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Bankenkrise

WDZaphod

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Ich kann zumindest schon mal sagen, dass die Statements von WDZaphod nicht den Fachmeinungen der Wirtschaftswissenschaften entsprechen. Vielleicht legt er uns ja noch die Quellen seiner Weisheiten dar?

Die Quelle sind ganze einfach "Marktbeobachtungen". Schau Dir die Entwicklung von Arbeitslosenzahlen (die ECHTEN, nicht die geschönten vom Arbeitsamt) an, die Entwicklung von Mittel- bzw. Unterschicht, die Staatsverschuldung, die Steuer- & Abgabenlast, die reale wirtschaftliche Entwicklung (nach Platzen der Ueberhitzungs-Blasen), die Kostenentwicklung bei den Staatsbediensteten - und dann sag mir, dass Du da einen positiven Trend siehst. Wenn ja, solltest Du die Happy-Pillen mal absetzen :-D
Die ohnehin schon ruinösen Abgaben steigen, die Rentner werden wg. anstehender Wahlen mit 2% "Erhöhung" ruhigestellt (Erinnerung: 2.9% Inflation) - ich bin mal gespannt, wann wieder ein Männchen mit Bärtchen oben steht, und wirre Reden schwingt (Okay, sollte das passieren, kann man Ihm ja noch einen Phaeton und 2-20 Bierchen anbieten...). Alternative: Es finden sich wieder ein paar Zusammen, und machen Feuerwerk. Dann ist das Geschrei gross, keiner kann sich vorstellen warum das nun passiert. Nur der Schäuble hat's immer gewusst...

Ach, ich sollte auf meinen Blutdruck aufpassen.... Mich tangierts momentan eh weniger, was in Deutschland abgeht :-D
 
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Susrich

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Das ist zum Teil politisch unverantwortlich was du schreibst. Sich hinzustellen und behaupten, der Staat solle zusehen wie Banken pleiten gehen und sich dadurch der Markt gesund schrumpfen würde ist ersten eine Behauptung ohne jegliche Begründung und zweitens wirst du niemand in der Wissenschaft finden, der dich mit dieser Aussage glaubhaft unterstützen wird.

Bis Anfang diesen Jahres galt staatliche Einmischung noch als altbacken, bevormundend und wirtschaftsfeindlich. Der Markt hätte es verdient, gesund geschrumpft zu werden. Wenn ich noch an die Zeiten denke, als die kleinen Sparer der Deutschen Bank zu piefig waren und sie dann diesen Sektor mit der Bank24 abgestoßen hat... Und heute gibt es Reklamesendungen der DB um 'meinen' Kredit, den ich gewinnen könne. Nä, sorry....
Die Unis wurden zu Marketing-Unternehmen umgewidmet und können sich die neusten wissenschaftl. Publikationen und Hefte nicht mehr leisten; die Krankenhäuser haben ihre Telefonleitungen an den Krankenbetten kapitalisiert, etc. Mal ganz abgesehen von den Rankings überall, die nichts nutzen und nur stumpfsinnige Meinungsmache sind... Es ist ja noch viel mehr einhergegangen mit dem liberalen Neokapitalismus als nur jetzt die Kreditkrise!!! Das wird aber gerade geflissentlich übergangen. Wenn ich mir nur die Diskussion ums Humankapital in Erinnerung rufe, Anfang der 2000er Jahre.... Das war auch ein riesiger Angriff auf die Kultur!!! Auch die ist in den letzten Jahren abgebaut worden. Schaut Euch mal die Schulen an, die öffentlichen Bibliotheken, etc.

Ich bin absolut dafür, dass der Markt sich gesund schrumpft.

Und mit dem Männchen mit Bart zu drohen *hüstel* - die übliche Panikmache (die fahren sich übrigens mit ziemlicher Promille auf der Überholspur selbst vor den Baum!!) Da würde ich doch lieber mit Medienzaren kommen wie Berlusconi, Sarkozy und Putin. Das sind die Männer der Zukunft - ohne Bart und schriller Gestik! (Mal ganz abgesehen von den neuen Feudalherren, den sog. 'Erben' - auch ein kulturelles Problem: glamouröse Medienstars so überflüssig wie Hämorrhoiden)
 
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Prinzenapfel
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Bis Anfang diesen Jahres galt staatliche Einmischung noch als altbacken, bevormundend und wirtschaftsfeindlich. Der Markt hätte es verdient, gesund geschrumpft zu werden. Wenn ich noch an die Zeiten denke, als die kleinen Sparer der Deutschen Bank zu piefig waren und sie dann diesen Sektor mit der Bank24 abgestoßen hat... Und heute gibt es Reklamesendungen der DB um 'meinen' Kredit, den ich gewinnen könne. Nä, sorry....
Die Unis wurden zu Marketing-Unternehmen umgewidmet und können sich die neusten wissenschaftl. Publikationen und Hefte nicht mehr leisten; die Krankenhäuser haben ihre Telefonleitungen an den Krankenbetten kapitalisiert, etc. Mal ganz abgesehen von den Rankings überall, die nichts nutzen und nur stumpfsinnige Meinungsmache sind... Es ist ja noch viel mehr einhergegangen mit dem liberalen Neokapitalismus als nur jetzt die Kreditkrise!!! Das wird aber gerade geflissentlich übergangen. Wenn ich mir nur die Diskussion ums Humankapital in Erinnerung rufe, Anfang der 2000er Jahre.... Das war auch ein riesiger Angriff auf die Kultur!!! Auch die ist in den letzten Jahren abgebaut worden. Schaut Euch mal die Schulen an, die öffentlichen Bibliotheken, etc.

