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Bankenkrise

Susrich

Weißer Winterglockenapfel
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Ich finde das eine sehr komische Wahrnehmung. Leider zeichnen, auch sonst recht seriöse Medien, ein sehr komisches Bild der Lage. Fast einhellig herscht der Tenor, der "kleine Mann" (Definition?) zahle nun die Zeche für die Bonzen (Subtext: damit sie NOCH reicher werden, Melodramatik willkommen).

Dabei sieht die Lage doch ganz anders. Die Leute die die Auswirkungen der Finanzkrise zu spüren bekommen werden, sind eben diese "kleinen Leuten", von denen die Rede ist. Wer verliert die Jobs in der Rezession? Der Manager oder Callcenter Agent?

Ich finde das ist ein Spiel mit dem Feuer, es ist sogar demokratiegefährend. Viel mehr sollte allen Leuten klar sein, dass mit den Bürgschaften WIR ALLE vor einem riesen Kollaps gerettet wurden. Die "Reichen" haben ihre Schäfchen längst im Trockenen. Die verfügen im Zweifelsfall über genügend Realaktiva um schwere Abstürze zu vermeiden. Es wäre besonders der Durchschnittsbürger, der unter einer ganz großen Krise gelitten hätte. Und er wird es auch tun. Der Abschwung wird kommen. Es werden Leute ihren Job verlieren. Und Gott sein Dank haben wir es geschafft so weit wie möglich abzufedern!

Hm, ich finde Deine Einlassung doch auch ziemlich bedenklich. Es haben sehr wohl eine ganze Menge Manager ihren Job verloren in den letzten Wochen und gegen einige laufen sogar Strafverfahren.

Was die 'kleinen Leute' angeht, so weiß doch niemand genau, was die anstehende Rezession, erst Recht ein möglicher Kollaps konkret bedeutet?? Was konkret heißt ein solcher Kollaps? Weniger Essen? Da gibt es z.B. auch die Meinung, dass es der deutschen Bevölkerung gut täte im Schnitt (also ein statistischer Wert) 10 Kilo abzunehmen. Oder was ist mit Nachbarschaftshilfe? Wird es weniger (oder überhaupt keinen) Strom (mehr) geben? Was ist dann mit dem reduzierten Fernsehkonsum? Was bedeutet es arbeitslos zu sein? Keinen von denjenigen Dienstleistungsjobs zu haben, die im Moment auf dem Markt sind? Bedeutet das zugleich auch untätig und sinnlos zu sein? Kann es nicht Umwertungen geben, die Tätigsein und Arbeit haben anders gewichten, als es zur Zeit in den Medien statthat? Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe keine Ahnung, was der Kollaps, vor dem alle so eindringlich (zugunsten wessen eigentlich) warnen, eigentlich bedeutet.

Oder auch mal andersherum gefragt: Was bedeutet denn ein 'Weiter so'? Wollen wir die zunehmende Umweltzerstörung, das bleibende Elend eines Drittels der Weltbevölkerung, etc. Wäre ein Kollaps nicht auch heilsam, wie manche meinen???

Sicher, die Welt würde sich nach einem Kollaps ändern, diese Änderung beträfe alle. Aber was sich ändern würde und in welche Richtung, das vermag uns keine der schrill schreienden Kassandras zu verkünden!! Es kommen da nur Allgemeinplätze!
 
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martino15

Idared
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Hm, ich finde Deine Einlassung doch auch ziemlich bedenklich. Es haben sehr wohl eine ganze Menge Manager ihren Job verloren in den letzten Wochen und gegen einige laufen sogar Strafverfahren.

