funktioniert das dann auf meinen anderen Geräten schon wieder nicht systemweit (z.B. für Apps, die ja in der Apple-Welt den Schlüsselbund abfragen können).

AirDrop gibt es logischerweise auch nicht. Das Fehlen einer proprietären Funktion als Nachteil hinzustellen wäre zwar nicht fair, aber es gehört nunmal zu den von mir am meistgenutzten Funktionen und auch hier mach ich wieder Abstriche sobald ich mich für Android entscheide. Ich muss wieder anfangen mich an Steinzeittechnik zu gewöhnen, und bei Android + macOS ist man dann auf diese minderwerte Android File Transfer-App angewiesen. Ich hab irgendwann mal gelesen, dass Android sein eigenes AirDrop bekommen soll (ist das schon soweit?), aber das geht ja dann weder mit Windows noch mit macOS.

Kontakte, die normalerweise ebenfalls in der iCloud sind, müssen dann entweder bei Google rein, oder man hat Gefallen an Outlook (was mir tatsächlich gefallen hat), da hat man Mail, Kontakte und Kalender in einem. Fand ich wirklich cool, aber mein Problem war wiederum, dass die stinknormale Kontakte-App von Android nicht auf die Kontakte zugegriffen hat, die ich in Outlook hatte. Da fehlte dann schon wieder die Anbindung (vielleicht gehört das ja der Vergangenheit an, aber bei mir war das damals so).

Und natürlich noch das Übliche: Apps. Auch wenn ich seit Jahren kein Geld mehr im App Store gelassen hab und mir der finanzielle Aspekt hier völlig unwichtig geworden ist, da ich kaum noch kostenpflichtige Apps nutze. Aber es sind verschiedene Stores und wenn ich mir welche aus dem Play Store lade, dann "besitze" ich die ja nicht automatisch fürs iPad, obwohl das eigentlich immer das Normalste überhaupt war.

Das sind zwar alles Dinge, die streng genommen nicht besonders wichtig sind, und sich natürlich irgendwie lösen lassen. Aber man ist durch Apple einfach zu verwöhnt und somit fällt es schwer Kompromisse einzugehen oder bei manchen Dingen sogar zu akzeptieren, dass es diese jetzt einfach nicht mehr gibt. Und ich persönlich merke dann immer, dass es mir einfach nicht so viel Spaß macht verschiedene Systeme zu mischen. Dabei bin ich, was Frickelei angeht, eigentlich ziemlich schmerzfrei und ich bin ja durchaus technikaffin. Es ist ja nicht so als könnte ich mir da nicht helfen. Aber am Ende zieht es mich einfach jedes Mal zurück in den goldenen Käfig, in dem ich mich um nix kümmern muss und "alles aus einer Hand" funktioniert. Und da meine ich, bei aller Kritik am heutigen Apple, man hat es da tatsächlich am bequemsten.
 

HeinerM

Galloway Pepping
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Seit Apple gibt es kein zurück mehr zu anderen Systemen. Bestätigung findet sich immer, wenn Bekannte über Probleme mit ihren "anderen" Betriebssystemen und Stores erzählen. Ich stelle da aber auch eine gewisse Scheu vor Apple fest, die ich nicht erklären kann. Häufiges Argument ist der hohe Preis der Geräte beim Nachfragen, aber bekanntlich zahlt man "billig" ja immer doppelt.
Für mich ist der" Apple-Käfig" optimal, da ich mich dort sicher fühle.
Freue mich auf die Sendung!
 

tkreutz

Roter Stettiner
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Ich muss auch sagen, dass ich den Wechsel zu Apple nicht bereut habe. Klar habe ich in der Vergangenheit schon mehr als einmal Daten umgezogen. Ich erinnere mich an die Zeiten der Handys (noch keine Smartphones), bei denen man nach abenteuerlichen Lösungen suchen musste, um Daten zu transferieren. Da gab es nur die SMS und vielleicht die MMS mit einem schlechten Bild oder gar das Thema "Klingelton" - ich glaube, die Leute haben das schlicht vergessen, wie es früher war, wenn sie heute die Ökosysteme kritisieren.

