Mein Beitrag bzw. meine Frage ging unter - deshalb frage ich nochmal,
@Verlon: Welche Innovationen haben die neuen Banken und was vermisst Du bei den alten?
Deine Frage ging nicht unter, ich hatte nur noch keine Zeit zu antworten.
In erster Linie ist es die Benutzerfreundlichkeit der Apps sowie das Konzept, welches dahinter steht. Da finde ich gibt es den größten Unterschied. Ich mein, mittlerweile haben es auch die alten Banken geschnallt und bauen ihre Apps aus bzw. werfen die alte in die Tonne um grundlegend eine neue zu entwickeln. Aber einige Banken liegen da einfach Jahre hinterher. Bsp. dkb. Die App ist einfach eine Katastrophe, von vorne bis hinten. Jetzt kommt bald eine neue App, ungefähr auf dem Funktionsstand der N26 App von 2017. Mal sehen, ob man dann auch endlich mal seine VISA-Pin ändern kann, oder ob das immer noch unmöglich ist. Und wer weiß, vielleicht schafft es dann die dkb sogar, den Ausgleich des Kreditkartenkontos in Echtzeit zu buchen, statt einen falschen Gesamtkontostand anzuzeigen (das Kreditkartekonten ist ausgeglichen bevor das Girokonto belastet wird). Aber generell haben viele Banken ja enorme Probleme, Buchungen zeitnah anzuzeigen. Das sind alles so kleine Punkte, wo ich mich schon Frage, wie dass 2021 noch so sein kann. Ansonsten ist die DKB echt gut, vor allem, wenn sie wirklich bald zusätzlich noch die VISA Debit anbieten. Dann hat man einen perfekten Pool an Karten mit Top-Konditionen.
Oder Sparda West. App auch im 2000er Style, man kann sogar Nachrichten an die Bank verfassen (nach vielen rumgeklicke). Antwort erhält man dann aber per Brief nach 4 Wochen. Warum schreiben die mir nicht einfach in der App eine Antwort, auf die ich dann auch wieder antworten könnte? Die Sparda Banken haben übrigens mit TEO das Banking neu erfinden wollen, da wurden Millionen in die App investiert... das Ergebnis ist einfach nur grottenschlecht. Da denke ich mir schon, dass es wohl doch nicht so einfach ist, eine kundenfreundliche und moderne App zu entwickeln.
ING, die App ist schon ganz ok, vom Funktionsumfang zwar auch noch etwas mager, Bedienung manchmal etwas konfus. Nervig ist das Sicherheitskonzept, welches im Web, warum auch immer, oft noch einen 3-Faktor abfragt statt die 2 üblichen bei anderen Banken. Auch nervig: noch nicht vollständig gebuchte Umsätze werden im Webzugang angezeigt und vom Gesamtsaldo abgezogen, in der App aber nicht.
Ich finde, man merkt einfach die unterschiedlichen Konzepte. Bei den Neobanken hat man ganz neu angefangen und ein modernes und zeitgemäßes Konzept erstellt. Viele Alt-Banken hingegen versuchten erstmal einige Jahre ihre alten Apps zu verbessern, und das funktioniert ungefähr genauso gut wie Nokia damals Symbian verbessern wollte, damit es konkurrenzfähig zu iOS wird. Da bedarf es Neuentwicklungen, die trudeln zwar jetzt ein, haben aber funktionell noch einen erheblichen Rückstand.
Was ich hingegen wirklich nicht verstehe, warum die allermeisten Banken nicht Unterkonten zum Verwalten anbieten. Warum kann ich nicht mit einem Tap ein Unterkonto erstellen? Viele andere Features der Fintechs nutze ich wenig, aber auch da finde ich, merkt man, dass es wirklich frischen Wind bei den Entwicklungen gibt. Und das kann der Branche nur gut tun.
Was mir bei den Neobanken fehlte, war die Girocard. Allerdings muss ich sagen, dass ich mir mittlerweile auch ein Hauptkonto ohne Girocard vorstellen kann, den Einsatz meiner Girocard in den letzten 12 Monaten kann ich an einer Hand abzählen.