Was die 'kleinen Leute' angeht, so weiß doch niemand genau, was die anstehende Rezession, erst Recht ein möglicher Kollaps konkret bedeutet?? Was konkret heißt ein solcher Kollaps? Weniger Essen? Da gibt es z.B. auch die Meinung, dass es der deutschen Bevölkerung gut täte im Schnitt (also ein statistischer Wert) 10 Kilo abzunehmen. Oder was ist mit Nachbarschaftshilfe? Wird es weniger (oder überhaupt keinen) Strom (mehr) geben? Was ist dann mit dem reduzierten Fernsehkonsum? Was bedeutet es arbeitslos zu sein? Keinen von denjenigen Dienstleistungsjobs zu haben, die im Moment auf dem Markt sind? Bedeutet das zugleich auch untätig und sinnlos zu sein? Kann es nicht Umwertungen geben, die Tätigsein und Arbeit haben anders gewichten, als es zur Zeit in den Medien statthat? Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe keine Ahnung, was der Kollaps, vor dem alle so eindringlich (zugunsten wessen eigentlich) warnen, eigentlich bedeutet.

Oder auch mal andersherum gefragt: Was bedeutet denn ein 'Weiter so'? Wollen wir die zunehmende Umweltzerstörung, das bleibende Elend eines Drittels der Weltbevölkerung, etc. Wäre ein Kollaps nicht auch heilsam, wie manche meinen???

Sicher, die Welt würde sich nach einem Kollaps ändern, diese Änderung beträfe alle. Aber was sich ändern würde und in welche Richtung, das vermag uns keine der schrill schreienden Kassandras zu verkünden!! Es kommen da nur Allgemeinplätze!

Ich finde deine Einlassung ebenso bedenklich, eher absurd. Wenn unser Wirtschaftssystem zusammenbricht, dann bricht das Chaos aus, weil alle Leute um ihre Ersparnisse, ihr Einkommen fürchten. Es werden Populisten auftauchen, denen gegenüber Lafontaine eher gemäßigigt erscheint. Und die Leute werden folgen, sie wählen, für sie auf die Strasse gehen. Weil sie eben Angst haben.
Das Elend der Dritten Welt und die Umweltzerstörung wirst du nicht bekämpfen durch ein weiteres Chaos. Das System ist (vorausgesetzt man glaubt wirklich an humanitäre Werte) nur von innen heraus reformierbar.
Dazu muss man die dazu passenden Parteien wählen, und sich nicht freuen, wenn wichtige Geschäftsbanken zusammenbrechen, die Aktienmärkte kollabieren.
Übrigens habe ich den Eindruck, dass du, Susrich, nicht betroffen bist. Wahrscheinlich bist du Beamter oder Student.
 

Dinofelis

Gast
Dafür fehlt euch elementarstes Ökonomiewissen, Moral und Minimal-Verständnis der politischen Machtstrukturen. Schade, dass ihr wählen dürft.

Sag mal, als du hier bei Apfeltalk anfingst zu schreiben, warst du da nicht so eine Art Gameboy-Spezialist? Und welche besonderen Fähigkeiten haben dich inzwischen dazu qualifiziert, zum Beschimpfer eines öffentlichen Publikums zu werden?
 
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martino15

Idared
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Also mich würde jetzt einfach mal interessieren, woher das Geld kommt, das die verschuldeten Staaten da jetzt nehmen, um Anteile von Banken zu erwerben (also ich meine jetzt nicht die Bürgschaften), faule Kredite zu übernehmen etc.

Ich hab da irgendwo gelesen, die nehmen es von den Banken? Die haben doch aber gerade 1,4 Billionen Dollar versenkt. Wo ist das Geld eigentlich hin? Und wo kam es her - immerhin haben die Subprimes ja gar keines gehabt, das war ja der Beginn der Krise.

Ganz ehrlich - eigentlich, wenn man mich fragt, ich verstehe da gar nichts.

Gold ist übrigens physisch ausverkauft und wird trotzdem lustig weiter gehandelt.

Okay Susrich, machen wir mal etwas Volkwirtschaftslehre.
Das Geld, das jetzt für Bürgschaften, Eigenkapital für Banken vom Staat aufgewendet wird stammt aus dem Geld, das der Staat in Schuldverschreibungen, Obligationen, Bundesschatzbriefen, etc. aufnimmt. Nichts anderes als die laufende Verschuldung, nur eben verpackt in einem Sonderhaushalt.
Wer kauft den Kram? Vor allem Versicherungen, weil die laufende Zuflüsse haben, die sie irgendwie zinsbringend unterbringen müssen. Nur wollen sie es nicht den Banken geben wie bisher, sondern suchen "sichere" Geldgeber, also den Staat. Der gibt es dann als Zwischenhändler an die Banken weiter.
Verstanden?
 

