Wie definiert man "strenger Vegetarier"?

[Walli]

Ich lebe eine Form des Vegetarismus. Und zwar esse ich fast nichts fleischhaltiges mehr, was in einer Mensa zubereitet wurde und nicht mehr als solches zu erkennen ist .

Ein strenger Vegetarier ist für mich schon jemand, der das knallhart durchzieht. Ich kenne sogenannte Vegetarier, die auch mal Schinken im Salat mitessen wenn es ihnen zu mühsam ist den rauszufrimmeln. Streng ist für mich jemand, der in so einem Fall einfach auf das Essen verzichtet.

Veganismus ist meiner Meinung nach hierzulande ein Produkt der Wohlstandsgesellschaft. Uns geht es zu gut, also machen wir etwas (aus ernährungstechnischer Sicht) verrücktes um uns von den anderen abzugrenzen und wieder die Weisheit für uns gepachtet zu haben. In dem Lager sind dann häufig auch die militanten Leute anzutreffen. Aber was red ich? Jeder so wie er will... so lang er mir damit nicht auf den Zeiger geht ist doch alles prima .

edit: Ich bin eigentlich der Meinung, dass man den Post nicht missverstehen kann, aber für den Fall, dass mir einer die Worte im Munde verdrehen will: Nein, ich meckere keine vegane Lebensweise an, wenn gesundheitliche Gründe (Unverträglichkeit von tierischem Eiweiß o.ä.) dies notwendig machen.

 

[Venden]

Veganer = Halt wirklivh nur noch das was keinen Schatten wirft!

Ähmmmm... auch Tomatenstauden und Salatköpfe werden schatten

Gruß
Venden

PS: werde mich gleich darum kümmern was ein 'strenger' Vegetarier ist. Meine Freundin ist Vegetarierin und eine gute Bekannte Veganerin. Wenn die das nicht wissen, wer soll es sonst wissen???

 

[GreenVeggi]

Hi Leute!
Hab diese Disskusion ein bisschen mitgelesen und da ich selber Veganerin bin, dacht ich mir, ich klär euch mal auf!

Also... es gibt 3 (teils umstrittene) Varianten des Vegetarismus.

1. Den Pesco-Vegetarier er isst (fast) kein Fleisch, aber Fisch. Fleisch -> weil meist Gelatine.
(Viele Vegetarier meinen der "Pesci" wäre kein richtiger Vegetarier, weil Vegetarier keine Tiere essen und Fisch ist devinitiv Tier. Und Gelatine ist sowieso totes Schwein u. Rind)

2. Den Vegetarier. Er isst keine Tiere. Also weder Fleisch noch Fisch noch Gelatine und Co.

3. Den Veganer oder auch "strengen Vegetarier". Er/sie isst zusätzlich zum Vegetarier keine Eier, Milch, Honig(wobei Honig umstritten ist), und trägt kein Leder, Wolle, Seide benutz keine Daunen oder Kosmetik/Reinigungsmittel/etc. für die Tierversuche gemacht wurden.
Vegan hat nicht mehr "nur" mit dem Essen zu tun, sonder ist eine Lebenseinstellung. Man(Frau) ist gegen Tierausbeutung so weit es geht.

Dann gibts noch so Einteilung wie "Puddingvegetarier", das sind normale Vegetarier, die einfach nur Fleisch weglassen und es 1. nicht ersetzten und 2. sich unglaublich ungesund ernähren (Nur Chips, Schoko, Kuchen, Puddings...)

:-D Und mecker-Veggis sind wir doch alle
Ich kenne auch Pescis die Gelatine essen, aber sich gleichzeitig aufregen, wenn jemand anders ein Schweineschnitzel isst.
...Aber jedem das seine!

 

[Mitglied 23597]

Hmmm seltsam...

Wie handhaben es die Veganer eigentlich wenn sie Mütter werden?

Stillen sie ihre Kinder? Sie essen ja auch keine Milchprodukte von Kühen bzw. Ziegen.
Genaugenommen dürften sie ihren Kindern ja auch keine Milch geben...

... und bitte schon gar nicht stillen. oder? Zwecks der ach so schlimmen "Ausbeutung"! oder? Wie ist das eigentlich?

Vielleicht weiß das ja jemand wie sowas gehandhabt wird...