Natürlich gibt es immer das Thema mit proprietären Dateiformaten. Aber das war auch in anderen Welten nie anders gewesen. Meine ersten Migrationsversuche gingen allerdings nicht in die Apple Welt sondern von Windows nach Linux. Da Hardwarehersteller in der Vergangenheit sich sehr zurückgehalten haben (z.B. Treiber), war die Herausforderung hier aber eher, zunächst einmal überhaupt eine Kommunikation mit der Hardware herzustellen, bevor man über mögliche Formate stolperte.

Ob die Abhängigkeit über die ID zu weit geht, darüber kann man sicher streiten. Da Sicherheit immer relativ ist, sollte man diesen Punkt auch nicht überbewerten. Ich bin auch gespannt auf die Sendung.
 
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bml

Prinzenapfel
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Die erste fundamentale Wahrheit in RFC 1925 lautet: It Has To Work.

Dem bin ich mit Systemen von Apple am nächsten gekommen. Bei Windows warte ich immer noch auf die Entschädigung von Bill Gates für meine für die Aufrechterhaltung des Systembetriebs verschwendete Lebenszeit, und Linux ist aus der Spezialistenecke nie wirklich rausgekommen.

Den Weg in den goldenen Käfig kann man vermeiden, wenn man dem Anfixen den Verlockungen des "Ich leg dir die Hand aus der Sonne" widersteht und die sich daraus ergebenden Einschränkungen in Kauf nimmt: Keine proprietären Formate, sondern offene Standards. Das klappt aber leider nicht in jedem Fall.

Und wenn man nach einem Update des Betriebssystems feststellen muss, dass Gerätetreiber nicht mehr verfügbar sind, ist der Käfig plötzlich nicht mehr so golden.
 

Mitglied 235800

Gast
Und wenn man nach einem Update des Betriebssystems feststellen muss, dass Gerätetreiber nicht mehr verfügbar sind, ist der Käfig plötzlich nicht mehr so golden.
Dann hast auch du Apple nicht verstanden. :D

Es ist so gewollt und das ist auch gut so. Basta!
 

Papa_Baer

Jakob Lebel
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Nicht alles was Apple will oder macht ist „gut so“. 🙄
 

Mitglied 235800

Gast
Lass mich raten ... dir werden keine Signaturen angezeigt.
Weil Tapatalk oder? ;)
 
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Mr-x92

Alkmene
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Als langjähriger Windows User fühle ich mich irgendwie besser aufgehoben bei Apple.
Windows war mir zu offen und auch zu gefährlich um ehrlich zu sein. Schon einige bösartige Viren auf dem Rechner gehabt.
Im Leben nicht mehr, wenn alles so bleibt wie es ist.
 

tkreutz

Roter Stettiner
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Keine proprietären Formate, sondern offene Standards. Das klappt aber leider nicht in jedem Fall.

Müsste man dann nicht eigentlich ein Verfechter der Free Software Foundation (GNU) sein - immerhin ist unter der Haube von Apple ja einiges eingeflossen z.B. Richard Stallmanns Editor Emacs (ach ja, mittlerweile haben sie ihn ja rausgeschmissen).

Ich fürchte, die Grenzen von Offenheit ist immer der Punkt, in denen irgendwer irgendwem etwas klaut. Bei der Entwicklung der 3D Drucker (Reprap Mendel) konnte man dies sehr gut verfolgen. Irgendwann sind Unternehmen, die mal auf dem offenen Konzept angefangen haben dazu übergangen, ihr System zu schließen - Grund "Produktpiraterie". Es mag Konzepte geben, bei denen Offenheit wünschenswert und förderlich ist - es gibt aber sicher auch Grenzen. Vielleicht liegt die "Symbiose" ja auch irgendwo in der Mitte. Glücklicherweise sind wir als Anwender ja in der Situation "manchmal" die Wahl zu haben.

Auch bei Apple gab es sicher einige Knackpunkte und rechtliche Auseinandersetzungen in Sachen freier Software. Aber ich finde die Möglichkeiten via Mac Ports oder Homebrew als Entwickler auf beide Welten zugreifen zu können eigentlich eine gute Symbiose. Denn hierdurch kann man selbst auch entscheiden, ob man in beiden Welten entwickeln möchte. Auch Swift ist ja mittlerweile ein gutes Beispiel, wie man in beiden Welten (opensource oder proprietär) Produkte entwickeln kann.

Der Mac ist für mich das Linux unter dem Hut mit funktionierender Hardware und vernünftiger Oberfläche.
 