Susrich

Weißer Winterglockenapfel
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Ich finde deine Einlassung ebenso bedenklich, eher absurd. Wenn unser Wirtschaftssystem zusammenbricht, dann bricht das Chaos aus, weil alle Leute um ihre Ersparnisse, ihr Einkommen fürchten.

Ach ja? Wieso bricht dann das Chaos aus? Was bedeutet denn das Chaos?


Und die Leute werden folgen, sie wählen, für sie auf die Strasse gehen. Weil sie eben Angst haben.

Genau! Und wer macht die Angst? Medien leben von der Angst und verkaufen ihre Produkte. Banken machen Angst, um mehr Geld zu bekommen. Ganz normale Leute machen Angst, damit man ihnen endlich einmal zuhört. Es gibt ein Interesse an der Angst. Und das Schlimmste an all dem ist die gemachte Angst. Die deutsche Regierung hat ja zugegeben, dass sie 400 Milliarden Euro allein aus psychologischen Gründen zur Verfügung stellt.
So, und ich denke, dass wir die von Dir befürchtete Radikalisierung der Politik allein schon dadurch verhindern können, wenn wir darüber reden, was der Kollaps denn außer abstrakten Worten wie Chaos, radikalere Politiker wie Lafontaine (wer soll das denn im Moment sein) etc. noch bedeutet. Die Bemühungen um Konkretion der Folgen heute, was könnte ein Kollaps denn konkreter noch bedeuten als die vorweggenommene Leerformel Chaos, was bedeutet Chaos, was könnte es heute heißen im Unterschied zu 1933 etc., was bedeutet ein 'weiter so konkret', das würde die Angst minimieren und die Leute besonnener machen. Das Schlimmste im Moment ist nicht der drohende Kollaps, sondern die Angst davor!!! Und wenn Du schon eine Reform von Innen verlangst, dann doch wohl die, dass wir endlich einmal aufhören, vor Worten und Zahlen Angst zu haben! Da kann jeder nämlich konkret bei sich selbst in seinem Inneren reformieren, anstatt wichtig mit großen Worten daher zu kommen.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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… Naja, dass hier im Thread niemand einen vernünftigen Alternativ-Vorschlag hat, heißt nicht, dass es ihn nicht doch gäbe …

Das hatte ich ja auch nicht behauptet. Allerdings reagiere ich manchmal allergisch auf Gemecker aus der letzten Reihe, das wesentlich leichter ist, als das Benennen konstruktiver Alternativen.
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Hey, wenn in einem Wald jedes Jahr das Unterholz abbrennt, dann interessiert das die dicken Bäume wenig. Danach ist der Boden sauber für neue Pflanzen. Verhindert man dieses Feuer mit künstlichen Löschversuchen (Hilfspakete), dann wird der Schrott am Boden immer höher. Und wenn es DANN brennt, dann überleben das auch die gesunden Bäume nicht mehr.
Also lasst die kranken Firmen Konkurs gehen, das bereinigt den Markt und schafft Platz und Luft für neue, innovative Unternehmen.
Ja, Leute werden Ihre Ersparnisse verlieren. Dumm gelaufen, immerhin (Gier frisst Hirn) wollten Sie ja auch hohe Zinssätze haben. Und die gibts nicht ohne Risiko. Nun ist es da, das Risiko, und ALLE sollen dafür blechen? Ich glaub es hackt...
 
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Bajuware

Apfel der Erkenntnis
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Hey, wenn in einem Wald jedes Jahr das Unterholz abbrennt, dann interessiert das die dicken Bäume wenig. Danach ist der Boden sauber für neue Pflanzen. Verhindert man dieses Feuer mit künstlichen Löschversuchen (Hilfspakete), dann wird der Schrott am Boden immer höher. Und wenn es DANN brennt, dann überleben das auch die gesunden Bäume nicht mehr.
Also lasst die kranken Firmen Konkurs gehen, das bereinigt den Markt und schafft Platz und Luft für neue, innovative Unternehmen.
Ja, Leute werden Ihre Ersparnisse verlieren. Dumm gelaufen, immerhin (Gier frisst Hirn) wollten Sie ja auch hohe Zinssätze haben. Und die gibts nicht ohne Risiko. Nun ist es da, das Risiko, und ALLE sollen dafür blechen? Ich glaub es hackt...

