Mal ein Tipp von mir, ich bin jetzt seit 3 Jahren selbständig und habe schon so ziemlich alles durch, was man durch haben kann. In der jetzigen Zeit, mit Hilfe von Staat und Amt Selbständig machen, never-ever! Erstmal schon gar nicht in eine Art "Handelsvertreter" oder "freier Mitarbeiter" für eine Firma, die mich an der kurzen Leine halten kann und zum zweiten nicht mit fremden Geld.
Wenn ich mit meinen aktuellen 24 Jahren, mit 21 so klug war um zu Wissen das man sich mit der eigenen Kohle, im Vorlauf Selbständig macht, weil man etwas kann was andere brauchen und mit der eigenen Leistung auf breiter Front Umsatz generieren kann, ohne fix von einem einzelnen Unternehmen abhängig zu sein, dann sollten das andere Personen doch wohl auch verstehen.
Das reiht sich für mich schon wieder alles etwas in die Sparte ein: "Von dem Existenzgründer-Kredit "finanziere" ich mir erstmal einen dicken BMW, denn es muss was her machen" und "morgen arbeite ich nicht, denn es regnet und Oma hat Geburtstag" und "ich halte es für nervig mehr als 8 Stunden pro Tag zu arbeiten und am Wochenende von Kunden belästigt zu werden".
Mein Tipp:
Mach dich mit genügend Geld Selbständig. 6 Monate halte ich für eine realistische Zeitspanne, die man mit eigenem Kapital in der Lage sein sollte zu überbrücken. Mach dich nicht mit Schulden Selbständig, gerade in der aktuellen Zeit. Mach dich mit deiner Selbständigkeit nicht von einem Unternehmen abhängig. Überdenke Chancen als Selbständiger und Angestellter, nicht jede Selbständigkeit endet dort, wo man gehofft hat hin zu kommen, oftmals endet sie genau im Gegenteil.
Rechne dir genau aus, was monatliche Kosten entstehen und was du dafür umsetzen müsstest. Bedenke dabei "alle" Ausgaben, inkl. Krankenkasse, Rentenversicherung, Rechtsschutz, Lebensunterhalt, Miete, Auto, Steuern, Versicherung. Generiere deinen Umsatz nicht aus der Zeit in der du Steuerbefreit Umsätze machst, sondern rechne auf normaler Basis.
Ich jedenfalls würde aktuell nicht vom sicheren Angestelltenverhältnis Blauäugig und ohne Erfahrung in die Selbständigkeit gehen, nicht bei der Wirtschaftslage und nicht in Abhängigkeit.
Buchhaltungstechnisch gebe ich dir folgenden Rat. Am Steuerberater kommst du letztendlich nicht vorbei, jedenfalls nicht, wenn du keine Lust auf fortlaufende Betriebsprüfungen Lust hast. Du kannst dir aber viel Zeit, Arbeit und Geld sparen in dem du dein Geröll weder vom Buchhalter machen lässt, noch selbst erledigst. Ich habe damals zu einem Büroservice gegriffen, der nur Buchhaltung für kleinere Unternehmen macht, bei denen bin ich heute noch. Die verstehen was von Ihrem Job und wissen wo man was mit rein nehmen kann und wo man noch einen Euro rausleiern könnte. Umgerechnet auf die Zeit und Fehler, die ich dabei machen würde, komme ich damit wesentlich besser weg. Sogar meinen überdimensionierten Kaffeekonsum kann ich zu 100% in die Buchhaltung nehmen, worauf ich selbst nie gekommen wäre. Nicht am falschen Ende sparen. Das gilt übrigens auch für Visitenkarten, Geschäftspapiere und Werbung, nichts ist schlimmer als wenn man duch ein paar hundert Euro Einsparnis durch die Arbeit des Studenten von Nebenan in der Masse heutiger "Selbständiger" und "Möchte-gern-Selbständiger" und "Hauptberuflich-Hausfrau-Nebenberuflich-Selbständig" Flut, untergehen möchte.