Wechsel zur Privaten Krankenkasse

Lemming

Finkenwerder Herbstprinz
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Hallo, ich wollte gerne mal ein paar Erfahrungen von Euch zur PKV haben.
Ich überlege,ob ich zur PKV wechseln soll, um Kosten zu sparen. Allerdings ist durch leichte Vorleiden und mein Alter von 37 der Unterschied zur gesetzlichen nicht so riesig. Rein rechnerisch komme ich trotzdem billiger.
Mein Bauch hat aber ein komisches Gefühl. Man muss ja vieles vorleisten, Belege sammeln, einreichen, oder auch nicht, wenn man die Rückerstattung haben möchte.

Was habt Ihr denn so (pauschal gesehen) für Erfahrungen?

Liebe Grüße,
Lemming
 

Eric Draven

Osnabrücker Reinette
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Hab das gleiche Problem.... einerseits geht es bald nicht mehr ohne, da man fast schon keine Arzttermine mehr bekommt. Auf der anderen Seite fallen die Arztrechnungen dann horrend hoch aus und die private übernimmt dann wieder nur einen Anteil und man hat das Gestreite mit dem Arzt wegen der überteuerten Rechnung usw

Ich bin unschlüssig...

Grüsse

Eric Draven
 

landplage

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Erfahrungen:
  • Beitragsverdopplung innerhalb von 10 Jahren (ich liege inzwischen über dem %-Satz der AOK:-c)
  • relative kulante und schnelle Erstattung
  • späterer Wechsel so gut wie nicht möglich (die Regelung zur Mitnahme der Altersrückstellungen ist noch nicht durch, soviel ich weiß)
  • Für Frauen bisher ziemlich ungünstig (ca. 20 - 30 % über Männer-Tarifen), das soll ja jetzt besser werden
  • Medikamente müssen sofort bezahlt werden (Arztrechnungen kann man ja ein paar Tage schieben und versuchen, in der Zwischenzeit schon die Erstattung zu bekommen), das kann bei chronischen Erkrankungen oder Spezialmitteln richtig böse teuer werden (ich habe da schon öfter 3-stellige Summen gelassen)
Neben der Beitragshöhe spielt ja noch mehr eine Rolle:
  • Wollt Ihr Kinder/Ehepartner nmit versichern?
  • Der Beitragssatz ist unabhängig vom Einkommen - kann man sich das auch zukünftig leisten
  • wie lange gibt es die Krankenkasse schon? Ist das eine solide Gesellschaft oder gerade erst auf dem Markt? In dem Fall kann es zu Überraschungen kommen, wenn die ersten "teuren" Kranken in Eurem Tarif einschlagen.
  • Wird die Möglichkeit geboten, ohne Gesundheitsprüfung in einen besseren Tarif zu wechseln, wenn der für Neukunden angeboten wird?
  • Ist Euer Tarif ein Standard oder eine Sonderoption, die vielleicht in ein paar Jahren geschlossen wird und Ihr dann in einer Hochrisiko-Gruppe steckt?
 
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Lemming

Finkenwerder Herbstprinz
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Hey, danke für die Hinweise, da werde ich mir mal weitere Gedanken machen.
Das mit dem Streit wegen überhöhten Rechnungen hat mir soeben eine Freundin bestätigt.
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Meine PKV hat die ganze Zeit 380Eur/Monat gekostet. VOr einiger Zeit kam dann ein Angebot, auf 3000Eur Selbstbehalt/Jahr umzusteigen, dafür nurnoch 53Eur/Monat. (!)
Kurz gerechnet: Fast 330Eur/Monat gespart, mal 12 ergibt rund 4000Eur. Da zahle ich die Arztrechnung doch GERNE selbst. Bei Arzt sagt man dann, man sei Selbstzahler, und nicht privat. Dann bekommt man trotzdem schnell einen Termin, aber die Rechungen sind ehrlicher. Schließlich gehts aus privater Tasche, da denkt jeder Arzt schon, daß man nachrechnet ;)
Zurück in die gesetzliche ist einfach: Einen Monat für geringes Gehalt (unter dem Satz, wo man die Wahl hat) arbeiten, schon ist man wieder drin!
 