Ich bin absolut dafür, dass der Markt sich gesund schrumpft.
[...]

Ich bin "Wissenschaftler" und kann deine Aussagen durchaus bestaetigen. Gesund schrumpfen ist aber nicht genug, Banken und Investoren muessen weltweit an die Kette gelegt werden, wie im vorherigen Beitrag von skepsis angesprochen, Banken sollten in den Bankrott entlassen werden koennen denn alles andere ist nur wieder das typisch neo-klassische sozialisieren von Verlusten _nachdem_ Jahrzehnte lang Gewinne privatisiert wurden. Ich war laenger beim Bund und dort haben wir das Konzept "Lernen durch Schmerzen" genannt - bestimmt ist das nicht der beste Weg, aber die Eskapaden des weltweiten Finanznetzwerkes sind schlichtweg außer Kontrolle geraten. Jetzt ist aber auch wichtig, den Staat und seine Buerger vor Auswuechsen in die andere Richtung zu schuetzen, die Genossen und die braune Pest stehen schon in den Startloechern, bereit um die Gunst der Buerger zu buhlen - wir wollen schließlich nicht rueckwaerts laufen. Jetzt nur nicht den Kopf verlieren, da hat skepsis meiner Meinung nach recht.

Als Unternehmer finde ich es schade, dass es in Zukunft schwieriger wird eine Finanzierung durch diese Kanaele zu erhalten, aber ich bin auch froh, dass meine Banken sich ploetzlich wieder fuer kleinere Kunde interessieren werden (muessen). Gier ist nicht umsonst in vielen Religionen eine Suende, sie fuehrt meistens zu negativen Endpunkten.

Cheers,
:wx:
 

Susrich

Weißer Winterglockenapfel
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Gesund schrumpfen ist aber nicht genug, Banken und Investoren muessen weltweit an die Kette gelegt werden, wie im vorherigen Beitrag von skepsis angesprochen

Genau

Ab nach Guantanamo. Da ist wie im globalisierten Finanzsystem auch die ganze Zeit Tag. Für die tägliche Dosis Adrenalin wird auch gesorgt. Vielleicht habe sie es in einem Punkt besser als während der Arbeit: Sie können die ganze Zeit über laut Metallica hören. ;)


(...) Jetzt ist aber auch wichtig, den Staat und seine Buerger vor Auswuechsen in die andere Richtung zu schuetzen, die Genossen und die braune Pest stehen schon in den Startloechern, bereit um die Gunst der Buerger zu buhlen - wir wollen schließlich nicht rueckwaerts laufen. (...)

Hmm, ja kann sein. Das liegt dann aber an dem überbordenden Sicherheitsbedürfnis, das sich ja jetzt schon überall Bahn verschafft. Gelder sollen sicher sein, Besitzstände sollen sicher sein, das Leben auf der Straße soll sicher sein... Schily wollte und Schäuble will alles sicher machen. Ich bin mir sicher (kleines Wortspiel), dass den braunen und roten Zündlern gerade das Sicherheitsbedürfnis des gefühlten 'Bürgers' Tor und Tür öffnen wird. Imho! Ordnung, Disziplin und der Kanon, 'wie man es zu machen hat', sind dabei, die Tugenden des Tages zu werden.
 
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WDZaphod

Prinzenapfel
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Schonmal den Spritpreis betrachtet? 1.25 anstelle von 1.52. Heizöl 10ct billiger, Gas auf dem Weg nach unten. Sehr komisch!
Nun fragt man sich: Warum?
Das ganze Spektrum der
verblödeteten (Zitat Reich-Ranitzki ) Medienlandlandschaft von BLÖD-BILD bis BLÖD-SPIEGEL will uns weismachen, dass die Rohstoffpreise wegen der angeblichen Rezessionsangst sinken. Sicher! der Unternehmer geht zu seinen Maschinen und kürzt einfach mal kurz die Verbrauchswerte 50%. Das wäre so, als wenn wir morgens zu unserem Auto sagen würde: ab heute hast Du eine doppelte so hohe Effizienz und verbrauchst 50% weniger auf 100km.
Nein, der einzige Grund, weswegen die Rohstoffpreise sinken, ist: den Spekulanten, den Banken und den Investmentsfonds ist das schöne Geld zum Spekulieren ausgegangen. Die Rohstoffpreise werden durch eine künstliche Nachfrage auf den Warentermin- und Aktienmärkten in künstliche Höhen getrieben weil sie einfach Spekulationsobjekt einer kriminellen Casinobande geworden sind. Nun ist denen das Spielgeld ausgegangen, und nun haben sie einfach nichts mehr zum spielen.
WIR haben mehr. DIE haben weniger. Und zwar exakt das weniger, was WIR mehr haben.
Ist natürlich doof für Finanzkapital, Energiekonzerne, für die Spekulanten, die Politiker, also alle, die wir finanzieren. Was haben die sich als Rettungsanker ausgedacht? Auch das ist so simpel, das es fast schon genial ist: sie nehmen unser Geld und finanzieren und bürgen (mit unserem Geld) für die Geschäfte und die Gewinne der Spekulanten, der Finanzhaie, der Energiekonzerne. Die hohen Preise wollen ja gesichert sein, schliesslich hängt daran auch die Mehrwertsteuer. Warum sollte der Staat diesen Preisverfall also zulassen? Schliesslich sitzen auch genügend Politiker in den Aufsichtsräten, und erzeugen dort CO2 und heisse Luft.

