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[preview]Bisweilen nervte ich die Apfeltalk-Redaktion während Skype-Konferenzen immer immens mit meinem Zigarettenkonsum: Das "Ziehen" an der Zigarette muss so nervig geklungen haben, dass ich mehrfach von Felix und Co. gebeten wurde, mein Mikro auf stumm zu schalten, während ich rauchte. Ein schwerer Rückschlag. So fristete ich also regelmäßig meine fünf-minütige Raucher-Anti-Dialog-Pause. Ich fühlte mich wie in einem Klassenraum, in der Schmoll-Ecke stehend und ausharrend. Dabei hatte ich gar nichts angestellt. Irgendwann kam dann die Frage im Team auf "Sag mal Martin, warum machst du das eigentlich?". "Ich war mein gesamtes Leben penetranter Nichtraucher" entgegnete ich. (Gelächter macht sich breit)[/preview]
...Ziemlich genau bis Ende 2003, da hatte ich damit begonnen, mir gelegentlich zu feierlichen Anlässen einen guten Zigarillo mit Vanille-Aroma anzuzünden. Die feierlichen Anlässe häuften sich, und schon bald erklärte ich die alltäglichsten Dinge offiziell als "feierlich" und qualmte drauf los. Zigarillos jedoch hegen den Nachteil, noch mehr zu stinken. Außerdem rauchte ich ohne Filter und irgendwann auch so "feierlich" häufig, das mich die finanzielle Belastung quälte - neben den gesundheitlichen Aspekten versteht sich. Und nein, keine Sorge: Beim Lesen dieser Kolumne darf gerne geraucht werden. Zumindest solange Sie sich nicht in einem öffentlichen Lokal befinden.
Ich hatte das Problem also erkannt. Mein daraufhin entwickelte Entwöhnungsplan schien mir einfach wie genial und ich fragte mich, warum niemand anders vor mir darauf gekommen sein mag: Entwöhnung von Zigarillos? Ganz easy: Ich steige um auf Zigaretten! Die sind günstiger und vorallem schwächer in ihrer Nikotin-Konzentration, vom Filter mal ganz abgesehen, der die Wirkung und Schadstoffbelastung ja nochmals verringert. Ein fataler Irrglaube - mein "Entzug" dauerte (von 2004 an gesehen) stolze drei Jahre und gelang auch da dann eher wegen des Drucks, den mir meine seiner Zeit bessere Hälfte auferlegte. Als der Druck dann Ende letzten Jahres plötzlich weg war, zusammen mit der Ex, schlugen meine Nikotin-Rezeptoren erneut Alarm.
Der erste Weg zum Zigarettenautomat blieb erfolglos, denn mittlerweile brauchte man eine EC-Karte mit Geldchip oder einen Führerschein, um Zigaretten am Automat ziehen zu können.Hatte ich natürlich nicht dabei. Für mich uninteressant aber gleichermaßen neu: 18 Jahre muss mal alt sein, um heute rauchen zu dürfen. EC-Karten mit Geldchip gibt's dennoch schon ab 16. Ich liebe wirtschaftspolitische Konsequenz.
Nun, was soll ich sagen: Ich war der Quotenraucher in der Apfeltalk-Redaktion. Alle anderen hatten sich diese üble Sucht gar nicht erst angewöhnt. Alles kluge Köpfe - ich meine das ernst. Allerdings möchte ich anmerken, mich zwischenzeitlich durchaus diskriminiert gefühlt zu haben. Trotz mehrfachem Wunsch zur Einrichtung eines Raucherraums in den Redaktionsräumen, am besten weitläufig und zur Unterhaltung bestückt mit Flachbildfernseher, 5.1-Soundsystem und kostenlosem Raumspray, wurde dieser nie realisiert. Auch mein alternativer Vorschlag, gerne auch einen ganz kleinen, minimalisitisch-angehauchten Raum zusätzlich anzumieten, dafür dann aber doch in die mehrfach abgelehnte Redaktions-Stewardess (für dessen Posten bis heute übrigens enttäuschend wenig Bewerbungen eingegangen sind) zu investieren, wurde nicht angehört.
Was blieb mir also anderes übrig. Hab ich halt wieder aufgehört mit der Qualmerei. Dank dieses weisen Entschlusses habe ich nun auch wieder mehr Atem um lange Kolumnen zu schreiben. Fühlt sich eindeutig besser an. Und meine neue Freundin (die dahingehend aber niemals etwas gesagt hatte) bemerkte letztens leise: "Is' doch schöner so, ne?". Die Wahrheit aber ist: Ich mache das aus Trotz. Nie wieder will ich auf "stumm" schalten müssen während einer Apfeltalk-Skype-Konferenz. Denn eins sollte man tunlichst vermeiden: Sich den Mund verbieten lassen. Vorallem aber, und das ist wichtiger: Niemals verbiete dir den Mund selbst! In diesem Sinne: "Ahoi."