stk

Grünapfel
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Moin,

sehr viel zuverlässiger ist der Weg retour über die Künstler-Sozialkasse (KSK). Hab ich (gottseidank) gerade hinter mir - sowohl den Weg in die GKV wie auch die KSK :)

Gruß Stefan
 

Lemming

Finkenwerder Herbstprinz
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Wird immer interessanter.
stk, kannst du etwas mehr über Deinen Weg berichten? Wie ist deine Einstellung dazu jetzt?
Ich weiss nicht, ob ich überhaupt in die KSK reinkomme.
 

swensa

Friedberger Bohnapfel
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Hi, bin seit mehreren Jahren Privat versichert. Du solltest auf jeden Fall gut vergleichen, denn hier unterscheiden sich nicht nur die Beiträge, sondern auch die dafür gebotenen Leistungen. ich selbst bin 32 Jahre alt, trotz meines weiblich anmutenden Nickname männlich und zahle derzeit ca. 320,- monatlich. Ich bin bei der Debeka versichert und habe derzeit auf alle ambulanten, und zahnärztlichen (incl. Heilpraktiker etc) Leistungen eine SB von 10% der Rechnungssumme bei maximal 1000,-€ Selbstbeteiligung im Jahr, Jährlich (bin Brillenträger) bis zu 600,- für eine neue Brille. Krankenhaus Einzelzimmer mit Chefarzt, Krankenhaustagegeld in höhe von 150,- € ab dem 14. Tag.

Richtig ist, dass man häufig erstmal in Vorleistung gehen muss, dem steht jedoch gegenüber, dass man mittlerweile in der gesetzlichen viele Leistungen komplett selbst tragen muss, diverse Medikamente teilweise oder garnicht bezahlt bekommt und über Brillen und Zahnersatz braucht man sich als gesetzlich versicherter auch nichtmehr unterhalten.

Aber wie gesagt: gaaaaaaaaaannnz wichtig: bei der Wahl der Privaten Versicherung unbedingt auch die inklusivleistungen vergleichen!!! Denn: was nutzt es Dir, wenn Du einen niedrigen Beitrag, dafür aber horrende Zuzahlungen hast. Soll nicht heißen, dass die teuerste Versicherung auch die beste ist. Weiterhin sollte man sich nach den Erstattungszeiten erkundigen, es gibt einige schwarze Schafe unter den Versicherungen, die sich mit den Erstattngen sehr viel Zeit lassen.
 

Eric Draven

Osnabrücker Reinette
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Hmmm... Beitragsverdoppelung? Das ist aber imho nicht so einfach für die KK. Schliesslich muss sie Rücklagen bilden und darf lt. Vertrag nur die Inflation ausgeglichen werden. So stehts zumindestens bei mir, wobei ich den noch nicht unterzeichnet hab.....

Grüsse

Eric Draven
 

ezi0n

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also meine PKV kost mich 312eur oder so, unter 320eur ... bisher hab ich alles durch bekommen inkl Zahnersatz etc. pp. was allerdings wirklich ne sache ist, wenn man heiraten will, kinder in der ehe gehen sofort auf die pkv etc. das kann alles ordentlich ins geld gehen ...

was die belege angeht, ich bin mittlerweile soweit, dass ich jeden beleg einreiche und gar nicht mehr das rechenbeispiel der rückzahlung betrachte, denn wenn ich zum Doc gehe ists in der regel teuer und somit erübrigt sich das ganze, wegen nen schnupfen oder sowas war ich schon lange nicht mehr beim arzt ...

meine PKV arbeitet mit einem verfahren wo der pool der nutzer nicht fix ist, zB mit einem alter von x jahren, sondern sie führt neue mitgleider hinzu und teilt überlappungen in neue pools auf und füllt diese, somit sind die anstiegsraten nicht so massiv wie hier von einigen anderen beschrieben ... kurzum, ich bin zufrieden.
 

landplage

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Hmmm... Beitragsverdoppelung? Das ist aber imho nicht so einfach für die KK. Schliesslich muss sie Rücklagen bilden und darf lt. Vertrag nur die Inflation ausgeglichen werden. So stehts zumindestens bei mir, wobei ich den noch nicht unterzeichnet hab.....