Und so freut sich alles: die Medien bejubeln Merkel und Steinbrück als Retter, die Finanz- und Energiekonzerne freuen sich weil ihre Gewinne und Spekulationserlöse wieder sprudeln, Merkel und Konsorten grinsen in die Kameras weil sie es geschafft haben, mit fremden Geld Einfluss und Gewinn des Großkapitals und ihre eigene Position zu sichern.
Und der kleine Mann/Frau auf der Strasse freut sich auch, dass er nach Strich und Faden verar***t wird und das noch nicht einmal merkt weil ihm weisgemacht wurde, dass etwas ganz, ganz Schlimmes passiert wenn er weniger für Benzin und Diesel bezahlen muss.

Aber wenn Florida-Rolf sich mit 800 Eur in Florida in der Sonne "vergnügt", dann wird ein Sondergesetz gemacht und eine Hasskampgne in allen Medien inszeniert. Aber wenn die Banken, Spekulanten und Politiker unser Geld in Milliardenhöhe veruntreuen, dann wird auch ein Gesetz gemacht. Aber nicht zu unseren Gunsten.
Besser kann man die "Umverteilung" von Unten nach Oben doch gar nicht darstellen als durch dieses 500Milliarden €-Gesetz.
Insofern war das Ganze doch auch sehr lehrreich (wenn auch ziemlich teuer, aber Bildung ist bekanntlich nicht umsonst. Die wir uns auch wiederum abschminken können weil für Schulen und Universitäten nämlich auch angeblich kein Geld da sein wird. Das wird sich bei den Lehrmitteln und den Studiengebühren bemerkbar machen)
Naja, eigentlich auch egal. Ich lebe seit 4 Wochen in der Schweiz, fühle mich hier SAUWOHL, tanke für 1.08Eur und hab nur nette freundliche Menschen um mich.
:p
 
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Susrich

Weißer Winterglockenapfel
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Aber wenn Florida-Rolf sich mit 800 Eur in Florida in der Sonne "vergnügt", dann wird ein Sondergesetz gemacht und eine Hasskampgne in allen Medien inszeniert. Aber wenn die Banken, Spekulanten und Politiker unser Geld in Milliardenhöhe veruntreuen, dann wird auch ein Gesetz gemacht. Aber nicht zu unseren Gunsten.
Besser kann man die "Umverteilung" von Unten nach Oben doch gar nicht darstellen als durch dieses 500Milliarden €-Gesetz.


Sehr schönes Beispiel :)

Und selbst in Summe sind die sog. Sozialschmarotzer nicht teurer als die Katastrophe von jenen verhurten (keine Polemik, war so) und kriminellen (ist keine Polemik, war so) Leuten, die einer Sozialreform ihren Namen gaben. Ich finde es immer wieder sehr spannend, wie geduldig die Bevölkerung ist, wie demütig sie sich eine Sozialreform dieses Namens verordnen lies und wie geschmacklos die Polititker und die sog. Finanzleute sind. Die Jagdparty geht weiter.

Und Deutschland geht mit vorauseilendem Gehorsam voran!
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Sehr schön auch in der Tagesschau beschrieben - wer noch immer behauptet, hier würde auf hohem Niveau gejammert, sollte mal die rosa Brille absetzen o_O

Deutschland ist auf der Versagerspur - das stellt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) immer und immer wieder fest. Bei Pisa landen wir regelmäßig auf den hinteren Plätzen und jetzt nähern wir uns auch noch an den OECD-Durchschnitt an in Sachen Armut und Reichtum. Die Armen werden ärmer, die Reichen immer reicher - auch und gerade in Deutschland. Vor allem die hohen Einkommensgruppen haben überproportional mehr verdient in den vergangenen Jahren - und immer mehr andere Menschen haben kaum mehr das Nötigste zum Leben. Dass vor allem die Kinderarmut erheblich zugenommen hat - und mittlerweile auf dem Niveau von Tschechien, Kanada und Neuseeland liegt - ist auch nicht gerade beruhigend.

Der Abwärtstrend wird weitergehen: Die Konjunktur stoppt, Bankenkrise, Rezession. Deutschland ist auf dem besten Weg, sich in die unteren Durchschnittssphären der OECD-Länder - quasi ins Armenhaus - zu bewegen.