Gut geschrieben. Zwar muss man anmerken das die Banken die Pakete teilweise als sicher verkauft haben, aber im großen und ganzen stimme ich der Aussage zu. Eine Rezession trifft bei weitem nicht nur den "kleinen Mann", auch mehr oder weniger Spitzenpositionen werden davon ganz gravierend betroffen sein. Ich rede nicht von den wirklichen Spitzenpositionen, sondern alles was sich um diese die letzten Jahre aufgebaut hat. Die Kruste bricht, die Blasen platzen, somit gibt es wieder chancen für andere Unternehmen.
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Gut geschrieben. Zwar muss man anmerken das die Banken die Pakete teilweise als sicher verkauft haben,

Naja, auch der "kleine Mann" kann sich eine zweite Meinung einholen, oder sich selbst informieren.
Ich selbst gehe immer nach dem Grundsatz: "Nur Geschäfte machen, die ich verstehe".
Daher werden auch nur Aktien von Unternehmen gekauft, deren Handlungen ich nachvollziehen kann, bzw. deren Produkte ich kenne. Mag konservativ sein, ist aber sicherer. Genauso mit Sparen. Immobilienfolds? Niemals, damit kenne ich mich nicht aus.
Als absoluten Notgroschen kaufen meine Frau und ich jeden Monat eine halbe Unze Krügerrand, Stempelqualität. Hat nur 5% Aufpreis zum Goldpreis, und ist daher seeehr beständig. Momentan zwar etwas teuer, aber wir ziehen das eisern durch. Gibt zwar keine Zinsen, aber die von den Banken werden eh fast von der Inflation aufgefressen, dazu noch das Risiko - nene...
Die "richtige" Rente geht damit nicht, klar. Die liegt aber auch nicht in Deutschland oder der EU. Die Schatzkiste wird monatlich für die echten Notfälle gefüllt, wenn auch langsam :)
 

Anindo

Wagnerapfel
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Immobilienfolds? Niemals, damit kenne ich mich nicht aus.

Ich auch nicht, aber so viel verstehe ich schon. Wenn Immobilien für 1 bis 2% Zinsen an Working Poors verschenkt werden, wie sollen die Fonds aus den Krediten einen Cent mehr bringen? Also mit Rating-Agenturen kann man das nicht erklärt. Den Käufern kann man Naivität und Risikofreude unterstellen, aber den Verkäufern nur Betrug in astronomischem Ausmaß. Es wurde zwar viel Geld verbrannt (was nichts anders heißt als neubewertet), aber irgend jemand hat doch hier richtig abgesahnt und ich sehe keine Angeklagten.

Wenn ich ne Bank besäße und müsste nur mit dem Anlagekapital haften, könnte ich morgen meine Scheiße für 10% Zinsen als Fonds auf den Markt werfen. Ich kaufe mir ne riesige Jacht von den Bonis, lasse die Bank pleite gehen und freue mich meines Lebens. So in etwa kann das nur gelaufen sein. Das war quasi Ocean´s Eleven auf legaler Basis.
 
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Hamster

Alkmene
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Verdient haben alle die auf fallende Kurse gesetzt haben :) :) :)
 

Dinofelis

Gast
Eine Rezession trifft bei weitem nicht nur den "kleinen Mann", auch mehr oder weniger Spitzenpositionen werden davon ganz gravierend betroffen sein.

Jetzt soll also eine Rezession sein (oder kommen)?

Sieht es nicht eher so aus, als bewegten wir uns schon seit 98/99 in einer ständigen Überhitzung, die hin und wieder von einer "Normalisierung" durchbrochen wird?

Hier der Verlauf des Dax:

bigchart.m


Man sieht ja ganz deutlich, dass unsere Kurse immer noch sehr weit über dem Stand von 2003 sind, also finde ich die Bewertung "Rezession" für den momentanen Zustand widersprüchlich, und nur durch die öffentliche Berichterstattung und viele daran glaubende Menschen erklärbar.

