So unterschiedlich sind die Auffassungen und Erfahrungen beim 3D Druck.
Der I3 Mega S ist für mich ein absoluter Fehlkauf, weil er nichts richtig kann und darüber hinaus eben nicht günstig ist, sondern im Vergleich zu einem Ender 3 fast das doppelte kostet, wobei der Ender 3 mit lediglich den richtigen Einstellungen am Slicer in der Qualität noch über dem i3 Mega S liegt.
Meine Begründungen sind hier folgende:
Der i3 Mega S wird ab Werk mit einem V5 Hotend ausgerüstet. Richtig, sehr günstig in der Anschaffung als Ersatz, aber eben auch zu nichts zu gebrauchen. Alles was an Drucken über 10 Stunden geht, ist für das V5 ein Krampf. Da ist das Stock MK8 vom Ender weitaus besser.
Die Ultrabase schränkt sehr ein. Wer mehr als PLA drucken will, kommt um ein Druckplattenwechsel langfristig nicht hinaus. Stangen und Lager sind (natürlich dem Preis geschuldet) eher Ausschussware am i3 Mega S.
Der i3 Mega S hat einen 12V Aufbau. In heutiger Zeit auch nicht wirklich mehr der Stand der Dinge. Viel zu hohe Ströme, die da durch die dünnen Käbelchen geleitet werden. Eine Nachrüstung von einem Mosfet für das Heizbett ist daher schon fast Pflicht zur langfristigen Vermeidung von Brandschäden an Kabeln und dem Mainboard.
8bit Board, was in Gänze für die ganzen angepassten Firmware-Konfigurationen (z. B. von David Ramiro) völlig überfordert ist mit Meshbett-Ausgleich, Babysteps usw.. Das geht auf die Zuverlässigkeit bei langen Drucken.
Ein Pluspunkt ist der Feeder. Da hat Anycubic direkt einen Titan Extruder verbaut, der allerdings mit 415 notwendigen Steps pro mm das 8bit Board an seine äußersten Grenzen treibt. Kommt dazu noch ein Treiberwechsel auf z. B. TMC2208, dann schippert der Drucker quasi auf Volllast durch die Gegend und die Treiber halten dem auch wärmebedingt dann nicht lange Stand. Schrittverluste sind da quasi vorprogrammiert. Was auch daraus resultiert, da jeder Umrüster seine Treiber selbst mit dem Multimeter einstellt und dazu einfach in den Raum geworfenen Werte nutzt.
Natürlich sind dann auch nur die wenigsten in der Lage die tatsächlichen Lasten zu messen und die Treiber, die i. Ü. auch eine sehr breite Qualitätsstreuung haben, optimal einzustellen. Da wird einfach 1.0V drauf gegeben, weil das so im Internet steht.

Das so ein Nema Motor nur 1.7A verträgt in der Spitze, wird dann gerne ignoriert und die schlechten Druckergebnisse liegen dann immer an den doofen Slicern oder den Profilen, die irgendwo runtergeladen wurden.

Dazu ergibt ein Umbau auf TMC2208 auch nicht wirklich Sinn, da das Board nur mit extremer Löt- und Bastelkunst dazu überredet werden kann eine serielle Verbindung (UART) mit den Treibern einzugehen. Bedeutet TMC2208 laufen eigentlich nur im Standalone Modus und haben daher bis auf die Lautstärke an den Achsen nicht einen einzigen Vorteil gegenüber den A4988 (?) die da ab Werk drin sind.
Der i3 Mega und der Mega S haben allerdings in der Tat eine große Gemeinde, die auch viel helfen kann bei Problemen. In meinen Augen ist der Drucker aber nur für ambitionierte Bastler geeignet und hat nur deshalb so eine große Bekanntheit, weil man eben sehr viel daran "optimieren" kann.
und die Lüfter werden gegen Noctua Lüfter ersetzt. Sollte dann alles mehr als flüsterleise werden bei zugleich besserer Kühlung.
Das ist jetzt nicht speziell auf den i3 Mega S gemünzt, aber da würde ich an Deiner Stelle nochmal überlegen, ob es wirklich Noctua sein müssen? Diese Lüfter sind ob ihres Preises und der Leistung völlig überschätzt. Sie machen nämlich nur "leise". Sonst können die auch nichts. Ein 4010er 12V von Noctua hat niemals die Kühlleistung, die für das Hotend benötigt wird. Da kannst Du den besten PTFE Bowden der Welt haben. Das V5 braucht Druck in Form von Luft. Das leistet ein Noctua nicht. Verstopfungen sind da vorprogrammiert.
Wahrscheinlich wirst Du auch einen neuen Fanduct für die Bauteilkühlung nutzen um einen Axial Noctua auch dafür benutzen zu können. Mein guter Rat, lass es sein. Gehe lieber auf einen größeren Radiallüfter. 4020 oder größer. Und am besten zwei. Es sei denn, Du magst nur PETG drucken, was auf der Ultrabase nicht empfohlen ist. Das braucht nur sehr wenig Kühlung am Bauteil.
Bei PLA kämpfst Du sonst mit Warping und wirst kaum Überhänge oder Brücken mehr drucken können.
Ein Noctua gehört nicht an ein Hotend. Maximal für die Boardkühlung oder die Netzteilkühlung geeignet. Aber dann auch erst ab 100mm. Und ein Axiallüfter allgemein (Noctua schon gar nicht) gehört nicht an die Bauteilkühlung.
Auch wenn es dann ein wenig lauter wird, werden Deine Drucke wenigstens die oben von Dir erwähnte Qualität behalten.
Zum Chiron:
Naja.. bis auf 24V (und ein paar Kleinigkeiten wie optische Endstopps und ein Levelsensor) eine exakte technische Kopie vom Mega S. Mit allen Nachteilen und nur den wenigen Vorteilen wie dem Titan-Extruder. Wie man so einem Monster ein 8bit Board verpassen kann, ist wirklich fraglich.
Ich habe beide Drucker zuhause und auch beide Drucker in Verwendung. Die Ergebnisse sind bei mir durch die optimalen Einstellungen im Slicer gegeben und nicht zuletzt durch eine Vielzahl an Veränderungen. Kein V5, sondern V6 All Metall (Auch wenn man sagt, es sei nicht für PLA geeignet), BMG Extruder, Keine Ultrabase mehr und beim Chiron sogar das komplette Board rausgeschmissen und gegen ein SKR 1.3 mit Marlin 2.0 und einer von Grund auf neu erstellten Konfig aufgebaut.
Hätte ich es gewusst, dass dies am Ende alles dabei rauskommt, hätte ich mir weder i3 Mega S, noch den Chiron gekauft und wäre bei Creality geblieben. Wenns mir irgendwann mit dem Chiron zu bunt wird, dann folgt dem ein CR10s Max.