Das ist wohlgemerkt die Tagesschau, und nicht irgend ein linkes oder rechtes Hetzblatt...
 

Warp-x

Prinzenapfel
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Sehr schön auch in der Tagesschau beschrieben - wer noch immer behauptet, hier würde auf hohem Niveau gejammert, sollte mal die rosa Brille absetzen o_O

[...]

Das ist wohlgemerkt die Tagesschau, und nicht irgend ein linkes oder rechtes Hetzblatt...

Naja, die Benchmarks die die OECD nennt sind zweifelhaft, außerddem muss ich zugeben, dass die Armut von Kindern in Deutschland wirklich nicht relevant ist, das ist immer noch hohes Niveau. Entwicklungs- und so genannte Schwellenlaender, die haben große Probleme mit den von Dir angesprochenen Problemen (außer haeufig PISA :p)

Unseren Kindern (ich habe gluecklicherweise keine) geht es immer noch gut genug - Ausnahmen gibt es natuerlich imm, aber wir sind auch wirklich kein Leid mehr gewoehnt. Die OECD und ihre Studien beinhaltet ebenfalls nur Laender, die es in den Reigen der reichen und entwickelten Laender "geschafft" haben. Die Schere oeffnet sich leider weiter, deswegen sind die Kinder in Deutschland aber nicht arm, sondern weil die Eltern meistens dumm wie Brot und naiv wie Menschen mit Down Syndrom (ich habe da einen Freund der echt furchtbar naiv aber ebenso gluecklich wie naiv ist), eine richtige finanzielle Planung ist einfach Voraussetzung fuer eine "gutes Leben". Wer ohne eine Vorsorge und eine Idee vom Leben Kinder in die Welt setzt, der braucht sich nicht wundern, wenn es schnell mal bergab geht (bei geeigneten Krisen auch mal bis an die Armutsgrenze).

Genauso wenig wie der Staat Unternehmen vor der Pleite retten sollte/darf, ist er meiner Meinung nach fuer das Glueck der Buerger zustaendig, wenn jemand keinen Job findet, dass ist das in erster Linie sein Problem. Arbeitet er fuer zu wenig Geld oder unter schlechten Bedingungen ebenso, sein oder ihr alleiniges Problem. Der Staat sollte nur geeignete Rahmenbedingungen schaffen.

Cheers,
:wx:
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Naja, die Benchmarks die die OECD nennt sind zweifelhaft, außerddem muss ich zugeben, dass die Armut von Kindern in Deutschland wirklich nicht relevant ist, das ist immer noch hohes Niveau. Entwicklungs- und so genannte Schwellenlaender, die haben große Probleme mit den von Dir angesprochenen Problemen (außer haeufig PISA :p)

Unseren Kindern (ich habe gluecklicherweise keine) geht es immer noch gut genug - Ausnahmen gibt es natuerlich imm, aber wir sind auch wirklich kein Leid mehr gewoehnt.

ähm... In welcher Traumwelt lebst Du?
Rund 17 Prozent aller deutschen Kinder leben in Familien, die Hartz-IV-Leistungen erhalten. Viele davon können nicht mal ein Pausenbrot bekommen, Schulbücher sind nicht bezahlbar, Klassenfahrten natürlich völlig utopisch. Armut in einem Hochindustrieland bedeutet für mich: Nicht genügend Geld für Essen und Grundbildung.
SIEBZEHN PROZENT!

Nach einem Bericht des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) hat die Zahl der Kinder, deren Familien mit Arbeitslosengeld II auskommen müssen, einen Höchststand erreicht. Nach Angaben des Instituts leben inzwischen 1,929 Millionen Kinder in Hartz-IV-Familien. Das sind rund 17 Prozent der 11,5 Millionen Kinder in Deutschland. Im vergangenen Jahr hatte die Zahl armer Kinder bei 16 Prozent gelegen.

Hier geht gerade massiv was schief...
 

Susrich

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@ Warp-X

Kinderarmut, falls es Dich interessiert.

Ansonsten hast Du in meinen Augen wenig Lebenserfahrung in Sachen Lebensplanung, Kinder und Familien. Leute, die keine Familien oder Kinder haben, können sich wohl nicht vorstellen, was es da an prinzipiellen Unwägbarkeiten (schon allein was die Pflicht der Kinder angeht, Fehler zu machen, um Erfahrungen zu sammeln) gibt. Deshalb ist es wohl auch für solche Leute gut, glücklicherweise keine Kinder zu haben.

Aber sagen wir mal so, unser Geldsystem würde nicht funktionieren, wenn wir nicht auch die Zukunft mit Schulden belasteten (jeder Kredit ist auf die Zukunft berechnet). Und hier sind es eben die Kinder, welche die Schulden unserer Generation abzutragen und - wenn sie sich dazu entscheiden wollten - das Schulden-System mit neuen Krediten weiterzutragen haben (was man dann Fortschritt nennt). Ohne Kinder gäbe es weder ein glaubwürdiges Rentensystem, noch würde unser Banksystem funktionieren. Das wäre jetzt übrigens ein schönes Thema für die Oliver Geissen Show, in der Rentner-Singels als Sozialschmarotzer (sie leben in der Regel auf Kosten Steuer zahlender Kinder anderer) beschimpft werden.
 

