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Fundstück: Schade, dass Ihr das nicht erleben durftet!

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Ein etwas älteres Fundstück – viel Spaß beim Lesen!

Schade, dass Ihr das nicht erleben durftet!

„Wenn Du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nichts mit Dir zu tun, denn Kinder von heute werden in Watte gepackt …“

So beginnt ein Brief, der im Internet kursiert. Ein Brief der berührt, begeistert. Der Verfasser ist anonym. Er spricht Millionen aus dem Herzen. Hier der Wortlaut, der mich sehr beeindruckt hat und mir sozusagen „aus der Seele spricht“:

Wir haben es tatsächlich geschafft! Kaum zu glauben, aber es ist so! Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft, speziell was uns Gesetzgeber, Bürokraten und Medien alles verbieten, müssten alle, die in den Sechzigern bis Anfang der Achtziger aufgewachsen sind, längst tot sein!

Unsere Kinderbetten waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium und Formaldehyd sickerte aus jeder Pore. Ganz zu schweigen vom Tapetenleim, dem Kleber des Linoleums oder den PVC-Dämpfen des Stragula.

Wasserfeste Filzstifte hatten Ausdünstungen, die benebelten und wer erinnert sich nicht noch an den leicht salzigen Geschmack des „Tintenkillers“?

Steckdosen und Medizinflaschen, Schranktüren und Schubladen waren noch nicht kindersicher. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit dem Bleichmittel.

Messer, Schere, Gabel und Licht wurden uns zwar verboten, aber meistens mussten wir und erst einmal damit verletzen, um es wirklich zu glauben.

Unsere Fahrräder, Roller und Rollschuhe fuhren wir ohne Schützer und ohne Helme.

Die Risiken, per Anhalter in den nächsten Ort zu fahren, waren uns unbekannt! Zum Thema Auto erinnere ich mich weder an einen Sicherheitsgurt, noch an Airbags, ABS oder ähnliche Sicherheitsvorrichtungen im Wagen meines Vaters.

Wasser haben wir direkt aus dem Gartenschlauch getrunken und nicht aus der Flasche! Falls doch, dann haben wir zu fünft aus einer Limoflasche getrunken und es ist niemand daran gestorben. Wahnsinn!

Wir aßen fettige Schmalznudeln und frisch gebackenes Brot mit fingerdick Butter drauf, dazu gab es überzuckerte Limonade oder künstlich gefärbtes TriTop.

Fett sind wir trotzdem nicht geworden, weil wir eigentlich immer draußen waren! Wir gingen morgens raus und haben den ganzen Tag gespielt, höchstens unterbrochen von Essenspausen und kamen erst wieder rein, als es dunkel wurde und man den Ball nicht mehr richtig sehen konnte.

Niemand wusste wo wir waren – wir waren nicht zu erreichen, denn es gab keine Handys!

Wenn es regnete, spielten wir bei Freunden „Mensch ärgere dich nicht“, „Mühle“, „Dame“ oder bauten mit Matchbox-Autos ganze Städte auf.

Wir hatten weder Playstation noch Nintendo, X-Box oder PCs, keine 50 Fernsehprogramme und keine Surround-Anlagen.

Ins Kino zu gehen war ein Ereignis, für das man sich herausputzte und das einem vor lauter Vorfreude den Magen kribbeln ließ.

Wir haben Fußball gespielt mit allem, das sich kicken ließ und wenn einer einen echten Lederfußball hatte, war er der King und durfte immer mitspielen, egal wie schlecht er spielte.

Wir spielten Völkerball bis zum Umfallen und manchmal tat es richtig weh, wenn man „abgeworfen“ wurde.

Unsere Knie und Knöchel waren von Frühjahr bis zum Herbst lädiert und ein Schienbein ohne blaue Flecke gab es nicht. Wir sind von Bäumen und Mauern gefallen, haben uns geschnitten, aufgeschürft, haben uns Knochen gebrochen und Zähne ausgeschlagen – und niemand wurde deswegen verklagt! Es waren ganz einfach Unfälle! Niemand hatte Schuld, außer uns selbst und keiner fragte nach „Aufsichtspflicht“.

Wenn wir uns an Brennnesseln gebrannt haben oder uns eine Mücke gestochen hatte, haben wir entweder draufgespuckt, den Nachbarshund drüberlecken lassen oder draufgepinkelt. Und geholfen hat alles!

Wir haben gestritten, gerauft, uns gegenseitig grün und blau geprügelt und gelernt, darüber wegzukommen und damit zu leben, um uns letztlich wieder zu vertragen.

