Lassen wir uns zuviel vom Staat gefallen?

Murcielago

Westfälischer Gülderling
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Zumal eine Investition in die Bildung eine reine Investition des Staates in seine fortwährende Existenz darstellt. Allein aus dem Selbsterhaltungsdrang eines Staates sollte er dafür sorgen, dass ein hoher Bildungsgrad erreicht wird.

Rein statistisch kann sich niemand beschweren - die Gymnasien - die eigentlichen Oberschulen - sind überfüllt wie nie zuvor, vor einigen Wochen meldete die Augsburger Allgemeine, dass die Gymnasien der Innenstadt total überfüllt seien und tlw. die Schüler aufs Land verlagert werden müssten.

Und dann werden 180 Eurofighter bestellt, wovon jeder 85 Millionen €uro Baukosten verschlingt - die 2000€ Betriebskosten pro Flugminute sind auch nicht aus der Luft gegriffen.

Und wofür?
 

saw

Sondergleichen von Welford Park
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Grundlegende Dinge wie Kita, Schule & Studium müssen vollständig vom Staat bezahlt werden.
Beim Kindergarten und der Schule stimme ich dir absolut zu,
gerade, weil diese von allen in Anspruch genommen werden.
Beim Studium, was ja nu nicht alle in Anspruch nehmen, sehe ich das anders.
Da bekommt man als Student ja einen Mehrwert gegenüber dehnen,
die sofort ins Arbeitsleben eintreten,
warum soll man sich da nicht mit Studiengebühren an den Kosten seiner Ausbildung beteiligen?
Natürlich währe es schön, wenn man Bildung absolut kostenlos anbieten könnte,
nur sollte das dann auf alle Bereiche ausgeweitet werden,
sprich dann müssen auch Meisterprüfung (mal schnell 10.000€) Weiterbildungen aller Art
Lehrgänge usw. kostenlos für alle möglich sein.
Nur leider ist nicht alles wünschenswerte auch immer machbar.
 

martin81

Rheinischer Bohnapfel
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Dazu möchte ich zuerst einmal Studiengebühren ansprechen. Kein Student will sie zahlen, aber muss. Dabei ist es ziemlich egal aus welchen verhältnissen er kommt, schließlich kann er ja einen Kredit aufnehmen und sich noch vor Beginn seines Arbeitslebens mit mehreren 1000 euro verschulden. Das Problem ist in meinen Augen der fehlende Wiederstand des Volkes zu einführung der Gebühren gewesen, sowohl von Studenten als auch von Eltern.
Vor der Einführung der Studiengebühren haben bei uns an der Uni viele Skripte Geld gekostet. Je nach Semester konnte man dafür schon so 50-80€ einplanen. Jetzt sind sie "kostenlos".
Die entscheidende Frage bei den Studiengebühren ist doch, wofür sie eingesetzt werden. Bei uns wurden mit den Mitteln deutlich mehr Hiwi Stellen geschaffen und so konnten mehr Tutorien angeboten werden. Davon profitieren sicherlich die meisten Studenten.
Diese Einnahmen sollten natürlich nicht dafür genutzt werden, um ne Straße neu zu asphaltieren oder ähnlich Bauprojekte zu finanzieren. Oftmals werden sie aber leider dafür benutzt, wenn der Bund oder das Land die Mittel gekürzt haben.
Zudem sollte man die Lage in Deutschland mal mit anderen Ländern vergleichen. Dort sind die Kosten für ein Studium oftmals deutlich höher und selbst einstündige Tutorien kosten Geld! Da ist es keine Seltenheit, dass man nach 4 Jahren Studium einen deutlichen "Schuldenberg" hat.
4 Jahre Studium kosten gerade mal 4.000€ Studiengebühren.
Andere Beispiele sind auch Bundestrojaner, vorratsdatenspeicherung und g8. Alles Handeln im Willen des Volkes, jedoch hält das Volk nicht viel davon.
Und das Volk weiß natürlich auch immer, was es will?
Schau dir doch mal die gescheiterte Abstimmung in Irland an, wo es um die Reform der EU ging. Umfragen haben gezeigt, dass die Leute mit Nein gestimmt haben, weil sie nicht wussten, was sich ändern soll und sie daher lieber alles so lassen wollten, wie es ist.
Das kann doch auch nicht Sinn und Zweck der Sache sein oder?
Aber gross wundern, wenn das Volk wieder zu den Extremen schaut
Ist das denn auch wirklich so? Oder gewinnen diese Richtungen nur an "Einfluss", weil die demokratischen Parteien es nicht mehr so gut schaffen, ihre Wähler zu mobilisieren? Bekanntlich schaffen es diese Gruppierungen immer ganz gut, ihre geringe Wähleranzahl zu mobilisieren.