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MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Als langjähriger Windows User fühle ich mich irgendwie besser aufgehoben bei Apple.
Windows war mir zu offen und auch zu gefährlich um ehrlich zu sein. Schon einige bösartige Viren auf dem Rechner gehabt.
Im Leben nicht mehr, wenn alles so bleibt wie es ist.
Da bist du bei Apple aber auch nur in einer gefühlten, gespielten Sicherheit. Auch wenn diese Erkenntnis in der Usebase recht unpopulär ist.


Zur Frage...

In den letzten zweieinhalb Jahrzehnten habe ich schon etliche Plattformwechsel hinter mir. Vor und zurück.
OS/2 <-> Windows <-> Linux <-> macOS auf der Desktop- und Serverseite, privat wie beruflich
iOS <-> WindowsPhone <-> Android auf der Mobileseite

Ich kenne diese Welten alle recht gut. Der Aufwand für einen solchen Wechsel hat sich in den letzten Jahren für die allermeisten Nutzer eigentlich recht minimiert. (im Privaten, Business ist eine ganz andere Frage!)
Sofern man denn darauf achtet, welche Services man heutzutage nutzt. Und da fällt eigentlich wirklich nur Apple negativ auf. Dafür aber sogar massiv negativ.

Die Ökosystembetreiber Google, Amazon und Microsoft bieten ihre Services plattformunabhängig an. Nur Apple, die dazu noch die funktional eingeschränktesten und instabilsten Dienste liefern, versucht mit Ausnahme von iTunes/AppleMusic seine Services innerhalb des selben Ökosystems zu behalten.

Beispiele:
- Siri ist der einzige Sprachassistent, den man nicht auf 3rd Party Produkten wie Sonos nutzen kann und dazu auch noch der qualitativ schlechteste. Um Siri im Wohnzimmer nutzen zu können müsste ich also nicht nur Abstriche beim Sprachassistenten sondern auch noch beim Musikgenuss machen, weil ich auf schlechtere HomePods umsteigen müsste
- iCloud ist nur unter macOS und iOS verfügbar. Dort zwar leicht einzurichten, dafür aber funktionell auch sehr beschränkt
- Apple Maps nur auf eigenen Systemen, dafür funktional massiv eingeschränkt. Gerade außerhalb den USA kaum funktionstüchtig. (Fun fact: in den USA ist Apple Maps mittlerweile fast so gut nutzbar wie Google Maps, aber auch dort nutzt es eigentlich niemand. Es ist eigentlich mehr ein Meme. "Who bad is it?" "Apple Maps bad...")
usw.

Ob man sich in den "goldenen Käfig" sperren lässt, ist also jedem selbst überlassen. Es gibt eigentlich keinen Grund dafür. Außer man ist bereit für etwas mehr Bequemlichkeit auf Servicequalität und Plattformunabhängigkeit zu verzichten.
In Sachen Nutzerzugänglichkeit geben sich Andrdoid, iOS, Windows und macOS sowieso schon lange nichts mehr. Apple wurde an vielen Stellen komplizierter und weniger zugänglich, Google und Microsoft an vielen Stellen einfacher und intuitiver. In Summe sind sie hier für den Endanwender auf dem gleichen Level und es entscheidet nur der persönliche Geschmack.

Man kann IMHO problemlos die Vorzüge von Apple Produkten nutzen ohne sich wirklich einzusperren. Und mit Ausnahme von gekauften Medieninhalten in iTunes lassen sich auch alle Daten problemlos auf andere Plattformen und andere Services portieren. Aufgrund des Hangs der Nutzer, Medien nur noch zu mieten statt zu kaufen, ist dies aber auch eine Frage die mit der Zeit langsam aussterben wird.


Möchte Apple einen also in einen goldenen Käfig sperren? Ja.
Ist man gezwungen sich in diesen Käfig sperren zu lassen, wenn man iPhones oder Macs nutzen möchte? Nein.
Habe ich Nachteile, wenn ich mich nicht einsperren lassen möchte? Keine signifikanten.
Komme ich aus dem Käfig ohne großen Aufwand wieder raus? Meiner Ansicht nach mittlerweile schon.
 

kallewares

Stechapfel
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Als langjähriger Windows User fühle ich mich irgendwie besser aufgehoben bei Apple.
Windows war mir zu offen und auch zu gefährlich um ehrlich zu sein. Schon einige bösartige Viren auf dem Rechner gehabt.
Im Leben nicht mehr, wenn alles so bleibt wie es ist.