Warp-x

Prinzenapfel
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ähm... In welcher Traumwelt lebst Du?
Rund 17 Prozent aller deutschen Kinder leben in Familien, die Hartz-IV-Leistungen erhalten. Viele davon können nicht mal ein Pausenbrot bekommen, Schulbücher sind nicht bezahlbar, Klassenfahrten natürlich völlig utopisch. Armut in einem Hochindustrieland bedeutet für mich: Nicht genügend Geld für Essen und Grundbildung.
SIEBZEHN PROZENT!



Hier geht gerade massiv was schief...

Ich verstehe was Du sagst, aber trotzdem, was ist die Ursache? Pausenbrot, ok, Klassenfahrten und Buecher sind in sehr vielen Laendern ein massives Problem. 480 Milliarden Rettungspaket sieht dann ploetzlich ganz anders aus, dennoch glaube ich nicht, dass es die Banken sind, die dieses Problem verursachen. Ueber Armut kann ich uebrigens Baende berichten, ich bin relativ haeufig (etwa 2-3 mal im Jahr) in Suedasien.

susrich schrieb:
Kinderarmut, falls es Dich interessiert.

Ansonsten hast Du in meinen Augen wenig Lebenserfahrung in Sachen Lebensplanung, Kinder und Familien. Leute, die keine Familien oder Kinder haben, können sich wohl nicht vorstellen, was es da an prinzipiellen Unwägbarkeiten (schon allein was die Pflicht der Kinder angeht, Fehler zu machen, um Erfahrungen zu sammeln) gibt. Deshalb ist es wohl auch für solche Leute gut, glücklicherweise keine Kinder zu haben.

Aber sagen wir mal so, unser Geldsystem würde nicht funktionieren, wenn wir nicht auch die Zukunft mit Schulden belasteten (jeder Kredit ist auf die Zukunft berechnet). Und hier sind es eben die Kinder, welche die Schulden unserer Generation abzutragen und - wenn sie sich dazu entscheiden wollten - das Schulden-System mit neuen Krediten weiterzutragen haben (was man dann Fortschritt nennt). Ohne Kinder gäbe es weder ein glaubwürdiges Rentensystem, noch würde unser Banksystem funktionieren. Das wäre jetzt übrigens ein schönes Thema für die Oliver Geissen Show, in der Rentner-Singels als Sozialschmarotzer (sie leben in der Regel auf Kosten Steuer zahlender Kinder anderer) beschimpft werden.

Mich interessiert es (Kinderarmut) im "deutschen Kontext" (noch) nicht, ich glaube vielmehr dass dieses Thema genutzt wird, um von systematischen Schwaechen des Systems abzulenken. Kinderarmut hat im uebrigen nichts mit der Bankenkrise zu tun - die Krise ist durch systematische Fehler aufgetreten, die immer gerne kaschiert werden - die Leute sind aber nicht arm, weil abgehobene Investment-Manager schwerwiegende Fehler begangen haben. Ich selbst habe keine Zeit fuer Kinder, Du hast wahrscheinlich momentan recht bezueglich deiner Wertung "gluecklicherweise".

Ein glaubwuerdiges (staatliches) Rentensystem existiert meiner Meinung nach sowieso nicht, unser Geldsystem funktioniert aber auch ohne Kinder, natuerlich nicht besonders lange, aber prinzipiell schon. Renten sind ein brisantes Thema, to cut a long story short: Private (Pensions-)vorsorge ist meiner Meinung nach das Zauberwort. Die staatlichen Rentenkasse sind einfach zu oft ad absurdum gefuehrt, man (die Politik) hat sich zu oft bedient um andere Probleme kurzfristig zu loesen. Diese Kassen muessen aus den Haenden des Staates genommen werden und genossenschaftlich und langfristig gesteuert verwaltet werden - der Staat sollte nur Geld aus diesen Pensionsfonds leihen koennen und mit angemessenem Zinssatz zurueckzahlen muessen. So macht man es z.B. hier in den Niederlanden, und das funktioniert zur Zeit (noch) vorbildlich.

Zum Thema "Oliver Geissen Show" - ich schaue kein Fernsehen und lese nur einmal pro Woche Nachrichten - Sonntags. Im Grunde halte ich Nachrichten auch fuer eine Wurzel des Uebels, ich habe zu oft undifferenzierte, Panik machende und hetzende Nachrichten gesehen und gelesen, dass meine Achtung vor Journalismus in etwa auf der Hoehe mit meine Achtung von Investment-Bankern ist. Auch die (Magazine, Zeitungen, Sendungen, etc.) wollen ihre Inhalte fuer harte Waehrung und schnelle Meinung verkaufen - wer sich darauf einlaeßt sollte sich nicht wundern, das aufwuehlende und schockierende Inhalte den Großteil des Mediums ausmachen. In fast allen Faellen sind die Themen jedoch aus einem komplexen Kontext gerissen und geschickt auf die Zielgruppe und die Zielmeinung angepaßt. Das macht es meiner Meinung nach nahezu unmoeglich um auf kurzfristige, undestillierte Nachtrichten und Inhalte als Basis von Argumenten zu bauen. Das hat mit Sampling-Theorie zu tun und ich wage zu behaupten, dass Journalisten und Geschichtswissenschaftler mit ihren einfach konstruierten kausalen Zusammenhaengen ihre Hausaufgaben besonders schlecht gemacht haben und auch immer noch schlecht machen.