Leider werden immer zu viele Wahlversprechen gemacht, aber das liegt doch nur daran, dass die Wahrheit nicht gut ankommt. Jeder Politiker ist sich doch dessen bewusst, dass es vermutlich nicht wiedergewählt wird, wenn er die wirklich notwendigen Punkte anspricht. Leider auch eine traurige Wahrheit.
 
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HaukeG5

Lambertine
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Schaut euch doch die Ergebnisse des Bund der Steuerzahler an. Von dem Geld was bei uns raus geworfen wird kann man einiges an Bildung bezahlen.

Beispiele meiner kleinen 46.000 Seelen Gemeinde der Letzten Jahre

Neubau einer Landeszentralbank für 4 Millionen DM obwohl beschlossen war das die Landeszentralbank aufgelöst wird. - Gebäude steht leer

Neubau eines Gebäude für die Bundesagentur für Arbeit für 2 Millionen - Gebäude wurde schnell zu klein, ARGE blieg Agentur brauchte noch einen Neubau

Ankauf eines privaten Verwaltungsgebäude völlig überteuert zur Unterbringung des Küstenwachzentrum obwohl Experten von vornherein sagten das sich dieses Gebäude nicht eignet - Gebäude steht seit Jahren leer. Küstenwachzentrum ist an anderer Stelle unter gekommen. usw. usw.

Solange die Entscheidungsträger nicht persönlich für ihre Fehlhandlung haftbar zu machen sind, solange wird Steuergeld maßlos verschwendet, solange bekomme ich auf gut deutsch das kotzen, wenn ich sehen muss das in Sachen Bildung auf Teufel komm raus gespart wird und die Studenten zur Kasse gebeten werden. Von den übrigen Gebühren und Abgaben mit den der normale Bürger inzwischen belastet wird möchte ich gar nicht erst anfangen.

Warum sind unsere Schule und Unis von der Bausubstanz derart marode, das wir letzt das Konjunkurpaket dort einfließen lassen müssen? Weil die Öffentliche Hand für die Unterhaltung ihrer eigenen Gebäude kein Geld locker macht und stattdessen hier und da ein neuen Prunkbau hin stellt. Die Stadt in der ich wohne heisst Cuxhaven und liegt an der Nordsee, die Beispiele sind nur exemplarisch und so oder so ähnlich in jeder Stadt oder Gemeinde zu finden.

Nu muss es aber Karma hageln :-D
 

eMac

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
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Nur mal zu den Studiengebuehren, da haben wirs grandios gut. In Amerika zahlst du ueberall ca. $500 pro Semester pro Klasse, von denen du 2 bis 4 nehmen musst, plus Tuition in Hoehe von ein paar Tausend USD und noch vielem anderen.

Ohne Stipendien kann das keiner finanzieren, der kein echt gutes Geld verdient. Und die Wirtschaftslage hat eine Menge Familien in eine schlechte Finanzlage gebracht, die dann aber trotzdem noch die Uni fuers Kind zahlen muessen.

Ich weiss das war ein wenig OT, ich finde du hast recht mit dem Titel, aber in Sachen Studiengebuehren find ichs okay. Hab ich absolut kein Problem mit. Wuerde gerne fuers Gymnasium auch 1000€ zahlen, wenn ich dann in der 11. Klasse ein Mathebuch haette und mein Englischbuch nicht auseinanderfallen wuerde wenn man es greift.

Mit freundlichsten Gruessen,
eMac
 

Bitwalker

Schweizer Glockenapfel
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Jaaaa.. wir lassen uns zuviel gefallen. Und die Nichtwähler sind die, die das dann auch noch unterstützen.

Für mich ist eines der heissesten Themen die Bevormundung. Der Statt glaubt entscheiden zu müssen was ich mir im TV anschaun darf, was ich mir kaufen darf & co. Lächerlich!
 

imac20

Doppelter Prinzenapfel
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Ihr seit deutsch: Diskuttiert artig ob der Statt euch nicht beachtet.
Gruppentreffen ist immer Dienstags 21:30-22:15 und Donnerstag 19:45-20:30 .

Traurig aber is leider so.

Und die Grafiken über mir sollte man ganz bewusst lesen, und auch lesen können.
Zeigt sie doch mal der Durchscnittsbevölkerung, ich wette der Großteil verliest sich.

Welche Grafiken aus Deinem Staat dürfen wir bewundern und zu lesen und verstehen versuchen? Sehen die um so vieles besser aus?

Komm einfach mal Dienstags oder Donnerstags zum Gruppentreffen und lass uns darüber sprechen ...
 

Chu

Martini
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was ein argument - ich sag mal, was ist wenn er arbeitslos bleibt, so wie vielleicht viele die auf lehramt machen? und ich viele meiner freunde und bekannten sind auf die uni gegangen, aber meine gehalt sehen die wahrscheinlich in den nächste 10jahren nicht und ich habe ihr studium mitfinaziert ...

zum anderen, sollte man sich auch mal vor augen halten, dass es sehr viele länder gibt, wo selbst die normale schule was kostet und es dennoch schulpflicht gibt - also einigen geht es einfach zu gut ...

hätte, wenn und aber zählt nicht sondern die fakten - jeder der was im leben erreichen will, der soll auch was dafür tun, ich muss ebenfalls für meine weiterbildung aufkommen und das ist zum vergleich zu den studiengebühren: dafür bekomme ich nicht mal das kursmaterial ...

[..]

Ok, d.h. du bist dafür das in Zukunft dann ein Student sein Studienfach entsprechend dem zukünftigen Gehalt auswählt anstatt dessen was ihm Gefällt? Dann würden einige Studiengänge zu Grunde gehen. Dein Gehalt kenne ich nicht, und ich wollte ja mit meinem Post nicht behaupten das de facto ein Studium immer ein höheres Gehalt abwirft als jemand der eine Ausbildung gemacht hat, aber es sollte schon höher sein, als das eines beispielsweise Kochgesellen ohne Sterne/große Auszeichnungen.

Zu den Lehramtsstudenten ist ja wohl auch die derzeitige Bildungsmisere schuld, denn würde der Staat mal effektiv mehr Leute einsetzen würde dies m.E. schon viel bringen. Ich würde auch wie der Staat Kalifornien E-books einsetzen was massiv Gelder spaart da ich denke das die Generation "Wikipedia", wie ich Sie jetzt mal nennen möchte, sowieso viele, wenn nicht die meißten Informationen aus dem Internet bezieht. Um nicht weiter auszuschweifen gibt es de facto ja auch noch zu viele weitere Studiengänge die viele Abgänger haben oder Menschen mit abgeschlossenen Studium, die von Praktikum zu Praktikum hangeln.

Nur mal zu den Studiengebuehren, da haben wirs grandios gut. In Amerika zahlst du ueberall ca. $500 pro Semester pro Klasse, von denen du 2 bis 4 nehmen musst, plus Tuition in Hoehe von ein paar Tausend USD und noch vielem anderen.

Ohne Stipendien kann das keiner finanzieren, der kein echt gutes Geld verdient. Und die Wirtschaftslage hat eine Menge Familien in eine schlechte Finanzlage gebracht, die dann aber trotzdem noch die Uni fuers Kind zahlen muessen.

Ich weiss das war ein wenig OT, ich finde du hast recht mit dem Titel, aber in Sachen Studiengebuehren find ichs okay. Hab ich absolut kein Problem mit. Wuerde gerne fuers Gymnasium auch 1000€ zahlen, wenn ich dann in der 11. Klasse ein Mathebuch haette und mein Englischbuch nicht auseinanderfallen wuerde wenn man es greift.

Mit freundlichsten Gruessen,
eMac

Ich sag mal überspitzt in den USA ist das schon lange bekannt und viele Familien sparen ja darauf, dass ihr Kind studieren kann seit dessenGeburt. Zu der Sache mit den Gebühren fällt mir nur die Problematik ein die Murcielago genannt hat. Wieso zahlt der Bund soviel Geld für Militärprojekte, anstatt in die Zukunft des Landes. Um die Sätze der Poliker mal aufzugreifen womit diese sich immer Brüsten wenn es um Deutschland geht, bestehen zumeißt daraus das wir gute Ingenieure haben oder ein Land sind mit Knowhow.
 

Apfelliebhaber

Adams Parmäne
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Ich mit meinen fast 18 Jahren muss mir so langsam auch überlegen, was ich nächstes Jahr für einen Weg einschlage. Ich besuche z.Z. das Berufskolleg Wirtschaftsinformatim und mache vorraussichtlich nächstes Jahr meine FHR. Danach heißt es für mich: Entweder ein Studium oder eine Ausbildung antreten. Aufgrund der Studiegebühren muss ich mir gut überlegen, was ich mache. Ich verdiene zwar selbst nebenher ein bisschen Geld und meine Eltern steuern mir bestimmt auch etwas bei, aber es ist einfach eine ganze Stange Geld. So wie mir wird es wahrscheinlich einigen gehen. Deshalb glaube ich, dass sich in den nächsten Jahren (wenn sich nichts ändert) immer weniger Leute für ein Studium entscheiden.
Wenn es jedoch irgendwann mal wieder in der Wirtschaft aufwärts geht und qualifizierte Arbeitnehmer gesucht werden, werden wenige da sein. Ich will an dieser Stelle einen Ausbildungsberuf nicht schlecht machen, aber Fakt ist, dass man nach dem Studium oft höhere und spezifischere Qualifizierungen vorweisen kann.

Es ist ein Rattenschwanz- so wie eigentlich alles bei uns in Deutschland. Kommts vorne, fehlts hinten.

btw: ich werde mich höchstwahrscheinlich dennoch für ein Studium entscheiden. Im Moment kann man die Wirtschaftslage in 5 Jahren zwar schlecht einschätzen, aber ich denke, mit einem BWL-Studium kann ich mir einige Wege offen halten und dann schauen, was ich mache.
 

Rabbit

Antonowka
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Da hab ich ja mal ein Thema entfacht :-D

Ich finde der großteil der Leute die nicht wählen haben die Meinung "ich kann eh nix ändern" und der andere Teil findet, es gibt keine Partei die es wirklich Wert wäre sie zu wählen. Was ich in meinem Bayern bei den Landtagswahlen super fand, war dass die ganzen Stimmen von der CSU zu den kleinen parteien gegangen sind, wie z.B. Freie Wähler. Und mit den richtigen Demonstrationen und mitspiel von den Medien könnte man das auch für die Bundestagswahlen schaffen.
Aber den Menschen in deutschland geht es wohl immernoch zu gut als dass sie was bewegen wollen..
 

C64

Kaiser Alexander
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Ohne die Antworten gelesen zu haben:
Steuern will auch keiner zahlen;)

Es wird immer etwas geben, was dem Volk nicht schmeckt, was aber sinnvoll ist, umgesetzt zu werden.

Tatsächlich häufen sich aber in letzter Zeit viele Themen, deren Sinn fürs Volk tatsächlich in Frage gestellt werden darf - nein muss.
Das Problem könnte sein, dass unser Parlament tatsächlich überaltert ist. Zu viele Menschen bestimmen über unser Leben, die mit dem rasanten Wechsel der heutigen Zeit nicht klar kommen und so mit alten Denkmustern versuchen neue Themen zu bearbeiten. Das beste Beispiel: Internet. Die meisten Parlamentarier wissen gar nicht wirklich, was das ist. Für sie ist es scheinbar die Ausgeburt des Bösen. Sehr interessant was auch Herr Tauss hierzu in Anbetracht seines Wechsels zu der Piratenpartei schrieb.
Bayern würde ich übrigens mal aus der Diskussion bewusst rauslassen. Was hier seit Jahrzehnten abgeht ist teilweise sowieso nicht wirklich demokratisch bzw. wie die Leute hier größtenteils wählen hat wenig mit Demokratie, sondern vielmehr mit Tradition zu tun (mir fällt spontan ein O-Ton eines Bauern ein, den ich im Nachbardorf meiner Eltern gesprochen hab: "Mir ham scho imme CSU gwähldd. Scho mei Fadda.")
 

s23

Seidenapfel
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Beim Studium, was ja nu nicht alle in Anspruch nehmen, sehe ich das anders.
Da bekommt man als Student ja einen Mehrwert gegenüber dehnen,
die sofort ins Arbeitsleben eintreten,
warum soll man sich da nicht mit Studiengebühren an den Kosten seiner Ausbildung beteiligen?

Welchen Mehrwert erhälst du denn? Du gehst an die Uni, weil sie die einzige Form ist, die die eine wissenschaftliche Ausbildung schafft, die der Staat gerne von dir hätte. Dort sind die Hörsääle überfüllt, es gibt zu wenig Professoren pro Student, denn die Studienbeiträge dürfen dafr nicht verwendet werden, die Verwaltung an der Universität ist seit Einführung der Studienbeiträge ein absolutes Chaos.

Ich bin nicht gegen die Einführung zusätzlicher Kosten neben den schon existierenden Verwaltungsgebühren iHv rund 200 Euro pro Semester. Aber dann muss das Äquivalenzverhältnis stimmen. Und es sollten damit wirkliche Gebühren sein und nicht Beiträge wie derzeit.

Natürlich währe es schön, wenn man Bildung absolut kostenlos anbieten könnte,

Dass eine universitäre Ausbildung mitnichten Kosten los ist, und das auch vor der Einführeung der Studienbeiträge, ist wohl bekannt. Von "kostenlos" kann also auch bei Abschaffung der Studienbeiträge nicht gesprochen werden.

Nur mal zu den Studiengebuehren, da haben wirs grandios gut. In Amerika zahlst du ueberall ca. $500 pro Semester pro Klasse, von denen du 2 bis 4 nehmen musst, plus Tuition in Hoehe von ein paar Tausend USD und noch vielem anderen.

Dass ein Studium auch vor der Einführung Verwaltungskosten iHv rund 200 Euro nebst Lehrmateriel kostet wird hier immer fein übergangen. Mal davon abgesehen, dass man ein Studium in den USA nun wirklich nicht mit einem Studium in Deutschland vergleichen kann. Ersteres ist da qualitativ wirklich schwächer, das kann ich aus eigener Erfahrung nun wirklich sagen. Und so etwas sollte man von daher nicht als Vergleich heranziehen.

Ich weiss das war ein wenig OT, ich finde du hast recht mit dem Titel, aber in Sachen Studiengebuehren find ichs okay. Hab ich absolut kein Problem mit. Wuerde gerne fuers Gymnasium auch 1000€ zahlen, wenn ich dann in der 11. Klasse ein Mathebuch haette und mein Englischbuch nicht auseinanderfallen wuerde wenn man es greift.

Es zwingt dich keiner auf einem öffentlichen Gymnasium deinen Abschluss zu machen. Schulen, die von Kirchen getragen werden oder Privatschulen stehen zu Hauf zur Verfügung. Dort kannst du Geld für deine Ausbildung bezahlen, genau wie du es willst.

Diese Wahlvielfalt sollte man nicht vergessen. Jedem steht hier schon die Möglichkeit zur Verfügung seine Ausbildung derart zu gestalten wie er mag.

Zudem sollte man die Lage in Deutschland mal mit anderen Ländern vergleichen. Dort sind die Kosten für ein Studium oftmals deutlich höher und selbst einstündige Tutorien kosten Geld! Da ist es keine Seltenheit, dass man nach 4 Jahren Studium einen deutlichen "Schuldenberg" hat.
4 Jahre Studium kosten gerade mal 4.000€ Studiengebühren.

Und weil es in anderen Ländern so ist, muss das natürlich zwingend bei uns auch so sein. Es gab mal eine Zeit, da haben wir Bildung exportiert und andere Länder haben versucht dem nachzueifern. Nun eifern wir der miserablen Bildungspolitik anderer Ländern nach und wundern uns, warum bei uns kaum noch wissenschaftliche Hochleistung erzielt wird. Aber so ist das, die Kopie ist halt nie das Original.

Und das Volk weiß natürlich auch immer, was es will?
Schau dir doch mal die gescheiterte Abstimmung in Irland an, wo es um die Reform der EU ging. Umfragen haben gezeigt, dass die Leute mit Nein gestimmt haben, weil sie nicht wussten, was sich ändern soll und sie daher lieber alles so lassen wollten, wie es ist.
Das kann doch auch nicht Sinn und Zweck der Sache sein oder?

Das Volk weiß auch bei uns nicht, was der Reformvertrag wirklich schafft: Nämlich eine viel stärkere Ungleichberechtigung der Stimmenverteilung. Aber das wird ja keinem erzählt. Und das wurde dort in Irland zumindest kundgetan und dadurch entstand u.a. die negative Haltung ggü. dem Reformvertrag.
 
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Irreversibel

Holländischer Prinz
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Woanders auf der Welt müssen Leute für ihr Studium bezahlen... betrachten wir das Ganze doch mal von einer anderen Seite: Ich kenne das aus Spanien so dass Lehrlinge gar nicht bezahlt werden bzw. Lehrgeld bezahlen müssen. Eine Meisterprüfung ist da richtig selten und ein extrem teurer Weg, danach brauchen die Handwerker aber auch Leute die das Geld ins Haus schaufeln, so viel wie die dann verdienen (u.A. weil sie Lehrgeld von ihren Lehrlingen bekommen). Im Endeffekt sind Meister eines Handwerks da wie hier die Notare, weil die beim Hausbau alle möglichen staatlichen Prüfungen etc. vornehmen die sie sich natürlich teuer bezahlen lassen.

Die Leute die meckern dass das Studium hier nix kostet vergessen, dass sie selbst als Auszubildende, also "noch Lernende" bezahlt wurden bzw. werden. Im Gegensatz zum reinen "Kopfarbeiter" (Student) leisten Auszubildende aber sichtbare Arbeit die sich auch quantifizieren lässt. Wenn Auszubildende hier in Deutschland Lehrgeld bezahlen müssten würden alle (zu Recht!) Sturm laufen. Wenn der Student aber etwas zahlen muss wird das im Gegensatz dazu von vielen als fair empfunden, es kennen ja auch viele Leute den ein oder anderen Studienabbrecher oder Langzeitstudenten. Ich kenne aber auch den ein oder anderen, der seine Lehre abgebrochen hat oder aus Faul-/Blöheit seine Lehrstelle verloren hat.

Im internationalen Vergleich ist in Deutschland Bildung sehr günstig, aber auch nicht sehr angesehen. Ein Handwerksmeister hier besitzt nicht denselben Status wie einer in Spanien, ein Akademiker besitzt auch nicht denselben Status wie in Großbritannien. Aber wir haben hier ein extrem hohes Ausbildungsniveau, das uns auch durch diese Wirtschaftskrise retten wird. Trotzdem gibt es sogar noch einen Fachkräftemangel, wir sollten also die Bildung nicht verteuern da sie unser wichtigstes Kapital ist. Wir brauchen Akademiker und Fachkräfte, es wäre kurzsichtig jetzt die Bildung zu verteuern. Deutschland sollte ein Land bleiben, in dem gut ausgebildete Menschen die bestmögliche Arbeit weltweit leisten.

Und dann kann der Staat auch seinen Teil fordern. Denn für einen gut funktionierenden Staat zahle ich gerne Steuern.
 

Diey

Süsser Pfaffenapfel
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Hab ich das richtig bei N24 gelesen, das wohlmöglich die MwSt. von 7% auf 19% wechselt?
 

Blutkuss

Grahams Jubiläumsapfel
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Man muss das ganze auch mal von einer anderen Seite sehen.
Wenn einer eine Handwerkliche oder Industrieelle Lehre macht dann wird dies von das Geld zum größten Teil von einer Firma gezahlt. Diese Firma bekommt dadurch aber auch eine Arbeitskraft die auch ihren Anteil leistet. Ist man einmal durchgefallen muss die Firma noch danach die Prüfung nur noch einmal bezahlen danach musst du meist selber sehen wie die sie bezahlt.
Aber wie sieht es mit den Studenten aus ohne die Werden von Steuerzahler bezahlt und zwar so lange bis sie die Prüfung irgendwann mal bestanden haben. Ich ich möchte mit meinen Steuern so was ungern bezahlen.
 

s23

Seidenapfel
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Aber wie sieht es mit den Studenten aus ohne die Werden von Steuerzahler bezahlt und zwar so lange bis sie die Prüfung irgendwann mal bestanden haben. Ich ich möchte mit meinen Steuern so was ungern bezahlen.

Alte Rechtslage: Deine Ausführungen stimmen nicht. Der Staat legt fest, in welcher Zeit das Studium abgeschlossen werden muss. Darüber hinausgehende Semester kosteten damals pro Semester ca 900 Euro.

Neue Rechtslage: Deine Ausführungen stimmen nicht. Der Staat legt fest, in welcher Zeit das Studium abgeschlossen werden muss. Diesmal wird bereits ab dem ersten Semester bezahlt und zwar um die 500 Euro Studienbeiträge zzgl. der Verwltungsgebühren von rund 200 Euro pro Semester.
 

saw

Sondergleichen von Welford Park
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Welchen Mehrwert erhälst du denn? Du gehst an die Uni, weil sie die einzige Form ist, die die eine wissenschaftliche Ausbildung schafft, die der Staat gerne von dir hätte.
Ach so, du bildest dich nur weil der Staat das verlangt?
Dann würde ich an deiner Stelle noch Gehalt verlangen.
 

s23

Seidenapfel
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Ach so, du bildest dich nur weil der Staat das verlangt?
Dann würde ich an deiner Stelle noch Gehalt verlangen.

Sehr infantiler Stil. Wirklich. Da hätte ich mehr erwartet.
Wenn du meine Ausführungen noch einmal richtig konsumierst, wirst du feststellen, dass ich gesagt habe, dass falls jemand ein wissenschaftliches Studium durchlaufen möchte ihm nur der Weg der staatlichen Universität bleibt. Denn nur diese Institution darf einen anerkannten Abschluss erteilen.
 

Ragnir

Adams Parmäne
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Die Diskussion ist ja sehr in den Bereich pro / contra Studiengebühren abgerutscht. king-al hat es bereits gut auf den Punkt gebracht: die Politik hat begriffen, dass man sich gar nicht groß abmühen muss - es genügt, einfach sukzessive Änderungen vorzunehmen, die jede für sich weder revolutionär noch großartig bedenklich sind und schon passt alles. Dauert halt nur ein bisschen länger.

In Deutschland ist es vielleicht auch weiterhin ein Problem, das Interessengruppen sich oft zersplittern, jeder nur für seine unmittelbaren Belange einsteht und der Rest dann ziemlich egal ist. So kann man natürlich gesellschaftlich wenig ändern.

Der Internetnutzer, der sich durch Zensursula eingeschränkt fühlt, zuckt mit den Schultern, wenn Gesetze in anderen Bereichen verschärft werden, uns ist es wahrscheinlich egal, wenn Waffenbesitzern nun unangemeldete Besuche in’s Haus stehen, die lachen dann verschmitzt, wenn solche auch auf Besitzer von Küchenmessern ausgeweitet werden.

Ja, das ist alles ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, aber ich versteht sicherlich, worauf ich hinaus will.

Mit ein bisschen mehr Solidarität ließe sich soviel bewerkstelligen - aber nein, soweit wird es in unserer Ich-Gesellschaft nie kommen. Und das weiß die Politik - und nutzt es zu ihren Gunsten.