• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Viele hassen ihn, manche schwören auf ihn, wir aber möchten unbedingt sehen, welche Bilder Ihr vor Eurem geistigen Auge bzw. vor der Linse Eures iPhone oder iPad sehen könnt, wenn Ihr dieses Wort hört oder lest. Macht mit und beteiligt Euch an unserem Frühjahrsputz ---> Klick

Denglisch - es nervt mich irgendwie.

groove-i.d

Rote Sternrenette
Registriert
10.01.05
Beiträge
6.077
pete schrieb:
Und die Ursache ist der ganz eigene Profilierungswunsch, und nicht irgendwelche dämonischen Einflüsse von außerhalb.

interessante aussage. muß ich erstmal überlegen....
mhhh.
auf alle fälle stimme ich mit Dir überein, daß sprache auch unabhängig von landessprachen entwicklung findet. so zum beispiel wie von Dir auch angesprochen in subkulturen. sie nutzen und bedienen sich eigener codes und alphabete. das ist sogar wissenschaftlich verifiziert. die medienpädagogik beispielsweise hat da viel zu geschrieben.
also (sub-)kultureigene codes dienen der abgrenzung und gleichzeitigen identifikation mit bestimmten personen.

ich finde Deinen ausdruck "profilierungswunsch" sehr aussagekräftig. weist in die richtige richtung und muß übrigens auch kein widerspruch zu den von uns gestellten äußerungen zum unkritischen gebrauch irgendwelcher mischmaschformen aus landessprachen darstellen.
denn (achtung spekulation):
die kultur, welche diese mischmaschform im alltag verwendet und sich "modern" gibt, hat diese werte für sich übernaommen und profiliert/ordnet sich dazu.

das ist der grund, weshalb ich mich davon distanziere.
ich habe einen anderen profilierungswunsch!:)
 

tjp

Altgelds Küchenapfel
Registriert
07.07.04
Beiträge
4.059
pete schrieb:
- Das macht keinen Sinn, aber ich bin da mit Ihnen.
...
Alle Beispiele sind reines deutschisch, und nicht denglisch, ...
Ich habe das Zitat auf das Wesentliche gekürzt. "to make sense" ist eine englische Redewendung die es im Deutschen nicht gibt, das heißt, Dein Beispiel ist denglish.
 

groove-i.d

Rote Sternrenette
Registriert
10.01.05
Beiträge
6.077
bluejay schrieb:
Humbuck - das hat niemand (ernsthaft) gefordert. Das sind (Marken)namen. Außerdem bist Du dabei auch noch inkonsequent - sieh mal Deine Signatur an ;) :-D .

danke, besonders ersteres habe ich auch gedacht.

an patz: hast Du den thread wenigstens in teilen aufmerksam gelesen?
(ist eine verständnisfrage von mir)
 

saarmac

Weisser Rosenapfel
Registriert
26.12.05
Beiträge
792
tjp schrieb:
pete schrieb:
Ich habe das Zitat auf das Wesentliche gekürzt. "to make sense" ist eine englische Redewendung die es im Deutschen nicht gibt, das heißt, Dein Beispiel ist denglish.

ja stimmt, sowas merkt man oft schon garnicht mehr. Normalerweise müsste es ja laut: das ergibt keinen sinn
 

Gunnar

Baldwins roter Pepping
Registriert
27.12.03
Beiträge
3.214
Oje, da hab ich wieder was losgetreten. Und danke, das ich euch so rege beteiligt ;)

Gruss
Gunnar
 

patz

Châtaigne du Léman
Registriert
15.11.05
Beiträge
819
groove-i.d schrieb:
an patz: hast Du den thread wenigstens in teilen aufmerksam gelesen?
(ist eine verständnisfrage von mir)

Gegenfrage: Hast du meinen Post richtig gelesen? Hab wohl Ironietags vergessen. Heiseforum? ;) Naja egal. Vergesst es.
 

