Dazu möchte ich zuerst einmal Studiengebühren ansprechen. Kein Student will sie zahlen, aber muss. Dabei ist es ziemlich egal aus welchen verhältnissen er kommt, schließlich kann er ja einen Kredit aufnehmen und sich noch vor Beginn seines Arbeitslebens mit mehreren 1000 euro verschulden. Das Problem ist in meinen Augen der fehlende Wiederstand des Volkes zu einführung der Gebühren gewesen, sowohl von Studenten als auch von Eltern.
Vor der Einführung der Studiengebühren haben bei uns an der Uni viele Skripte Geld gekostet. Je nach Semester konnte man dafür schon so 50-80€ einplanen. Jetzt sind sie "kostenlos".
Die entscheidende Frage bei den Studiengebühren ist doch, wofür sie eingesetzt werden. Bei uns wurden mit den Mitteln deutlich mehr Hiwi Stellen geschaffen und so konnten mehr Tutorien angeboten werden. Davon profitieren sicherlich die meisten Studenten.
Diese Einnahmen sollten natürlich nicht dafür genutzt werden, um ne Straße neu zu asphaltieren oder ähnlich Bauprojekte zu finanzieren. Oftmals werden sie aber leider dafür benutzt, wenn der Bund oder das Land die Mittel gekürzt haben.
Zudem sollte man die Lage in Deutschland mal mit anderen Ländern vergleichen. Dort sind die Kosten für ein Studium oftmals deutlich höher und selbst einstündige Tutorien kosten Geld! Da ist es keine Seltenheit, dass man nach 4 Jahren Studium einen deutlichen "Schuldenberg" hat.
4 Jahre Studium kosten gerade mal 4.000€ Studiengebühren.
Andere Beispiele sind auch Bundestrojaner, vorratsdatenspeicherung und g8. Alles Handeln im Willen des Volkes, jedoch hält das Volk nicht viel davon.
Und das Volk weiß natürlich auch immer, was es will?
Schau dir doch mal die gescheiterte Abstimmung in Irland an, wo es um die Reform der EU ging. Umfragen haben gezeigt, dass die Leute mit Nein gestimmt haben, weil sie nicht wussten, was sich ändern soll und sie daher lieber alles so lassen wollten, wie es ist.
Das kann doch auch nicht Sinn und Zweck der Sache sein oder?
Aber gross wundern, wenn das Volk wieder zu den Extremen schaut
Ist das denn auch wirklich so? Oder gewinnen diese Richtungen nur an "Einfluss", weil die demokratischen Parteien es nicht mehr so gut schaffen, ihre Wähler zu mobilisieren? Bekanntlich schaffen es diese Gruppierungen immer ganz gut, ihre geringe Wähleranzahl zu mobilisieren.
Leider werden immer zu viele Wahlversprechen gemacht, aber das liegt doch nur daran, dass die Wahrheit nicht gut ankommt. Jeder Politiker ist sich doch dessen bewusst, dass es vermutlich nicht wiedergewählt wird, wenn er die wirklich notwendigen Punkte anspricht. Leider auch eine traurige Wahrheit.