Ich hoffe auf eine konstruktive Antwort. Beschimpfungen bitte an den Spiegel richten (den im Badezimmer).
 

martino15

Idared
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Es ist eine erstaunlichle Koalition, die sich hier zeigt: Manche singen die reine Lehre ("Unterholz etwas ausbrennen lassen") andere wollen es den Bankern mal so richtig zeigen oder hoffen insgeheim auf den Zusammenbruch des Systems, das Umweltzerstörung, Verelendung der 3.Welt mit sich bringt, bzw. nicht verhindert.
Ich halte das für einen grossen Fehler, bin sehr froh, dass ihr nichts zu entscheiden habt. Susrich hat ja auch schon zugegeben, dass er im Grunde nichts von der Sache versteht.
Warum haben die KfW und der Bund den Zusammenbruch der vergleichsweise unbedeutenden IKB verhindert? Weil die Verantwortlichen fürchteten, daß damit eine Kettenreaktion ausgelöst wird. Genau das ist nämlich passiert, als die US-Regierung Lehmann-Brothers pleite gehen liess. Plötzlich war das Vertrauen, auf das der gesamte Geldmarkt basiert, weg, und das ganze System kam ins Rutschen. Ein riesengrosser Fehler, der sich jetzt nur durch Staatsgarantien, etc. halbwegs ins Lot bringen lässt.
Das ist kein Unterholz, was wegbrennt, wenn sich einige grosse Geschäftsbanken nicht mehr refinanzieren können. Das ist die Kernschmelze des Bankensystems. Und was machen diese, um ihre Liquidität zu halten? Sie kündigen Tausenden von Unternehmen die Kredite und Kreditzusagen. Dann ist keine einzige Firma mehr sicher, weil es keine Aufträge mehr gibt. Und was machen diese Firmen? Klar, sie entlassen, müssen entlassen.
Und als nächstes werden diejenigen, die auf der Strasse stehen, sich fragen, warum der Staat eigentlich den Beamten und Pensionären noch Geld zahlt. Soviel zum Thema Chaos und Unterholz!
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Das ist kein Unterholz, was wegbrennt, wenn sich einige grosse Geschäftsbanken nicht mehr refinanzieren können. Das ist die Kernschmelze des Bankensystems. Und was machen diese, um ihre Liquidität zu halten? Sie kündigen Tausenden von Unternehmen die Kredite und Kreditzusagen.

Nein, das ist eine gesunde Marktwirtschaft. Eine Bank LEBT von Zinsen, das ist Ihre Geldeingang. Und wenn eine Bank mehr Kredit vergibt als sie Geld hat, dann brennt der Laden irgendwann. Um das fehlende Geld zu kaschieren, wurden Immobilien auf irrwitzige Werte geschätzt, jetzt kommt die Quittung. Eine Bank macht Riesenumsätze mit virtuellen Werten, darum gönnt sich der Chef zig Millionen als Gehalt - und jetzt wo das Ding gegen die Wand fährt, soll der Steuerzahler dafür geradestehen? Der Steuerzahler, der tw. wg. dieser Machenschaften schon sein Geld verloren hat?
Kann ja wohl nicht sein!
Entweder alle Banken komplett verstaatlicht, oder gar nicht. Aber die Gewinne mitnehmen, und dann vor den Schulden/der Pleite wegrennen KANN nicht sein!
Abbrennen lassen. Und den Freiraum dann für neue Banken nutzen. Oder planieren, betonieren und einen MCDonalds in die Mitte gestellt.
 

