Apple hat mit der Veröffentlichung des iPhone 16 hohe Erwartungen geweckt, insbesondere durch die Integration neuer KI-Funktionen. Doch die ersten Verkaufszahlen zeichnen ein weniger optimistisches Bild, als das Unternehmen erhofft hatte. Trotz umfangreicher Marketingkampagnen und der Einführung von „Apple Intelligence“ zeigt sich eine gedämpfte Nachfrage in der ersten Verkaufswoche.
Rückgang der Vorbestellungen im Vergleich zum Vorjahr
Analyst:innen wie Ming-Chi Kuo berichten von einem Rückgang der Vorbestellungen im Vergleich zum iPhone 15. Laut Kuo wurden am ersten Wochenende der iPhone 16 Vorverkäufe rund 37 Millionen Geräte verkauft, was einem Rückgang von über 12 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders die Nachfrage nach den teureren Pro-Modellen hat deutlich nachgelassen. Die Verkäufe des iPhone 16 Pro und Pro Max sanken um 27 % beziehungsweise 16 % im Vergleich zur iPhone 15 Reihe. Dagegen gab es bei den Standardmodellen des iPhone 16 und dem iPhone 16 Plus einen leichten Anstieg der Verkäufe.
Dieser Trend deutet darauf hin, dass Kund:innen das Preis-Leistungs-Verhältnis der günstigeren Modelle bevorzugen, die in vielen Bereichen vergleichbar mit den teureren Varianten sind.
KI-Funktionen und ihre fehlende Verfügbarkeit
Eine mögliche Ursache für das verhaltene Interesse an den Pro-Modellen könnte der verspätete Start der neuen KI-Funktionen sein. Die beworbenen „Apple Intelligence“-Features werden erst mit einem kommenden Software-Update freigeschaltet, was die Attraktivität der neuen Modelle momentan einschränkt. Analyst:innen wie Angelo Zino von CFRA Research sehen darin ein Problem: Die innovativen Features, die Apple als großen Verkaufsanreiz präsentierte, sind noch nicht vollständig einsatzbereit.
Diese Verzögerung könnte dazu führen, dass potenzielle Käufer:innen abwarten, bis die Funktionen verfügbar sind. Zino merkt zudem an, dass die vergleichsweise kürzeren Lieferzeiten bei den Pro-Modellen ein Indikator für die schwächere Nachfrage sein könnten. Im Gegensatz dazu mussten Käufer:innen des iPhone 15 letztes Jahr 3-4 Wochen auf ihr Gerät warten, während die Lieferzeit für das iPhone 16 Pro nun nur 1-2 Wochen beträgt.
Standardmodelle überzeugen durch gute Ausstattung
Ein weiterer Faktor für die zurückhaltenden Verkäufe der Pro-Modelle könnte die verbesserte Ausstattung der Standardmodelle sein. Die Kamera- und Prozessor-Upgrades der Basismodelle haben sie zu einer attraktiveren Option für viele Käufer:innen gemacht. Dies führt möglicherweise zu einer Verschiebung der Verkäufe hin zu den günstigeren Modellen, was sich negativ auf den durchschnittlichen Verkaufspreis und den Gesamtumsatz auswirken könnte.
Zino betont, dass die preisgünstigeren iPhone 16 Modelle in vielen Aspekten einfach „zu gut“ seien. Sie bieten eine hohe Leistung, die den teureren Pro-Varianten in einigen Bereichen Konkurrenz macht.
Zukunftsaussichten und mögliche Erholung der Verkäufe
Trotz des schleppenden Starts erwarten viele Analyst:innen, dass das iPhone 16 im weiteren Verlauf des Jahres besser abschneiden wird. Das Weihnachtsgeschäft und das erweiterte Angebot der KI-Features könnten zu einem Anstieg der Verkäufe führen. T-Mobile-CEO Mike Sievert berichtet bereits von einem Anstieg der iPhone 16-Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr, was ein positives Signal für Apple sein könnte.
Es bleibt abzuwarten, ob Apple das Momentum in den kommenden Monaten aufrechterhalten kann, insbesondere wenn die KI-Funktionen voll funktionsfähig werden und sich die Liefersituation verbessert.
Via: CNN