Grüsse

Eric Draven
Das glaube ich nicht, daß eine PKV nur Rücklagen bilden und die Inflation ausgeglichen muß. Das ist eine auf Gewinn angelegt Firma und da muß für die Aktionäre schon etwas herausspringen.
Um die Tarife anzuheben, werden die jeweils angefallenen Risiken (Krankheitskosten) in gewissen Zeitabständen (jährlich?) überprüft und ggf. angepaßt. Das muß bei einer Behörde angemeldet und genehmigt werden, aber dann steht locker-flockig "Unter Berücksichtigung der Kostensteigerungen im ambulanten/stationären/... Bereich des Gesundheitswesen passen wir unsere Tarife an, um Ihnen auch zukünftig die vertraglich vereinbarten Leistungen bieten zu können...." in dem Schreiben zur Beitragserhöhung.

Schau noch mal genau nach, da steht irgendwo ein Passus oder ein Verweis auf ein Gesetz o.ä.
 

nggalai

Roter Stettiner
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Ich bin seit kurzem auch privat versichert, allerdings nur auf ein Minimum. Also Vierbett-Zimmer im Krankenhaus, kein Heilpraktiker und so weiter. Da ich als Ehemann einer ehemaligen Beamtin Anspruch auf Beihilfe habe, reicht mir eine 20%-Versicherung aus (10% Selbstbehalt). Dafür zahle ich nicht mal 100 Euro im Monat.

Dummerweise kostet mich die ganze Krankenversicherung doch einen Batzen mehr, da ich auch noch einen Wohnsitz in der Schweiz habe und entsprechend auch da versichert sein muß … So nivelliert es sich wieder. :D

Cheers,
-Sascha

P. S. Eigentlich geht es nur um die Pflegeversicherung – meine Schweizer Versicherung deckt keine Kosten im EU-Ausland außer bei Notfällen, umgekehrt deckt die private Versicherung keine Kosten in der Schweiz. Eigentlich schade.
 

Hinduil

Fießers Erstling
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ich bin gerade in die gesetzliche gewechselt. war bisher über meine eltern privat versichert, aber durch tarifänderungen und meinen 20. geburtstag wären ab mai 500 euro für mich fällig gewesen. da fährt man mit techniker und privater zusatzversicherung deutlich günstiger
 

domai

Königsapfel
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Ebenfalls wichtig ist in meinen Augen auch ein sog. "offener Hilfsmittelkatalog", d.h. man bekommt bei schwerer Krankheit entsprechende Hilfsmittel nach Stand der Technik von heute, nicht was vom Versicherer mal vor Jahren als Hilfsmittel deklariert wurde.

Wichtiger als die Prämie ist aber die richtige Gesellschaft, viele Kunden werden mit günstigen Einsteigertarifen geködert und werden später nicht wirklich glücklich.

Gruß
der domai
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Weist du wie man sowas nennt? Schmarotzer!, lang nix in das "normale" System einbezahlt und dann davon "versichert" werden.... :mad:

Wenn Du ansatzweise eine Ahnung hättest, wie Versicherungen sich um Leistungen drücken, dann würdest Du nicht solche Reden schwingen. Ich bin in den letzten 5 Jahren auf rund 30.000Euro sitzengeblieben, die eigentlich von einer Versicherung hätten gedeckt werden müssen. Gerade vor 3 Monaten kam wieder ein Tausender dazu, um den ich jetzt klagen muß. Kann Monate oder gar Jahre dauern.
Eine Versicherung hat keine Skrupel oder Moral, die haben Gesetze und Geschäftsbedingungen. Und sie nutzen sie aus. Das gleiche kann ich auch. Wenn ich irgendwo ein Loch im legalen Bereich finde, dann nutze ich es. Versicherungen sind keine Menschen, sondern Dinge. Wenn es einen legalen Weg gibt, sie auszunutzen, dann NUTZE Ihn. Zurückhaltung und Gewissen werden Dir nämlich sicher nicht gedankt!
 

