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Ausprobiert: Anker Soundcore Liberty 2 Pro


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Unter großem Aufsehen hat Anker im Sommer in New York einige neue Produkte vorgestellt. Mit an Bord waren gleich drei neue TWS-Kopfhörer. Die Liberty 2 Pro stellen das Topmodell dar – wir durften es zum Verkaufsstart ausprobieren. 

Sogenannte True Wireless Kopfhörer – also Bluetooth Kopfhörer, deren beiden Ohrteile nicht mit einem Kabel verbunden sind – gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Auch wenn Apple hier nicht der erste Hersteller war, so haben die AirPods den Bereich maßgeblich geprägt und derartige Kopfhörer salonfähig gemacht. Die Kopfhörer von Apple sind traditionsgemäß im oberen Preissegment angeordnet, mittlerweile gibt es jedoch auch schon Angebote ab 20 Euro. Anker bzw. die Tochtermarke Soundcore bietet bereits seit geraumer Zeit eigene Lösungen an. Los ging es damals mit den Zolo, hier haben wir ebenfalls einige Modelle getestet. Mit den Liberty 2 Pro möchte der Hersteller eine neue Evolutionsstufe erreichen – ob er das geschafft hat? Das erfahrt ihr in unserem Test.

Verarbeitung und Design

Die neue Pro-Linie steht für Premium bis ins letzte Detail, das beginnt schon bei der Verpackung. Ich war lange kein Fan von Anker in diesem Punkt. Apple zeigt seit vielen Jahren, dass ein positives Kundenerlebnis bereits beim Auspacken des Produkts entsteht.

Anker hat hier deutlich dazu gelernt, die Verpackung lockt nun mit einem sehr ansprechenden Design. Als erstes fallen dem Nutzer die Kopfhörer ins Auge. Sie bestehen aus schwarzem Kunststoff, der äußere Teil ist in Dunkelgrau gehalten. Das Soundcore-Logo ist sichtbar auf beiden Ohrteilen zu sehen, farblich aber sehr gedeckt.

Die Ladebox ist oval und flach, die Kopfhörer werden liegend darin transportiert. Anker setzt auch hier auf Plastik, der Kunststoff ist aber leicht angeraut und griffig. Es gibt kein sichtbares Scharnier, die Box wird nach hinten aufgeschoben.

Anker entscheidet sich für den gängigen Weg, anders als Apple: Die Liberty 2 Pro sind In-Ear-Kopfhörer. Die Verarbeitung aller Teile ist auf einem sehr hohen, vorbildlichen, Niveau.

Lieferumfang

Auch in Sachen Lieferumfang geizt Anker nicht. Neben sieben Paar Gummistöpseln gibt es noch drei Earwings, alles in unterschiedlichen Größen. Das passende USB-C Ladekabel (USB-A auf USB-C) ist im Lieferumfang enthalten – selbst, wenn dieses vielleicht nicht unbedingt benötigt wird. Dazu jedoch später mehr.

Klang

Die offiziellen Marketing-Materialien von Anker machen eines klar: Der Hersteller möchte den Fokus hier auf den Klang legen, insofern möchte ich auch mit dieser Kategorie beginnen. In der Beschreibung wird nicht an Superlativen gegeizt. Der Hersteller hat mit 10 Grammy-Gewinnern zusammengearbeitet, um den Klang zu optimieren – von Darrell Thorp bis hin zu James Cassidy Turbin.

Technisch setzt der Hersteller auf ein völlig neues Design, die Astria Coaxial Acoustic Architecture soll idealen Klang versprechen. Genug vom Marketing – gehen wir zu den nackten Daten und persönlichen Eindrücken.

Anker setzt auf einen 11 mm großen dynamischen Treiber, was für derartige Kopfhörer durchaus groß ist. Im Test konnte mich der Klang äußerst positiv überraschen. Die Kopfhörer sind keineswegs neutral, liefern aber einen klaren und starken Sound ab. Die Tiefen und Bässe sind stärker betont als die Höhen, damit liefern die Soundcore 2 Pro einen sehr kräftigen Sound. Besonders positiv fällt auch die gute Isolierung auf. Mittlerweile bieten wenige Hersteller auch in In-Ear-Modelle mit ANC an, so zum Beispiel Sony mit den WF-1000XM3 – im direkten Vergleich kann ich sagen: Das neue Pro-Modell von Anker ist deutlich besser. Anker bietet kein ANC, die Kopfhörer sitzen aber sehr stramm im Ohr und schirmen dadurch nahezu perfekt von der Umwelt ab.

Ein Wort noch zum Thema Telefonie: Anker setzt auf vier Mikrofone mit Qualcomm cVc 8.0 und liefert damit eine ordentliche Performance ab. Die Kopfhörer sind daher auch gut zum Telefonieren zu gebrauchen, was für viele Konkurrenten (oder Vorgänger) nicht gilt.

