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Feature Apples gebrochene Versprechen: BBC-Dokumentation über Arbeitsbedingungen bei der iPhone-Produktion

sternenstaub

Echter Boikenapfel
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Ich denke durchaus, das Tim Cook privat jetzt über den BBC Artikel angefressen ist, weil er das nicht so kommentieren kann wie er privat gerne möchte. Den er kann ganz offensichtlich zwar durchaus hohe ethische Ansprüche für Apple vertreten, ist leider aber letztendlich Sklave von Icahn und Konsorten. Damit will ich Apple nicht in Schutz nehmen - ich sehe das sehr kritisch, was Apple mitteilt und dann wirklich auch UMSETZT. Doch in der Realität bestimmen die Aktionäre und letztendlich wir als Konsumenten, wie hoch oder niedrig die Ethik eines jeden Unternehmens gestaltet ist.


Früher war mehr Lametta!
 
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technikelse

Jakob Lebel
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Ganz gefährlich wird es wenn Großunternehmen anfangen laut über Ethik zu sprechen. Wenn sich dann kritische Journalisten auf die Suche machen, finden sie in der Regel reichlich Leichen im Keller. Unsere Freude aus Schweden, die uns mit ihren Möbelbausätzen auf Trab halten, machen sehr häufig eine Ar***bombe ins Fettnäpfchen. Ganz groß ethische Grundsätze und Nachhaltigkeit in ihre Unternehmensleitsätze geschrieben aber nichts ausgelassen was dem eklatant widerspricht. Und Apple ist kein bisschen besser. Diese Heuchelei macht mich krank.
 
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sternenstaub

Echter Boikenapfel
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Das Dilemma jedes großen und vor allem international operierenden Unternehmen ist zur Zeit, das es einfach nicht mehr "angesagt" ist, als nur tolles Unternehmen zu gelten. Das gute Gefühl beim Kauf eines Produktes zB. von Apple ist mittlerweile ein enormer Faktor, um sich von der technisch auf gleichem Niveau bewegendem Mitbewerber abzugrenzen. Kommt dann das Image ins Wanken wird nicht nur die Markertingabteilung blass, sondern die Buchhaltung schreit jetzt als Erster. Das war früher nicht so.

Und nun müssen Manager wie Tim Cook den doppelten Spagat zwischen blütenweißem Image und Befriedigung der ewig hungrigen Aktionäre hinbekommen.


Früher war mehr Lametta!
 

Tofffl

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Natürlich ist Apple wie auch jedes andere Unternehmen für die Bedingungen seiner Subunternehmen verantwortlich. Apple produziert nichts selbst, sondern lässt produzieren, natürlich in erster Linie, um die Kosten so gering wie möglich zu halten. Durch die Globalisierung kann man heute so gut wie alles auslagern, outsourcen usw. - NICHT aber die Verantwortung für das Produkt und die Umstände, wie es hergestellt wird. Mancher hier macht es sich schon verdammt einfach, jegliche Verantwortung abzulehnen. Das ist dann doch zu einfach, genauso wie der Verweis auf andere...

Wenn Apple damit wirbt, wie sehr sie auf die Arbeitsbedingungen achten und die Herkunft der Materialien, es sich letztlich aber als Unsinn herausstellt, ist das einfach Mist! Greenwashing in Perfektion...
 

Dr.No

Alkmene
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Mal eine blöde Frage:
Inwieweit ist ein Auftraggeber für die Situation und Bedingungen bei den Auftragnehmern verantwortlich?

Ich meine, Firma A bezahlt Firma B ein bestimmtes Produkt herzustellen bzw. etwas zu leisten. Wieweit kann man denn Firma A verantwortlich machen für etwas, was in Firma B passiert.
Firma A erfährt vielleicht durch Dritte was in Firma B so passiert, wie es hier der Fall ist. Aber kann Firma A, da sie eine sehr große Firma ist, wissen was in allen Betrieben vor sich geht.

Also ich persönlich finde es lächerlich, bis wie weit zurück die Verantwortung auf den Auftraggeber geschoben wird.
Einfaches aber praxisnahes Beispiel:
Ist ein Koch verantwortlich für die schlechten Arbeitsbedingungen auf einer argentinischen Rinderfarm, von der er über 2-3 Zwischenhändler seine Steaks geliefert bekommt?
Es ist doch wohl die Aufgabe von Pegatron oder sonstigen Auftragsfertigern die Arbeitsbedingungen "menschlich" zu halten, aber sicher nicht die von Apple oder allg. von Auftragsgebern.

