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Doping-Geständnis

Peter Maurer

Pommerscher Krummstiel
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Ich bin immer noch nicht sicher, wie ich Deinen Zwinker-Smiley interpretieren soll, samro; und vielleicht verstehe ich Dich komplett miss, weil ich meine Ironie-Antennen noch nicht weit genug ausgefahren habe. Aber falls Du grade ernsthaft gegen Kaffee-/Teekonsum argumentierst:

Als Droge beziehungsweise Medikament werden alle Substanzen bezeichnet, die verabreicht werden, um Krankheiten zu heilen oder zu verhindern und die das physische oder mentale Wohlbefinden steigern.
Das klingt ja sehr sympathisch. Und in diesem Sinne ist fast alles eine Droge. Wasser oder Zucker zum Beispiel. Beide koennen nicht nur bei Entzug, sondern auch bei Ueberdosierung zum Tod fuehren.

In wissenschaftlichen Experimenten wurden die Wirkungen des Koffeins auf Psyche und Körper untersucht. Unbestritten ist, dass es den Blutdruck erhöht [...]
Ja, das ist wie mit der laxativen Wirkung: Manche stoert's, und andere trinken ihren Kaffee gerade deswegen. Das kann sehr gesund sein.

Bei Entzug der Droge Koffein reagiert der Mensch meist mit starken Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Müdigkeit.
Fragt sich also: Ist die Abhaengigkeit ungesund, oder ist der Entzug ungesund? Du weisst ja sicher:

WHO schrieb:
Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity.
Insofern ist eine Droge nicht zwingend ungesund, nur weil sie abhaengig macht. Abhaengigkeit ist dann ungesund, wenn sie als stoerend empfunden wird, den Menschen also subjektiv unfrei macht. Und natuerlich ist sie auch dann ungesund, wenn die Beschaffung Probleme macht und sich folglich eine Gefahr fuer's "social well-being" ergibt.

Fuer sich gesehen hat Abhaengigkeit aber nicht unbedingt Krankheitswert. Wir sind ja von vielen Dingen abhaengig: Wasser und Zucker beispielsweise, siehe oben; ganz abgesehen von der zugegebenermassen eher psychischen Abhaengigkeit von geliebten Menschen. :)

Im echten Leben ist es dann oft eine Abwaegung zwischen koerperlicher, geistiger und gesellschaftlicher Gesundheit. Ich bin ueberzeugt, dass mir zwei Tassen Kaffee am Tag mehr nuetzen als schaden. Und ein bis zwei Bier pro Monat (grob geschaetzt) auch. Deshalb hoer' ich nicht mit den Drogen auf; ich bin naemlich Ueberzeugungstaeter. :D
 

leif_ben

Himbeerapfel von Holowaus
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Ich kenn' die Sportmediziner hier leider nicht gut genug, als dass sie mir verraten wuerden, ob die ganze Abteilung davon gewusst hat. Die Vermutung sei jedem selbst ueberlassen; aber mich hatte vor allem die Tatsache aufhorchen lassen, dass Deine Aussage die Verallgemeinerung auf alle (Freiburger) Aerzte zuliess.

Naja, alle Freiburger Ärzte werden wohl kaum Doping unterstützt oder mitgetragen haben, vermutlich auch nicht alle Sportmediziner. Aber *verschiedene* Freiburger Sportmediziner sind ja durchaus in der Vergangenheit unangenehm aufgefallen, siehe hier:

http://www.sueddeutsche.de/,tt3m7/sport/weitere/artikel/726/115611/

Die Frage ist dann wohl eher, ob wir es mit Freiburger Einzelfällen, von denen sonst kaum einer in Freiburg was wusste, oder mit einer Freiburger Dopingkultur (oder einem "Systemzwang", wie die SZ das nennt), der sich Einzelne entzogen haben mögen, zu tun haben.

Wenn es so eine Kultur tatsächlich gab, wird man als Freiburger Sportmediziner in Zukunft wohl mit Verallgemeinerungen und einer gewissen Vorverurteilung leben müssen. Das ist zwar nicht gerecht, aber doch nachvollziehbar, finde ich.

Wenn ich Sportler wäre und nicht dopen wollte, dann würde ich mir auch keinen Freiburger Arzt suchen (etwas konstruiertes Beispiel, geb ich zu), einfach, weil man eben ausgehend vom eigenen Wisssensstand eine Entscheidung treffen muss. Da spielt der Ruf einer Einrichtung eine große Rolle - und der Ruf der Freiburger Sportmediziner ist halt ruiniert, wenn die DFG-Kommission, die nun eingesetzt wird, das zu Tage fordert, was viele erwarten.

Viele Grüße
ben
 

Marja

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16:35 Bjarne Riis
"Ich habe Doping genommen, ich habe Epo genommen."

*Gähn*



EDIT:
Ne, also der Herr Riis geht ja mal gar nicht.
Ich habe mir den live Stream der Pressekonferenz bei der ARD angesehen und einige Äußerungen finde ich wirklich affektiert, scheinheilig, blöd:

Riis sagt: "Ich glaube, der Radsport braucht so Leute wie mich, die die Dinge anders machen wollen."
Er habe schon öfter darüber nachgedacht, sich zum Thema Doping äußern zu wollen. Aber früher habe er keine andere Wahl gehabt.
"Sollen jetzt alle gestehen? Wo fangen wir an, wo hören wir auf?" Er halte es nicht für notwendig, dass jeder Beteiligte an die Öffentlichkeit gehe.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tommi

Kaiserapfel
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Ja Marja, der ist jetzt echt der Höhepunkt des schlechten Geschmacks. Bin mal gespannt ob das noch alles getoppt werden kann. Filmreif.
 

Big-D

Gast
Ok ob die mich auch ins Fernsehen nehmen wenn ich denen so aus meinem Nähkästchen plaudere.

Also das was da die letzten Tage passiert ist, hat mich ganz und gar nicht überrascht. Ledeglich meine Hypothesen bestätigt.
 

sale53

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Wenn ich so die letzten beiträge von P. Maurer und samro lese, komme ich zu der Frage:

Ist Luft dann auch eine Droge? Also hört auf zu atmen.
 

sale53

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Peter Maurer, danke für deine Worte!

Mir kam da gerade ein Gedanke.

Aber in unserer Gesellschaft dopt sich doch fast jeder, um besser durch den Alltag zu kommen.

Kaffee, Zigaretten, Red Bull, Alkohol, Tabletten, Ecstasy, usw.

Wo zieht man die Grenze? Die Drogen, die ich genannt habe, haben fast alle sehr schädliche Auswirkungen auf unseren Körper, und trotzdem nehmen es viele.

Ich sehe da eine gewisse Doppelmoral. Wer im Glashaus sitzt ...

Best Wishes!

Sascha

Du hast ein für dich wichtiges Dopingmittel vergessen: Die Bibel.;)
 

Peter Maurer

Pommerscher Krummstiel
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Wenn ich so die letzten beiträge von P. Maurer und samro lese, komme ich zu der Frage:

Ist Luft dann auch eine Droge? Also hört auf zu atmen.
Das haengt nur von der Definition ab, Du hast es erfasst:

WHO schrieb:
A drug is any chemical or biological substance, synthetic or non-synthetic, that when taken into the organism's body, will in some way alter the functions of that organism.
Und der Schluss, den ich daraus ziehe, ist dieser: Der Begriff der Droge und ihres Missbrauchs ist viel zu ungenau, um daraus irgendeinen Vorwurf oder Verhaltensvorschlag zu basteln.

Dementsprechend geht's bei diesem Doping-Theater auch hauptsaechlich um was anderes, wie weiter vorne schon gesagt: die wesentliche Wettbewerbsverzerrung, die derzeit von Optimisten noch angenommen wird. Die koerperliche Gesundheit der Radfahrer hingegen war allen Beteiligten -- auch den Journalisten -- schon immer ziemlich egal. Zumindest glaube ich, dass man seinem Koerper etwas besseres antun kann, als bei der Tour de France mitzufahren.
 

Marja

Oberösterreichischer Brünerling
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Back to Topic

Zabel darf weiter fahren!

Sport ARD meldet, dass man sich auf eine Weiterbeschäftigung Zabels geeinigt hätte.
Quelle: Sport.ard.de
 

KingMabel

Stechapfel
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Zabel darf weiter fahren!


Das Ding ist meiner Meinung auch folgendes:
Angenommen man sagt, dass jeder "Doper" gesperrt werden solle und danach kommt mal raus, was da noch alles im Busch ist, will man dann die ganzen Tourteilnehmer sperren?
EPO ist doch nur der Anfang von einer ganzen Palette an "Mittelchen" die bei einer Tour oder vorher konsumiert werden (Testo, Wachs etc.). Was will man also machen?

Viel übrig bleibt dann nicht! Also Zabel weiter fahren lassen (Er hat eh nur ne Woche gedopt (loooooooooooooooool!)) Um dann bei weiteren Fällen individuell (nach Promistatus?) zu entscheiden.
 

Marja

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Angenommen man sagt, dass jeder "Doper" gesperrt werden solle und danach kommt mal raus, was da noch alles im Busch ist, will man dann die ganzen Tourteilnehmer sperren?

Ohoh, so habe ich das Ganze noch gar nicht gesehen... :eek:
 

KayHH

Gast
Am Montag geht der lustige Geständnisreigen weiter. Jörg Jaksche packt dann im Spiegel aus. Das schöne daran, wenn man den durchgesickerten Infos glauben kann, diesmal könnte es nicht nur Radsportler sondern auch Funktionäre und Drahtzieher hinter den Kulissen treffen.


KayHH


Weblocation: http://radsportnews.net/2007/jaksche_2906.shtml
 

Darkwing.Duck

Gast
Ja, ich bin auch mal gespannt, wie das Ganze weitergeht.
Vorallem wäre interessant zu erfahren, wie es um Jens Voigt bestellt ist.
Jacksche stellt sich als Kronzeuge zur Verfügung. Nun ja - mal abwarten.

Gruß
DD
 

samro

Riesenboiken
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Nach diversen Diskussionen ist das Zukunftsszenario, Doping unter ärztlicher Aufsicht freizugeben, für mich nicht mehr ganz vom Tisch zu wischen.

Die modernen Sportler, egal in welcher Sportart, sind heute zu einem Großteil dazu da, dass sie die normalen Bürger mit übermenschlichen Leistungen unterhalten und beeindrucken. Wer schaut noch die Tour, wenn die Fahrer ungedopt, aber dafür mit 10 Km/h weniger die Etappen fahren?

Gedopt wurde zu allen Zeiten. Das hört man von Merx bis Thurau. Damals hat es keinen gestört, wie die Leistungen erbracht wurden.

Es setzen sich eh trotz des Dopings immer die talentiertesten und trainingsfleißigsten Fahrer durch.

Warum sagt ein Indurain (der mir immer ein Vorbild war), dass er sich von Bjarne nicht betrogen vorkommt? Indurain meinte, dass Bjarne einfach schneller war und die ganzen Geständnisse dem Radsport nicht helfen werden. Ich denke, dass auch Indurain gedopt hat, und er sich deshalb nicht betrogen vorkommt.

Und bei Ulrich sehe ich das auch so. Wenn er sagt, dass er in seiner Karriere nie jemanden betrogen hat, dann meiner Ansicht nach aus der Motivation heraus, dass eben alle gedopt haben.

Naja, was soll´s. Warten wir mal ab, was Jörg Jaksche zu sagen hat.

Best Wishes!

Sascha
 

KayHH

Gast
Wer schaut noch die Tour, wenn die Fahrer ungedopt, aber dafür mit 10 Km/h weniger die Etappen fahren?
Doping macht vielleicht 10% aus. Da sich der Windwiderstand quadratisch zur Geschwindigkeit verändert sind es auch keine 10 km/h die da verloren gehen. Vielleicht sind es 1 oder 2 km/h. In erster Linie geht es darum irgendwo mal den besseren Antritt zu haben, 1 Stunde etwas schneller gegen die Zeit fahren zu können, oder aber den Berg etwas schneller hochzukommen. Auf ein ganzes Rennen kann man den Unterschied vergessen. Den sieht man weder an der Straße noch im TV.

Warum sagt ein Indurain (der mir immer ein Vorbild war), dass er sich von Bjarne nicht betrogen vorkommt?
Weil er selbst auch gedopt hat.


KayHH
 

samro

Riesenboiken
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Ich habe mit einem Arzt gesprochen, der meint, dass es nicht einmal so sehr um die Leistung bei den Rennen selber geht, sondern vielmehr (besonders bei EPO) um die schnellere und bessere Regeneration der Fahrer. So kannst du härter trainieren und auch bei den Rennen jeden Tag Vollgas geben.

Er meinte, dass der Kilometerschnitt ohne Doping extrem sinken würde, besonders halt bei langen Rundfahrten. Er ist selber ambitionierter Rennradfahrer.

Best Wishes!

Sascha
 

ArneFalkenhorst

Jonagold
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naja also die 10% sind immer noch extrem viel, in köln steht ja das atidoping institut und die gehn davon aus das es bei austrainierten (und das sind radfahrer bestimmt schon wenn sie mit dem dopen anfangen) nur noch 1-2% bringt die zahl 10% bzw !5% stammen von ner untersuchung bei der sich sportstudenten mit epo gedopt haben und vorher nachher tests gemacht haben und sportstudenten sind zwar schon fit aber eben nicht austrainiert, da fehlt da noch einiges.
nichts desto trotz sauber ist sport eh meist nur wenn der sportler nicht davon leben kann... sind somit randsportarten oder die die eher elitär sind so dass man sich das einfach rausnehmen kann nur zusporten und von mama und papa bzw. vom reichen club alles (ausgaben für wettkämpfe und training sowie material) bezahlt bekommt und das in manchen sportarten schon einiges...
nichts desto trotz ganz schön eklig was manche da so mit ihrem körper machen,
kann ich allerdings recht leicht sagen, da ich eh nie genug geld fürs doping hätte und somit nie in die versuchung kommen werde...
 

KayHH

Gast
Sorry, aber minus 10 km/h bedeutet einen 30er Schnitt zu fahren und das schaff sogar ich, obwohl ich eher auf Langstrecke trainiere. KayHH
 

samro

Riesenboiken
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Sorry, aber minus 10 km/h bedeutet einen 30er Schnitt zu fahren und das schaff sogar ich, obwohl ich eher auf Langstrecke trainiere. KayHH

Es geht halt besonders um lange Rundfahrten, nicht um Eintagesrennen. Den 30er Schnitt schaff ich auch über 150 km an einem Tag.

Vielleicht sind die 10 km/h aber tatsächlich übertrieben.

Best Wishes!

Sascha