treppenputz0r

Ribston Pepping
Registriert
10.10.04
Beiträge
300
tjp schrieb:
Die ganze Schlechtschreibreform ist lächerlich. Sie leistet nichts, was nicht durch die natürliche Sprachentwicklung ohnehin passieren würde [...].
Das stimmt so aber nicht. Die Rechtschreibung ist ein Regelwerk, das festgelegt ist und sich deshalb überhaupt nicht verändert. Eine Rechtschreibreform ist also notwendig, um diese Normen der natürlichen Sprachentwicklung anzupassen. Sie leistet also die Veramtlichung des aktuellen Sprachbilds. Ob die Reform so, wie sie jetzt gestaltet wurde, sinnvoll ist und diese Anforderung erfüllt, steht wieder auf einem ganz anderen Blatt.
 

bluejay

Ingol
Registriert
27.12.03
Beiträge
2.097
treppenputz0r schrieb:
Das stimmt so aber nicht. Die Rechtschreibung ist ein Regelwerk, das festgelegt ist und sich deshalb überhaupt nicht verändert. ...
Das stimmt so aber nun auch wieder nicht (ganz). Die deutsche Rechtschreibung, als Regelwerk, hat schon immer Veränderungen und Ergänzungen erfahren - auch ohne große Reformen. Sie ist also nicht starr.
Die anhaltenden Reformierungsbestrebungen sind allerdings nichts weiter als Minderheitenentscheidungen, die m.E. aus der schon angesprochenen Profilierungsneurose Einzelner entstehen und darüber hinaus einer breiten Ablehnung in der betroffenen Bevölkerung gegenüber stehen. Also keineswegs ein sich im sprachlichen Umgang entwickelnder Prozeß. Ausdruck dafür ist das jahrelange Gezerre um Reform und Reformreform. Selbst Mitglieder des Rechtschreiberates konnten nach den Beschlüssen letzte Woche Fragen von Journalisten wie man denn nun dies oder jenes künftig richtig schreibt nicht sicher beantworten. Ziemlich armselige und peinliche Reform, finde ich.
 

groove-i.d

Rote Sternrenette
Registriert
10.01.05
Beiträge
6.077
an bluejay:
das mit der reform sehe ich ebenso.
meines erachtens werden da in fragwürdigen bereichen der sprache nur unnötige veränderungen vorgenommen. was soll's: ß is doch schön.
 

bluejay

Ingol
Registriert
27.12.03
Beiträge
2.097
groove-i.d schrieb:
... was soll's: ß is doch schön.
Genau, wie å, ø im skandinavischen Sprachraum einfach zur Sprache dazugehören.

Übrigens:
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG schrieb:
Sprache,

im eigentlichen Sinne die menschliche Sprache, die eine so zentrale, komplexe und vielseitige Erscheinung ist, dass sie sich einer einfachen Definition entzieht.

Von der Psychologie wird sprachliches Geschehen v.a. unter dem Aspekt individuellen Erlebens und Verhaltens sowie ihrer Bedingungen im Individuum erfasst. Aufnehmen, gedankliches Verwenden und Produzieren von Sprache werden als spezifische Formen der Wahrnehmung und des erkenntnismäßigen Handelns verstanden, die durch bestimmte Dispositionen ermöglicht werden.

Die Sprachfähigkeit des Menschen beruht auf seiner organischen und kognitiven (geistigen) Ausstattung. Die Sprechorgane (Lunge, Luftröhre, Kehlkopf, Rachen-, Mund- und Nasenhöhle) sind bei höheren Säugetieren zwar ähnlich ausgebildet, dienen dort allerdings vorrangig Atmung, Nahrungsaufnahme und Wahrnehmung. Nur beim Menschen hat sich im Laufe der Phylogenese eine kognitive Funktion ausgebildet, die die Sprechorgane bei der Produktion strukturierter Lautketten steuert und die Analyse (Dekodierung) der durch das Gehör wahrgenommenen Lautketten ermöglicht.

Zu unterscheiden sind mehrere Schichten der Sprachfähigkeit:

1.Der Mensch besitzt eine angeborene artspezifische Fähigkeit, eine Sprache zu erlernen. Nach N.Chomsky wird diese «latente Sprachstruktur» in einer bestimmten Reifungsphase (etwa zwischen dem 1. und 4.Lebensjahr) durch die in der Umgebung gesprochene Sprache realisiert und aktualisiert. Die Leichtigkeit und Geschwindigkeit, mit der unbeeinträchtigte Kinder ihre Muttersprache erwerben, deutet darauf hin, dass alle menschlichen Sprachen einem vorgeprägten Typus angehören.

2.Der Mensch besitzt Kompetenz in einer bestimmten Einzelsprache, das heißt, er hat ein System von Einheiten und Regeln übernommen, das Laut und Bedeutung in spezifische Beziehung setzt. Diese Kompetenz befähigt ihn zu kreativem Sprachgebrauch, das heißt zur Bildung und zum Verstehen neuer, vorher nie gehörter Sätze, zur Beurteilung der sprachlichen Korrektheit von Äußerungen sowie zum Erkennen von Mehrdeutigkeiten und Bedeutungsgleichheiten. Im Unterschied zur latenten («verborgenen») Sprachstruktur ist diese Kompetenz auch eine umweltbedingte und somit soziale Fähigkeit.

3.Der Mensch besitzt eine kommunikative Kompetenz, das heißt die Fähigkeit, die Sprache in sozialer Interaktion zur Verwirklichung seiner Absichten situativ angemessen zu verwenden.

Sprachen dienen der menschlichen Kommunikation, das heißt der Mitteilung von Gedanken, dem Ausdruck von Gefühlen und der Durchsetzung von Absichten aufgrund ihres Zeichencharakters. Unter dem Einfluss der Sprechakttheorie und der Pragmatik (Lehre vom sprachlichen Handeln) setzte sich die Auffassung durch, dass das Sprechen einer Sprache auch eine Form regelgeleiteten sozialen Handelns darstellt.
Mich deucht (veralt f. dünkt ;)), einem zunehmenden Teil der Population «deutscher Mensch» gerät die "... Fähigkeit, die Sprache ... situativ angemessen ..." zu verwenden abhanden zu kommen. ;)
 
  • Like
Reaktionen: daveinitiv

treppenputz0r

Ribston Pepping
Registriert
10.10.04
Beiträge
300
bluejay schrieb:
Das stimmt so aber nun auch wieder nicht (ganz). Die deutsche Rechtschreibung, als Regelwerk, hat schon immer Veränderungen und Ergänzungen erfahren - auch ohne große Reformen. Sie ist also nicht starr.
Die Rechtschreibung hat im letzten Jahrhundert ganze zwei größere Reformen erfahren, das ist nicht gerade das, was ich unter dynamischer Anpassung verstehe. Die Sprache verändert sich weitaus schneller, als das Regelwerk ihr je nachkommen könnte, es hinkt also immer hinterher und bremst dadurch teilweise sogar die Sprachentwicklung. Ich würde die Rechtschreibung also durchaus als starr bezeichnen.

Die genauen Hintergründe der Reform kenne ich leider nicht genug, aber ich glaube nicht, dass irgendjemand aus rein politischer Motivation beschlossen hat, Gämse künftig mit ä und Tipp mit zwei p zu schreiben. Sicher, man könnte diese Änderungen auf ein fallendes Bildungsniveau oder ähnliches schieben, aber andererseits sind sie doch nur eine Anpassung der Reform an typische Fehler, wobei sich die Frage stellt, auf wessen Seite der Fehler liegt. Sollte wirklich die Mehrheit der Menschen das Wort Schifffahrt mit drei f schreiben, und das wäre wirklich überlegenswert, dann muss die Regel, die genau das verbietet, doch eigentlich geändert werden, weil sie das beschreiben soll, was die Sprachmehrheit tut. Dass die Entscheidungen der Reform ausnahmslos richtig waren, wage ich aber ebenfalls stark zu bezweifeln.

groove-i.d schrieb:
meines erachtens werden da in fragwürdigen bereichen der sprache nur unnötige veränderungen vorgenommen. was soll's: ß is doch schön.