VORSICHT! Das kann dir auch mit Apple passieren, aber ich gebe dir recht, wenn du ein paar einfache Regeln einhältst, dann installierst du schon eher bewusst einen Virus.
 
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kallewares

Stechapfel
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Möchte Apple einen also in einen goldenen Käfig sperren? Ja.
Ist man gezwungen sich in diesen Käfig sperren zu lassen, wenn man iPhones oder Macs nutzen möchte? Nein.
Habe ich Nachteile, wenn ich mich nicht einsperren lassen möchte? Keine signifikanten.
Komme ich aus dem Käfig ohne großen Aufwand wieder raus? Meiner Ansicht nach mittlerweile schon.

Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Ich bin selber in der IT unterwegs.
Meine Erfahrung ist, dass ein Plattformschwenk immer, neben der eigenen Zeit und Nerven, auch mit hohen Kosten verbunden.
Theoretisch kann man aus dem goldenen Käfig ausbrechen, praktisch ist es defakto nicht so. Ich habe einen Selbsttest mit Suchmaschinen gemacht und 1 Woche Bing versucht zu verwenden, aber am Ende kommt man zu Google zurück, weil entweder die Suchsyntax kennt oder Google einen kennt... Gefühlt habe ich mit Bing 3 graue Haare bekommen und dieses Beispiel kennt wahrscheinlich jeder. :)

Am Ende entscheidet der User was es ihm ein Schwenk Wert ist. Mal ein Beispiel, weil ich jetzt schon damit anfange ob ich im nächsten Jahr vielleicht mal wieder Android ausprobieren möchte. Wenn ich vom iPhone zu Android Wechsel, dann muss ich mir, neben einem Smartphone, welches auf einem iPhone Level liegen soll(te) auch die entsprechenden Apps kaufen. Neben einem Smartphone müsste ich auch eine neue Smartwatch kaufen, da ich auch eine Apple Watch habe und diese nicht mit dem iPad koppeln kann.

Es ist jetzt schon für mich klar, dass ich zu 99,9% wieder ein iPhone nehmen werde und es bleibt das Verlangen mal wieder Android zu nehmen, aber auch hier sind mir >600€ für ein Gerät einfach zu viel um ein Android Gerät zu haben, welches auf einem iPhone Niveau ist. (Das meine ich jetzt nicht einmal negativ, aber wenn ich mal wieder schauen möchte, dann hole ich mir kein Android Smartphone für 120€)
Für mich sind am Ende 1.400€ günstiger, weil ich jetzt schon wüsste, dass es wie bei 10tacle verläuft. Es sind die vielen Kleinigkeiten, die aber in Summe entscheidend sind.

Zu 1.: Mich hat Apple eigentlich genau da, wo die mich haben wollen, das ist mir bewusst und bis jetzt habe ich mit Apple auch viele positive Erfahrungen gemacht. Die müssen mich schon arg ärgern, um zu wechseln.
zu 2.: Gezwungen wird man nicht, ist aber mit erheblichen Kosten oder persönlichen Abstrichen einhergehend.
zu 3.: Zu den Nachteilen, ich denke schon, denn man möchte eigentlich keine Abstriche machen. Die Psyche des Menschen ist einfach so gepolt, dass man sich nicht mit etwas neuen beschäftigen möchte, wenn es jemanden keinen Nutzen bringt und hier spielt immer mehr auch die Einfachheit mit rein, weil die Komplexität einfach zugenommen hat.
zu 4.: Dies ist tatsächlich eine Definitionssache. Hierbei spielen viele Faktoren eine Rolle, von was will ich und wo will ich hin. Dieser Punkt wäre gut um auch einen Digital-Detox zu vollführen. ;)
 

tkreutz

Roter Stettiner
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Am Ende entscheidet der User was es ihm ein Schwenk Wert ist.
zu 4.: Dies ist tatsächlich eine Definitionssache. Hierbei spielen viele Faktoren eine Rolle, von was will ich und wo will ich hin. Dieser Punkt wäre gut um auch einen Digital-Detox zu vollführen. ;)

Ich sehe zwei wesentliche Faktoren, die hier einen Einfluss nehmen können. Nämlich zum einen einen gewissen Bequemlichkeitsfaktor, der sich aus der Macht der Gewohnheiten entwickelt und zum anderen genau der Punkt "was will ich und wo will ich hin". Letzterer Punkt spiegelt alle Faktoren wieder, die Individualität ausmachen. Denn jeder entwickelt sich anders, sammelt Erfahrungen und bildet sich eine eigene Sichtweise daraus resultierend (was ja auch gut ist, sonst wäre die Welt langweilig, weil wir alle mit dem gleichen Pulli rumlaufen würden).

