Selbst wenn die vermeintlichen Leistungsträger weniger arbeiten würde, hätte das doch keine Geldentwertung zur Folge. Mal angenommen die vermeintlichen Leistungsträger würden tatsächlich weniger arbeiten, dann würden doch auch gleich ein paar Leute dastehen, die diese Arbeit gerne übernehmen.
Das ist oft nicht so einfach, weil man einige Jobs nicht beliebig stückeln kann. Und die Geldentwertung kommt daher, weil dann mehr Leute für die gleiche Menge an Output eingestellt werden müssten und dadurch höhere Kosten entstehen. Die Produkte werden als teurer und damit sinkt die Kaufkraft des Geldes.
Man könnte jetzt sagen, dass dafür aber dann die Leistungsträger etwas weniger verdienen, so dass zwei Leistungsträger am Ende so viel Kosten, wie ein Leistungsträger vorher.
Und da liegt das Problem: Es nicht genug Fachkräfte auf dem Markt. Wir können ja nicht einmal jetzt die Nachfrage stillen.
Aber was ist eigentlich Leistung im Sinne der Gesellschaft? Steuern zahlen? Das zeigt doch der Film, dass man die Steuerleistung eben auch direkt - statt wie heute indirekt - von Konsumenten (dem Leistungsnehmer) zahlen lassen kann.
Da hast Du dann folgendes Problem: Beim indirekten Steuersystem wird leistungsabhängig besteuert. Wer viel verdient, zahlt übermäßig viel Steuern. Wer wenig verdient, eben weniger oder sogar nichts.
Mit Leistungsträger werden ja die gemeint, die Einkommenssteuern zahlen, aber woher bekommen die denn die Gelder die sie als Steuern abführen? Zunächst mal vom Arbeitgeber und der holt sich das Geld von seinem Kunden - vom Konsumenten. Also macht es doch sehr wohl Sinn nicht den Arbeitnehmer (Arbeitsleistungserbringer) sondern den Konsumenten (Leistungsnehmer) direkt zu besteuern.
Da ergibt sich dann das Problem, dass eben nicht leistungsabhängig besteuert wird. Die Mehrwertsteuer zahlt jeder in gleicher Höhe. Beim Computern also momentan 19%.
Das bedeutet nämlich zugleich eine deutliche Steuersystemvereinfachung. Dann sind wir aber noch lange nicht beim Grundeinkommen.
"And don't get me started on the German Steuersystem"
Ich weiß zwar nicht was du arbeitest, aber ich behaupte, dass eine Altenpflegerin, die 20-40 Std/Woche arbeitet aber trotzdem noch auf HartzIV angewiesen ist, einen größeren Nutzen für die Gesellschaft erbringt als ein Programmierer oder Ingenieur oder oder oder ...
So? Eine Altenpflegerin versorgt ein paar Leute. Durch meine Arbeit trage ich zum Einkommen von vielen Leuten bei. Wie will man das aufwiegen? Was ist mit dem Sanitäter, der Opfer eines Autounfalls versorgt? Leistet der mehr für die Gesellschaft als der Ingenieur, der Autos sicherer macht und damit Unfälle vermeidet?
Vor kurzem habe ich bei Will oder Illner eine solche Altenpflegerin gesehen. Sie sagte, dass ihr die Arbeit Spaß macht obwohl sie auf HartzIV angewiesen ist, sich kaum was leisten kann, sich ihre Kinder für HartzIV schämen und dass sie eigentlich besser zu hause bleiben könnte, da sie fasst umsonst arbeitet. Diese Frau wird nicht durch ein Grundeinkommen weniger arbeiten, oder denkst du?
Da liegt das Problem aber eher in einer zu niedrigen Entlohnung, statt an einem fehlenden Grundeinkommen. Wobei ich mir bei einem
Durchschnittslohn von ca. 1675 Euro für eine Altenplegerin dann eher die Frage stelle, ob da nicht etwas bei den Gehaltsverhandlungen schief gelaufen ist.
Aber was ist mit Kanalreinigern, Fließbandarbeitern, Tierkadaverentsorgern oder sonstigen ekligen, monotonen oder auf andere Art und Weise überhaupt nicht erfüllenden Berufen?
Außerdem ist jeder Bürger Steuerzahler (direkt oder indirekt), denn jeder muss konsumieren, somit zahlt auch jeder die MwSt. und die ist der größte Einzelposten auf der Steuereinnahmeseite.
Ist ja auch wohl logisch, dass die USt die größten Steuereinnahmen verursacht. Denn fast jeder Bundesbürger zahlt USt und sie wird in über 95% der Fällen (Ausnahmen sind z.B. Porto) für den Leistungsaustausch erhoben, während z.B. die Einkommensteuer nur von relativ wenigen Leuten (nämlich denen mit eigenem Einkommen) bezahlt wird.
Wie man im folgenden sieht, ist aber trotz der Tatsache, dass nur knapp über 40% der Deutschen ein Einkommen erwirtschaften, das Lohnsteueraufkommen (Vorab vom Gehalt/Lohn einbehaltene Einkommensteuer) fast so hoch wie das Aufkommen aus der USt.
Du glaubst auch, dass die so auf die Welt kommen, was? Wenn man ein gesundes Kind ordentlich fördert und ihm richtige Bildung gewährt, wächst es zu einem intelligenten, verantwortungsvollen Erwachsenen heran. Aber unser Bildungssystem macht das nicht und deshalb haben wir so viele »dumme Kiddies«. Das zeigen ganz eindeutig entsprechende Studien. (Nein ich werde jetzt keine Quelle heraussuchen. Wer mir das Gegenteil beweisen will soll mir Quellen zeigen)
Ich finde auch, dass im Bildungswesen etwas getan werden muss. Schließlich sind unsere Kinder unser zukünftiges Kapital.
Ihr könnt mich für die folgende Aussage schlagen, aber ich bin für eine Ganztagsbetreuung von Kindern, damit die sozial benachteiligten nicht in ihrem Milieu gefangen bleiben. So haben alle Kinder nachher die gleiche (hoffentlich gute) Erziehung, gleiche Bildung und damit gleiche Chancen.
Auch bei einer Ganztagsbetreuung bleibt noch genug Zeit für elterliche Liebe.
Hast Du noch nie davon gehört, dass der Beruf der Eltern in diesem Land darüber entscheidet in welche Schulform man nach der Grundschule gesteckt wird. In keinem OECD-Land ist die Herkunft und das Elternhaus entscheidender was die (Aus)Bildung und die daraus resultieren Chancen angeht.
Cool. Dann bin ich ja das beste Gegenbeispiel. Taschengeld gab es höchstens zwei mal im Jahr und dann auch nur ein paar Mark. Mehr saß bei uns nicht drin.
Trotzdem bin ich irgendwie auf dem Gymnasium und in der Uni gelandet.