Grüße
Christian

 

[GreenVeggi]

Arten des Vegetarismus

Ovo-Lacto-Vegetarier essen Eier und Milchprodukte. Sie sind in Europa die am weitesten verbreitete Unterart der Vegetarier.
Lacto-Vegetarier essen keine Eier, jedoch Milchprodukte[...]Sie sind besonders unter den indischen Vegetariern stark vertreten.
Ovo-Vegetarier essen keine Milchprodukte, jedoch Eier.

Pescetarier essen kein Fleisch[...]jedoch Fisch und zuweilen auch tierische Lebensmittel von Wirbeltieren (Muscheln, Schnecken, Krabben, etc.). Da Fische Tiere sind, kann der Pescetarismus nicht als Unterart des Vegetarismus im eigentlichen Sinn bezeichnet werden.

Veganismus
[...]Anhänger des ethischen Veganismus sehen rein ernährungsbezogene Verwendungen des Begriffs Veganismus im allgemeinen sehr kritisch, weil sie eine mangelnde Abgrenzung und Vermischung von Lebensweise und Beweggründen befürchten, wegen des im allgemeinen fehlenden Zusammenhangs zu ihrer Ethik und entsprechend der nur selten vorhandenen Umsetzung in anderen Lebensbereichen als der Ernährung.
Sie befürworten dafür stattdessen die Benutzung von Begriffen wie strenger Vegetarismus.

Ein strenger Vegetarier ist also ein Vegetarier der zwar keine Ei und Milchprodukte isst (also "fast" Veganer ist), aber jetzt nicht den Veganen Lebenstiel hat -> trotzdem Tierversuchs-Kosmetik unterstützt und unvegane Kleidung trägt.


@cult7:
Also Vegane Mütter stillen ihre Kinder natürlich. Sogar ein bisschen länger als normalerweise, denn wenn die Kinder vegan erzogen werden, müssem sie später ohne Muttermilch von Kühen klarkommen.
Aber Veganern geht es ja darum, so weit es geht, keine Tiere auszunuzen.
Und wenn eine Veganerin ihr Baby stillt wird kein Tier dafür ausgenutzt.
PS: Nagut man könnte es jetzt kleinlich nehmen und sagen Mensch ist auch SäugeTIER, aber eine Mutter wird nicht "ausgenutzt" wenn sie ihr Kind stillt, sondern tut es gerne. Und für die veganen Mütter, die ihr Kind nicht stillen wollen, weil-was-weiß-ich( gibt ja auch unvegane Frauen die Kinder nicht stillen), dafür gibt es ja auch Vegane-Säuglingsnahrung...

 

[Bonobo]

GreenVeggi hat's schon alles gut er- und aufgeklaert, will nur noch eben was ergaenzen:

Es gibt sogenannte Wildseide, bei der die Seidenraupenpuppen nicht in kochendes Wasser geworfen werden, sondern man wartet, bis sie schluepfen, dadurch ist ein kleines Loch in der Puppe und die Faeden sind kuerzer, was zu erheblich mehr Knoten in der Seite fuehrt. Diese Seide ist also ethisch "sauber".

Zum Stillen: Veganer leben vegan, sind aber nicht bloed. Stillen ist die natuerliche Form der Fuetterung von Saeuglingen, wir SIND Saeugetiere, und jede Veganerin, die gesund ist und bei Verstand, wird ihre Saeuglinge natuerlich stillen.

Es geht beim Veganismus um die Ausbeutung anderer Lebewesen bzw. darum, diese zu vermeiden.

Und Honig (das weiss ich als Hobby-Imker) ist auch beileibe nicht so ethisch "sauber", wie ich's gerne haette und mir vorher (unwissend) eingebildet habe, man kann naemlich nicht imkern, ohne dabei immer mal einzelne bis Dutzende, ggf. auch Hunderte von Individuen zu toeten, z.B. bei der biotechnischen Varroabekaempfung, da werden halt pro Volk mehrmals jaehrlich ein, zwei Drohnenrahmen mit den darin befindlichen Maden/Puppen herausgenommen und in den Wachschmelzer getan ... Ziel dabei ist, die Varroamilben, die bevorzug bei den Drohnen in die Puppenzelle einziehen moeglichst massenweise zu entfernen. Selbst die antroposophischen und die Demeter-Imker kommen um soetwas nicht herum, zumindest koennen sie nicht vermeiden, dass man bei der Arbeit an den Voelkern einzelne bis Dutzende von Bienen aus Versehen zerquetscht.