Es gäbe theoretisch noch den Punkt - Parallelwelten aufrecht zu erhalten. Da sind wir aber dann wieder bei einem Zeitfaktor, der auch irgendwo in einer persönlichen Kosten- Nutzenrechnung mündet, die wieder mit Punkt 1 verknüpft ist, dem Bequemlichkeitsfaktor.
 
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MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Ich bin selber in der IT unterwegs.
Meine Erfahrung ist, dass ein Plattformschwenk immer, neben der eigenen Zeit und Nerven, auch mit hohen Kosten verbunden.
Theoretisch kann man aus dem goldenen Käfig ausbrechen, praktisch ist es defakto nicht so. Ich habe einen Selbsttest mit Suchmaschinen gemacht und 1 Woche Bing versucht zu verwenden, aber am Ende kommt man zu Google zurück, weil entweder die Suchsyntax kennt oder Google einen kennt... Gefühlt habe ich mit Bing 3 graue Haare bekommen und dieses Beispiel kennt wahrscheinlich jeder. :)

Am Ende entscheidet der User was es ihm ein Schwenk Wert ist. Mal ein Beispiel, weil ich jetzt schon damit anfange ob ich im nächsten Jahr vielleicht mal wieder Android ausprobieren möchte. Wenn ich vom iPhone zu Android Wechsel, dann muss ich mir, neben einem Smartphone, welches auf einem iPhone Level liegen soll(te) auch die entsprechenden Apps kaufen. Neben einem Smartphone müsste ich auch eine neue Smartwatch kaufen, da ich auch eine Apple Watch habe und diese nicht mit dem iPad koppeln kann.

Es ist jetzt schon für mich klar, dass ich zu 99,9% wieder ein iPhone nehmen werde und es bleibt das Verlangen mal wieder Android zu nehmen, aber auch hier sind mir >600€ für ein Gerät einfach zu viel um ein Android Gerät zu haben, welches auf einem iPhone Niveau ist. (Das meine ich jetzt nicht einmal negativ, aber wenn ich mal wieder schauen möchte, dann hole ich mir kein Android Smartphone für 120€)
Für mich sind am Ende 1.400€ günstiger, weil ich jetzt schon wüsste, dass es wie bei 10tacle verläuft. Es sind die vielen Kleinigkeiten, die aber in Summe entscheidend sind.

Zu 1.: Mich hat Apple eigentlich genau da, wo die mich haben wollen, das ist mir bewusst und bis jetzt habe ich mit Apple auch viele positive Erfahrungen gemacht. Die müssen mich schon arg ärgern, um zu wechseln.
zu 2.: Gezwungen wird man nicht, ist aber mit erheblichen Kosten oder persönlichen Abstrichen einhergehend.
zu 3.: Zu den Nachteilen, ich denke schon, denn man möchte eigentlich keine Abstriche machen. Die Psyche des Menschen ist einfach so gepolt, dass man sich nicht mit etwas neuen beschäftigen möchte, wenn es jemanden keinen Nutzen bringt und hier spielt immer mehr auch die Einfachheit mit rein, weil die Komplexität einfach zugenommen hat.
zu 4.: Dies ist tatsächlich eine Definitionssache. Hierbei spielen viele Faktoren eine Rolle, von was will ich und wo will ich hin. Dieser Punkt wäre gut um auch einen Digital-Detox zu vollführen. ;)
Den Punkt kosten habe ich bewusst ausgeklammert, da er meiner Ansicht nach für den durchschnittlichen Otto Normal keine Rolle mehr spielt. Welche Software „kaufen“ Otto und Erna Normal noch auf einer dedizierten Plattform? Miet- und Abomodelle sind heutzutage durchaus üblich. Und dabei ist es egal, auf welcher Plattform ich diese nutze.

Wie oben ausgeführt, es geht nicht um den persönlichen Geschmack. Ernsthaften Aufwand oder gar Kosten sehe ich für einen durchschnittlichen Privatanwender aber nicht mehr.
 