landplage

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Eine Versicherung hat keine Skrupel oder Moral, die haben Gesetze und Geschäftsbedingungen. Und sie nutzen sie aus. Das gleiche kann ich auch. Wenn ich irgendwo ein Loch im legalen Bereich finde, dann nutze ich es. Versicherungen sind keine Menschen, sondern Dinge. Wenn es einen legalen Weg gibt, sie auszunutzen, dann NUTZE Ihn. Zurückhaltung und Gewissen werden Dir nämlich sicher nicht gedankt!
Du schädigst mit dem kritisierten Verhalten - als junger, gesunder Mensch günstig privat versichert und bei schlechterem Gesundheitszustand im Alter wieder in die gesetzlich KV zurück - nicht die Versicherung, sondern die anderen Mitglieder der gesetzlichen KV.
Die haben über Jahre nach dem Solidarprinzip gewirtschaftet, d. h. die jungen, gesunden zahlten die Mehrkosten für die alten, kranken mit über den einheitlichen Beitragssatz. Jetzt kommst Du zurück in die GKV, willst ebenfalls den einheitlichen Beitragssatz und dazu alle notwendigen medizinischen Leistungen. Du hast aber Deine Beiträge bisher einer ganz anderen Kasse zukommen lassen, weil deren Beiträge bisher geringer waren.
Genau das ist macht ein Sozialschmarotzer: Er profitiert von den geringen Beiträgen, so lange er gesund ist und erwartet dann, daß seine Krankheitskosten von der Gemeinschaft übernommen werden.
 
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quarx

Brauner Matapfel
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Das glaube ich nicht, daß eine PKV nur Rücklagen bilden und die Inflation ausgeglichen muß. Das ist eine auf Gewinn angelegt Firma und da muß für die Aktionäre schon etwas herausspringen.
Um die Tarife anzuheben, werden die jeweils angefallenen Risiken (Krankheitskosten) in gewissen Zeitabständen (jährlich?) überprüft und ggf. angepaßt. Das muß bei einer Behörde angemeldet und genehmigt werden, aber dann steht locker-flockig "Unter Berücksichtigung der Kostensteigerungen im ambulanten/stationären/... Bereich des Gesundheitswesen passen wir unsere Tarife an, um Ihnen auch zukünftig die vertraglich vereinbarten Leistungen bieten zu können...." in dem Schreiben zur Beitragserhöhung.
Das trifft es schon gut. Weil ich aber schon mal das Innenleben einer PKV (sprich: die mathematische Abteilung einer solchen) genauer kennengelernt habe, möchte ich es noch ein bisschen präzisieren. Eine PKV ist natürlich ein gewinnorientiertes Unternehmen und kein Wohlfahrtsverein. Es dürfen aber bei der Beitragsneuberechnung (falls die mindestens jährliche Überprüfung eines Tarifs aus Sicht des Aktuars=Chefmathematikers eine Neuberechnung erforderlich macht) laut Kalkulationsverordnung nur 3.5% als Teuerung angesetzt werden. Und es dürfen auch nur erwirtschaftete Überschüsse in Höhe von 3.5% für das Unternehmen einbehalten werden. Von dem darüber hinausgehenden Gewinn müssen z.Zt. mindestens 90% in irgend einer Form an die Versichterten zurückfließen. Eine Beitragserhöhung muss zur Gehehmigung dem Treuhänder (meist Aktuar eines anderen Versicherungsunternehmens) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht vorgelegt werden.
Durch den medizinischen Fortschritt und die alternde Gesellschaft können die Kostensteigerungen in der PKV vor allem bei älteren Versicherten recht saftig ausfallen, weil jene eben Rückstellungen für zukünftige Gesundheitskosten nicht mehr so schnell ansparen können wie jüngere Versicherte. Wie man sich vor überhöhten Beitragssteigerungen durch genaue Wahl des Unternehmens (AG oder nicht) und Tarifs (neu aufgelegt vs. länger auf dem Markt) ein bisschen schützen kann, ist ganz gut bei Wikipedia erklärt.
 
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landplage

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Danke für die ausführliche Ergänzung. :-D
Darum muß man sich wirklich gründlich Gedanken machen. Ich hatte damals 14 Tage Zeit, als "Ossi" keine Ahnung und habe auf die wohlmeinenden Ratschläge unserer Westimporte gehört. :mad: