[UPDATE] Telekom: Drosselung auf 2 MBit/s statt 384 KBit/s?

[Bananenbieger]

Warum sollte das eine Frechheit sein? All-you-can-Eat im Restaurant kann man nicht nicht mal zu einem Prozent ausnutzen. Und mein U-Bahn-Ticket nutze ich nur zu 6 Promille aus.

 

[smoe]

Doch, genau das ist das Problem der Kunden. Wenn alle Pauschaltarife und Mischkalkulationen bis zum Maximum ausnutzen, dann sollte man als halbwegs intelligenter Mensch darauf kommen können, dass das nicht ewig funktionieren kann.

Das Problem liegt aber gar nicht darin, dass die "Poweruser" zu hohe Kosten verursachen, das sagt die Tekekom doch mittlerweile selbst (hatte im alten Thread doch extra den Podcast mit dem Telekom-Sprecher verlinkt). Es geht nur um Konzepte für höhere Gewinne, nicht um das Senken von Kosten.

 

[eichyl]

Warum sollte das eine Frechheit sein? All-you-can-Eat im Restaurant kann man nicht nicht mal zu einem Prozent ausnutzen. Und mein U-Bahn-Ticket nutze ich nur zu 6 Promille aus.

Richtig, DU machst es nicht! Du könntest aber niemand hindert Dich daran, dass Du Dich 24h am Stück in die Ubah setzt, denn Du hast dafür bezahlt. Das würde bedeuten, dass Du mit Deiner Monatskarte nur 45h Tram fahren darfst (was bei einem Arbeitsweg von 0,5-1h schnell erreicht ist), danach musst Du auf das öffentliche Fahrrad umsteigen...

 

[Bananenbieger]

Das Problem liegt aber gar nicht darin, dass die "Poweruser" zu hohe Kosten verursachen, das sagt die Tekekom doch mittlerweile selbst (hatte im alten Thread doch extra den Podcast mit dem Telekom-Sprecher verlinkt). Es geht nur um Konzepte für höhere Gewinne, nicht um das Senken von Kosten.

Es geht aber auch darum, dass man finanzielle Spielräume für den Netzausbau schaffen möchte. Nur profitable Geschäftsbereiche sind investitionswürdig. Mit Festnetz kann man momentan kaum noch Geld verdienen.
Wenn demnächst die Masse HD-Videostreaming will, gucken wir buchstäblich in die Röhre, denn kaum einer Hängt direkt an einem Backbone.

Richtig, DU machst es nicht! Du könntest aber niemand hindert Dich daran, dass Du Dich 24h am Stück in die Ubah setzt, denn Du hast dafür bezahlt. Das würde bedeuten, dass Du mit Deiner Monatskarte nur 45h Tram fahren darfst (was bei einem Arbeitsweg von 0,5-1h schnell erreicht ist), danach musst Du auf das öffentliche Fahrrad umsteigen...

Ich brauche ja auch nicht 24Std. am Tag U-Bahn fahren. Und nach dem gewöhnlichen Gebrauch sind auch das U-Bahn-Angebot und die Monatskartentarife kalkuliert. Sobald zu viele Menschen deutlich mehr als der Durchschnitt in Anspruch nimmt, sind die Züge verstopft und das Angebot rechnet sich binnen kurzer Zeit auch nicht mehr, weswegen die Tarife steigen müssen.
Das schöne an den Telekom-Tarifen ist, dass Du ja nicht zwingend auf's Fahrrad umsteigen musst, denn Du kannst entweder Volumen dazubuchen oder gegen Aufpreis eine Flatrate ohne Drosselung bekommen.

 

[detlefs]

Ich verstehendes ganze Bashing nicht so recht. Es ist doch niemand gezwungen, bei der Telekom zu bleiben. Wennn genügend Kunden die Drosselung durch einen Wechsel zur Konkurrenz abstrafen, muss die Telekom einlenken.
die Konkurrenz wird erstmal einen Teufel tun, ebenfalls zu Drosseln, jedenfalls solange sie dadurch Kunden "abschöpfen" können.
Schwierig wird's nur, wenn zu viele Kunden sich die Drosselung gefallen lassen...
Ich jedenfalls werde vorläufig meinen Alt-Vertrag beibehalten, und sollte doch mal einee Änderung nötig werden, dies zum Provider-Wechsel nutzen.

 

[smoe]

Ich sag's gerne wieder: Entweder die Mischkalkulation anpassen und angemessene Preise für das verlangen was als Flatrate beworben wird und/oder wieder Volumentarife anbieten, von mir aus auch mit angeschlossener 2mbit-Flatrate, das dann aber auch klar so kommunizieren. Alles andere ist nur der Versuch dem Kunden etwas vorzutäuschen was man nicht mehr zu liefern gewillt ist. Und dabei bitte die Finger von der Netzneutralität lassen!

 

[eichyl]

Leider gibt es noch eineige Ausbaugebiete, wo die Telekom das "Vorkaufrecht" hat und ich keinen anderen Provider nehmen kann...

Ich brauche ja auch nicht 24Std. am Tag U-Bahn fahren. Und nach dem gewöhnlichen Gebrauch sind auch das U-Bahn-Angebot und die Monatskartentarife kalkuliert. Sobald zu viele Menschen deutlich mehr als der Durchschnitt in Anspruch nimmt

Ja also sind 6,3 bei DSL 6000 also schon zuviel? Bei VDSL 25 sinkt das schonmal eben auf 1,5%...

Wenn zuviele zuviel nutzen ist das eine agnz andere Geschichte, doch das ist nicht der Fall und 6% sind m.E. schonmal gar nicht zu viel.

 

[Bananenbieger]

Willst Du über DSL das Internet auf Diskette sichern? Bei VDSL sind 200GB Traffic inklusive. Das reicht selbst für HD-Videostreaming.

 

[smoe]

Aber nur bei den 100mbit Tarifen, die leider einem großen Teil der Bevölkerung gar nicht erst angeboten werden... Das führt die Koppelung von Volumen und Geschwindigkeit ad absurdum.

 

[paul.mbp]

Also ich kenne einige die würden sich über die 2Mbit freuen, das wäre bei denen nämlich keine Drosselung sondern ein Beschleunigung des Zugangs. Bleibt nur die Frage wie die zuvor 75GB durch das Modem saugen

 

[Bananenbieger]

Aber nur bei den 100mbit Tarifen, die leider einem großen Teil der Bevölkerung gar nicht erst angeboten werden... Das führt die Koppelung von Volumen und Geschwindigkeit ad absurdum.

Ne, die bekommen bereits 400 GB Traffic.

Außerdem kann man damit rechnen, dass die Trafficgrenzen bis 2016 angehoben werden.

 

[maggus88]

Eine Runde Mitleid mit den Power-Usern, ich habe standardmäßig eine 2000er Leitung!
Ländlicher Raum und so… aber dafür habe ich den Bodensee, da brauche ich kein Internet dafür!

 

[Atelis]

Full-HD-Streaming geht in der Masse nur über QoS unter Aufhebung der Netzneutralität.

Spotify und Telekom arbeiten zusammen und die Telekom reiht den Spotify-Traffic ganz geschickt so in den restlichen Traffic ein, dass die Performance gut ist und die Funkzellen nur minimal belastet werden.

Es gibt auch noch mindestens einen anderen Ansatz, wie zum Beispiel das Circuit Switching bei Routern. Dann werden zusammenhängende Pakete so durchgereicht, wie die vorherigen und es muss keine erneute Entscheidung des Routers getroffen werden. Router werden entlastet und viele zusammenhängende Pakete erreichen ihre Ziele schneller. Soweit ich weiß, wurde das nur noch nicht ausreichend getestet, aber in der Theorie existiert es bereits und ist nicht neu ...

Grundsätzlich bleibt zu sagen: Die Drosselung ist nicht das Entscheidende: die Netzneutralität muss bestehen bleiben und darf nicht durch die Telekom gefährdet werden!

Wenn die Dienste mit Verträgen an der Drosselung vorbei kommen, wäre das Netz ja wieder so stark belastet. Die Telekom kann sich aber mehr einstecken und viele Neueinsteiger können sich das "Premium-Internet" nicht leisten und scheitern daran. Das Erschweren des Markteinstiegs für potentielle neue Wettbewerber ist wiederum gut für die Telekom ...

Und nochmal, da es einige nicht sehen: die Drosselung ist NICHT der große Kritikpunkt!
Sehr zu empfehlen: http://www.youtube.com/watch?v=AQTkUhjVUf4

 

[Mitglied 105235]

Weiß eigentlich einer von euch, wie viel GB er pro Monat verbraucht? Ich lebe in Belgien und habe eine Grenze bei 650 GB. Super, aber verbrauchen tue ich mit fast täglichem Streaming, Downloads, Spotify, Games etc. etc. in etwa 30 GB. Selbst bis 75 GB ist noch einige Luft nach oben...

Ich bin jenseits der 300GB im Monat, habe aber auch Entertain mit zwei Receiver, ne Konsole mit der ich Online Spiele und halt dazu zwei Mac Books, ein iPad, zwei iPhones, ein SGS, mac mini und einen Desktop PC mit Windows 8 die dank iCloud und Dropbox diverse Daten Synchron halten und auch so recht viel Online genutzt werden.

Dazu darf man ja die diversen Updates somit nicht vergessen was die ganzen Sachen, Programme und Apps auch noch so haben. Man muss aber auch dazu sagen das ich Filme Online nicht Streame sondern kaufe und auf Mac mini bzw. auf den Netzwerk Festplatten habe. Würde ich die auch jedes mal nur Streamen würde ich sicherlich noch mehr haben.

 

[Kojak19]

Ich kaufe mir eine Flatrate DSL 6000 das bedeutet, dass ich uneingeschränkt mit DSL 6000 surfen kann. Also habe ich für diese Leistung bezahlt...

Das ist sachlich verkehrt, du bezahlst für eine permanente Verbindung zum Internet mit einer Geschwindigkeit von bis zu 6000 MBit.
Nicht mehr und nicht weniger. Und nichts anderes liefert die Telekom.
Es sei denn natürlich, du hast dir einen Vertrag ausgehandelt, der dir permanent diese Geschwindigkeit garantiert.

 

[Martin Wendel]

Und nochmal, da es einige nicht sehen: die Drosselung ist NICHT der große Kritikpunkt!
Sehr zu empfehlen: http://www.youtube.com/watch?v=AQTkUhjVUf4

Ich finde das Video fasst das eigentliche Problem sehr gut zusammen: Die Frage, wie der Datenverkehr an sich behandelt wird. Denn wer eine Flatrate haben will, wird auch in Zukunft eine bekommen (nur halt zu teureren Preisen). Und solche Preiserhöhungen, so ärgerlich sie für die Kunden sein mögen, gibt es überall: Sei es das vergangene iPhone, der Sprit fürs Auto oder die Schokolade im Supermarkt.

 

[funz3l]

Ne, die bekommen bereits 400 GB Traffic.

Außerdem kann man damit rechnen, dass die Trafficgrenzen bis 2016 angehoben werden.

Das Problem ist ja nicht der Traffic sondern das Videoload zum Beispiel funktioniert und Mitbewerber eben nicht mehr. Als nächstes kommt von der Telekom dann eine eigene Videoplattform die auch nicht auf den Traffic fällt etc. und das geht einfach nicht.
Dann soll beim erreichen des Volumens auch Videoload nicht mehr funktionieren.

 

[Spittek]

... Du könntest aber niemand hindert Dich daran, dass Du Dich 24h am Stück in die Ubah setzt, denn Du hast dafür bezahlt. Das würde bedeuten, dass Du mit Deiner Monatskarte nur 45h Tram fahren darfst (was bei einem Arbeitsweg von 0,5-1h schnell erreicht ist), danach musst Du auf das öffentliche Fahrrad umsteigen...

Der Vergleich hinkt etwas, obwohl ich verstehe, was Du meinst. Klar, eine Flat war im Volksmund stets so aufgefasst worden, dass man immer und überall mit Fullspeed und so lange man will surfen kann. Wie aber ein Vorredner treffend bemerkt hat, steht bzw. stand bei der Telekom immer der Zusatz "bis zu..." davor.

Um noch einmal auf Dein Beispiel zurück zu kommen: Ich würde Dir Recht geben, wenn Du sagst: Du fährst mit Deiner Monatskarte z.B. 24h U-Bahn, davon 45h vielleicht die moderne Direktverbindung und musst danach mit den alten, langsamen Standardwagen vorlieb nehmen. Auch hier bleibt es eine Flat, nur halt nicht so eine, mit der Du unbegrenzt schnell ans Ziel kommst Bei Deinem "öffentlichen Fahrrad" musst Du ja selber trampeln, aber... ach... ist ja auch egal. Man sieht ja, die Proteste bringen was, aber wirklich ändern kann man im Moment eh nix und bis 2016 kann ich noch x-mal den Vertrag kündigen... wobei ich vermute, dass die anderen nachziehen werden.

 

[F0X1786]

Technisch gibt es ja keinen Grund die Geschwindigkeit zu drosseln.
Die wollen einfach mehr Geld machen damit.

Genau darum geht es! Die Marketingabteilung der Telekom ist so gerissen, die Drossel vorzuschieben um von der fehlenden Netzneutralität abzulenken.

Das Schlimme daran ist, dass es funktioniert. Jeder regt sich über die Drosselung auf und wie lange das Volumen hält, bis in die großen Medien geht das.

Großes Tennis! :-D

 

[Bananenbieger]

Es gibt auch noch mindestens einen anderen Ansatz, wie zum Beispiel das Circuit Switching bei Routern. Dann werden zusammenhängende Pakete so durchgereicht, wie die vorherigen und es muss keine erneute Entscheidung des Routers getroffen werden. Router werden entlastet und viele zusammenhängende Pakete erreichen ihre Ziele schneller. Soweit ich weiß, wurde das nur noch nicht ausreichend getestet, aber in der Theorie existiert es bereits und ist nicht neu ...

Das ist ja interessant, damit muss ich mich noch mal näher befassen.

Das Problem ist ja nicht der Traffic sondern das Videoload zum Beispiel funktioniert und Mitbewerber eben nicht mehr. Als nächstes kommt von der Telekom dann eine eigene Videoplattform die auch nicht auf den Traffic fällt etc. und das geht einfach nicht.
Dann soll beim erreichen des Volumens auch Videoload nicht mehr funktionieren.

Alle Telekom-Internetdienste werden auf das Inklusivvolumen angerechnet. Bei Videoload ist das noch nicht klar, denn das könnte trotz "Internetartigkeit" als TV-Angebot gelten (weder Telekom noch BNetzA haben dazu bislang eine definitive Aussage gemacht). Das Live-TV von Entertain ist jedoch ganz klar kein regulärer Internettraffic (IP-Multicast) und gilt zudem rechtlich als TV-Angebot. Rechtlich ist das TV-Archiv ein DVR und ist ins TV-Angebot integriert. Der Telefonanschluss ist trotz Realisierung über NGN weiterhin ein Telefonanschluss und untersteht den Bedingungen für ebensolche.

Mit anderen Worten: Es wird mal wieder viel Lärm um nichts gemacht, damit Medien was zu berichten und Wutbürger was zum Aufregen haben.