Da gebe ich mal ein Beispiel aus einer anderen Industrie:

Die Tierschutzorganisation Animal Equality hat in einem Enten Mastbetrieb heimlich Filmaufnahmen durchgeführt. Dabei ist zu sehen, wie Arbeiter die Enten schlagen, mit Mistgabeln aufspießen und auf den Traktor werfen. Dieser Hof gehöhrt zur PHW Gruppe ( Wiesenhof) die jetzt diesem Hof die Zulieferung gekündigt haben. So sieht Verantwortung aus. Fraglich ist bloß, ob die Verantwortlichen das nicht schon vorher wussten. Genauso wie Apple weiß, wie die Bedingungen in China aussehen. Allerdings was passiert wenn Apple dort gar nichts mehr kauft und produzieren lässt. Was machen die Menschen dann. Alles nicht so einfach.


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RudolfGottfried

Schöner von Nordhausen
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>schnipp...Laber-Rababer...schnapp<

Der gesamte Vorstand inkl. Herrn Cook sind die reinsten Heuchler, die nicht mir gratulieren müssen (wo die Frechheit eigentlich endet), sondern sich selbst, weil sie es geschafft haben, mir vorgestern ihren Technikschrott (iPhone 6) angedreht zu haben.
Ach darum geht es dir in Wirklichkeit. Gut zu wissen, dass du nur trollen willst.

Zum Thema:
Eine Dokumentation, die nur deswegen "Apples gebrochene Versprechen" heisst, weil der den Tatsachen entsprechende Titel "Pegatrons gebrochene Versprechen" keinen Hund hinter dem Ofen vorlocken würde, hat mit seriösem Journalismus nicht das Geringste zu tun.
 
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quiddjes

Danziger Kant
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Aha. Und was hat das mit Apple und den Arbeitsbedingungen bei deren Zulieferern im Reich der Mitte zu tun? Denen ist das BDSG herzlich wumpe. ;)

Du hast gefragt, ob es üblich ist, dass ein Unternehmen seine Zulieferer und deren Zulieferer auditiert und ich habe dir ein Beispiel dafür genannt.

Du hast offenbar noch nicht für ein Unternehmen der Zulieferindustrie gearbeitet. Eine Freundin von mir leitet das QM-Labor eines Stahlwerkes. Die erzeugen u. a. die Rohlinge, aus denen andere Firmen Ventilfedern für Automobilhersteller herstellen. Du kannst mir glauben, dass dort in unregelmäßigen Abständen die Vertreter der Automobilindustrie auditieren, weil sie Zulieferer von Zulieferern von Zulieferern sind.
 

technikelse

Jakob Lebel
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Du hast gefragt, ob es üblich ist, dass ein Unternehmen seine Zulieferer und deren Zulieferer auditiert und ich habe dir ein Beispiel dafür genannt.
Nö, ich habe gefragt was ein amerikanisches Unternehmen, das in China produzieren lässt, mit dem BDSG zu tun hat.
 

quiddjes

Danziger Kant
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Welch ein ausgemachter Blödsinn.

Man kann so viele Programme starten wie man will, eine Überwachung heutiger Produktionsprozesse bis hinunter zur Putzfrau beim Kleberlieferanten der Labels auf den Kartons ist in einer globalisierten Wirtschaft absolut unmöglich.

Und auf die Distanz ist alles immer einfach. Hauptsache wir fühlen uns wohl mit unseren Primark-T-Shirts, Unterhosen von C&A und den garantiert artgerecht erzeugten Bratwürsten von Aldi.

Der Kunde bestimmt, was wie und wo hergestellt wird, und stimmt mit der Kreditkarte ab.

Jeder, der ein iPhone kauft, aber die Produktionsbedingungen anprangert, predigt Wasser und trinkt Wein.

Dabei werden die eigentlichen Probleme nicht erkannt: Die wirkliche Sauerei entsteht nicht in China und schon gar nicht bei Foxconn, wo geradezu paradiesische Zustände herrschen, vergleicht man sie mit Bekleidungszulieferern in Bangladesch oder (dann sind wir wieder beim Thema SmartPhones) beim Abbau Seltener Erden z. B. in Afrika. Aber das ist zu anonym, um daraus Schlagzeilen zu machen, weil man eben nicht eine Person einem SmartPhone - Hersteller zuordnen kann.

Die Arbeitsbedingungen bei Foxconn sind deutlich besser als die im Bergbau im Ruhrgebiet noch vor wenigen Dekaden. Staublungen waren da noch eine natürliche Folge des Berufes, die man (auch der guten Bezahlung wegen) in Kauf genommen hat. Und ich spreche hier von Verwandten, die ich noch persönlich gekannt habe.

Wir im Westen tun so, als hätten wir das Rad erfunden und predigen die Demokratie gegenüber einer Jahrtausende alten Kultur, die schon Zivilisation waren, als hier noch in Höhlen gewohnt und in Ecken gesch... wurde.

Ich bleibe bei dem, was ich seit Jahren predige: Wenn es der chinesischen Führung gelingt, das Wachstum zu erhalten und eine breite Mittelschicht in China zu etablieren, kann diesem Land keiner das Wasser reichen, dann lachen die uns aus, wenn wir auf unsere "Demokratie" pochen, die nichts anderes ist als die Herrschaft des Kapitals über den Mob. Wer glaubt, dass wir freier sind als die Chinesen, möge mal Herrn Kurnaz fragen. In unserer freiheitlichen Gesellschaft reicht es, einen fremdländischen Namen zu haben, um vom US-Zoll am Flughafen herausgewunken -- so geschehen mit Herrn Özdemir, immerhin ein deutscher Politiker mit Klang und einigem Bekanntheitsgrad.

Edit: Ein gutes Beispiel ist dieser Artikel:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/china-schnelle-zuege-101.html
 
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quiddjes

Danziger Kant
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Nö, ich habe gefragt was ein amerikanisches Unternehmen, das in China produzieren lässt, mit dem BDSG zu tun hat.

Nichts. Gleichwohl kannst du dich darauf verlassen, dass es genügend gesetzliche Regeln, Normen und freiwillige Bestimmungen gibt, Audits bis tief in die Zulieferkette durchzuführen - anders sind Qualitätsstandards gar nicht durchsetzbar.
 
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johnnybpunkt

Strauwalds neue Goldparmäne
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Wie hier schon jemand schrob, die Bedingungen sind für chinesische Verhältnisse (und man kann diese nicht 1:1 mit Europa vergleichen) ausgezeichnet dort. Nur in unseren Augen sind die Verhältnisse schlecht.

Geil, jetzt ist Kulturrelativismus endlich auch in der Betriebswirtschaft angekommen.
Einfach nur armselig!
 

PhilR

Rheinischer Krummstiel
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Ich denke durchaus, das Tim Cook privat jetzt über den BBC Artikel angefressen ist, weil er das nicht so kommentieren kann wie er privat gerne möchte. Den er kann ganz offensichtlich zwar durchaus hohe ethische Ansprüche für Apple vertreten, ist leider aber letztendlich Sklave von Icahn und Konsorten. Damit will ich Apple nicht in Schutz nehmen .
Keiner bei Apple hat soviel Einfluss auf die Lieferkette wie Tim Cook, denn er hat diese in der heutigen form aufgebaut und ermöglicht! Richtig, er muss die Interessen aller Shareholder und Stakeholder gegeneinander abwägen, aber wenn er etwas ändern will, dann kann er das besser als alle anderen. Ich bin davon überzeugt, dass der Druck auf ihn stärker ist, wenn das Produktprogramm mies ist, als wenn die Produktion 1 Euro teurer wird und man dies noch gut vermarkten kann...
Nichts. Gleichwohl kannst du dich darauf verlassen, dass es genügend gesetzliche Regeln, Normen und freiwillige Bestimmungen gibt, Audits bis tief in die Zulieferkette durchzuführen - anders sind Qualitätsstandards gar nicht durchsetzbar.
So sieht es aus, heute muss man als Unternehmen mehrere Stufen des SC kennen und regelmäßig auditieren, Apple macht dies auch und man kennt dort die Missstände, dies kommuniziert man auch relativ offen (jeden Monat)...

Bei Samsung & Co ist es nicht besser yo
und in McDonalds und BurgerKing ebenso
Ihr bestellt bei amazon, wollt niedrige Preise
labert dann aber so eine verlogene Scheiße
Apple ist nicht nur toll und perfekt
Es gibt überall in der Marktwirtschaft Dreck
Der Kunde rennt niedrigen Preisen hinterher... Dies mag vielleicht für viele Produkte gelten, aber gerade Apple ist doch nicht für niedrige Preise bekannt, dein Argument passt also zumindest nicht auf Apple!

Wenn apple der Eigentümer und Betreiber der Werke wäre würde ich die ganze Aufregung verstehen. So ist es nur Stimmungsmache da apple nunmal mit eine der bekanntesten Marken auf der Welt ist.

Die Besitzer von Foxconn und Co sind nun auch nicht gerade arme Menschen und mit der Arbeit des kleinen Volkes reich geworden, egal ob der Auftraggeber apple, HP, Nintendo,Sony oder wie auch immer heißt. Lt. Wiki hat Foxconn in 2012 einen Gewinnn von 3,2 Mrd. $ gemacht.
Foxconn gehört längst zu den besseren Arbeitgebern in der Region(sowohl bei Arbeitsbedingungen als auch bei der Bezahlung und Sozialversicherung), die Probleme in Apples SC liegen längst bei anderen Unternehmen. Deshalb geht es hier auch um Pegraton...
Übrigens, das Argument "andere machen es genauso" war noch nie viel Wert!
 

Mure77

Golden Noble
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Überall fliegt Plastik rum. Müll ohne Ende. Die entsorgten Plastikflaschen kommen als Pulli über kik zurück. Würden die Firmen es mit Nachhaltigkeit ernst meinen würde es nur noch Glasflaschen geben. Aber Einweg wird immer mehr. Genau so ist es wenn große Firmen von Ethik bei der Herstellung reden. Für mich ist der Aktienmarkt schuld. Leute die sich einkaufen und für nichts ihren Gewinn haben wollen. Ein System was zum Scheitern verurteilt ist. Alle paar Jahre ist es klinisch tot, wird aber wiederbelebt. Wenn man konsequent ist dann kauft man nur noch nachhaltige Ware, der nächste Knackpunkt ist jedoch dass man sich das oftmals gar nicht leisten kann. Also bleibt es alles wie es ist. Die Hoffnung auf Besserung bleibt eine Hoffnung.
Die Menschheit wird durch schlechte Nahrung krank gemacht, zig Unverträglichkeiten die es früher gar nicht gab. Kommt alles nicht von ungefähr. Letztens mal an so einem Glutenunverträglichkeitsregal vorbei gegangen. Für die Preise, welche die verlangen, sollte man den Herstellern vor die Türe kacken, entschuldigt bitte die Ausdrucksweise.
 
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technikelse

Jakob Lebel
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Für mich ist der Aktienmarkt schuld. Leute die sich einkaufen und für nichts ihren Gewinn haben wollen. Ein System was zum Scheitern verurteilt ist. Alle paar Jahre ist es klinisch tot, wird aber wiederbelebt.
Es gibt auch Firmen, die nicht börsennotiert, die es genauso machen. Der bei jung und alt so beliebte Möbelriese aus Schweden zum Beispiel. Gequälte Weihnachtsgänse, Möbelproduktion durch DDR Gefangene, Raubbau an der Natur dort wo keiner so genau hinschaut und und und. Das ganze Geschäftsmodel basiert auf einer undurchsichtigen Verflechtung von Gesellschaften und einer Stiftung in Familienbesitz mit dem Ziel der Steuervermeidung.
 

beeker2.0

Oberdiecks Taubenapfel
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Nehmt mal adidas als Beispiel. Die haben 14,5Mrd Umsatz gemacht und 790 Mio € Gewinn. Freilich sind 790 Mio Brutto-Gewinn ein Riesen Haufen Geld. In Relation zum Umsatz ist das aber schon nimmer sooooooo viel, also so ca 5%. Darauf zahlen die Steuern, evtl. Dividenden und vom Rest können sie in die Zukunft investieren (also außer der Reihe) oder Schulden abtragen, sich für zukünftige Kostensteigerungen wappnen usw.

Wenn da jemand was ändern könnte, dann sind das imho primär die Kunden. Dazu müssten die einen höheren Preis bezahlen, den adidas dann teilweise an Zulieferer und damit an die bettelarmen Arbeiter weitergeben könnte. Dazu müsste adidas die Preise erhöhen. Tun sie aber nicht. Jetzt ratet doch mal, warum...