Das stimmt, deswegen hat man es ja auch behalten, nur die Entscheidung, wann man ss schreibt und wann ß, wurde eben vereinfacht. Das ist zum Beispiel ein Punkt den ich ganz und gar nicht sinnlos finde.
 

groove-i.d

Rote Sternrenette
Registriert
10.01.05
Beiträge
6.077
3.Der Mensch besitzt eine kommunikative Kompetenz, das heißt die Fähigkeit, die Sprache in sozialer Interaktion zur Verwirklichung seiner Absichten situativ angemessen zu verwenden.


wobei das "situativ angemessen" eine ganz schöne auslegeungssache ist.
point of view, sage ich nur.;)

EDTI:
interessant ist aber auch punkt zwei.
 

bluejay

Ingol
Registriert
27.12.03
Beiträge
2.097
treppenputz0r schrieb:
... Sollte wirklich die Mehrheit der Menschen das Wort Schifffahrt mit drei f schreiben, und das wäre wirklich überlegenswert, dann muss die Regel, die genau das verbietet, doch eigentlich geändert werden, weil sie das beschreiben soll, was die Sprachmehrheit tut. ...
Eben. Und wann, bitteschön, wurde die Mehrheit dazu gehört? Als sie über bereits (durch ein Minderheitengremium) getroffene Entscheidungen informiert wurde. o_O
Was die Schiffahrt betrifft - da gab es eine klare Regelung (Rechtschreiberegel R204 Zusammentreffen von drei gleichen Konsonanten (Mitlauten)) - ist es sicher streitbar ob es nicht sinnvoller ist das mit drei f zu schreiben. Deine Argumentation (... die Mehrheit der Menschen ...) erscheint mir da aber auch zweifelhaft. Das würde (ich gebe zu, das lege ich jetzt stark überzogen aus) bedeuten, wenn eine Mehrheit eine festgelegte Sache falsch macht ist sie irgendwann richtig. Das ganze nennt man dann noch Entwicklung. Auf ein anderes, sicher nicht ganz aus der Luft gegriffenes Thema projiziert: Weil die Mehrheit der Autofahrer in einer 30er Zone schneller als 30 fahren ist das schon in Ordnung. o_O
Die Frage ist doch, im Falle der Schiff(f)ahrt eher weshalb eine Mehrheit 3 f schreibt? Weil es logischer erscheint? Dann wäre eine Regeländerung, da stimme ich Dir zu, gerechtfertigt. Oder, weil sie die bestehende Regel einfach nicht kennt/ignoriert. Dann muß man die Regel auch nicht ändern, denn die geänderte Regel werden wahrscheinlich noch weniger kennen und akzeptieren und sie wird wahrscheinlich nur zu mehr Verunsicherung führen.

treppenputz0r schrieb:
Dass die Entscheidungen der Reform ausnahmslos richtig waren, wage ich aber ebenfalls stark zu bezweifeln.
Das tun ja mittlerweilen sogar diejenigen, die die Entscheidungen getroffen haben. ;)
 

daveinitiv

Wilstedter Apfel
Registriert
26.12.03
Beiträge
1.911
bluejay schrieb:
3.Der Mensch besitzt eine kommunikative Kompetenz, das heißt die Fähigkeit, die Sprache in sozialer Interaktion zur Verwirklichung seiner Absichten situativ angemessen zu verwenden.

Genau so sehe ich das auch, hatte es ja in meinem letzten Post schon angedeutet.

Gunnar schrieb:
Hallo
Ich höre/lese schon seit längerer Zeit, das immer mehr englische Begriffe ins Deutsche übernommen werden. Man sagt nicht mehr Höhepunkt sondern Highlight. Oder statt Veranstaltung oder Ereignis heißt es Event.
Irgendwie nervt mich das schon so langsam.
Auf solche Aussagen habe ich mich bezogen, auf solche Tendenzen. Den immerhin ist das ja der Threadopener.

Nur eine kleine sprachliche Unterscheidung, damit mein Standpunkt vielleicht klarer wird. Ich weiß nicht, warum es jetzt, in diesem Fall mit dem Wort Highlight, ein Problem gibt.
Höhepunkt und Highlight sind in meinem Verständnis keine deckungsgleichen Begriffe. Sportlich hat man mit Mitte/Ende Zwanzig seinen Höhepunkt, also man ist in der Zeit am Leistungsfähigsten. Mein sportliches Highlight hingegen ist eine Meisterschaft oder ein Aufstieg oder ein Turniersieg o.ä. Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Sexuell hat man viele Höhepunkte, aber wahrscheinlich ist es nicht jedes mal ein Highlight. Auch wieder nur ein Beispiel dafür, dass es da klare Unterscheidungen gibt. Jedenfalls in meinen Augen.
Und so findet jetzt nur an dem Wort Highlight eine Eingliederung in die Sprache statt.
Ich kann nicht verstehen, was daran nervt.
Bei Event und Veranstaltung sehe ich es ähnlich. Eine Veranstaltung ist eine, auf ein Ereignis beschränkte, Sache. Ein Event umfasst alles. Also das Konzert mit der Vorshowschau ;) und dem Essen, es geht vielleicht über mehrere Tage. Auch hier ist in der Begrifflichkeit nicht eine völlige Kongruenz gegeben.
Ich habe die Beispiele jetzt genommen, da sie angesprochen wurden, bitte Jungs & Medlz versteht das nicht als Angriff.