skepsis

Westfälische Tiefblüte
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Nein, das ist eine gesunde Marktwirtschaft. Eine Bank LEBT von Zinsen, das ist Ihre Geldeingang. Und wenn eine Bank mehr Kredit vergibt als sie Geld hat, dann brennt der Laden irgendwann. Um das fehlende Geld zu kaschieren, wurden Immobilien auf irrwitzige Werte geschätzt, jetzt kommt die Quittung. Eine Bank macht Riesenumsätze mit virtuellen Werten, darum gönnt sich der Chef zig Millionen als Gehalt - und jetzt wo das Ding gegen die Wand fährt, soll der Steuerzahler dafür geradestehen? Der Steuerzahler, der tw. wg. dieser Machenschaften schon sein Geld verloren hat?
Kann ja wohl nicht sein!
Entweder alle Banken komplett verstaatlicht, oder gar nicht. Aber die Gewinne mitnehmen, und dann vor den Schulden/der Pleite wegrennen KANN nicht sein!
Abbrennen lassen. Und den Freiraum dann für neue Banken nutzen. Oder planieren, betonieren und einen MCDonalds in die Mitte gestellt.

Pardons, aber ich habe nicht den Eindruck, dass du dich mit den volkswirtschaftlichen Zusammenhängen dieser Krise wirlich auskennst. Das ist zum Teil politisch unverantwortlich was du schreibst. Sich hinzustellen und behaupten, der Staat solle zusehen wie Banken pleiten gehen und sich dadurch der Markt gesund schrumpfen würde ist ersten eine Behauptung ohne jegliche Begründung und zweitens wirst du niemand in der Wissenschaft finden, der dich mit dieser Aussage glaubhaft unterstützen wird. Das ist absoluter Mist! Ich lese da eigentlich eher unterschwellige Kapitalismuskritik raus.

Vielen nehmen die aktuellen Entwicklungen jetzt zum Anlass mit dem Kapitalismus abzurechnen. Ganz gefährlich ist dabei, den Leuten das Lafontain'sche Weltbild zu vermitteln: der Kapitalismus ist schlecht, wir brauchen nur mehr Staat, dann wird alles gut. Sehr waghalsig. Nahezu jeder staatlicher Eingriff zieht negative Konsequenzen mit sich. Es gibt Marktversagen, ja! Aber es ist nicht automatisch gesagt, dass der Staat es besser macht. Um einen staatlichen Eingriff zu rechtfertigen ist zunächst einmal festzustellen, ob kein Staatsversagen vorliegt.

Meine Theorie ist, dass die aktuelles Krise in erster Linie ein Beispiel für Staatsversagen ist. Die Amerikanische Bankenlandschaft war / ist unzureichend reguliert. Die falsch gesetzten Rahmenbediungen sind verantwortlich für diese Krise. Kaum ein Vorwurf, dem man den Markt machen kann. Die Politik legt die Spielregeln fest.

Antikapitalismus ist jetzt ganz en vogue. Ist ja auch nicht schwer, schließlich bleibt ja keiner der Kritiker den Gegenbeweis schuldig.
 
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WDZaphod

Prinzenapfel
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Das ist absolut nicht Kapitalismusfeindlich gemeint - ich bin nur ein Feind übertriebener oder halbherziger Staatseingriffe.
Was soll der Staat denn noch alles regulieren? Weitere Beamte dafür einstellen? Dumm, wenn man vor lauter Wasserkopf schon nicht mehr rennen kann - demnächst kann das Land nicht mal aufrecht stehen, weil die Rübe so dick ist.
Ja, es ist eine Abrechnung mit den Banken. Gewinnsucht, Grössenwahn gepaart mit pers. Raffgier der Manager. Nun kommt die Quittung, aber ich bin mir sicher: Auch ohne staatliche Milliardenspritzen werden wir das überleben. Vielleicht sollte man einfach mal kleinere Brötchen backen, und nur das kaufen, was mach sich auch LEISTEN kann. Nicht das, was man (durch Kredite) bezahlen kann. Es gibt ganze Firmen, die nur geleast sind, selbst der Kugelschreiber auf dem Schreibtisch gehört der Bank. Was soll das?
Die Spekulationsjunkies kann man nicht dadurch entwöhnen, indem man Ihnen weiter Ihre Droge zur Verfügung stellt. Die machen bei der kleinsten Markterholung dort weiter, wo sie vor den Staatsallmosen aufgehört haben. Und dann muss der Staat wirklich für seine Bürgschaften von 480 Milliarden (!!) Eur einspringen. Ein Wahnsinn sondersgleichen...
Zuerst sollte man dem Staat mal verbieten, Schulden zu machen. Ausgegeben werden kann nur, was man auch HAT.
Ich sage Dir: Der Laden Deutschland geht bankrott, und das in den nächsten 10 Jahren. Der nächste Krieg steht vor der Tür, ob es "nur" ein Bürgerkrieg wird, oder ein EU-Interner Krieg weiss ich nicht. Ich werde in den nächsten Wochen alles was in Banken- oder Versicherungshand ist abziehen (Lebensversicherung, "kapitalbildende" Berufsunfähigkeitsversicherung u.s.w.) und zum nächsten günstigen Zeitpunkt in Gold oder andere wertbeständige Dinge wandeln. Mag pessimistisch klingen, aber ich sehe verdammt harte Zeiten auf uns zukommen. Wenns dann kracht, kann ich mit einzelnen Gliedern einer Goldkette alles lebensnotwendige erstehen (Wasser, Nahrung, Schusswaffen). Fehlt noch der schwarze Interceptor :p

