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Elon Musks Grokipedia startet mit kontroversen, rechten Inhalten

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Elon Musk startet mit Grokipedia eine neue Online-Enzyklopädie. Diese KI-basierte Alternative zu Wikipedia gerät jedoch wegen ihrer Inhalte und Schwerpunktsetzungen schnell in die Kritik.

Start und Anspruch von Grokipedia

Am Montag hat Elon Musks KI-Unternehmen xAI Grokipedia offiziell vorgestellt. Musk kündigte die Plattform bereits im September auf X, seiner Social-Media-Plattform, an. Er bezeichnete sie als „massive Verbesserung gegenüber Wikipedia“ und als wichtigen Schritt für das Ziel von xAI, „das Universum zu verstehen“. Laut Musk verzögerte sich der Start, weil das Team „noch weitere Arbeit zur Entfernung von Propaganda“ leisten musste. Zum offiziellen Start war Grokipedia für Nutzer:innen zunächst nicht erreichbar, erst später konnten Medien wie WIRED auf die Inhalte zugreifen und diese analysieren.

Im Aufbau erinnert Grokipedia an Wikipedia: Die Artikel sind ausführlich und der Ton ähnelt teilweise dem der bekannten Enzyklopädie. Allerdings zeigen mehrere Einträge laut Test deutliche Schwerpunkte auf konservativen Sichtweisen. Teilweise werden historische Ungenauigkeiten und Fehler wiederholt und populäre Medien kritisiert.

Inhalte mit politischer Schlagseite

Ein auffälliges Beispiel ist der Grokipedia-Artikel zur Sklaverei von Afroamerikaner:innen in den USA. Er listet zahlreiche „weltanschauliche Rechtfertigungen“ für die Sklaverei auf und stellt den Wandel von der „notwendigen Übel“- zur „positiven Güte“-Ideologie heraus. Im letzten Abschnitt folgt Kritik am Projekt „The 1619 Project“, das laut Grokipedia „fälschlicherweise Sklaverei als zentrales Element der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der USA darstellt“.

Bemerkenswert ist auch, wie Grokipedia mit aktuellen, gesellschaftlich relevanten Themen umgeht. Sucht ihr etwa nach dem Stichwort „gay marriage“ (gleichgeschlechtliche Ehe), erscheint kein eigener Eintrag. Stattdessen schlägt das System „gay pornography“ (schwule Pornografie) als Suchbegriff vor. Hier verbreitet Grokipedia, dass die Verbreitung von Pornografie die HIV/AIDS-Epidemie in den 1980er Jahren verschärft hätte. Der entsprechende Text macht einen direkten Zusammenhang zwischen im Porno idealisierten sexuellen Praktiken und der Übertragung von HIV in der schwulen Community geltend – eine mehr als umstrittene Sichtweise.

Kritik an Medien und marginalisierten Gruppen

Auch im Artikel zu „transgender“ taucht die Formulierung „transgenderism“ auf, die von vielen Menschen als abwertend empfunden wird. Der Text spricht an mehreren Stellen von „biologischen Männern“ und geht ausführlich auf angebliche Konflikte im Bereich Frauenrechte, Sicherheit und Schutz vor männlicher Gewalt ein. Außerdem wird suggeriert, soziale Medien könnten wie eine „Ansteckung“ wirken, die die Zahl der trans Personen steigen ließe.

Grokipedia weist auch auf Kritik von Elon Musk gegenüber Medien wie dem Magazin WIRED hin. In dem Eintrag heißt es, dass Musk WIRED im Februar 2025 als „linke Propaganda“ bezeichnet habe und ihnen vorwirft, sich von tech-getriebener Berichterstattung abzuwenden. Grokipedia ordnet WIRED beispielhaft als Teil des „systematischen Linksdrifts der Mainstream-Medien“ ein.

Auch der Artikel über Donald Trump enthält Kritik an einer angeblich „linksgerichteten Medienberichterstattung“ zum andauernden Regierungsstillstand in den USA. CNN und The New York Times werden im Text beschuldigt, in ihrer Berichterstattung bevorzugt Republikaner:innen verantwortlich zu machen, trotz parteiübergreifender Problemlagen.

Die Einträge auf Grokipedia sind vergleichsweise lang. So umfasst der Artikel zu Elon Musk fast 11.000 Wörter und über 300 Quellenangaben. Kapitel wie „Kritik an Regulierung und Woke Culture“ oder „Befürwortung von multiplanetarem Leben und Bevölkerungswachstum“ fehlen nicht. Zum Vergleich: Musks Wikipedia-Eintrag ist mit weniger als 8.000 Wörtern deutlich kürzer.

Sucht ihr nach Elon Musk, findet ihr Schlagworte wie „Elon Musk (Begriffsklärung)“ oder „Elon Musk Filmografie“. Bei Sam Altman, CEO von OpenAI, wird als erster Vorschlag die „Entfernung von Sam Altman bei OpenAI“ präsentiert – ein Bezug auf seine zeitweise Absetzung 2023.

xAI reagierte bisher nicht auf Nachfragen der Medien.

Via: https://www.wired.com

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Tags: USA, Elon Musk, Medienkritik, Transgender, HIV/AIDS, xAI, Online-Enzyklopädie, Grokipedia, künstliche Intelligenz, Konservative Sichtweisen, Wikipedia

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