Handhabung

Beide Ohrteile können separat betrieben werden, eine wirklich wichtige Weiterentwicklung. Ich nutze häufig nur einen Kopfhörer im Mono-Betrieb, viele Hersteller bieten dieses Feature nicht an. Zur Steuerung gibt es auf jedem Kopfhörer eine Taste an der Innenseite. Diese funktioniert gut, HörerInnen mit dickeren Fingern oder einer anderen Ohrform als meiner könnten hier aber Probleme haben, diese zu erreichen.

Wir waren bereits bei der guten Abschirmung – wie wirkt sich diese auf den Tragekomfort aus? Zum Glück nicht besonders negativ. Dank der vielen unterschiedlichen Größen bei den Ohrteilen kann der Halt ideal angepasst werden, ohne dass die Ohrhörer drücken, der geneigte Hörer sollte dafür aber durchaus etwas Zeit mitbringen. Die von Apple gewohnte „Einfachheit“ und „Eine Größe für (fast) alle“ gibt es nicht, dafür ist das Endergebnis in Sachen Sound und auch Halt deutlich besser.

Als wahre Sensation möchte ich die Akkulaufzeit bezeichnen. Anker gibt diese mit acht Stunden an, der Akku im Case reicht dann für weitere drei Ladungen. In meinem Test konnte ich sogar noch mehr erreichen. Bei etwa 40 % Lautstärke erreichte ich exakt zehn Stunden. Hier sind alle anderen Konkurrenten weit entfernt. Quickcharge gibt es ebenfalls – zehn Minuten Laden reichen für weitere zwei Stunden Wiedergabe.

Zum Schluss noch ein besonders nettes Feature: Ich sprach bereits das vielleicht nicht benötigte Ladekabel an. Anker setzt hier auf Qi, insofern könnt ihr die Kopfhörer auch über ein Ladepad kabellos aufladen.

App

Anker bietet außerdem eine Companion-App an, es handelt sich um die Soundcore-App, die auch für einige andere Produkte – von Kopfhörern bis Lautsprechern – herhalten muss. Die App bietet die Möglichkeit, viele unterschiedliche Equalizer auszuwählen. Ein Highlight gibt es aber auch hier noch, dementsprechend empfehle ich jedem, sich die App näher anzusehen. Sie unterstützt einen Test via HearID.

Bei HearID versucht der Kopfhörer, die individuellen Gegebenheiten des persönlichen Gehörs herauszufinden und den Kopfhörer ideal darauf einzustellen. Wir hatten hier bereits ein Modell von Beyerdynamic im Test, der Kopfhörer bringt einen sehr langen Gehörtest mit. Bei den Soundcore 2 Pro ist der Test deutlich kürzer, er dauert nur etwa drei Minuten. In meinem Fall war das Ergebnis sehr positiv. Die oben angesprochene Schwäche bezüglich der Höhen wurde so leicht ausgeglichen.

Technische Daten

Größe der Treiber: 11 mm
Laufzeit: 8 – 10 Stunden
Bluetooth Version: 5.0
Codec: Qualcomm aptX

Fazit – Soundcore Liberty 2 Pro

Ohne Übertreibung: Die Anker Soundcore Liberty 2 Pro sind die besten True Wireless Kopfhörer, die ich bisher testen durfte! Die Kopfhörer punkten durch schönes Design, fast perfekten Klang, ideale Isolierung und perfekte Akkulaufzeit. Dazu gibt es praktische Add-ons wie den HearID Test in der App und die Möglichkeit, das Case drahtlos aufzuladen.

Als kritischer Tester habe ich aber auch noch den ein oder anderen Wunsch, was Verbesserungen betrifft. Einerseits haben die Kopfhörer ein leichtes Grundrauschen, andererseits werden sie bei drahtloser Ladung durchaus warm. Was den Lieferumfang betrifft würde ich mir auch gerne noch Memory-Foam-Ohrstöpsel wünschen, einige andere Premiumhersteller legen diese mittlerweile bei.

Die Anker Soundcore Liberty 2 Pro werden seit Ende Oktober verkauft, bei Amazon sind sie jedoch mittlerweile wieder bis Mitte November ausverkauft. Sie werden für 150 Euro angeboten – für Anker durchaus am oberen Ende der Preisspanne, generell aber ein äußerst kompetitives Angebot.

Anker bietet außerdem noch zwei günstigere Modelle an, wir werden versuchen, diese ebenfalls für euch zu testen.

Die Soundcore Liberty 2 Pro wurden uns von Anker für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an den Hersteller.
Zu den Links:
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Tags: Test, Kopfhörer, Review, Anker, SoundCore, Ausprobiert, Liberty 2 Pro

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