P.S.: Mittlerweile rauche ich in der Tat nicht mehr. Und nein, es braucht keine Mittelchen dafür. Überzeugung genügt. Ich möchte mit diesem Beitrag niemanden zum Rauchen auffordern - im Gegenteil. Meiner Auffassung nach soll jeder der alt genug ist selbst entscheiden, ob man sich das selbst und anderen zumuten kann oder nicht. Das Risiko eines verfrühten Todes sollte jedem Bewusst sein. Aber Hand auf's Herz: Wer kennt "alte Raucher"? Okay, ich auch. Aber wer kennt "alte, gesunde Rauche"? Touché!
...Ziemlich genau bis Ende 2003, da hatte ich damit begonnen, mir gelegentlich zu feierlichen Anlässen einen guten Zigarillo mit Vanille-Aroma anzuzünden. Die feierlichen Anlässe häuften sich, und schon bald erklärte ich die alltäglichsten Dinge offiziell als "feierlich" und qualmte drauf los. Zigarillos jedoch hegen den Nachteil, noch mehr zu stinken. Außerdem rauchte ich ohne Filter und irgendwann auch so "feierlich" häufig, das mich die finanzielle Belastung quälte - neben den gesundheitlichen Aspekten versteht sich. Und nein, keine Sorge: Beim Lesen dieser Kolumne darf gerne geraucht werden. Zumindest solange Sie sich nicht in einem öffentlichen Lokal befinden.
Ich hatte das Problem also erkannt. Mein daraufhin entwickelte Entwöhnungsplan schien mir einfach wie genial und ich fragte mich, warum niemand anders vor mir darauf gekommen sein mag: Entwöhnung von Zigarillos? Ganz easy: Ich steige um auf Zigaretten! Die sind günstiger und vorallem schwächer in ihrer Nikotin-Konzentration, vom Filter mal ganz abgesehen, der die Wirkung und Schadstoffbelastung ja nochmals verringert. Ein fataler Irrglaube - mein "Entzug" dauerte (von 2004 an gesehen) stolze drei Jahre und gelang auch da dann eher wegen des Drucks, den mir meine seiner Zeit bessere Hälfte auferlegte. Als der Druck dann Ende letzten Jahres plötzlich weg war, zusammen mit der Ex, schlugen meine Nikotin-Rezeptoren erneut Alarm.
Der erste Weg zum Zigarettenautomat blieb erfolglos, denn mittlerweile brauchte man eine EC-Karte mit Geldchip oder einen Führerschein, um Zigaretten am Automat ziehen zu können.Hatte ich natürlich nicht dabei. Für mich uninteressant aber gleichermaßen neu: 18 Jahre muss mal alt sein, um heute rauchen zu dürfen. EC-Karten mit Geldchip gibt's dennoch schon ab 16. Ich liebe wirtschaftspolitische Konsequenz.
Nun, was soll ich sagen: Ich war der Quotenraucher in der Apfeltalk-Redaktion. Alle anderen hatten sich diese üble Sucht gar nicht erst angewöhnt. Alles kluge Köpfe - ich meine das ernst. Allerdings möchte ich anmerken, mich zwischenzeitlich durchaus diskriminiert gefühlt zu haben. Trotz mehrfachem Wunsch zur Einrichtung eines Raucherraums in den Redaktionsräumen, am besten weitläufig und zur Unterhaltung bestückt mit Flachbildfernseher, 5.1-Soundsystem und kostenlosem Raumspray, wurde dieser nie realisiert. Auch mein alternativer Vorschlag, gerne auch einen ganz kleinen, minimalisitisch-angehauchten Raum zusätzlich anzumieten, dafür dann aber doch in die mehrfach abgelehnte Redaktions-Stewardess (für dessen Posten bis heute übrigens enttäuschend wenig Bewerbungen eingegangen sind) zu investieren, wurde nicht angehört.
Was blieb mir also anderes übrig. Hab ich halt wieder aufgehört mit der Qualmerei. Dank dieses weisen Entschlusses habe ich nun auch wieder mehr Atem um lange Kolumnen zu schreiben. Fühlt sich eindeutig besser an. Und meine neue Freundin (die dahingehend aber niemals etwas gesagt hatte) bemerkte letztens leise: "Is' doch schöner so, ne?". Die Wahrheit aber ist: Ich mache das aus Trotz. Nie wieder will ich auf "stumm" schalten müssen während einer Apfeltalk-Skype-Konferenz. Denn eins sollte man tunlichst vermeiden: Sich den Mund verbieten lassen. Vorallem aber, und das ist wichtiger: Niemals verbiete dir den Mund selbst! In diesem Sinne: "Ahoi."
P.S.: Mittlerweile rauche ich in der Tat nicht mehr. Und nein, es braucht keine Mittelchen dafür. Überzeugung genügt. Ich möchte mit diesem Beitrag niemanden zum Rauchen auffordern - im Gegenteil. Meiner Auffassung nach soll jeder der alt genug ist selbst entscheiden, ob man sich das selbst und anderen zumuten kann oder nicht. Das Risiko eines verfrühten Todes sollte jedem Bewusst sein. Aber Hand auf's Herz: Wer kennt "alte Raucher"? Okay, ich auch. Aber wer kennt "alte, gesunde Rauche"? Touché!