marcozingel schrieb:
Neulich hörte ich mal von einer "Dame" in einer Gaststätte,daß Sie ja nun im "Food and Beverage" Bereich tätig sei;leider mußte ich mich fast übergeben,aber das lag nicht am Essen.

Laßt uns die deutsche Sprache retten und uns nicht noch weiter vom Amerikaner beeinflussen/unterwandern.Der will ja Bekanntlich die Weltmacht erlangen.:(
Auch wenn die Professionaltitätsbezeichnungen vielleicht nicht immer glücklich gewählt sind, es wurde ja schon ausreichend diskutiert (Chief Execute Officer for Outgoing Incomes ;)), so gibt es doch eine Menge Konzerne (und gerade Konzerne, die im Nahrungsmittelsektor beheimatet sind), die global aufgestellt sind, also in vielen Ländern eine Niederlassung haben. Da halte ich es nicht für nachteilig, die Berufsbezeichnung zu "standardisieren".

Warum man sich bei der Nennung übergeben muss ist mir unverständlich.

Und groove-i.d, hier sehe ich einen massiven Antiamerikanismus. "Lasst uns die Hegemonialbestrebungen" Amerikas mit allen Mitteln bekämpfen." :p


ermac schrieb:
[...] Nein, nur englisch - ich vermute, das sich abgebrochene Realschüler mit ihren verbliebenen Englischkenntnissen profilieren wollen. Ich kenne Menschen mit sehr hohem Bildungsstand, die nie solche anglizismen verwenden - bei ihnen ist, wenn schon, es eher Latein - und das vermutlich aus dem gleichen Grund . . .

Hmm, also ich finde diese Aussage schon recht heftig und das meinte ich, wenn ich geschrieben habe, ich werde an die! Leitkulturdiskussion (ich meinte nicht, dass hier eine geführt wird, sondern an die Diskussion, die von Politikern und Gesellschaftlern geführt wurde und geführt wird) erinnert.


groove-i.d schrieb:
[...] einen teil hast Du schon erwähnt. der andere teil, da bin ich fest von überzeugt, fußt auf dem alten amerikamythos (land der..., alles geht, alles cool usw.).
mit diesem mythos hängt mitunter ein kritikloses nacheifern zusammen. die holländer sind da in teilen noch konsequenter in der anwendung und verarbeitung amerikanischer werte und lebensformen.
die sprache ist da nur ein kristallisationspunkt.

dazu kommt der coole schuinggummkauende und lakkirauchende GI, der unseren eltern lecker schoko gereicht hat und mit blu scheans und rock'nroll neue werte ins land brachte.

Und ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass du hier mindestens genauso (wenn du meine Postings oft als provokativ auffasst) provokativ geschrieben hast. Und wenn ich darauf reagiere, kreidest du es mir an? o_O
 

bluejay

Ingol
Registriert
27.12.03
Beiträge
2.097
daveinitiv schrieb:
G... Sexuell hat man viele Höhepunkte, ...
Das ist jetzt aber stark verallgemeinert.:-D
Oooooooops, ich ziehe diesen Beitrag in voller Länge (das ist ja auch schon wieder zweideutig o_O ) zurück. OK, ich bin nie hier gewesen. :innocent:
 

tjp

Altgelds Küchenapfel
Registriert
07.07.04
Beiträge
4.059
treppenputz0r schrieb:
Das stimmt so aber nicht. Die Rechtschreibung ist ein Regelwerk, das festgelegt ist und sich deshalb überhaupt nicht verändert.
Die Rechtschreibung ist keine technische Norm, sie ist eine gesellschaftliche Norm. In diesem Punkt liegt die fatale Fehleinschätzung der Reformbefürworter. Es ist weder möglich die deutsche Sprache in eine formale Sprache zu wandeln, dann und nur dann wäre sie logisch, oder sie per Normierungsgremium festzulegen, wie dies etwa bei den ISO- und DIN-Normen der Fall ist.