Cheers,
:wx:
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Ich verstehe was Du sagst, aber trotzdem, was ist die Ursache? Pausenbrot, ok, Klassenfahrten und Buecher sind in sehr vielen Laendern ein massives Problem. 480 Milliarden Rettungspaket sieht dann ploetzlich ganz anders aus,

Genau, es sieht !völlig! anders aus. 480 Milliarden geteilt durch 1.9 Millionen arme Kinder = 240.000Euro. Aber nicht mal ein tausendstel davon kann man locker machen! Mit zwei tausendstel von hätte jedes dieser Kinder zumindest ein Pausenbrot. JEDEN TAG.
Stattdessen gibt man Leuten, die eh schon Millionen verdienen (oder besser: bekommen), neues Spielgeld.

Ueber Armut kann ich uebrigens Baende berichten, ich bin relativ haeufig (etwa 2-3 mal im Jahr) in Suedasien.
So? Dann berichte doch auch gleich mal über die Steuersätze und Abgaben in diesem Land. Ich würde hier ja nicht über fehlende Sozialleistungen meckern, wenn ich nicht jedes Jahr alleine für Lohnsteuer im mittleren 5(!)-Stelligen Bereich gezahlt hätte. Das bringt mich ja so auf die Palme: Nicht nur die fehlenden Leistungen, sondern die exorbitanten Kosten dafür!

Mich interessiert es (Kinderarmut) im "deutschen Kontext" (noch) nicht, ich glaube vielmehr dass dieses Thema genutzt wird, um von systematischen Schwaechen des Systems abzulenken.
Die systematischen Schwächen des Systems erzeugen diese aber...

Ich selbst habe keine Zeit fuer Kinder, Du hast wahrscheinlich momentan recht bezueglich deiner Wertung "gluecklicherweise".
Ich habe einen kleinen Sohn, 2.5 Jahre alt. Ich kann Dir nur raten: Wenn Du nicht wirklich fest im Leben stehts, dann lieber keine Kinder. Zumindest nicht in Deutschland. Bei uns in der Gegend hat ein 16.000EW-Ort 3 Kindergärten. Hamburg mit 1.8 Millionen EW hat 104 Stück.
In unserem neuen Wohnort (18.000EW) in der Schweiz gibt es 14 (!) Kindergärten.
Im Deutschland hatten wir unseren Kleinen vor seiner Geburt angemeldet. Er hätte heute noch keinen KiGa-Platz. Und WENN dann einer frei wäre, würde ich mit meinem Einkommen nochmal bestraft. Nicht nur dass ich nahezu den Höchststeuersatz habe - ich muss nochmal deutlich mehr für den Kindergarten zahlen. Tschüss Deutschland, sinke in Frieden.

Ein glaubwuerdiges (staatliches) Rentensystem existiert meiner Meinung nach sowieso nicht, unser Geldsystem funktioniert aber auch ohne Kinder, natuerlich nicht besonders lange,
Natürlich gibt es das nicht, als es noch habwechs funktionierte, wurde es ja kurzerhand für den Kauf der DDR geplündert. Die aktuell arbeitende Bevölkerung müsste eigentlich doppelt Zahlen - einmal für den Generationenvertrag, einmal für sich selbst.

Gerade wird mal wieder ein Sündenbock gesucht - aktuell ist es die Schweiz. Die sollte nach Meinung eines hohen Politikers auf die schwarze Liste der Steueroasen. Allerdings frage ich mich, was die Schweiz dafür kann, dass die deutschen Ihr Steuersystem nicht im Griff haben...
 

Ben

Oberösterreichischer Brünerling
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Zur Auflockerung: Dittsche & die Finanzkrise. :D

[yt]Ef-i-6ZMi5Q[/yt]

[yt]BKwhM5Aaz4I[/yt]

[yt]4FLpLP_9DvM[/yt]
 

LogOn

Stechapfel
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"Wir stehen am Rande einer weltweiten Umbildung. Alles, was wir brauchen ist die richtige, allumfassende Krise, und die Nationen werden in die Neue Weltordnung einwilligen!"

David N. Rockefeller
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Auch interessant - ERST lesen, DANN schauen, wer es (und vor allem: Wann!) geschrieben hat :oops:

Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen - echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft's hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken -
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!

Soll man das System gefährden?
Da muss eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und - das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!

Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen -
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.

Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.