(die letzten beiden Sätze sind als Humor zu verstehen, und stellen eine Uebertreibung dar)
 

Dante101

Ralls Genet
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Ich kenn mich zwar nicht sonderlich gut mit diesen Dingen aus, aber durchaus daran interessiert. Deshalb lese ich mit größtem Interesse Eure Diskussion. Aber macht nicht so eine Haltung ...

WDZaphod schrieb:
Ich sage Dir: Der Laden Deutschland geht bankrott, und das in den nächsten 10 Jahren. Der nächste Krieg steht vor der Tür, ob es "nur" ein Bürgerkrieg wird, oder ein EU-Interner Krieg weiss ich nicht. Ich werde in den nächsten Wochen alles was in Banken- oder Versicherungshand ist abziehen (Lebensversicherung, "kapitalbildende" Berufsunfähigkeitsversicherung u.s.w.) und zum nächsten günstigen Zeitpunkt in Gold oder andere wertbeständige Dinge wandeln. Mag pessimistisch klingen, aber ich sehe verdammt harte Zeiten auf uns zukommen. Wenns dann kracht, kann ich mit einzelnen Gliedern einer Goldkette alles lebensnotwendige erstehen

... alles genau so schlimm, wie es derzeit ist und sich weiterentwickelt?
 

skepsis

Westfälische Tiefblüte
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I... alles genau so schlimm, wie es derzeit ist und sich weiterentwickelt?

Ja genau das ist es! Ich frage mich auch, immernoch, welche Ausbildung WDZaphod zu diesen volkswirtschaftlichen Progrnosen verleiten? Ein Studium vielleicht? Volkswirtschaft oder Wirtschaftswissenschaften? Die Aussagen klingen zumindest nicht so!

Meiner Meinung nach sind das alles Aussagen, die mal so aus dem Bauch kommen gepaart mit etwas Halbwissen über das Thema.

Leute, Leute! Wegen Zahnschmerzen geht man doch nicht zum KFZ Mechaniker und Haus bauen überlässt man doch auch nicht einem Straßenkehrer. Das sind hochkomplexe Themen. Themen, bei denen nicht jeder mitreden kann. Da stehen selbst Professoren, die neben ihrer fundierten Ausbildung jahrzentelang auf diesen Gebieten forschen vor großen Herausforderungen die Details dieser Krise zu analysieren.
Ruhig auch mal Mut zur Lücke. Nicht immer meinen, man wisse bei allem bescheid! Es kann ja auch nicht jeder über alles informiert sein!

Ich kann zumindest schon mal sagen, dass die Statements von WDZaphod nicht den Fachmeinungen der Wirtschaftswissenschaften entsprechen. Vielleicht legt er uns ja noch die Quellen seiner Weisheiten dar?
 

Dante101

Ralls Genet
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Wie gesagt. Eure Diskussion interessiert mich und hilft mir vielleicht, etwas mehr Einblick in diese Thematik zu bekommen. Das wichtigste dabei: Sachlich bleiben. Niemand hat etwas davon, den anderen zu beleidigen. (Ich beuge mit diesem "Rat" nur etwas vor ;))