Inbesondere muß man darauf hinweisen, daß zwischen den Reformen des 20. Jahrhunderst keineswegs die Sprache und die Rechtschreibung unverändert geblieben wären. Wenn man den Duden vom Anfang des 20. Jahrhunderts (nach der ersten Reform) und die 20. Auflage miteinander vergleicht, wird man feststellen, daß es riesigen Unterschiede gibt. Das heißt wiederum, daß es die Anpassung an die Veränderung der Sprache gab und insofern eine Reform vollkommen überflüssig war.

Das Grundübel ist, daß einige Germanisten und Philologen der Meinung sind, man könne eine natürliche Sprache nach Belieben wie eine formale Sprache behandeln. Es kann natürlich auch ganz einfach Neid gegenüber der Dudenredaktion gewesen sein, die sie zu diesem Handeln veranlaßte. Jedenfalls hat das Verfahren früher funktioniert, die Reform hat nur Chaos hevorgebracht und zumindest die gesellschaftliche Norm der Rechtschreibung komplett in Frage gestellt. Es herrscht nun die Stimmung vor, man könne schreiben wie man wolle.

Das ist natürliche "eine enorme Verbesserung" zu der alten Situation vor der "Reform". Einen Großteil dieser schwachsinnigen Neuerungen (Getrennt- und Zusammenschreibung, Trennungen z.B. Urin- stinkt war erlaubt) mußten sie schon zurücknehmen, aber den Mumm diesen Blödsinn völlig auf den Müllhaufen gescheiterte Ideen zu werfen hatten sie dann doch nicht.
 

Gunnar

Baldwins roter Pepping
Registriert
27.12.03
Beiträge
3.214
Naja, wenn man so mitbekommt was die US Regierung für einen Scheiss veranstaltet, da kann man ja nur "Anti-Amerikanistisch" werden. Aber NUR im Hinblick auf die Regierung. Aber das ist ein völlig anderes Thema.

Tschuldigung, das musste mal raus. :innocent:

Siehe hier:
http://www.reandev.com/taliban/

PS: Ich habs geahnt. Jetzt wird Höhepunkt auch auf die sexuelle Ebene gezogen :eek:. Jetzt darf man kein Höhepunkt mehr sagen, sonst bekommt man noch Ohrpfeigen hier und da :-x

Gruss
Gunnar
 

tjp

Altgelds Küchenapfel
Registriert
07.07.04
Beiträge
4.059
treppenputz0r schrieb:
Sollte wirklich die Mehrheit der Menschen das Wort Schifffahrt mit drei f schreiben, und das wäre wirklich überlegenswert, dann muss die Regel, die genau das verbietet, doch eigentlich geändert werden, weil sie das beschreiben soll, was die Sprachmehrheit tut.
Es gibt einen sehr guten Grund eben nicht Schifffahrt zu schreiben und der besteht darin, daß die Texte auch noch jemand lesen können soll. Schiffahrt liest sich nun einmal besser als die Variante mit 3 F. Noch besser liest sich die Variante mit Schif\/fahrt, wobei hier das \/ die Auslassung einer Ligatur andeuten soll.

Leider meint man mittlerweile, daß Ligaturen veraltet seien und man schreibt komplett ohne. Obwohl Computer gerade hier einen riesen Vorteil gegenüber Schreibmaschinen böten. TeX kann es, einige Spezialprogramme auch. Warum also nutzt man Ligaturen nicht stärker?

