Du stellst allerdings die These auf, das es ein Narrativ gibt, das Kinder das Virus verbreiten nicht stimmt und das wiederum kannst du nicht einmal ansatzweise mit validen Daten unterstützen, denn dafür bedarf es eben einer Statistik, die ich anmahne. Krankheitslast ist da kein Beweis dafür.
Natürlich infizieren Kinder andere, das bestreite ich nicht. Aber ich halte den Effekt für nicht so relevant, dass dies Maßnahmen für Kinder rechtfertigt, die im wesentlichen nicht für den eigenen Schutz, sondern für den Schutz anderer bestimmt sind. Insbesondere, wenn der Schutz anderer nur notwendig ist, weil diese sich gegen die Impfung entschieden haben. KuJ mussten schon in Welle 1, 2 und 3 zum Schutz anderer auf ein Stück ihrer Kindheit verzichten, daher sehe ich das nun sehr kritisch.
Schaut man sich die Zahlen an, infizierte Kinder und Wachstum bei anderen Gruppen, dann könnte man auch daraus ableiten, das die Kinder Eltern und Grosseltern anstecken und würde ich diese These aufstellen könntest du die nur schwerlich entkräften, es sei denn du ziehst noch Asse aus dem Ärmel.
wo hat man das denn gesehen, also einen zeitverzögerten Anstieg in anderen Altersgruppen, die auf die Prävalenz bei KuJ zurückzuführen ist?
in NL, als die Inzidenz bei jugendlichen im Sommer bei 2000 war? Nein.
In NRW, als die Inzidenz im Sommer bei KuJ bei 300 lag? nein
Die Prognosen, dass dies zu einer hohen Krankheitslast in anderen Altersgruppen führt, sind alle nicht eingetreten. Trotzdem wird jetzt wieder genau das gleiche gesagt.
Und ja, es gibt gute Daten, eben die repräsentativen Daten aus UK, hier sehr schön aufbereitet:
Coronavirus (COVID-19) Infection Survey, UK - Office for National Statistics
man sieht den starken Anstieg in der Prävalenz bei KuJ. Und man sieht auch einen, deutlich leichteren Anstieg, bei den 40-50 jährigen. Da liegt es durchaus nah, dass dieser eine Folge der hohen Prävalenz bei KuJ sind. Aber: wir sehen keinen relevanten Effekt in den anderen Altersgruppen.
Deswegen, der Effekt ist bei weiten nicht so groß wie viele glauben. Und zweitens: mit der Impfung haben alle Erwachsenen die Möglichkeit, ihr Risiko massiv zu senken. Wie gesagt, ich halte es für grundlegend falsch, wieder den Kindern die Verantwortung zu geben, für eine niedrige Prävalenz bei den Erwachsenen zu sorgen. Spätestens jetzt mit der Impfung, kann das nicht mehr ein Grund sein.
Übrigens, ich habe keine klare Meinung zum Thema Maskenpflicht für Schüler. Ich bin mir nicht sicher, ob diese notwendig und sinnvoll ist oder nicht. Aber ich finde, dass man da sehr genau hinschauen und abwägen muss.
Btw. die Grafik zeigt 2 andere sehr interessante Aspekte:
1. die Prävalenz bei 20-30 jährigen sinkt entgegen dem Trend: mögliche Begründung, die Seropositivrate ist so hoch, dass kaum noch Infektionen stattfinden.
2. die Prävalenz bei 80+ sinkt: könnte ein Zeichen für die hohe Wirksamkeit der Booster-Impfung sein.