Cohni

Ananas Reinette
Unvergessen
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04.08.11
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Apple hat mich tatsächlich immer bequemer gemacht. Und vielleicht auch ein bisschen doofer.

Ich bezeichne mich als technikaffin und habe einen langen Weg hinter mir. Der begann übrigens mit dem KC85/2, für Insider. 😉 Auch im Mobilfunkbereich war ich von Anfang an dabei. Okay, mal abgesehen vom C-Netz, das habe ich nur kurz und ausschließlich beruflich kennengelernt (tragbare Telefonzelle, die man gut als Mikrowelle benutzen konnte...😁).

In den ersten Jahren nach der erst schleichenden und später kompletten Übernahme meiner digitalen Welt durch das Apfel-Zeugs, war mir tatsächlich zeitweise langweilig, weil das Frickeln, die Fehlersuche fehlte. Sowohl mit Windows, als auch mit Android. Oder wie hießen gleich noch die mobilen Windows Versionen vor dem Windows Phone? CE? Das war creepy.
Aber hat Spaß gemacht. Nur konnte man damit nicht ernsthaft arbeiten.

Ganz ehrlich, es hatte mir einen Riesengaudi gemacht, Probleme zu lösen. Und dümmer wird man dabei auch nicht.
Ich habe dadurch eine Eigenschaft entwickelt bzw. diese Entwicklung wurde deutlich gefördert, die mir heute noch sehr sehr hilfreich im Leben ist. Und zwar eine elende lange Geduld bei der Suche nach Problemlösungen, sei es in der Arbeit oder im "normalen" Leben.

Wie sieht es mit Apple aus? In der Regel funktioniert der Kram aus Cupertino sehr gut, Ausnahmen natürlich inbegriffen.
Wenn man es so betrachtet, hat mich Apple computermäßig schon ein bisschen verblödet, weil die für mich nötigen Problemlösungen deutlich niederschwelliger wurden. 😊

Persönlich wähne ich mich ehrlich gesagt nicht gefangen in der Apple-Welt. Der goldene Käfig hat eine Tür, 24/7 geöffnet.
Allerdings fühle ich mich hier auch am wohlsten. Glücklicherweise habe ich im beruflichen Umfeld die Gelegenheit, ebenso die Mitbewerber zu nutzen und betrachten zu können.

Was vor ein paar Jahren noch Apples-Domäne war, können die anderen mittlerweile auch, nämlich es einem halbwegs gemütlich zu machen. Wenn man die unterschiedlichen Philosophien hinsichtlich Daten weglässt, kann man überall glücklich und zufrieden agieren.

Niemals würde ich heutzutage pauschal behaupten, Apple wäre besser als alle anderen. Zumal ich eine starke Konkurrenz im Sinne des Kunden wichtig finde. Nie war es einfacher, die für sich passende Umgebung zu finden. Das können auch Mischwelten sein, warum denn nicht.

Aber...und das ist die für mich persönlich die entscheidende Frage. Warum sollte ich wechseln, wenn ich zufrieden bin?
Ich verstehe jeden, der seine persönlichen Gründe haben könnte, unzufrieden zu sein. Aber auch jeden, der es nicht ist.
Der berühmte User-Case.

Vielleicht bin ich auch nur ein fürchterlich durchschnittlicher User und Apple genau das Richtige für mich.

Wenn die Mitbewerber "nur" gleichwertiges bieten, macht dies für mich selber keinen Sinn, zu wechseln.
Würden sie einen unglaublich höheren Mehrwert bieten, wäre das eine andere Situation.

Kurze Bemerkung zu den Kosten, zumindest was die Hardware betrifft.

Apple hat mich versaut, ohne Zweifel, und hat meine persönlichen Ansprüche sehr hoch geschraubt.
Früher fast Alleinstellungsmerkmal der Apfel-Welt, hat die Konkurrenz heutzutage gleichgezogen und bietet gleichwertig hochwertige Hardware an.

Wenn ich wechseln wollen würde, käme dann auch nur entsprechende Hardware in Frage, die aber überhaupt nicht billiger als der Apple-Kram ist.

Also hinsichtlich meiner Bequemlichkeit, meiner Ansprüche und auch von den Kosten her, würde ein Wechsel für mich überhaupt keinen Anreiz bieten.

Ändern kann sich das natürlich immer.
 
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