Kurt Tucholsky, 1930, veröffentlicht in "Die Weltbühne"
 

martino15

Idared
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Gerade wird mal wieder ein Sündenbock gesucht - aktuell ist es die Schweiz. Die sollte nach Meinung eines hohen Politikers auf die schwarze Liste der Steueroasen. Allerdings frage ich mich, was die Schweiz dafür kann, dass die deutschen Ihr Steuersystem nicht im Griff haben...

Interessantes Thema. Für mich sieht es so aus, dass die Schweiz seit Jahrzehnten auf Kosten Europas schmarotzt. Hinterzogene Steuergelder? Nur her damit! Was können wir dafür, wenn die Leute in anderen Ländern die Steuern als zu hoch empfinden. Schwarzgeld aus Afrika? Natürlich! Dafür gibt es ja Nummernkonten und das gute Bankgeheimnis!
Und dann immer schön die Hände in Unschuld waschen, und sich über die Kindergärten freuen.
Nicht umsonst sitzen ein paar Manager von Schweizer Banken seit einiger Zeit in den USA wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung festgehalten ...
 

samu_ro

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Interessantes Thema. Für mich sieht es so aus, dass die Schweiz seit Jahrzehnten auf Kosten Europas schmarotzt. Hinterzogene Steuergelder? Nur her damit! Was können wir dafür, wenn die Leute in anderen Ländern die Steuern als zu hoch empfinden. Schwarzgeld aus Afrika? Natürlich! Dafür gibt es ja Nummernkonten und das gute Bankgeheimnis!
Und dann immer schön die Hände in Unschuld waschen, und sich über die Kindergärten freuen.
Nicht umsonst sitzen ein paar Manager von Schweizer Banken seit einiger Zeit in den USA wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung festgehalten ...

Deswegen kann die Schweiz troztdem nichts dafür wenn die Deutsche Regierung ihre Steuereinnahmen nicht im Griff hat und so die Leute vertreibt.
Übrigens wird für Ausländer in der Schweiz eine Quellensteuer auf die Zinsen von Vermögen aus der EU an die Herkunftsländer abgeführt.
ist schon merkwürdig, dass es von Schweizern eher selten Steuerhinterziehungen zu melden gibt, aber alle in der CH wohnenden Deutschen dies offenbar tun. Vielleicht sollte der wehrte Herr Steinbück mal vor seiner eigenen Türe kehren bevor er solchen Stuss von sich lässt.
 
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martino15

Idared
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Und noch was:
Wenn es zu einer wirklichen "Gesundschrumpfung" kommt, die sich hier einige wünschen, dann geht einiges den Bach runter. Wenn eine einzige grosse Bank in Deutschland pleite geht, dann zieht das einige andere mit sich. Deswegen war es ein riesiger Fehler des Bush-Managements (das sowieso einen sehr inkompetenten Eindruck macht) Lehmann in den Konkurs zu schicken.
Die Web-Klitschen, wie die von bajuware sind als erste dran. Wo kürzt man zuerst: Genau. Bei Werbung, Internet-Auftritt.
Und auch die Automobil-Industrie spürt es ja schon deutlich, dass es nach unten geht. Als nächstes sind die Zulieferer an der Reihe. Die arbeiten im direkten Takt mit der Industrie. Und dann alle anderen. Einzelhandel, Handwerk, etc. Wo lebt Ihr eigentlich??? Oder bekommt ihr alle Bafög, Stütze oder seid Beamte??
Das soll nicht heissen, dass es nur immer ein "weiter so!" geben soll. Das Rettungspaket der Regierung ist genau das richtige, hält das System am Leben, greift in die Vergütungsstruktur der Manager ein, reguliert das System, das ausser Kontrolle geraten ist.
Ich denke auch, dass hier der Staat zu wenig Regeln, zu wenig Transparenz auferlegt hat. Dafür war wohl auch die ultraliberale Wirtschaftspolitik der Bush-Regierung verantwortlich. Aber damit sollte wohl jetzt mal Schluss sein.
Wenn mehr internationale Regeln vereinbart werden, die Hedge-Fonds kein Geld mehr für Spekulationen bekommen, dann wird sich alles auf ein ein normales Mass reduzieren.
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Interessantes Thema. Für mich sieht es so aus, dass die Schweiz seit Jahrzehnten auf Kosten Europas schmarotzt. Hinterzogene Steuergelder? Nur her damit!

Sorry, aber Deutschland ist das einzige Land, in dem Steuerhinterziehung fast als Landesverrat gilt. Wenn man den Hals nicht voll genug bekommt, ohne dabei greifbare Ergebnisse vorzeigen zu können, dann muss man sich eben darauf gefasst machen, dass sich die Leutz nach Alternativen umschauen. Ein Land, in dem die Abgabelast für Steuern und Sozialabgaben selbst bei einem einfachen Facharbeiter schon bei 60% liegt und das eine Mehrwertsteuer von bald 20% erhebt, dabei aber permanent an den Leistungen herumschnippelt, muss mit sowas einfach rechnen.
"Auf hohem Niveau" gejammert wird in DE schon lange nicht mehr. Dieses befindet sich nämlich gerade im freien Fall. Und die Vergleiche mit anderen Ländern (besonders 3. Welt) sind lächerlich, die haben nicht ein Zehntel der Steuerlast (in Prozent). Dummerweise fehlen hier mittlerweile völlig die Leistungen, die Kosten explodieren aber. Gleichzeitig hockt die Politikerriege wild onanierend vor Ihren neuen Arbeitslosenzahlen (3 Millionen), vergessen aber die 7 (!) Millionen, die Sozialleistungen beziehen, 1Eur-Jobber, krank gemeldete Arbeitslose u.s.w. Lächerlich!
Diesem hochverschuldeten Staat scheint jedes Mittel recht zu sein, um an das Vermögen seiner Bürger heranzukommen. Warum senkt DE nicht mal MASSIV seine Ausgaben (Die Stadt Köln hat mehr Steuerbeamte als die ganze Schweiz!), passt die Steuer- und Abgabenlast mal auf soziale Werte an, und stellt sich damit dem Wettbewerb? Dann würde niemand mehr wegrennen.
Will aber offensichtlich niemand, je Mehr Pöstchen man unter sich hat, desto mehr klingelt die Kasse. Niemand in der Regierung will die Situation wirklich verbessern, primär wird nur am eigenen Stuhl herumzementiert. So wird das nie was...
 

Warp-x

Prinzenapfel
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Sorry, aber Deutschland ist das einzige Land, in dem Steuerhinterziehung fast als Landesverrat gilt. Wenn man den Hals nicht voll genug bekommt, ohne dabei greifbare Ergebnisse vorzeigen zu können, dann muss man sich eben darauf gefasst machen, dass sich die Leutz nach Alternativen umschauen. Ein Land, in dem die Abgabelast für Steuern und Sozialabgaben selbst bei einem einfachen Facharbeiter schon bei 60% liegt und das eine Mehrwertsteuer von bald 20% erhebt, dabei aber permanent an den Leistungen herumschnippelt, muss mit sowas einfach rechnen.
"Auf hohem Niveau" gejammert wird in DE schon lange nicht mehr. Dieses befindet sich nämlich gerade im freien Fall. Und die Vergleiche mit anderen Ländern (besonders 3. Welt) sind lächerlich, die haben nicht ein Zehntel der Steuerlast (in Prozent). Dummerweise fehlen hier mittlerweile völlig die Leistungen, die Kosten explodieren aber. Gleichzeitig hockt die Politikerriege wild onanierend vor Ihren neuen Arbeitslosenzahlen (3 Millionen), vergessen aber die 7 (!) Millionen, die Sozialleistungen beziehen, 1Eur-Jobber, krank gemeldete Arbeitslose u.s.w. Lächerlich!
Diesem hochverschuldeten Staat scheint jedes Mittel recht zu sein, um an das Vermögen seiner Bürger heranzukommen. Warum senkt DE nicht mal MASSIV seine Ausgaben (Die Stadt Köln hat mehr Steuerbeamte als die ganze Schweiz!), passt die Steuer- und Abgabenlast mal auf soziale Werte an, und stellt sich damit dem Wettbewerb? Dann würde niemand mehr wegrennen.
Will aber offensichtlich niemand, je Mehr Pöstchen man unter sich hat, desto mehr klingelt die Kasse. Niemand in der Regierung will die Situation wirklich verbessern, primär wird nur am eigenen Stuhl herumzementiert. So wird das nie was...

Word!

Darum wohne ich in den Niederlanden. Um nach Deutschland zurueckzukehren attraktiv fuer mich zu machen muss folgendes geschehen: Entweder Deutschland adaptiert ein nordisches Modell und bietet dem Buerger die "von der Wiege bis zum Grab" Fuehrsorge fuer hohe (zweckgebundene) Steuern, oder Deutschland schneidet seine soziale Marktwirtschaft zurecht auf ein Niveau das Preis/Leistung >= 1 hebt. Im letzteren Fall waere ich dafuer, dass sich Deutschland fuer eine EU-weite Unternehmenssteuerreform einsetzt, damit der Wettbewerb nicht allzusehr ins negative verzerrt wird. Außerdem bin ich fuer die Abschaffung oder wenigstens radikale Reform der EU CAP und die in Folge daraus frei werdenden Mittel sollten in strukturelle Entwicklung investiert werden. Ohja, ein bißchen Haftung fuer Entscheidung seitens unserer Volksvertreter und ihrer Untergebenen waere ebenso begrueßenswert. Im Falle von einem starken Trend in Richtung Steuerhinterziehung mit Hilfe von Anrainerstaaten wuerde ich einfach EU-weit die Grenzen zu z.B. der Schweiz schließen, aber ich glaube eben nicht, dass das Problem an den Hinterziehern liegt sondern daran, dass Deutschland einfach eine der unattraktivsten westlichen Nationen bzgl. Buerokratie, Demokratie und Kluegelei ist.

Cheers,
:wx:

P.S.: Ein guter pakistanischer Freund fragt mich was ich hier gerade schreibe, auf meine Erklaerung ist sein einziger Kommentar: "Why don't you just demonstrate and if they don't listen - burn their houses, their factories and their parlament! Aren't you the people?" Radikal?!