Aus der Nummer kommen wir alle nicht wirklich raus. Die Ausbeutung, niedrigste Löhne, das ist systemimmanent. Nur individuelles Handeln im großen Stil könnte kollektive Effekte bewirken. Irgendwie glaub ich da nimmer dran, dass das aus Vernunft passiert, also ohne großen Knall. Denn das System wird sich selbst nicht ändern. Das ändert sich vielleicht, wenn es versagt. Aber da sind wir noch weit entfernt, glaube ich.
 

mausbaer

Seidenapfel
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@Mure77:
Natürlich kann man sich das leisten. Man muss aber dann auf andere Dinge verzichten. Heute leben aber viele nach der Devise, dass sich jeder alles leisten können muss und das funktioniert eben nur, weil die billigen Dinge eben billig produziert werden.
Ich gebe gerne mehr für hochwertige Lebensmittel aus und verzichte darauf, jedes Jahr ein neues Handy, Notebook, Tablet, etc. zu kaufen.
Die meisten hierzulande haben aber lieber allen möglichen Technikkram und wollen für die Grundbedürfnisse des Lebens kein Geld ausgeben.
Und da beginnt das Dilemma.
 

Fat_Toni

Roter Stettiner
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Geil, jetzt ist Kulturrelativismus endlich auch in der Betriebswirtschaft angekommen.
Einfach nur armselig!

Einzig armselig ist deine eingeschränkte Sichweise.
Du bist sicher einer von diesen Touristen, die im fremden Land Currywurst und Brezeln essen will, weil sie zu [hier Kraftausdruck einsetzen] sind, um sich anzupassen und etwas "ganzheitlich" zu sehen.

Auch die Betriebswirtschaft ist keine sture abgegrenzte Wissenschaft, und sie nur einschichtig zu sehen.. Ach was soll ich dir schon erklären, ist mir zu mühsam.

Ein am Existenzminimum lebender Deutscher wäre in China sehr wohlhabend, würde man das Einkommen 1:1 umwälzen.
Aber komm mein Freund Gutmensch, lassen wir uns alles ändern bei den 1,3 Mrd. Chinesen, damit es so ist wie in Deutschland.
 

quiddjes

Danziger Kant
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Wie schon geschrieben wurde -- der Kunde entscheidet. Neulich kam ein Test ob der ARD, wo Leuten dieselbe Marmelade vorgesetzt wurde. Einmal in einfachen Gläsern, einmal als heimisch und hausgemacht mit regionalem Bezug zum vielfachen Preis.

Keiner hat das hinterfragt, alle sind drauf reingefallen.

Und andere haben sich gewundert, dass Milch, wo "Sachsenmilch" als Produktname draufsteht, von Weihenstephan aus Bayern ist, obwohl es in klein hintendrauf steht (weil das Vorschrift ist).

Solange die Deutschen zu dumm und zu bequem sind, wirklich eine Lieferkette zu hinterfragen -- und das IST aufwendig und anstrengend -- wird sich nichts ändern.

Die Firmen sind böse, die Kunden arglos und überlistet. So einfach macht sich das der Kunde.
 

Fat_Toni

Roter Stettiner
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Mal ganz nebenbei:
Ein Arbeiter musste 18 Tage am Stück durcharbeiten. Och ne, wie süß.
Bei uns in den Tourismusregionen ist das eig. nichts besonderes. Wer auf Saison arbeiten geht, arbeitet oft 2 Monate durch ohne einen einzigen Tag frei.
Gerade jetzt im Winter, wobei das heuer ja kacke ist mit dem Schnee und so.

Als Kellner hatte ich auch keine 8 Stunden Schichten mit ner Stunde Pause. Da sind 11-13h am Tag eher die Regel als die Ausnahme.

Und ich glaube, viele andere hier haben auch lange Arbeitszeiten.
Vielleicht sollten wir auch mal eine BBC Doku drehen.
 
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picnik

Braeburn
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@Fat_Toni.
...nur das die "Anderen" welche 18 Tage am Stück arbeiten sich weder ein Apple Produkt leisten können und von dem Gehalt womöglich die gesamte Familie samt Eltern versorgen müssen.
Ich will damit nur sagen, nicht nur in der westlichen Welt, muss man arbeiten und das ich mich glücklich schätze hier leben und arbeiten zu dürfen.


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