Wir haben Spiele erfunden mit Stücken und Bällen, haben mit Haselnussruten gefochten und Würmer gegessen. Und obwohl es uns immer wieder prophezeit wurde, haben wir uns kein Auge ausgestochen und die Würmer haben in unseren Bäuchen auch nicht überlebt.

Wir sind zu Freunden geradelt, haben an der Tür geläutet und sind dort geblieben, nur mit ihm zu reden. Manchmal brauchten wir auch gar nicht zu klingeln und gingen einfach rein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer Eltern! Keiner brachte uns und keiner holte uns! Wie war das nur möglich?

Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere, also haben sie eine Klasse wiederholt. Sie sind nicht durchgefallen, sondern wurden von den Lehrern zurückgestuft und das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zu Änderungen in der Leistungsbewertung.

Wir waren für unsere Aktionen selbst verantwortlich und wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel raushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! Also sowas!

Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Riskiobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit all dem wussten wir umzugehen.

Erinnere Dich daran, wie Du aufgewachsen bist und Du wirst erkennen, was unseren Kindern heute fehlt: Unsere Eltern trauten uns zu, die richtigen Entscheidungen zu treffen! Meistens hat es geklappt und die paar Mal, die daneben gingen, zählen zu unseren Lebenserfahrungen.

Diese Nachricht richtet sich an alle, die sich auch zu dieser glücklichen Generation zählen dürfen, als Kinder noch Kinder waren und sein durften und als noch keine Anwälte mit Schadenersatzklagen und Regierungen mit kinderfeindlicher Politik unseren Alltag bestimmten.
 

eyecandy

Graue Französische Renette
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wunderbar. da findet sich soviel. danke dir.
 

NoaH11027

Weisser Rosenapfel
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Erinnere Dich daran, wie Du aufgewachsen bist und Du wirst erkennen, was unseren Kindern heute fehlt: Unsere Eltern trauten uns zu, die richtigen Entscheidungen zu treffen! Meistens hat es geklappt und die paar Mal, die daneben gingen, zählen zu unseren Lebenserfahrungen.

Diese Nachricht richtet sich an alle, die sich auch zu dieser glücklichen Generation zählen dürfen, als Kinder noch Kinder waren und sein durften und als noch keine Anwälte mit Schadenersatzklagen und Regierungen mit kinderfeindlicher Politik unseren Alltag bestimmten.

Wie oft habe darüber schon nachgedacht wenn ich meinen Sohn sehe, den mir die Polizei schon nach Hause gebracht hat weil auf dem verlassenen Fabrikgelände gegenüber mit Freunden eine "Höhle" gebaut hatte.
Die beiden Polizisten haben eher säuerlich gegrinst als sie ankamen (ich denke sie waren in meinem Alter), die Dame die die Männer in grün alarmiert hat war aber völlig entrüstet wie wir der Art unsere Aufsichtspflicht vernachlässigen könnten…

Ich glaube ich darf gar nicht mehr erzählen was ich mit meinen Freunden in dem Alter angestellt habe.

N
 
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Catholic

Lambertine
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Bin leider nur Jahrgang 82 aber ich kann mich sehr mit dem Geschriebenen identifizieren :)
 

Tommy*

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Ich bin auch ungefähr aus der Zeit entsprungen, muss aber sagen, dass die Kinder, die auf meiner Straße wohnen, im Sommer auch den ganzen Tag draußen rumrennen.
 

DesignerGay

Danziger Kant
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Ja auch ich hatte meine Matchbox-Autos-Sammlung und ein Parkhaus dazu.

Ich habe mir große China-Böller von meinem Bruder ausgeliehen und damit leere Vogelnisthäuschen gesprengt. (Waren welche aus Beton, ja soetwas gab es.):innocent:
 

DaFeeT

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Ich bin zwar erst 15 aber möchte auch dazu etwas sagen.
Als ich vor ein paar Jahren mit Freunden auf dem Spielplatz gespielt habe (von Bäumen gesprungen, auch mit Stöcken um uns geschlagen, natürlich zum Spaß; und dabei haben wir gelacht und gegrölt, was Kinder nun einmal tun), hat uns eine Anwohnerin damit gedroht die Polizei zu rufen, da wir angeblich zu laut seien. Wir sollten nach Hause gehen und Fernsehn schauen. Also wenn ich das mit dem vergleiche, was mir auch meine Eltern aus ihrer Kindheit erzählen, bin ich schockiert, wie sich alles verändert und wie wenig tolerant die Menschen heutzutage den Kindern gegenüber sind.
 

DesignerGay

Danziger Kant
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Ich bin zwar erst 15 aber möchte auch dazu etwas sagen.
Als ich vor ein paar Jahren mit Freunden auf dem Spielplatz gespielt habe (von Bäumen gesprungen, auch mit Stöcken um uns geschlagen, natürlich zum Spaß; und dabei haben wir gelacht und gegrölt, was Kinder nun einmal tun), hat uns eine Anwohnerin damit gedroht die Polizei zu rufen, da wir angeblich zu laut seien. Wir sollten nach Hause gehen und Fernsehn schauen. Also wenn ich das mit dem vergleiche, was mir auch meine Eltern aus ihrer Kindheit erzählen, bin ich schockiert, wie sich alles verändert und wie wenig tolerant die Menschen heutzutage den Kindern gegenüber sind.

Diese Leute waren früher die Stubenhocker. ;)
 

onliner

Spartan
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Ich bin zwar erst 15 aber möchte auch dazu etwas sagen.
Als ich vor ein paar Jahren mit Freunden auf dem Spielplatz gespielt habe (von Bäumen gesprungen, auch mit Stöcken um uns geschlagen, natürlich zum Spaß; und dabei haben wir gelacht und gegrölt, was Kinder nun einmal tun), hat uns eine Anwohnerin damit gedroht die Polizei zu rufen, da wir angeblich zu laut seien. Wir sollten nach Hause gehen und Fernsehn schauen. Also wenn ich das mit dem vergleiche, was mir auch meine Eltern aus ihrer Kindheit erzählen, bin ich schockiert, wie sich alles verändert und wie wenig tolerant die Menschen heutzutage den Kindern gegenüber sind.

Jep uns hat man den Fußball weggenommen, da wir auf einer Wiese gespielt haben...
Schon traurig soetwas. Und dann wird gemeckert, dass die Kinder heutzutage zu dick sind.
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Unsere Kinderbetten waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium und Formaldehyd sickerte aus jeder Pore. Ganz zu schweigen vom Tapetenleim, dem Kleber des Linoleums oder den PVC-Dämpfen des Stragula.

Ich kann mich zwar mit dem meisten identifizieren (Bj. 74), aber dieser Absatz gibt schon zu denken. Besonders im Hinblick, dass 3 Freunde in meinem Alter bisher an Krebs gestorben sind. o_O
Eine Nachwirkung der Sorglosigkeit?
 

NoaH11027

Weisser Rosenapfel
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Diese Leute waren früher die Stubenhocker. ;)

Oder sie sind nicht ernst genommen worden. Wenn ich mich recht entsinne ist uns auch damals™ gern mit der Polizei gedroht worden, da aber nicht überall und jeder Zeit ein Telefon present war, war die Gefahr einer Anzeige/Alarmierung sehr gering.

N
 

eyecandy

Graue Französische Renette
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Besonders im Hinblick, dass 3 Freunde in meinem Alter bisher an Krebs gestorben sind. o_O
Eine Nachwirkung der Sorglosigkeit?
ein guter freund (geb. 68) starb vor wenigen monaten an krebs. kann ich mit ihm sorgloskeit verbinden? im postiven sinne vielleicht, im negativen sinne sicher nicht ...
 

Schlenzer

Weisser Rosenapfel
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oh man...hab´s eben gelesen und schwelge noch in erinnerungen...!! :)

herrlich...vielen dank für die zeitreise!!
 

jarod

Spartan
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Ich ich behaupte :
"Früher war nicht alles besser."
Ein paar Sachen mögen ja stimmen, aber ich neige nicht dazu, die alten Tage zu glorifizieren.
Nein, nein, ich teile diesen Brief nicht.
 

Dany

Gala
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Ja stimmt schon früher war es irgendwie schöner.Bevor es 200 Fernsehkanäle gab,jeder 10 jährige schon ein eigenes Handy hatte und man noch nicht fürchten musste das die Kinder entführt werden wenn sie alleine draussen spielen.
 
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m_cat

Cox Orange
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Also wenn ich mit meinen Kumpels (alle BJ 72-76) zusammensitze, dann schwelgen wir immer
in den guten Alten Zeiten.
Ich sage euch man kann Bücher damit schreiben.

Aber auch die jetzige Zeit hat so Ihre guten Dinge.
Nur fällt mir zur Zeit nichts ein. LOL;)