Das stimmt, deswegen hat man es ja auch behalten, nur die Entscheidung, wann man ss schreibt und wann ß, wurde eben vereinfacht.
Früher hatte man am Wortende niemals "ss" geschrieben, ergo konnte nur "Fluß" richtig sein. Genauso trifft das natürlich auch auf zusammengesetzte Worte zu. Das große Problem mit dem "daß" und "das" hat nichts mit der Aussprache zu tun. Wer nicht weiß, wann er einen Konsekutivsatz und einen Relativsatz vor sich hat, der wird niemals in der Lage sein die korrekte Form zu benutzen. Egal man man nun "ß" oder "ss" benutzt.
 

groove-i.d

Rote Sternrenette
Registriert
10.01.05
Beiträge
6.077
daveinitiv schrieb:
Und ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass du hier mindestens genauso (wenn du meine Postings oft als provokativ auffasst) provokativ geschrieben hast. Und wenn ich darauf reagiere, kreidest du es mir an? o_O

ich neige bisweilen auch dazu, sarkastisch-provokant zu sein oder bestimmte dinge mit absicht stark zu überzeichnen. richtig!
ich versuche allerdings nicht persönlich zu werden und scharfe formulierungen wirklich nur dann persönlich an jemanden zu richten, wenn ich mir absolut sicher bin, daß ich da auf dem richtjen weg bin.

anders:
ich habe nichts gegen provokationen im sinne von sarkasmus oder kontroversen einwürfen. mit dem beispielverweis auf amerikanische klischees wollte ich einen seitenhieb in richtung der kritiklosen rezeption von werten und verständnissen machen.
ich habe Deine provokation deshalb als überschritten betrachtet, weil ich da einige angreifende/anfeindene aussagen persönlich genommen habe.
(vgl. z.b.:"leitkultur")

ich sehe allerdings die patt-situation. wir beide könnten diesbezüglich wohlmöglich ewig weiterdiskutieren und kämen zu keinem ergebnis.
(ist vielleicht auch ein stück weit bedingt durch unsere beiden persönlichkeiten).

danke auf jeden fal für die konkretisierung und erklärung einiger Deiner aussagen auf jeden fall in beitrag 79!
 

treppenputz0r

Ribston Pepping
Registriert
10.10.04
Beiträge
300
bluejay schrieb:
Das würde (ich gebe zu, das lege ich jetzt stark überzogen aus) bedeuten, wenn eine Mehrheit eine festgelegte Sache falsch macht ist sie irgendwann richtig.
Die Rechtschreibung ist ja kein Gesetz, und die Zuwiderhandlung dagegen fügt niemandem Leid zu. Durch zu schnelles Autofahren können Menschen zu Schaden kommen, aber durch Rechtschreibfehler doch nicht gerade. Der Vergleich hinkt also.
Wer sollte denn deiner Meinung nach entscheiden, wie etwas geschrieben wird. Irgendeine abstrakte Regel oder die Menschen, die eine Sprache benutzen? Natürlich braucht man irgendeine Übereinkunft, wie man sich denn schriftsprachlich unterhält, aber die dazu notwendigen Regeln sollten aus der benutzten Sprache folgen und sich ab und an dieser auch anpassen. Und ja, einige der neuen Regeln sind nicht gerade gelungen, milde ausgedrückt.
Vielleicht hast du genauere Informationen als ich. Ich weiß nicht, ob die Mehrheit befragt wurde, aber ich weiß auch nicht, ob sie nicht befragt wurde. Ich bin davon ausgegangen, dass die aktuelle Situation vor der Konzeption der Reform von den Verantwortlichen betrachtet wurde, aber ich bin mir in diesem Punkt nicht sicher.

@tjp: Erstens kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, welchen Gewinn man durch Ligaturen haben soll, tut mir Leid. Und ja, die neue Dreikonsonantenregel ist meines Erachtens nicht gerade gut durchdacht.

Zweitens gefällt mir die neue ß/ss-Regel trotzdem besser, weil sie sich in einem Satz beschreiben lässt: ss folgt auf kurze Vokale, ß auf lange, unabhängig von Wort- oder Teilwortgrenzen. Dieser Satz ersetzt die vorherige Regelung, die weitaus komplexer war, und samit werden einige Fragen aus der Welt geschafft. Es schafft aber auch neue, und das kann man der Reform selbst durchaus vorwerfen. Denn du hast Recht, viele schreiben einfach, wie sie wollen. Es gibt Menschen, die denken, das ß sei durch die Reform abgeschafft worden, und das ist ja nun wirklich nicht richtig. Dagegen kann man leider auch nichts mehr tun, ich denke selbst eine komplette Rücknahme der Reform würde da nichts helfen.